@mothwoman@ThalassaEure Kritik stammt immer nur aus der unsinnigen Ansicht, der einzelne sei das zentrale
Thema. Man müsse immer die Umstände, die Meinungen, die Hindernisse des einzelnen
für unsere Ideen berücksichtigen.
Auf Grund dieser primitiven Reduzierung des "Wesen Mensch" ist natürlich auch klar,
warum die Verantwortung verloren geht, weil die Identifikationen lediglich nur noch
mit der ach so geschätzten "Individualität" stattfindet. Dann ist wirklich alles egal, dann ist das Glück des einzelnen im hier und jetzt, was uns interessiert.
Ich zwinge niemanden seinen Sinn im größeren Rahmen zu suchen, auch nicht Kinder zu bekommen oder sonst wie produktiv zu sein. Ich werde auch bei niemandem nachts an die Tür klopfen und ihn abführen, das ist primitive Vorverurteilung und darum geht es hier nicht.
Wenn wir sagen, daß dies und das nicht zum Ideal taugt, dann meinen wir damit doch nicht, daß dieser und jener demnach unwertes Leben wäre. Es ist unwertes Ideal und nur der Pöbel würde dies als Argument zur Treibjagd benutzen, für alle anderen soll es Orientierung sein, aus dem man nicht seinen Lebensweg ableiten, aber doch zumindest erkennen sollte, auf welchem Grundpfeilern diese Gesellschaft aufbaut, die doch die meisten nicht völlig verdammen dürften.
Was ich möchte ist, daß das Bild / die Realität / die "Meinung" der Gesellschaft wieder etwas ernster genommen wird. Unsere Kultur, unsere Ideale kann doch nicht blos ein Sammelsurium durchgesetzter Interessen von Minderheiten sein. Jeder Anspruch muss verloren gehen, damit sich auch ja niemand unwohl fühlen muß, wenn er in diesem Punkt nicht entsprechen kann !?
Wir haben als Gesellschaft vielmehr die Verantwortung, für jeden seine Bestimmung zu finden, dazu gehört aber auch, daß man ihm nicht seinen Schicksal überlässt. Wenn jedoch alles egalisiert wird, passiert genau das, wir haben eine Gesellschaft der Suchenden. Das dies auf den absteigenden Ast führt ist logisch und empirisch belegbar.
Nochmal: Ich fordere von niemandem, daß er seine Macken ablegt, die hat jeder, aber ich fordere, daß man doch bitte seine abweichende Position erstmal reflektiert, bevor man sie in alle Welt trägt. Idealen nachzukommen ist nie leichte Arbeit, aber ohne Fleiß kein Preis.