martenot schrieb:Oder es kommt das Statement: "Ich habe überhaupt nichts gegen Homsexuelle, aber müssen die sich immer so in den Vordergrund drängen?". Oder: "Es hat doch sowieso keiner mehr was gegen Homosexuelle, ich weiß gar nicht, warum die noch so ein Theater machen."
Könnte mir vorstellen, dass die sich gesellschaftlich nicht genug beachtet fühlen und deshalb auf die verbal eindreschen müssen, auf die mal etwas mehr Aufmerksamkeit fällt (... aus guten Gründen - um endlich was zu verbessern/verändern).
Für mich ist Homosexualität zB auch etwas völlig normales und von meiner Seite aus muss das auch, in einem Kontakt, nicht thematisiert werden. Deswegen untersage ich meinem Gegenüber aber kein Gespräch darüber und/oder bin genervt, wenn das Thema auf den Tisch kommt. Im Gegenteil, ich freue mich dann eher, dass mein Gegenüber in mir scheinbar eine gute Gesprächspartnern sieht und vllt auch irgendwie spürt, dass ich dafür offene Ohren habe.
Doors schrieb:Welche Bedrohung geht für sie davon aus?
Gar keine. Ich denke das ist eher son gestörtes Selbstwahrnehmungsding, was dann irgendwie kompensiert werden muss.
Doors schrieb:Was wird ihnen an Rechten weggenommen?
Na keine. Aber darum geht es denen wohl auch nicht, sondern eher darum, dass andere (in dem Fall die Homosexuellen) nichts bekommen sollen, was man nicht auch bekommt. ZB Zuspruch, Aufmerksamkeit, Hilfe usw.
Doors schrieb:Wo sind sie in ihrer Freiheit beschränkt?
Da beschränken die sich selbst, vorallem auf geistiger Ebene. Es wird eben von manchen Dagegen-Sprechern davon ausgegangen, dass einige, besonders offene Homosexuelle unbedingt mehr Aufmerksamkeit bekommen möchten "nur" weil sie homosexuell sind. Das ist aber eigentlich gar nicht das bestreben, sondern das man endlich anerkannt - ohne Nachteile - gleichwertig leben kann/ und zwar allgemein und nicht nur im einzelnen Kontakt ansich. Diese Hürde ist aber nur im einzelnen Kontakt, für den Anfang, möglich... damit irgendwann kein Mensch mehr Unterschiede zwischen Heterosexualität und Homosexualität macht.
Vielleicht fühlt man sich als Hetero, in solchen Gesprächen, aber auch zu unrecht angesprochen und geht davon aus, dass der Homosexuelle gefälligst du merken hat, dass man kein Problem mit Homosexualität hat. Obwohl dieser, in der Vergangenheit, vielleicht immer und immer wieder andere Erfahrungen gemacht hat und sich entsprechend verhält.
Eigentlich kann man nur dann etwas gegen Homosexualität haben und/oder ein Problem damit, dass das offen kommuniziert wird, wenn man sich selbst und seine eigene sexuelle Orientierung etwas arg zu wichtig nimmt.
Und nur weil zB. für mich etwas normal ist, kann ich nicht davon ausgehen, dass es für alle anderen auch so ist.
Gerade Homophobie ist dafür leider immernoch viel zu (bekannt, belegt, allgegenwärtig verdeutlicht) verbreitet. Und wer das nicht sieht guckt zu oft in den Spiegel anstatt die Nachrichten, in die Zeitungen etc.
Ein guter Anfang ist seit einigen Jahren gemacht - aber wir sind noch lang nicht da, wo wir eigentlich schon längst sein sollten.
Ich meine, wir fliegen zum Mars.. Zum Mond... Und auch einfach mal so als Rundflug ins All, während es immernoch nicht okay sein soll, wenn ein Mann einen anderen Mann auf der Straße beim verliebten Stadtbummel küsst (oder eine Frau eine Frau).