Stumpf schrieb:Das ist mir auch schon aufgefallen...
Genau, das merkt man v.a. wenn man selbst nicht so kocht. Ich sehe dort oft Gerichte die beginnen wie meine, und dann kommt "mit Feta", "in Speck gewickelt" und so weiter.
Irgendwann hatte jemand auch einen Tag mit "fast veganen" Speisen genannt, und zu finden war darunter eine vegetarische (aber mit viel Käse) und alles andere war nicht einmal vegetarisch.
Bruderchorge schrieb:Aber Null Fleischkonsum ist weder national noch global von heute auf morgen umsetzbar, weder wirtschaftlich, noch politisch, noch gesellschaftlich und schon gar nicht von den unterschiedlichen Moralvorstellungen aller menschlichen Gesellschaften.
Dann kann ich aber immerhin das eigene Verhalten anpassen.
Meine Meinung: Dass jemand in kargen Regionen von der Haltung seiner Ziegen lebt ist für mich kein Argument hierzulande - vegane Zutaten sind erhältlich, auch nicht hochverarbeitete, auch günstige - ein Schnitzel, Grillhähnchen... oder Speck im Kartoffelsalat auf den Teller zu bringen. Dass jemand vielleicht wirklich auf Pelze angewiesen ist um nicht zu erfrieren ist für mich kein Grund mir ein Kissen aus Fell/Pelz auf eine Ledercouch zu stellen.
Bruderchorge schrieb:Daraus Empathielosigkeit zu schlussfolgern erscheint mir ziemlich absurd. Vor allen Dingen verursachen viele physisch große Lebewesen schon alleine unabsichtlich den Tod von kleineen Tieren, zB Insekten durch zertreten usw. Das gilt auch für Veganer ab dem 14. Lebensjahr, ihr werdet auch Fahrradfahren, Autofahren, den Bus oder die Bahn nutzen oder eine Mücke töten. Aber anderen Doppelmoral vorhalten.
Schweben kann ich nicht... Aber ich kann das verhindern was ich verhindern kann.
Somit z.B. meine Entscheidung dass Fleisch und die allermeisten tierischen Produkte nichts in meiner Ernährung zu suchen haben (das kann ich nämlich), falls ich es vermeiden kann auf ein Tier draufzutreten es zu vermeiden (geht nicht immer - aber wenn ich es schon sehe kann ich normalerweise meine Schrittlänge etwas anpassen und nicht draufsteigen), in der Wohnung "Becher und raussetzen" statt Fliegenklatsche und Spray anwenden.
Übrigens: Statt Mücken mühsam zu töten ist es ganz nützlich an den Fenstern Fliegengitter/-netze zu haben. Oft würde man die Mücke sowieso erst erschlagen nachdem sie schon gestochen hat.
Genauso wie im Alltag: Ich kann natürlich nicht allen Menschen auf der Welt helfen. Aber ich kann z.B. durchaus den Menschen zu denen ich Zugang habe helfen, und mache das selbstverständlich auch.
Ebenso ist für mich im Alltag ein Versehen (analog zum z.B. versehentlich zertretenen Insekt das ich nicht bemerkt habe) kein Grund für daraus folgende Absicht. Beispiel: Nur dass man schon mal versehentlich jemandem auf den Fuß getreten ist oder jemanden angerempelt hat, etwa in einem scharf bremsenden Bus, ist doch wohl kaum eine Rechtfertigung zum Schläger zu werden; der versehentlich verwechselte und eingesteckte Gegenstand (den man evl. leider auch seinem rechtmäßigen Besitzer nicht mehr zuführen konnte) ist keine Rechtfertigung, nun zum Dieb zu werden.
Meine ganz persönliche Meinung:
Etwas sein zu lassen nur weil man es nicht in jedem Fall hundertprozentig durchführen kann ist für mich kein Argument.
Ich lebe nämlich nicht nach dem Motto "wenn ich nicht perfekt sein kann mache ich einfach gar nichts".