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Tierquälerei und Mitgefühl

2.818 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tiere, Tier, Tierquälerei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tierquälerei und Mitgefühl

11.08.2024 um 16:35
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Man sollte ggf. für sich entscheiden, beim Essen keine unnötigen Schmerzen mitzuverantworten und auf die Lebend-Verzehrung zu verzichten,
Kennst Du eine Art und Weise Hummer schneller zu töten? Ich meine diese Tiere bestehen doch hauptsächlich aus Eiweiß und das gerinnt doch sofort in kochendem Wasser. Natürlich sollte man die Tiere nicht erst halb eintauchen und noch festhalten, bevor man sie komplett reinschmeißt. Aber auch die Aminosäuren der Schmerzrezeptoren, das gerinnt doch alles sofort, sobald es mit kochendem Wasser in Berührung kommt?!


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Tierquälerei und Mitgefühl

11.08.2024 um 17:22
@KL21

Ich kann das Wissen um Schmerzen der Tiere, die umgebracht wurden, nicht mit Genuss in Verbindung bringen. Das geht nicht. - Ich esse soetwas nicht. Seit der Blechtrommel wird mir dabei übel.

Sicherlich ist es bigott, Krabben zu essen.
Doch wenn sie aber schon mal als "toter/lebloser Fisch" abgepackt lagen, blende ich mein emotionales Hirn manchmal aus wie bei Fischbrötchen - da denkt man ja auch an gar nichts, außer an Njam Njam = lecker. :)


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Tierquälerei und Mitgefühl

11.08.2024 um 18:31
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Njam Njam = lecker. :)


Das kennt wohl der überwiegende Teil der Menschheit und genießt. Ich denk mir immer, wo keine Nachfrage mehr ist, wird es auch kein Angebot mehr geben. Jedoch die Kehrseite der Medaille ist wohl, das Meeresfrüchte so oder so ihre Abnehmer haben, die Entscheidung liegt da beim denkenden Wesen, das nicht aus natürlich, biologischen Anlagen dazu gezwungen ist. Und so Futter bereitstellt, das woanders notwendiger ist.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 08:37
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Dass Meerestiere wie Hummer, Krabben und Krebse schmerzempfindlich sind, ist ja inzwischen kein Nerd-Wissen mehr.
Man sollte ggf. für sich entscheiden, beim Essen keine unnötigen Schmerzen mitzuverantworten und auf die Lebend-Verzehrung zu verzichten, denn auch Austern leben noch, wenn man sie isst.
Was würdest du denn tun? Vorher abstechen? Wäre ggf eine Alternative um Schmerzen zu vermeiden...
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Kennst Du eine Art und Weise Hummer schneller zu töten? Ich meine diese Tiere bestehen doch hauptsächlich aus Eiweiß und das gerinnt doch sofort in kochendem Wasser. Natürlich sollte man die Tiere nicht erst halb eintauchen und noch festhalten, bevor man sie komplett reinschmeißt. Aber auch die Aminosäuren der Schmerzrezeptoren, das gerinnt doch alles sofort, sobald es mit kochendem Wasser in Berührung kommt?!
Es ist nach Untersuchungen wohl klar, das Krebse und Hummer wohl 1,5-2 Minuten noch im kochenden Wasser überleben können.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Sicherlich ist es bigott, Krabben zu essen.
Doch wenn sie aber schon mal als "toter/lebloser Fisch" abgepackt lagen, blende ich mein emotionales Hirn manchmal aus wie bei Fischbrötchen - da denkt man ja auch an gar nichts, außer an Njam Njam = lecker. :)
Lebst du vegan?


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12.08.2024 um 14:30
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Was würdest du denn tun? Vorher abstechen? Wäre ggf eine Alternative um Schmerzen zu vermeiden...
Eine Alternative wäre: Auf den Verzehr (natürlich auch auf die Zubereitung, für die Spitzfindigen) zu verzichten.

Mir geht's dabei wie FlamingO:
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Ich kann das Wissen um Schmerzen der Tiere, die umgebracht wurden, nicht mit Genuss in Verbindung bringen. Das geht nicht. - Ich esse soetwas nicht.
Mir vergeht bei solchem Leid einfach der Appetit (oder bei aus Tierprodukten hergestellten Gegenständen die Freude daran). Und ausblenden kann und will ich es nicht.
Da ich nicht darauf angewiesen bin solche tierischen Lebensmittel zu verzehren: Sie stehen nicht auf meinem Speiseplan.


(Ich bin kein Veganer, da ich mitunter Eier von Hühnern, Enten, Gänsen aus sehr guter (!) Privathaltung esse. Gibt es die nicht: Keine Eier. Läuft auf im Alltag auf eine praktisch vegane Ernährung hinaus: Nix mit Schnitzel, Hummer, Fisch- oder Eibrötchen, Käsebrezel & Co., keine Federn im Bett, nix vom Rotmarder am Malpinsel - exemplarisch.
Veganer bin ich dennoch nicht, da ein Veganer keine Eier ist - und ich z.B. vermeiden möchte, dass jemand einem Veganer Eier serviert mit der Begründung: "Raspelbeere ist Veganer, und die isst Eier!" So wie ich vor Jahren manchmal Fleisch oder Fisch auf meinem Teller vorfand, mit der Begründung, jemand sei Vegetarier und esse "ach guck mal, ist nur Pute, ganz maaager".)


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 14:41
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Eine Alternative wäre: Auf den Verzehr (natürlich auch auf die Zubereitung, für die Spitzfindigen) zu verzichten.
Ja kann man. Aber wo willst du da anfangen und aufhören.

Es gibt Meinungen die sagen, auch Pflanzen haben ein gewissen Schmerzempfinden.

Also gibt es keine Himbeeren mehr? oder Tomaten?
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:(Ich bin kein Veganer, da ich mitunter Eier von Hühnern, Enten, Gänsen aus sehr guter (!) Privathaltung esse. Gibt es die nicht: Keine Eier. Läuft auf im Alltag auf eine praktisch vegane Ernährung hinaus: Nix mit Schnitzel, Hummer, Fisch- oder Eibrötchen, Käsebrezel & Co., keine Federn im Bett, nix vom Rotmarder am Malpinsel - exemplarisch.
Du wirst aber sicher nicht behaupten können, dass dein Leben als moderner Mensch daher tierfreundlich ist?

Eierlegen ist für Hühner und Gänse nicht grad ein Zuckerschlecken egal wo die leben. Und gegessen werden die Elitegänse dann wohl doch.

Ich seh es tatsächlich so: Jeder der will, sollte darauf achter woher etwas kommt und wie es hergestellt wird oder gehalten wurde.

Dann muss jeder entscheiden was er kauft und essen will. Völlig im Einklang geht nicht, man kann aber bewusster einkaufen und Leben, der Rest ist Illusion, mal mehr mal weniger.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 14:51
Zitat von SkorpiusaSkorpiusa schrieb:Hast den bedauernswerten Kerl trotzdem gegessen?
Nein, auf keinen Fall! Ich habe mich entschuldigend aus der Küche verzogen. Schwierige Situation damals; ich wollte niemanden brüskieren, sie meinten das ja gut als Gastgeber.
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Ich meine diese Tiere bestehen doch hauptsächlich aus Eiweiß und das gerinnt doch sofort in kochendem Wasser. Natürlich sollte man die Tiere nicht erst halb eintauchen und noch festhalten, bevor man sie komplett reinschmeißt. Aber auch die Aminosäuren der Schmerzrezeptoren, das gerinnt doch alles sofort, sobald es mit kochendem Wasser in Berührung kommt?!
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Es ist nach Untersuchungen wohl klar, das Krebse und Hummer wohl 1,5-2 Minuten noch im kochenden Wasser überleben können.
Was stimmt denn nun?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Lebst du vegan?
Nein, auch nicht vegetarisch.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mir vergeht bei solchem Leid einfach der Appetit (oder bei aus Tierprodukten hergestellten Gegenständen die Freude daran). Und ausblenden kann und will ich es nicht.
Da ich nicht darauf angewiesen bin solche tierischen Lebensmittel zu verzehren: Sie stehen nicht auf meinem Speiseplan.
Das empfinde ich genauso wie du!
Ohne jetzt einen ellenlangen Text zu verfassen, warum ich denn dann nicht vegetarisch lebe (was ja strenggenommen auch nicht konsequent genug ist ggü. einem veganen Lebensstil, da in zahllosen Produkten Anteile tierischer Herkunft sind).
Ich denke, @Raspelbeere hat verstanden, was ich meine, wenn ich das Wort "bigott" in diesem Kontext verwende, mich dezidiert eingeschlossen.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 15:05
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ja kann man. Aber wo willst du da anfangen und aufhören.

Es gibt Meinungen die sagen, auch Pflanzen haben ein gewissen Schmerzempfinden.

Also gibt es keine Himbeeren mehr? oder Tomaten?
Meine Meinung dazu: Warum denn Ausreden suchen?
Ich habe bestimmt auch mal versehentlich ein Insekt zertreten - muss ich mir deshalb heute Mittag in der Kantine ein Schnitzel bestellen?
Meine persönliche Einstellung: Ich vermeide was ich vermeiden kann. Das ist schonmal etliches.

Ich muss etwas essen (wenn ich leben möchte, und das möchte ich) - dann schaue ich wie ich das möglichst leidarm bewerkstelligen kann und lasse ganz selbstverständlich das Mittagsschnitzel, exemplarisch, weg.
Übrigens, zu den Pflanzen: Selbst wenn sie ein relevantes Schmerzempfinden hätten, sind ohne tierische Produkte immer noch weniger Pflanzen im Spiel, da sich all die essbaren Tiere auch von Pflanzen ernähren und davon mehr benötigen als wenn ich direkt Pflanzen esse. Dass die Lebensweise von Tieren ferner automatisch komplexeres Leid zulässt ist m.E. nicht von der Hand zu weisen. (Ein Lebewesen das z.B. aktive Jungenaufzucht leisten muss um den Nachwuchs durchzubringen wird Leid empfinden wenn dieser Nachwuchs entfernt wird - schlichtweg ein Mechanismus um nicht den Nachwuchs aufgrund des Aufwands zu vernachlässigen. Ein Lebewesen das seine Position und seinen Standort verändern kann um z.B. Gewebeschäden vorzubeugen wird Leid empfinden wenn es das nicht durchführen kann - auch hier ein zweckmäßiger biologischer Mechanismus, z.B. mit hoher Priorität anzuregen die Körperhaltung verändern damit die Füße nicht geschädigt werden.
Die Wahrscheinlichkeit dass eine Pflanze, die dem gar nicht beikommen kann, dieses hohe Leidempfinden aufweist, ist gering. Und selbst wenn: Kommt das Fleisch auf den Teller, muss "das Fleisch" (das Tier) sich von viel mjehr dieser Pflanzen ernährt haben.)
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Du wirst aber sicher nicht behaupten können, dass dein Leben als moderner Mensch daher tierfreundlich ist?
Es ist sicherlich nicht perfekt. Durchaus scheine ich aber auf etliches zu achten das vielen Menschen eher egal ist. Ansonsten gäbe es kein Schnitzelangebot in der Kantine, hätte mich nicht schonmal jemand belächelt für einen Umgang mit einem Gartengrundstück und dessen Bewohnern, fänden mich manche Menschen nicht diesbezüglich generell komisch.
Eierlegen ist für Hühner und Gänse nicht grad ein Zuckerschlecken egal wo die leben. Und gegessen werden die Elitegänse dann wohl doch.
Du kennst diese Tiere - natürlich - nicht. Es sind Tiere "aus zweiter Hand", dort definitiv als Haustiere und nicht zum Schlachten vorgesehen. Gegessen weden sie nicht, und das Eierlegen kann man ihnen leider nicht ausreden (Kastrieren lassen? bei Vögeln können die Eierstöcke übrigens nachwachsen) und auch nicht diese Mengen Küken ausbrüten lassen und die Tiere aufziehen.
Wenn ich da keine Eier kriege, gibt's keine. Kein Rührei im Hotel, kein Eierbrötchen beim Bäckerstand. Auch nicht die Packung Bio-Eier aus dem Supermarkt.
Ich seh es tatsächlich so: Jeder der will, sollte darauf achter woher etwas kommt und wie es hergestellt wird oder gehalten wurde.

Dann muss jeder entscheiden was er kauft und essen will. Völlig im Einklang geht nicht, man kann aber bewusster einkaufen und Leben, der Rest ist Illusion, mal mehr mal weniger.
Ganz meine Meinung, und so halte ich da auch. Es ist damit für mich überhaupt kein Widerspruch, das Mittagsschnitzel nicht zu kaufen, die Heuschrecke die sich ins Zimmer verirrt hat rauszulassen, obwohl ich nicht garantieren kann ggf. heute auf dem Weg zur Arbeit ein Insekt das ich gar nicht gesehen habe ertreten zu haben und vor vielen Jahrzehnten mal Leber eines meiner Lieblingsessen war.
Persönlich finde ich es nur immer seltsam wenn Leute versuchen mir einzureden dass es irgendwie "unsinnig" wäre. Warum?
Wenn ich es nicht essen will, will ich das nicht essen (kaufen, nutzen) - ist meine ganz persönliche Entscheidung.
Bin niemand der andere angreift, oder wie befürchtet ihnen das Essen vom Teller klaut und wegwirft wenn da ein Schnitzel ist ;) Einfach nur ein ruhiger Mensch der der Meinung ist: Ich muss nicht alles essen, nicht alles mir hinstellen oder auf den Körper schmieren, schonmal gar nicht wenn da irgendetwas dabei ist wo ich mir sage: Ist eklig so, will ich nicht.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 15:11
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Was stimmt denn nun?
PETA und Google sind sich einig...... Das Tier stirbt nicht sofort.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Es ist sicherlich nicht perfekt. Durchaus scheine ich aber auf etliches zu achten das vielen Menschen eher egal ist.
Achtsamkeit ist ein Anfang und finde ich gut.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Du kennst diese Tiere - natürlich - nicht.
Nein woher auch. Es ging mir nicht darum zu urteilen ob das tolle Tiere sind oder ob der Ort toll ist wo sie leben. Es ging mir darum, dass bei aller Achtsam- und Enthaltsamkeit man nicht drum rum kommt nutzen aus einigen Tieren zu ziehen.


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12.08.2024 um 15:11
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Du wirst aber sicher nicht behaupten können, dass dein Leben als moderner Mensch daher tierfreundlich ist?
Nur kurz als Exkurs: Die Tiere der Modere verhalten sich untereinander auch nicht "freundlicher" als sie es in der Vergangenheit taten. Leid, Brutalität und Töten sind ewige Bestandteile der Natur, welche einzig der Mensch in moralische Kategorien eingeteilt hat.


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12.08.2024 um 15:22
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Nein woher auch. Es ging mir nicht darum zu urteilen ob das tolle Tiere sind oder ob der Ort toll ist wo sie leben. Es ging mir darum, dass bei aller Achtsam- und Enthaltsamkeit man nicht drum rum kommt nutzen aus einigen Tieren zu ziehen.
Auch mir geht es hier nicht um einen tollen Ort (schonmal: was für Menschen schön idyllisch aussieht kann für Tiere schlecht sein), sondern darum ob diese Tiere leiden oder ausgenutzt werden. Und das werden sie hierbei klar nicht. Sie wurden vorher ausgenutzt, nicht gut gehalten und hätten wegen nachlassender Legeleistung geschlachtet oder getötet und weggeworfen werden sollen.
So leben sie weiter, werden gut versorgt, haben Platz und eine angemessene Gruppengröße, und wenn da mal Eier übrig sind finde ich persönlich nichts Schlimmes daran sie zu essen anstatt es wegzuwerfen, oder anstatt brüten zu lassen bis so viel Nachwuchs vorhanden ist den man nicht mehr dort leben lassen kann und man die Tiere verkaufen muss.
Ich hab' auch ein Haustier - ein Tier aus zweiter Hand, das ich vielleicht "ausnutze" weil es mir auch Freude bereitet, das aber v.a. ein bestmögliches restliches Leben hat. Die Alternative wäre gewesen, den Vorbesitzer zum Einschläfern zu überreden, es selbst nach Übergabe einzuschläfern oder mich "halt null drum zu kümmern" dass es Tiere gibt denen es so geht. Ich persönlich fand es "halt sinnvoller", zu schauen ob es mir möglich ist zu helfen.

Jedenfalls sollte man sich m.E. nicht davon abhalten etwas zu tun nur weil man nicht alles pefekt machen kann.
War das jetzt eine schlechte Entscheidung dieses Tier aufzunehmen um ihm zu helfen?
Man könnte hier natürlich philosophisch konstruieren warum es eine schlechte Entscheidung war: Etwa weil ich dieses Tier damit bevorzugt hätte, und wenn ich doch für Gerechtigkeit wäre dann müsste ich sie alle gleich behandeln und gar keinem helfen wenn ich nicht allen helfen kann - oder so.
Ich halte es da mit dem Pragmatismus.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 15:26
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Nur kurz als Exkurs: Die Tiere der Modere verhalten sich untereinander auch nicht "freundlicher" als sie es in der Vergangenheit taten. Leid, Brutalität und Töten sind ewige Bestandteile der Natur, welche einzig der Mensch in moralische Kategorien eingeteilt hat.
Ja, aber worauf soll das hinauslaufen? Was möchtest du mir sagen?
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Auch mir geht es hier nicht um einen tollen Ort (schonmal: was für Menschen schön idyllisch aussieht kann für Tiere schlecht sein), sondern darum ob diese Tiere leiden oder ausgenutzt werden. Und das werden sie hierbei klar nicht. Sie wurden vorher ausgenutzt, nicht gut gehalten und hätten wegen nachlassender Legeleistung geschlachtet oder getötet und weggeworfen werden sollen.
So leben sie weiter, werden gut versorgt, haben Platz und eine angemessene Gruppengröße, und wenn da mal Eier übrig sind finde ich persönlich nichts Schlimmes daran sie zu essen anstatt es wegzuwerfen, oder anstatt brüten zu lassen bis so viel Nachwuchs vorhanden ist den man nicht mehr dort leben lassen kann und man die Tiere verkaufen muss.
Ja dien Empfinden ist ja gut, aber es bleiben erstmal Nutztiere, auch wenn sie aus der Massenhaltung befreit wurden.

Worüber reden wir? Ich denke wir haben beide eine sehr ähnlich Haltung zum Tierwohl, höre ich zumindest raus.

Dennoch kann ich persönlich für mich nicht sagen, dass ich mich reinwaschen kann vom modernen leben und meine Bedürfnisse, zumindest nicht komplett. Auch das Steak kommt ein oder 2 mal im Monat bei mir auf den Tisch. Ich mag das auch wenn ich versuche zu reduzieren.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 15:49
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:PETA und Google sind sich einig...... Das Tier stirbt nicht sofort.
Okay. Das dachte ich mir (leider) schon. -> Insofern verzichte ich darauf.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Achtsamkeit ist ein Anfang und finde ich gut.
So sehe ich es auch. Man kann viel an seinem Konsumverhalten ändern aus einem Umdenken und einer Achtsamkeit heraus. Das rettet nicht die Welt, macht sie aber ein kleines Stückchen besser und ist ein richtiger Schritt.

Ich hatte ja weiter oben schon angedeutet, dass das Essen/Schlachten oder eine tätliche Variation davon, mich auf einem Neben-Glatteis-Diskurs zu einer ethisch ersonnenen Streitfrage führte ...
Aber: Moral kommt in der Natur nicht vor.

Selbst der domestizierte Hund würde, wenn Herrchen oder Frauchen es ihm nicht verbieten, Beute jagen und erlegen. Instinktiv.
Stattdessen bekommt das Tier einen Napf mit Futter hingestellt. Ist das nicht auch wider die Natur? Ich frage für keinen Freund.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 16:02
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ja dien Empfinden ist ja gut, aber es bleiben erstmal Nutztiere, auch wenn sie aus der Massenhaltung befreit wurden.
Mir geht es nicht um mein Empfinden, sondern ob es Tieren gut geht - das finde ich wichtiger. Von "meinem Empfinden" haben Tiere nichts, außer ich nutze es als Anregung um ihre Lebensbedingungen zu verbessern oder wenigstens passiv schlechte Lebensbedingungen nicht zu fördern.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Worüber reden wir? Ich denke wir haben beide eine sehr ähnlich Haltung zum Tierwohl, höre ich zumindest raus.
Genau darüber dass man m.E. nicht die Tatsache es nicht perfekt machen zu können (weil es evl. rein technisch nicht möglich ist, wie ich und auch du z.B. nicht sicherstellen kann(st) niemals ein nicht mal gesehenes Insekt zertreten zu haben, oder wenn es einem aufgrund eines Bedürfnisses (gerade) nicht möglich ist wie du es bzgl. des Steaks erwähnst) als Grund (Ausrede) nehmen sollte nichts zu tun.
Gilt für mich für Tiere - ggf. zertretenes Insekt oder vom Postboten überfahrene Maus ist für mich kein Grund "jetzt halt einfach" das Mittagsschnitzel zu wählen.
Gilt für mich für Menschen - ggf. falschen Schirm aus dem Schirmständer versehentlich mitgenommen ist für mich kein Grund Ladendiebstahl zu begehen, ggf. jemandem auf den Fuß getreten zu sein ist für mich kein Grund mich jetzt im Bus durchzuprügeln.

Und man auch mal ein "frame challenge" wagen könnte: Statt "man kann das Tier eben nicht schneller töten" sich überlegen "muss, will ich das überhaupt essen?" Wie hier mit dem Hummer: Wie man in evl. sonst töten könnte? Vielleicht nicht Hummer kaufen, bestellen, essen, v.a. wenn man's schon so grässlich findet?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Dennoch kann ich persönlich für mich nicht sagen, dass ich mich reinwaschen kann vom modernen leben und meine Bedürfnisse, zumindest nicht komplett. Auch das Steak kommt ein oder 2 mal im Monat bei mir auf den Tisch. Ich mag das auch wenn ich versuche zu reduzieren.
Auch ich "wasche mich nicht rein"*, sondern gucke im Alltag wo ich helfen kann - bei vielem. Sehe "Inperfekton" nicht als Grund nichts zu tun. Wenn mir was auffällt das ich persönlich so nicht okay finde gucke ich ob ich was dran ändern kann.
Mache auch niemandem Vorwürfe. Lass' mir aber die "frame challenge", ob man den Hummer nicht evl. auch nicht essen kann anstatt dabei zu bleiben dass man ihn nunmal irgendwie töten müsse, nicht nehmen.


*Womit ich übrigens assoziiere: Man tut nur so. Für die anderen, Außenwirkung ist ganz wichtig. Man hält sich für perfekt. Dann muss man auch nichts mehr hinterfragen und ggf. ändern.
Derartiges ist meiner Einstellung diametral entgegengesetzt.


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Tierquälerei und Mitgefühl

12.08.2024 um 16:17
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Moral kommt in der Natur nicht vor.
Machst du es dir da nicht ein bisschen einfach? Es gibt viele Lebewesen die in sozialen Verbünden existieren und dadurch eine Art von Verhaltenskodex besitzen. Das gilt sicher für z.B. (Menschen)Affen, aber auch für Herdentiere wie Rinder oder im Rudel jagende Beutetiere wie dem Wolf. Selbst bei staatenbildenden Insekten können wir derartige "Verhaltensregeln" identifizieren. Und was ist unsere Moral anderes, als ein Regelsystem für das soziale Verhalten das ein Miteinander überhaupt erst ermöglicht?
Jetzt könntest du wieder mit Vernunft, Intelligenz und Logik argumentieren, aber das wäre Sache der Ethik, nicht der Moral. Moral ist an sich erstmal nicht besonders vernünftig oder logisch.


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12.08.2024 um 16:25
@paxito

Sehe ich auch so. In solchen sozialen Verbänden existieren solche Verhaltensregeln - inhaltlich nicht zwingend deckungsgleich mit unseren, was auch völlig nachvollziehbar ist (und ich, der Vollständigkeit halber, keiner Spezies, auch nicht der menschlichen, ankreide).
Zitat von paxitopaxito schrieb:Moral ist an sich erstmal nicht besonders vernünftig oder logisch.
Sondern so, dass sie auf lange Sicht das Überleben der Spezies sichert.


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12.08.2024 um 16:28
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Sondern so, dass sie auf lange Sicht das Überleben der Spezies sichert.
Richtig, zumindest aus diesem biologisch / evolutionstheoretischem Blickwinkel. Dann ergibt die Übertragung unserer Moral auf andere Spezies aber wenig Sinn (auch wenn wir selbst dafür noch Beispiele im Tierreich finden), bzw. erklärt sich das nur dadurch, dass wir andere Spezies anthropomorphisieren, zu Quasimenschen machen - und Ihnen dann unsere eigenen Moralvorstellungen überstülpen. Halte ich für ziemlich verquer, da man dann eben nicht mehr vom Tier selbst ausgeht.


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12.08.2024 um 16:42
@paxito

Ganz richtig. Deshalb sehe ich auch gar keinen Widerspruch darin, selbst z.B. keine Tiere zu essen, anderen Tieren das aber nicht "verbieten" zu wollen.
Genauso wie ich keinem z.B. Vogel "verbieten" würde (oder ihn als grausam ansehen würde), einen kranken Nestling aus dem Nest zu werfen (unter den Gegebenheiten sogar eine sehr sinnvolle Lösung: keine Resourcen mehr verschwenden an Nachwuchs der sowieso nicht geheilt und aufgezogen werden kann, Nestgeschwister vor der Gefahr einer Infektion und eines verrottenden Kadavers beschützen), obwohl ich selbst z.B. mit Tieren zum Tierarzt gehe und mit eigenem Nachwuchs natürlich auch zum Arzt gehen würde.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Halte ich für ziemlich verquer, da man dann eben nicht mehr vom Tier selbst ausgeht.
Absolut meine Meinung. Man schreibt ihnen dadurch, teils gut gemeint, zudem völlig falsche Bedürfnisse zu und übersieht tatsächliche.


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13.08.2024 um 08:32
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Aber: Moral kommt in der Natur nicht vor.
Die Natur braucht eben keine Moral weil sie nicht gut oder böse ist.

In der Natur geht es nur um Überleben und um Weitergabe seiner Gene, mehr nicht. Alles Wertfrei.

Der Mensch hat das verändert, zumindest für sich erstmal.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mir geht es nicht um mein Empfinden, sondern ob es Tieren gut geht - das finde ich wichtiger. Von "meinem Empfinden" haben Tiere nichts, außer ich nutze es als Anregung um ihre Lebensbedingungen zu verbessern oder wenigstens passiv schlechte Lebensbedingungen nicht zu fördern.
Dann geht es ja wieder um dich und dein Empfinden..... Ist ja nix Böses.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Genau darüber dass man m.E. nicht die Tatsache es nicht perfekt machen zu können (weil es evl. rein technisch nicht möglich ist, wie ich und auch du z.B. nicht sicherstellen kann(st) niemals ein nicht mal gesehenes Insekt zertreten zu haben, oder wenn es einem aufgrund eines Bedürfnisses (gerade) nicht möglich ist wie du es bzgl. des Steaks erwähnst) als Grund (Ausrede) nehmen sollte nichts zu tun.
Gilt für mich für Tiere - ggf. zertretenes Insekt oder vom Postboten überfahrene Maus ist für mich kein Grund "jetzt halt einfach" das Mittagsschnitzel zu wählen.
Gilt für mich für Menschen - ggf. falschen Schirm aus dem Schirmständer versehentlich mitgenommen ist für mich kein Grund Ladendiebstahl zu begehen, ggf. jemandem auf den Fuß getreten zu sein ist für mich kein Grund mich jetzt im Bus durchzuprügeln.

Und man auch mal ein "frame challenge" wagen könnte: Statt "man kann das Tier eben nicht schneller töten" sich überlegen "muss, will ich das überhaupt essen?" Wie hier mit dem Hummer: Wie man in evl. sonst töten könnte? Vielleicht nicht Hummer kaufen, bestellen, essen, v.a. wenn man's schon so grässlich findet?
Dito. ich sag ja wir denken da sehr ähnlich.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Auch ich "wasche mich nicht rein"*, sondern gucke im Alltag wo ich helfen kann
Ich meinte dich nicht allein damit, sondern alle.

Ich finde es vor allem schlimm, wenn normale Menschen tlw böse angemacht werden, von Veganern oder Vegetariern, ob wohl auch normale Esser bewusst essen und leben können.

Das mit dem Reinwaschen meine ich eher auf die bezogen, die denken es besser zu machen, oder gar so gut zu machen, es anderen vorzuhalten.

Egal wie man sich ernährt, man kommt nicht drum rum Tiere irgendwie zu nutzen, also kann nur Vernunft und Achtsamkeit ein guter Weg sein.


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Tierquälerei und Mitgefühl

13.08.2024 um 09:25
Es geht sich um graduelle Unterschiede.
Jeder setzt da selbst seine Duftmarke.
Reicht es dem Einen eine möglichst humane Art der Tötung/Schlachtung auszuwählen, besteht der Nächste vielleicht darauf, dass kein Tier für irgendeinen Benefit eines Menschen sterben darf, um dann hinzugehen und tagtäglich an all dem zu partizipieren, was mithilfe von Tierversuchen an Erkenntnisse gewonnen wurde.
Nun kann man natürlich hingehen und sagen

"Die Tiere sind ja schon gestorben, was würde es verbessern, wenn ich jetzt auf die Errungenschaften verzichte"

Wie viele Veganer/PETA-Enthusiasten koppeln sich denn von jeglichem weiteren Fortschritt ab, der mittels Tierversuchen ermöglicht wird?
Führen die auch alle eine entsprechende Patientenverfügung mit sich?
Ich schätze mal, es sind die wenigsten, daher geht es hier wirklich letztendlich um graduelle Unterschiede.
Nicht falsch verstehen, ich neide keinem Veganer das Grünfutter und es darf sich auch gerne jeder als etwas Besseres fühlen, moralisch auf einem höheren Level verweilen oder was auch immer.

Ich bin Speziesist. Solche Menschen sind, wahrscheinlich auch bei Veganern und PETA-Enthusiasten, beliebt, wenn es darum geht zu entscheiden, ob man nun den Schäferhund oder den Menschen rettet.
Tierquälerei sollte natürlich so weitestgehend reduziert werden.
Allerdings plädiere ich dafür, die Kirche im Dorf zu lassen.
Die Natur ist erheblich brutaler. Im Afrikaurlaub Anfang des Jahres wurde ich Zeuge, wie ein Löwenrudel einen Wasserbüffel zur Strecke brachte, ca. 20 m vom Wagen entfernt.
Ich verzichte auf eine ausführliche Beschreibung, aber so etwas life zu erleben würde gewiss für einige etwas gerade rücken.


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