Habt ihr was gegen Homosexualität?

Bishamon schrieb:Umstufung, da weiterhin erwähnt:

Und das war 1989/1990, wenn ich das richtig verstanden habe?
Im Grunde ist es ja auch egal, ob es "schon" 1983 oder "erst" 1990 war. Aus heutiger Sicht klingt es wie eine mittelalterliche Sichtweise, dass man eine angeborene Neigung, oder wie man es bezeichnen möchte, als "Krankheit" angesehen hat.

Yooo schrieb:Hab letztens eine Person gesehen, die mit rosa Minirock und rasierten Bart rum lief.

In meiner Stadt sieht man auch immer mal Personen, die durch ihr Äußeres auffallen, und dies auch meist so bezwecken.

Die von Dir beschriebene Person war vielleicht transident, oder ein Mann, der gerne Frauenkleider trägt.

Bishamon schrieb:Heftiger Gegenwind für CDU-Vorsitz-Anwärter Friedrich Merz. In einem Interview mit der "Bild" beantwortete der Politiker die Frage nach seiner Meinung zu einem homosexuellen Bundeskanzler nicht besonders diplomatisch: "Solange es nicht Kinder betrifft

😳 krass. Eine äußerst unangemessene Bemerkung!!!

nairobi schrieb:eine angeborene Neigung,

das konnte man lange nicht belegen.
Und wirklich gut bis heute nicht: man weiß nur, dass die Faktoren biologisch sind. Wie das genau funktioniert, weiß man nicht.
Was natürlich kein Argument ist, die Sache in ein Strafgesetzbuch zu schreiben ...

nairobi schrieb:unangemessene Bemerkung

diese Verknüpfung lässt sich nicht ausrotten und wird zB von bestimmten Christen ständig befeuert (wenn auch mittlerweile nicht mehr so öffentlich):

Bertone, die Nummer zwei der katholischen Kirche, hatte am Montag versichert, etliche Psychiater und Psychologen hätten ihm gesagt, dass zwischen Homosexualität und Kindesmissbrauch "eine Verbindung" bestehe. "Das ist die Wahrheit, und das ist das Problem", wurde Bertone zitiert.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-04/homosexualitaet-paedophilie-bertone

nairobi schrieb:mittelalterliche Sichtweise,

die in Russland sogar an der Macht ist:

2013 unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin ein Gesetz zu “Homosexuellen-Propaganda”, das jegliche positive Äußerungen über Homosexualität in der Anwesenheit von Minderjährigen und über das Internet strafbar macht. Putin sorgte in den vergangenen Jahren außerdem mit Aussagen wie, dass er Russland schnellstmöglich und nachhaltig von Homosexualität reinigen müsse, für Aufsehen.

https://www.miss.at/homosexualitaet-wird-mit-paedophilie-gleichgesetzt/?cn-reloaded=1

Bishamon schrieb:Und wirklich gut bis heute nicht: man weiß nur, dass die Faktoren biologisch sind. Wie das genau funktioniert, weiß man nicht.
Was natürlich kein Argument ist, die Sache in ein Strafgesetzbuch zu schreiben ...

Ganz grundsätzlich, wenn wir das gerade ansprechen:

Ich persönlich schließe aus, dass Homosexualität irgendwie im Heranwachsen erworben wird, sondern würde überall überzeugt die Ansicht vertreten, dass das im Menschen angelegt ist.

Da gibt es unterschiedliche Theorien, weiß ich.

Aber Tatsache ist- und das ist entscheidend und sehr wichtig- es ist keine freie Entscheidung, sondern spätestens nach der Pubertät definiert und nicht therapierbar.

Natürlich verdienen auch freie Entscheidungen Respekt und müssen nicht kriminalisiert werden, aber für meine Diskriminierungserfahrungen, aber auch meinen Emanzipationsweg ist das ganz entscheidend:

Ich konnte mir dieses Leben nicht aussuchen, ich zahle keinen Preis für irgendeine Selbstentfaltung, die mir zufällig die liberale Gesellschaft erlaubt: Ich wäre auch in einem Verfolgerstaat homosexuell oder auch in einer schlicht feindlicheren Umgebung ohne staatliche Verfolgung. Ich müsste nur anders damit umgehen.

Bishamon schrieb:zB von bestimmten Christen

Meine Meinung dazu ist, dass es eher widernatürlich ist, nicht in einer Beziehung zu leben - so, wie das in den Orden eben verlangt wird.

Bishamon schrieb:die in Russland sogar an der Macht ist:

Ich habe auch mit Polen etwas im Hinterkopf.

cesare schrieb:Ich persönlich schließe aus, dass Homosexualität irgendwie im Heranwachsen erworben wird, sondern würde überall überzeugt die Ansicht vertreten, dass das im Menschen angelegt ist.

Das ist auch meine Überzeugung. Das ist grundsätzlich angeboren. Genau so wie wenn jemand "im falschen Körper" geboren wurde.
Der Betreffende merkt das in der Regel schon als Kind.
Und da man heute mehr über diese Dinge weiß, kann man auch entsprechend eingreifen und eine Behandlung einleiten.

cesare schrieb:sondern spätestens nach der Pubertät definiert und nicht therapierbar.

Warum sollte das auch therapiert werden. Es ist ja im Wesen des Menschen drin.


Gut, man hat ja früher auch nicht akzeptiert, dass es Links- und Rechtshänder gibt, und hat versucht, Linkshänder "umzuerziehen".
Kann man vielleicht nicht direkt miteinander vergleichen, aber insofern schon, dass man nicht haben wollte, dass der Mensch eben ist, wie er ist, und etwas verändern wollte - gegen seine Natur.
Und es heute eben im allgemeinen besser weiß und die Betreffenden auch in Ruhe lässt.

nairobi schrieb:Warum sollte das auch therapiert werden. Es ist ja im Wesen des Menschen drin.

Es gibt Leute, die gegen ein Verbot der sogenannten "Konversionstherapien" mit dem Argument kommen, man könnte erwachsenen Menschen nicht die Möglichkeit nehmen sich dahingegen behandeln / verändern / heilen zu lassen, wenn sie das wünschen.

cesare schrieb:Es gibt Leute, die gegen ein Verbot der sogenannten "Konversionstherapien" mit dem Argument kommen, man könnte erwachsenen Menschen nicht die Möglichkeit nehmen sich dahingegen behandeln / verändern / heilen zu lassen, wenn sie das wünschen.

Das Verbot ist ganz neu. Das hat Herr Spahn ja veranlasst.

Absolutes Verbot der Konversionstherapie für Minderjährige, für Erwachsene bedingt (wenn die zur freien Willensbildung nicht in der Lage sind, z.B. durch sozialen Druck, ist das verboten; wenn ein erwachsener Homosexueller das aus eigenem freien Willen möchte dürfte man eine Konversionstherapie machen).




@Bishamon , das meinte meine Schwester zu dem Thema eben

"Aus dem Diagnosesystem der amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft (DSM) wurde Homosexualität schon 1973 gestrichen, aus dem ICD (internationales Diagnosesystem) erst Anfang der 90er. Spät natürlich, aber immerhin. Vorher galt das also als psychische Störung."

nairobi schrieb:Konversionstherapie

youtube löscht relativ schnell Videos, die einen Vorteil darin sehen.

Hier ein Video von Michael Kotsch, der sich darüber beklagt (ein Video von ihm wurde gelöscht):

Homosexualität – Zensur!? (von Michael Kotsch)

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nairobi schrieb:Gut, man hat ja früher auch nicht akzeptiert, dass es Links- und Rechtshänder gibt, und hat versucht, Linkshänder "umzuerziehen".

Ich kann darüber aus eigener Erfahrung berichten, denn ich bin noch so ein "umerzogener" ehemaliger Linkshänder. Meine Großeltern hatten wohl damals stark auf meine Eltern eingeredet und darauf bestanden, mich zum Rechtshänder umzuerziehen.

Zwar hat die Umerziehung in gewisser Weise geklappt, da ich mit der rechten Hand schreibe, aber es scheint auch einiges schief gegangen zu sein, da ich in einiger Hinsicht gewissermaßen "zwei linke Hände" habe, das heißt, dass ich oft das Gefühl habe, dass keine Seite richtig passt. Beispielsweise kann ich gar keine Ballspielarten spielen, da ich keine passende Hand bzw. keinen passenden Fuß finde. Sowohl die linke als auch die rechte Seite fühlt sich irgendwie falsch an und mir fällt es schwer, einen Ball zu fangen oder mit einem geworfenen Ball zu zielen.

Ich könnte mir vorstellen, dass eine "Umerziehung" zur Heterosexualität ebenfalls zu Schwierigkeiten führen kann, sofern sie überhaupt gelingt.

martenot schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass eine "Umerziehung" zur Heterosexualität ebenfalls zu Schwierigkeiten führen kann, sofern sie überhaupt gelingt.

Absolut. Ich denke auch eher nicht, dass so etwas tatsächlich gelingen könnte. Wahrhaft und auf Dauer.

martenot schrieb:Ich kann darüber aus eigener Erfahrung berichten, denn ich bin noch so ein "umerzogener" ehemaliger Linkshänder. Meine Großeltern hatten wohl damals stark auf meine Eltern eingeredet und darauf bestanden, mich zum Rechtshänder umzuerziehen.

Ist bei mir auch so. Das wird jetzt allerdings OT, dazu gibt es einen eigenen Thread.

martenot schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass eine "Umerziehung" zur Heterosexualität ebenfalls zu Schwierigkeiten führen kann, sofern sie überhaupt gelingt.

Ich würde sagen, sie gelingt nicht. Mit Zwang funktionieren Dinge nie wirklich. Wie du schon sagst, auch die Umerziehung von einer Hand zur anderen klappt nicht richtig (und ist völlig unnötig), genauso ist es eben auch bei Sexualitäten, wenn nicht noch schlimmer. Zumal bei Konversionstherapien teilweise fast Foltermethoden angewandt wurden (Elektroschocks etc.).
MMn ist jeder, der behauptet, bei ihm habe das geklappt, ein Lügner.

@quanti7
Der Thread ploppt nur alle 2, 3 Monate für ein paar Wochen auf

Bishamon schrieb am 30.09.2020:Die Gründe für homosexuelle Praktiken unter Tieren sind auch oft andere, als beim Menschen.

Welche Gründe sind das?

Ich ziehe mal kurz die Bonobo Affen als Beispiel heran:

Berühmt sind die „Hippi-Affen“ zudem für ihr intensives und freizügiges Sexualverhalten, dem offenbar eine wichtige sozial Funktion in der Gruppe zukommt.

https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/hippi-affen-homosexualitaet-verbindet/

Hier gibt es z.B die Theorie, dass besonders die Bonobo Weibchen die Gemeinschaft stärken, indem sie Sex mit anderen Weibchen haben. Wie schon zitiert, hat das Sexualverhalten dieser Affen allgemein eine starke sozial Funktion.

Ähnlich scheint das auch bei vielen anderen Tieren der Fall zu sein und daher für mich nicht vergleichbar mit der Homosexualität des Menschen. Die Gründe für Homosexualität in der Tierwelt sind öfter mal ganz andere und unterschiedliche, zumindest laut einiger Theorien.

Und by the way... Ich habe hier gar nicht abgestritten, dass Homosexualität nicht "natürlich" sein könnte. Ich stimme schon zu, dass Homosexualität (unter anderem) biologisch erklärbar ist, nur ist meine Definition von Natürlichkeit ein wenig anders. Ich denke nicht, dass alles was unter "natürlich" eingeordnet werden kann, auch unabänderlich ist. Das ist meine persönliche Meinung.

cesare schrieb am 30.09.2020:Aber es ist halt verletzend. Und damit musst du klar kommen: wenn ich sowas lese, verletzte mich das und das geht nicht nur mir so.

Ich verstehe, dass meine Meinung zu diesem Thema verletzend sein kann, auch wenn das nicht meine Absicht ist jemanden zu verletzen.... Aber genau so hat man das in jedem anderem Themenbereich, indem etwas kritisiert wird. Es gibt immer jemanden, der sich bei bestimmten Themen persönlich angesprochen fühlt und bei Kritik diesbezüglich auch angegriffen oder verletzt fühlt, ich kenne das von mir selbst. Da muss man dann manchmal drüber hinweg blicken.

Du wirst dich selbst besser kennen als ich dich, und du wirst deine Homosexualität für dich selbst vielleicht besser verstehen und erklären können als ich, da du schließlich mitten drin steckst, daher bitte nicht von meiner Meinung angegriffen fühlen. Ich möchte weder dir noch anderen Homosexuellen damit zu nah treten und ich will euch auch nix, versprochen :D

Malihülya schrieb:Und by the way... Ich habe hier gar nicht abgestritten, dass Homosexualität nicht "natürlich" sein könnte. Ich stimme schon zu, dass Homosexualität (unter anderem) biologisch erklärbar ist, nur ist meine Definition von Natürlichkeit ein wenig anders. Ich denke nicht, dass alles was unter "natürlich" eingeordnet werden kann, auch unabänderlich ist. Das ist meine persönliche Meinung.

Und im Bezug auf Homosexualität heißt das genau was?

Malihülya schrieb:ziehe mal kurz die Bonobo Affen als Beispiel heran:

und meine anderen Beispiele?

Bishamon schrieb am 30.09.2020:Wenn es nur um das Rammeln geht: warum basteln gleichgeschlechtliche Tauben ein Nest, und Hennen legen (unbefruchtete) Eier und versuchen diese auszubrüten?

Warum ziehen gleichgeschlechtliche Pinguine ein verlassenes Küken auf?

Warum klauen gleichgeschlechtliche Trauerschwäne ein Nest oder bilden zeitlich begrenzte Dreiergemeinschaften (zwei Männchen, ein Weibchen), um Eier zu erhalten?

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Malihülya schrieb:Homosexualität (unter anderem) biologisch erklärbar ist,

was heißt "unter anderem" ?

Bone02943 schrieb:Und im Bezug auf Homosexualität heißt das genau was?

ich glaub, ich weiß worauf @Malihülya hinaus will:
gleichgeschlechtliches Verhalten kann nicht auch Liebe sein? sondern dient nur anderen Zwecken.

Bishamon schrieb:gleichgeschlechtliches Verhalten kann nicht auch Liebe sein? sondern dient nur anderen Zwecken.

Nein, falsch, das wollte ich damit nicht sagen.
Einfach so wie es oben steht, denke ich, dass bspw. eine natürliche Veranlagung nicht auch gleich unabänderlich wäre.

Bishamon schrieb:was heißt "unter anderem" ?

Ich glaube, dass die Psyche auch viel mit rein spielt, auch das Unterbewusstsein.

Zu deinen Fragen:
So tief bin ich in der Thematik nicht drin, aber ich werd deine Fragen mal zum recherchieren nutzen.

Bishamon schrieb am 30.09.2020:Warum ziehen gleichgeschlechtliche Pinguine ein verlassenes Küken auf?

Wieso sollten sie das nicht? Es ist ein Mitglied ihrer Gemeinschaft.

Malihülya schrieb:Es ist ein Mitglied ihrer Gemeinschaft.

ja, aber das machen nicht beliebige Pinguine, sondern ein Homo-Pärchen, das treu zusammenlebt. Also nicht eine beliebige Gruppe von Pinguinen.

Malihülya schrieb:die Psyche auch viel mit rein spielt, auch das Unterbewusstsein.

dafür gibt es keine Belege.

Malihülya schrieb:eine natürliche Veranlagung nicht auch gleich unabänderlich wäre.

sie ist so änderbar, wie jemand hetero ist.