Fellhase schrieb:Sicher, aber jeder muss selbst wissen, was er konsumiert, ob er sein Auto aufgrund der Klimaveränderungen abschafft usw.
Wer Verzicht übt, okay, aber bitte nicht erwarten oder verlangen, das andere mitzuziehen haben.
Selbstverständlich - manche Dinge, wie z.B. strengerer Tierschutz, sind aber gesetzlich zu regeln.
Früher waren Tiere mal eine Sache und da galt noch: Kaufe ich mir* einen Hund kann ich damit machen was ich will, genauso wie wenn ich mir einen Rucksack oder ein Buch kaufe, ist nunmal mein Eigentum.
Früher waren Autos ohne KAT.
Von einem Fleischverbot habe ich jedenfalls noch nirgendwo gehört. Aufzwingen würde ich das auch niemandem und wüsste auch gar nicht wie ich oder wie jemand das tun könnte: Jeder kann sich sein Essen selbst kaufen. Auch wenn eine Kantine keinerlei tierische Produkte anbietet (noch nie erlebt), kann sich jeder eine Mahlzeit selbst mitbringen.
Und das Auto: Besitze selbst keines und nutze auch kein Carsharing oder ähnliches, kurz und gut, ich fahre kein Auto und ich bettle auch nicht Freunde um Fahrten an. Kann das aber in der Stadt - würde z.B. für meine Eltern und Schwiegereltern (diese exemplarisch, gilt für viele andere auch) nicht funktionieren und hätte für mich auch nicht funktioniert als ich noch dort gewohnt habe.
Falls sich ein Gast daran stört dass man bei uns kein Fleisch serviert bekommt: In unterschiedlichen Familien wird nunmal unterschiedlich gekocht, ist so - Oma Kreszenz in Bayern hat auch nie Muscheln gemacht, Oma Hilde an der Küste schon, na und? Wem's bei uns nicht schmeckt, egal ob's am fehlenden Fleisch oder an zu viel Knoblauch liegt: Bescheid sagen... Hat bislang aber immer noch jedem fleischfrei geschmeckt.
Ich finde es schon seltsam wenn Menschen so reagieren als würde da eine Hand aus dem Computerdisplay fahren und einem das Wurstbrötchen klauen. Oder als würde einem jeder der beim Essengehen im Restaurant fragt ob die Gemüsesuppe vegetarisch ist gleich das Schnitzel greifen und wegwerfen und sowieso nicht mehr mit einem reden.
Oder als sei das Anbieten eines veganen Kuchens als Seitenhieb gemeint.
Die allermeisten Vegetarier und Veganer sind nicht so. Leider habe ich aber mehrmals erlebt (selbstverständlich sind auch nicht alle Menschen die Fleisch essen so) dass Menschen der Meinung waren sie müssten sich mich gleich mal präventiv schnappen wenn sie irgendwie spitz kriegen dass ich X** nicht esse.
(Selbst bin ich übrigens sehr gegen Gängelei und eher ein rebellischer Mensch. Jemand den andere immer wieder als "stur", "das kann ich ihr tausendmal sagen..." beschrieben und ja, die haben Recht. Aber auch jemand der Änderungen nicht pauschal ablehnt sondern mal darüber nachdenkt ohne sofort in Abwehrhaltung zu gehen. Gerade diese Abwehrhaltung in die etliche sofort springen finde ich bedenklich.)
* "ich" exemplarisch gemeint, genauso wie der Hund
** steht für das was das Gegenüber mitbekommen hat; manche bemerken "isst kein Fleisch", manche haben evl. die Frage ob die Suppe vegetarisch ist gehört, manche haben evl. über mich als "meine Tochter/ Schwiegertochter/ Freundin isst auch vegetarisch" gehört