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Habt ihr was gegen Homosexualität?

29.420 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Liebe, Sex, Homosexualität ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Habt ihr was gegen Homosexualität?

09.03.2021 um 11:06
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich denke, dass es letztlich für uns alle angenehmer wäre, wenn wir uns von einem zu starken Bedürfnis nach "Normalsein" verabschieden würden, und unsere jeweiligen "besonderen Aspekte" einfach akzeptieren könnten. Irgendwo fällt doch fast jeder aus irgendeiner Norm....
Der Wunsch, nicht aufzufallen aber andere Lebensweisen trotzdem zu akzeptieren oder respektieren schließt sich ja nicht aus.
Und natürlich wird es problematisch - wie eigentlich alles andere auch - wenn es ins Extrem getrieben wird.
Aber die Frage war, warum das so ist. Und die Antwort ist eben, dass "nicht herauszustechen" ein menschliches Bedürfnis sein kann.

Der Knackpunkt ist letztlich nur, dass man daraus keine für andere allgemeingültige Handlungsanweisung machen darf. Jedenfalls nicht generell. Denn manche "Normalitäten" sind letztlich allgemeingültig.


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Habt ihr was gegen Homosexualität?

09.03.2021 um 12:27
Zitat von skullnerdskullnerd schrieb:Wie kann man sich überhaupt permanent fragen, ob etwas "normal" ist? Bitte wer bestimmt denn , was "normal" ist? Ist man selbst in allen Lebensbereichen so überangepasst ( und seiner Selbst fremd), dass man sich das fragt?
Solange es niemandem schadet wäre es mir völlig egal, ob die Außenwelt denkt, dass meine sexuellen Vorlieben "normal" (dem Großteil der Gesellschaft entsprechend) sind oder nicht.
Menschen in irgendwelche Normen pressen zu wollen, find ich immer sehr befremdlich. Hat man Angst vor Menschen, die einem irgendwie anders vorkommen? Hat man Angst davor, von anderen selbst als "nicht normal" angesehen zu werden?
Der Beitrag gefällt mir sehr gut! "Normal" bedeutet für mich "konform mit dem, was 95% machen", das entspricht bei einer Normalverteilung 2 x sigma. Dass da 5% schon per Definition nicht mehr "normal" sind, wäre dann eine Folge, aber ohne Wertung. Da wäre Homosexualität wahrscheinlich nicht normal, es würde aus dieser Norm herausfallen. Ist das schlimm? Warum fühlt sich jemand angegriffen, wenn man sagt, Homosexualität sei nicht normal? Wenn jemand 2.10 m groß ist, ist er sicher größer, als 95% der Menschen. Ich würde sagen, deine Größe ist nicht normal, du bist sehr groß. Wird sich niemand beschweren. Wenn ich aber sage: Du bist homosexuell, das entspricht nicht der normalen Sexualität, wäre der Gegenüber beleidigt. Die Ursache dürfte darin liegen, dass jahrhundertelang das Herausfallen aus dieser Norm als Anlass genommen wurde, die Menschen zu beleidigen, zu unterdrücken, ihnen ihr Persönlichkeitsrecht vorzuenthalten und sie als pervers abzustempeln. Hier wurde das nicht-wertende "normal"/"nicht normal" dann sehr wohl und überaus brutal gewertet. Und das könnte auch ein Grund sein, warum wir nach einem gewissen Normal-sein streben, um nicht unter die Räder derjenigen zu kommen, die aus "nicht normal" ein "pervers" machen. Oder die ihre eigene Schwäche/Unzufriedenheit damit übertünchen wollen, dass sie sich eine Minderheit suchen, auf die sei einprügeln können.


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Habt ihr was gegen Homosexualität?

09.03.2021 um 13:41
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Ich würde sagen, deine Größe ist nicht normal, du bist sehr groß.
Man könnte auch sagen, diese Größe entspricht nicht dem Durchschnitt, oder, was ich sogar besser finde würde, man bewertet die Größe erst gar nicht.
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Wird sich niemand beschweren.
Spekulation.


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Habt ihr was gegen Homosexualität?

09.03.2021 um 13:52
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Man könnte auch sagen, diese Größe entspricht nicht dem Durchschnitt,
Zumindest liest sich diese Formulierung neutraler bzw. weniger wertend. Ich finde, dass im normalen Sprachgebrauch den Worten "normal" bzw "unnormal" schon eine Wertung anhaftet. Wenn etwas als "nicht normal" bezeichnet wird, klingt das eben auch ein bisschen nach "weniger wert" bis hin zu "weniger richtig" oder gar "falsch". Wenn jemand als nicht normal bezeichnet wird, wollen die meisten Leute halt doch ausdrücken, dass mit der Person etwas "nicht stimmt". Die Aussage, jemand wäre nicht durchschnittlich, klingt neutraler und kann sogar etwas Positives bedeuten.


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09.03.2021 um 13:57
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Warum fühlt sich jemand angegriffen, wenn man sagt, Homosexualität sei nicht normal?
Weil "normal" zwei Wortbedeutungen hat. Neben der von Dir beschriebenen eben auch eine wertende. Ein "Du bist nicht normal" bedeutet in der Regel nicht, dass man zu der Gruppe unter 5% gehört, sondern es ist nur abwertend gemeint.
Das kommt sicher daher, dass "normal" gerne mit "gut" gleichgesetzt wird. Was sicher falsch ist. Aber so ist eben die sprachliche Bedeutung.


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09.03.2021 um 14:02
@kleinundgrün
@oldzambo

Es gibt zwar gesellschaftliche Normen, die mehr oder weniger eingehalten werden - aber eben keine übergeordnete Normalität. Was für ein Glück. Es gab Zeiten, da galt der Glaube an Hexen als normal - und wer das in Frage stellte, war unnormal. Mit Hurragebrüll in den Heldentod zu stürmen, galt vor über 100 Jahren als vollkommen normal. Andere Glaubensgemeinschaften oder Völker für vernichtenswerte Untermenschen zu halten, galt vor rund 80 Jahren durchaus noch als normal. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.


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Habt ihr was gegen Homosexualität?

09.03.2021 um 14:09
Zitat von DoorsDoors schrieb:aber eben keine übergeordnete Normalität
Natürlich nicht. Woher sollte diese auch kommen. Es würde ja bedeuten, es gäbe eine Moral, die aus einem Naturgesetz folgt. So eine Art göttlicher Wertekanon.
Bis auf die Strenggläubigen denkt eigentlich niemand so.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Es gibt zwar gesellschaftliche Normen
Die gibt es aber in sehr verschiedener Ausprägung. Manche sind "so normal", dass sie z.B. in ein Gesetz münden. Jemanden zu ermorden ist z.B. etwas, das nahezu überall als unnormal angesehen wird (gesellschaftlich gesehen). Nur in Spitzenunterwäsche auf einer Beerdigung aufzutauchen (so es denn der Verblichene nicht sich so gewünscht hat und die Angehörigen da mitziehen), ist auch nicht "normal", aber immerhin nicht strafbar. Führt aber vermutlich zu erheblichen sozialen Sanktionen.

Ich denke, dass Menschen ein gewisses Maß an Normalität brauchen. Manche mehr und manche weniger. Aber so ein Grundstock an Dingen, die vorhersehbar sind, ist vermutlich jedem recht.


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09.03.2021 um 15:23
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Man könnte auch sagen, diese Größe entspricht nicht dem Durchschnitt, oder, was ich sogar besser finde würde, man bewertet die Größe erst gar nicht.
Geb ich dir vollkommen Recht, leider aber bewertet JEDER Mensch irgendwie und irgendwas. Und das oftmals auch ungewollt oder unbewusst. Aberich würde aus Erfahrung sagen (komme aus einem sozialen Beruf) das jeder immer irgendwie in Kategorien und Mustern denkt. Die einen jedoch in leichter Form ohne dies vielleicht überhaupt auszudrücken, die anderen widerrum auf gefühlter Ebene der Großeltern oder noch weiter zurück.

Ich war und bin zb immer "der Kleine" als Mann mit knapp 1.70. Aber auch "der Farbenblinde" oder dank meiner langen Haare auch der "Bombenleger"


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09.03.2021 um 15:28
Zitat von SegaSaturnSegaSaturn schrieb:Ich war und bin zb immer "der Kleine" als Mann mit knapp 1.70.
So wie ich. Ich bin auch "nur" 1,70 m groß, und musste mir früher oft anhören, dass ich so klein sei. Inzwischen gibt es kaum noch Kommentare dazu. Auf jeden Fall schien man zu denken, dass ein "normaler" Mann etwas größer sein müsste als ich (mindestens 1,80 m oder größer).


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09.03.2021 um 16:23
@martenot


"
Die durchschnittliche Körpergröße von Männern in Deutschland belief sich 2011 auf 177 cm und das mittlere Gewicht auf 85,2 kg.
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/260920/umfrage/mittelwerte-von-groesse-gewicht-und-bmi-bei-maennern-nach-alter/

Es käme allerdings wohl kaum jemand auf die Idee, kleinere Männer als "unnormal" anzusehen, zu bezeichnen oder zu behandeln.
Sie entsprechen halt nur nicht dem statistischen Durchschnitt. Das macht sie allerdings weder besser noch schlechter.


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09.03.2021 um 19:14
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Man könnte auch sagen, diese Größe entspricht nicht dem Durchschnitt, oder, was ich sogar besser finde würde, man bewertet die Größe erst gar nicht.
Da bin ich zu naturwissenschaftlich geprägt. "Nicht dem Durchschnitt entsprechen" ist etwas anders als "nicht normal", kaum jemand dürfte exakt dem Durchschniss entsprechen, viele dagegen liegen im Normalbereich, d.h. im Bereich Durchschnitt +/- 1/2/3 x Standardabweichung. Das sind daher zwei verschiedene Aussagen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das kommt sicher daher, dass "normal" gerne mit "gut" gleichgesetzt wird. Was sicher falsch ist. Aber so ist eben die sprachliche Bedeutung.
Kann jemand sagen, ob es Sprachen gibt, in denen es diese Wortbedeutung so nicht gibt?


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09.03.2021 um 19:32
Dass "normal", also einer gesellschaftlich Norm entsprechend, nicht immer "normal" sein muss, beschrieb ich schon anhand einiger Denk- und Verhaltensmuster, die in früheren Zeiten als "normal" angesehen wurden, aber es sicherlich nicht sind.

Daher ist ein wie auch immer gearteter Normalitätsbegriff für die Bewertung von sexuellen Verhaltensweisen denkbar ungeeignet.


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09.03.2021 um 19:41
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Weil "normal" zwei Wortbedeutungen hat. Neben der von Dir beschriebenen eben auch eine wertende
Zu mir sagte mal ein russischstämmiger Mitbürger vor Jahren wortwörtlich "Wer nicht trinkt, ist nicht normal".

Für ihn und seine Familie war es völlig normal, häufig viel Alkohol zu trinken.


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09.03.2021 um 22:34
Zitat von DoorsDoors schrieb:Es käme allerdings wohl kaum jemand auf die Idee, kleinere Männer als "unnormal" anzusehen, zu bezeichnen oder zu behandeln.
Es ging mir weniger um die Frage ob die Körpergröße nahe bzw irgendwie unter dem Durchschnitt liegt bzw ob das als normal gilt, sondern es bezog sich auf @peekaboo welcher zu Recht die Frage aufstellt warum eigentlich diverse Besonderheiten (Achtung! Es ist nicht "Divers" im Sinne der Geschlechter gemeint) immer wieder als Merkmal herhalten müssen um eine Person oder Lebensweise zu kategorisieren. Meine Erfahrung sagt: Meistens ja und immer mal wieder auch verbunden mit einem "leider".

Stumpfes Beispiel: Im Kollegium wird besprochen dass die Arbeitsplätze umgestaltet werden. Ich nehme in diesem Fall die Rolle des "Farbenblinden ein den man eh nicht fragen braucht". Ergo: laut zwei anderer Kollegen kann ich keinen Geschmack haben bzw mir kann nichts gefallen was den anderen gefällt. Auflösung: Ich habe sowieso schon ein paar Monate vorher nach orange und weiß gefragt :)


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10.03.2021 um 00:09
Zitat von DoorsDoors schrieb:Daher ist ein wie auch immer gearteter Normalitätsbegriff für die Bewertung von sexuellen Verhaltensweisen denkbar ungeeignet.
ja, und dann kommt ja noch die Frage auf, warum man sich über die sexuelle Orientierung überhaupt so viele Gedanken macht, das ist doch eh ein sehr privates Thema, geht mich also eh nix an, und schon gar nicht muss ich das bewerten...


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10.03.2021 um 01:57
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:ja, und dann kommt ja noch die Frage auf, warum man sich über die sexuelle Orientierung überhaupt so viele Gedanken macht, das ist doch eh ein sehr privates Thema, geht mich also eh nix an, und schon gar nicht muss ich das bewerten...
Weil Sex und Beziehung zum Leben gehören wie die Luft zum Atmen und man zumindest ab einem gewissen Alter zwangsläufig mit der Frage konfrontiert wird, wie es in puncto Liebesleben so aussieht. Das beginnt irgendwann mit 15 oder 16, wenn Oma Trude beim Kaffeekränzchen fragt, ob man denn schon eine Freundin (bzw. bei Mädels einen Freund) hätte und beschäftigt irgendwann auch Freunde und Bekannte.

Früher oder später bleibt also nur die Wahl zwischen dem Outing oder dem Verleugnen. Sicherlich ist die gesellschaftliche Situation für Homosexuelle heutzutage längst nicht so kompliziert wie vor 40 oder 50 Jahren, aber je nach Umfeld können die Reaktionen auch im Jahre 2021 noch ablehnend bis diskriminierend sein. Das Problem ist, dass das im Vorfeld vielfach kaum zu erahnen ist, wie die Reaktionen ausfallen werden.

Es verwundert aus diesen Gründen daher nicht, dass psychische Erkrankungen vor allem bei jungen Homosexuellen gehäuft auftreten (im Vergleich zu Heterosexuellen).


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10.03.2021 um 04:47
Der zitierte Beitrag von kräutermann wurde gelöscht. Begründung: AU-Müll
Ich hoffe es ging alles gut und hatte keine negativen Auswirkungen auf dich, bzw. den Beziehungen zu denen du dich geoutet hast.
Ist ja leider nicht selten so, dass manche Menschen einen dann doch anders betrachten oder gar den Kontakt als eher unerwünscht empfinden und ihn dann auch abbrechen.
Aber es ist schon belastend, dass man sich überhaupt outen "muss".

Heten sollten sich mal vorstellen wie es wäre, wenn sie ihren engsten Freunden und Angehörigen mitteilen müssten, dass sie hetero sind. So als würden sie in einer homosexualisierten Welt leben, wo hetero die Ausnahme wäre.

Ähnlich dem Lied von Blumio - Die Welt ist Schwul.

Youtube: Blumio - Die Welt ist ...  (Produziert von Don Tone)
Blumio - Die Welt ist ... (Produziert von Don Tone)
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Heteros sollten sich da einfach mal hineinversetzen, nicht nur bei dem Lied, sondern eben auch wie es wäre, müssten sie sich vor den eigenen Eltern und engsten Freunden outen.
Freunde die damit angeben wie, wie lange oder wie hart sie so ficken, was alles kein Problem ist, höchstens etwas Scham hervorruft, aber sonst gefeiert wird.
Dagegen offen dazu zu stehen man empfindet etwas für das gleiche Geschlecht, ist, ich habe da fast keine Wort für, es ist einfach nur extrem intimer und belastender.

Das schlimme ist ja, sowas hört nie auf. Egal wen man neues kennenlernt, irgendwann gibt es wieder dieses Outing. Zumindest wenn man die Menschen nicht belügen will, mit denen man sich umgibt.

Leider leben wir in einer Gesellschaft, wo Homosexualität noch immer nicht als normal empfunden wird. Sicher haben immer mehr Menschen nichts dagegen und finden es völlig ok, aber im Grunde wird noch immer von ausgegangen, dass ein jeder Hetero ist. Und wer davon abweicht muss sich outen.


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10.03.2021 um 08:34
@Bone02943
Ganz starker Text (also nicht der Song sondern deine Meinung)


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10.03.2021 um 09:16
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Kann jemand sagen, ob es Sprachen gibt, in denen es diese Wortbedeutung so nicht gibt?
Ich kenne keine. Aber ich spreche auch nur wenige Sprachen.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Für ihn und seine Familie war es völlig normal, häufig viel Alkohol zu trinken.
Soll ja in Russland tatsächlich "normaler" sein, als woanders.


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10.03.2021 um 09:29
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Das schlimme ist ja, sowas hört nie auf. Egal wen man neues kennenlernt, irgendwann gibt es wieder dieses Outing. Zumindest wenn man die Menschen nicht belügen will, mit denen man sich umgibt.

Leider leben wir in einer Gesellschaft, wo Homosexualität noch immer nicht als normal empfunden wird. Sicher haben immer mehr Menschen nichts dagegen und finden es völlig ok, aber im Grunde wird noch immer von ausgegangen, dass ein jeder Hetero ist. Und wer davon abweicht muss sich outen.
Ich verstehe die Problematik. Sexualität ist ja auch etwas sehr persönliches, etwas anderes, ob man z.B. lieber Schinken oder Salami mag. Das macht es natürlich schwer, da wertfrei und neutral darüber zu sprechen.

Aber das ist dennoch eine Folge der "Normalität". Denn wenn Du jemanden triffst, machst Du Dir ein Bild von dieser Person (auch wenn Du das ggf. abstreitest, weil Du sagst, Du gehst vorurteilsfrei auf Menschen zu, Du machst es). Und da spielt Statistik eben eine Rolle. Du gehst erst mal davon aus, dass der andere einem üblicheren Schema entspricht. Wenn Du ein offener Mensch bist, bist Du letztlich nur flexibler darin, diesen ersten Eindruck eher zu revidieren (was jeder anstreben sollte).

Das Problem gibt es in vielen weiteren Bereichen. Ob man nun Vegetarier oder Veganer ist und sich bei der Einladung zum Grillen "outen" muss. Oder beim ersten gemeinsamen Essen mit dem neuen Partner.
Oder bei bestimmten Berufen, die in einem bestimmten Umfeld mit einem sozialen Makel versehen sein können.

Kurz: Wenn man in irgendeinem Bereich anders ist als die meisten anderen, wird man oft mit einem "Outing" konfrontiert sein. Ich sehe daher das Problem bei der Sexualität eher darin, dass Sexualität noch immer als etwas gesehen wird, über das mit nicht in gleicher Weise spricht, wie über seine Vorlieben beim Essen.


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