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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

154 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Glaube, Kibder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Doors ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 15:57
@rockandroll

Die Fragestellung sollte nicht lauten

Was will Vernunft eigentlich?

sondern eher

Wer will eigentlich Vernunft?


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 15:59
@Doors
Wow!
Jetzt haste mich eiskalt erwischt.
Ich weiss ja sonst immer auf jeden Scheiss eine Antwort...aber darüber muss ich erstmal meditieren :D

Wer will Vernunft in Relation zu was ist Vernunft...nicht so leicht.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:04
Die Grundfrage ist hier, denke ich: wie würde man sonst seine Kinder erziehen,
wenn nicht nach den Grundlagen sowie der Philosophie, welche sich im eigenen Leben als die wahrscheinlichste erwiesen hat?!
Eltern wollen ihren Kindern das Beste mitgeben, und je nach Alter hat ein Kind diesbezüglich noch keinerlei feste Struktur bzw. ist gerade dabei, sie zu entwickeln.

Das Problem ist nun natürlich da erreicht, wo Eltern irgendeiner Glaubensrichtung (im erweiterten Sinne) angehören, welche einer Gehirnwäsche und - oder Bedrohung gleichkommt.
Trotzdem sollte man davon ausgehen, daß Kinder, wenn sie erst erwachsen sind, sich von offensichtlich dummen und unsinnigen Konstrukten umso schneller lossagen können.
Daß oft das Gegenteilige geschieht, ist verwunderlich, weil sich durch negative Erlebnisse der Drang zu Besserem regen sollte.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:05
Vernunft ist das, was sich ergibt, wenn Geist und Körper auf die richtige Weise zusammenwirken. Der Geist als führendes Organ und der Körper (Gehirn/Verstand) als für die Materie kreiertes, ausführendes Instrument.


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:08
@Sidhe
die richtige Weise, die zu was führen soll?
Ist Vernunft nicht auch ein logischer Blick in die Zukunft, um sie für sich und seine Umwelt lebenswert zu gestalten?


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:22
und zwar aufgrund der Erkenntnis, dass das Leben doch zu was nütze ist, das aber nicht direkt mit dem Leben selbst korrespondiert?
ziemlich waghalsig, ich weiss.
Aber genau darauf sied die Relis und unser GG aufgebaut.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:30
@rockandroll
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:die richtige Weise, die zu was führen soll?
Ist Vernunft nicht auch ein logischer Blick in die Zukunft, um sie für sich und seine Umwelt lebenswert zu gestalten?
Sie soll genau zu dem führen das du im Satz darauf ansprichst. Mit anderen Worten: Harmonie.

Aus Vernunft zu handeln, ja DAS könnte einer Zukunftsgestaltung nahekommen.
Frei nach dem Kant'schen Imperativ.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:32
@rockandroll
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:und zwar aufgrund der Erkenntnis, dass das Leben doch zu was nütze ist, das aber nicht direkt mit dem Leben selbst korrespondiert?
Den Satz verstehe ich nicht. Wenn "etwas" dem Leben nützt kann es nicht davon getrennt sein. Oder meintest du etwas anderes? "Leben" ist ein ganzheitlicher Begriff.


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JPhys ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:45
@Sidhe
"Das Problem ist nun natürlich da erreicht, wo Eltern irgendeiner Glaubensrichtung (im erweiterten Sinne) angehören, welche einer Gehirnwäsche und - oder Bedrohung gleichkommt."

In der Tat die entscheiene Frage ist doch aber wer stellt das fest und nach welchen Kriterien.

1)Bedrohung

Daruber das Leute wie die "Childern of God" Sekte.
(Ist dir wahrscheinlich bekannt aber dass sind die die meinen das Kinder sex haben sollten mit anderen Worten Phaedophile mit religoeser verbraemung)
das Sorgerecht entzogen gehoert daran kann eigentlich kaum ein Zweifel bestehen.
Oder diverse Sebstmordsekten


Aber wie sieht es zB mit Zeugen Jehovas aus die Blutscpenden abkehnen... das kann toedlich enden.

Wie seht es mit Leuten aus die Chemotherapien ablehnen, auch da entscheiden die Eltern wie das Kind behandelt wird, unter Umstaenden mit toedlichen Folgen.

Die Uberganeg zu der Frage was eine Bederohung des Kindes ist und was nicht sind fliessend

Gehirnwaesche

Auch in diesem Fall ist die Frage wo Erziehung aufhoert und Gehrinwaesche anfaengt alles andere als trivial.
Bei jedem Menschen gibt es gewisse Grundlagen des Weltbildes die eigentlich nie hinterfragt werden..
Gewissen Festleguungen die weil sie einem so so natuerlich vorkommen wie die Luft zum atmen nie in frage gestellt werden.

Sekten versuchen oft ihre Glaubenssaetze in diesem Bereich des Menschlichen Geistes unterzubringen.

Wenn ihnen das uber einen gewissen Punk hinaus gelingt ist das Erbebnis Fundamentalismus.

Aber bis zu einem gewissen Grad funktioniert erziehung genauso.
Irgendwann bringt man Kindern eben bei das sie nicht nackt durch die gaegnd laufen koennen.

"Trotzdem sollte man davon ausgehen, daß Kinder, wenn sie erst erwachsen sind, sich von offensichtlich dummen und unsinnigen Konstrukten umso schneller lossagen können."

Es wurde Jahrhunert lang geglaubt dass die erde ein Scheibe ist und dass obwohl man die Kugelgestalt sehen kann.....
Ob es dir gefaellt oder nicht der Normalzustand ist das die Erziehung/Gehrinwqaesche nicht hinterfragt wird.
In unserer Gesellchaft gehort das Hinterfrragen selbst zu einem Teil der Erziehung aber
1)Ist das in Sekten nicht der Fall.
2)Sind selbst bei uns gewisse Dinge ausgenommen.


"Daß oft das Gegenteilige geschieht, ist verwunderlich, weil sich durch negative Erlebnisse der Drang zu Besserem regen sollte."
Es reicht nicht eine Negative erfahrng zu machen mann muss sie auf die richtige Ursache zurueckfuehren um daraus lerne zu koennen.

Wenn man immer wenn man anfaengt sebstsaendig zu denken von der Sekte einen Drauf bekommt mit der Begrundeung wir muessen dich vor dem Abfall der Verdammnis etc bewahren.
Ist das subjektiv naheligende eben sich anzupassen und nicht zu sagen,
`Was fuer ein Scheiss-Verein ist das eigentlich in dem ich da leben`

Denk bitte daran die mehrheit aller Sektenkinder steigt nicht aus der Sekte aus.
Wieleicht solltest du deine Erwartungen an die Menschen mehr der realitaet anpassen, dann wuerde das dich auch nicht mehr wundern.


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:45
@rockandroll
>>Es gibt keinen vernünftigen Grund, das Leben als solches wertschätzen zu müssen.
Dieser Grund ergibt sich aus dem Dasein nicht.
Das ist ein uraltes philosophische Problem, dessen man nur mit solchen "künstlichen" religiösen Modellen Herr geworden ist.<<


Wie wahr wie wahr.
Kinder wissen nun aber ganz genau warum Sie Leben.
Wenn du Sie fragst sagen sie, „weil es Spaß macht“.

Für mich ist dieser Grund auch völlig ausreichend.

Die Problematik die entsteht wenn man das Leben, an sich, betrachtet, können, wollen, und sollen Kinder nicht verstehen!

Darüber können Sie sich einen Kopf machen wenn Sie erwachsen sind. So Sie dann darin einen Sinn sehen.

Ich denke religiöse und ideologische Erklärungsmodelle sind maximal von Erwachsenen verdaubar.

Wie ich einige Post´s zuvor schon mal schrieb.
Wir können versuchen zu werden wie unsere Kinder,
wir können Sie nicht anhalten zu werden wie Wir.
Das würde Rückschritt bedeuten.

Nun ja, ich möchte keinen Eltern die Verantwortung abnehmen, die Sie bei der Erziehung (ich hasse dieses Wort) ihrer Kinder tragen müssen.

Mir reicht da die für meine beiden, ist schwer genug.

Ich versuche meine Kinder zu ehrliche, gerade, mitfühlende und selbstbewusste Menschen zu (mir fällt kein anderes Wort ein) erziehen.
Regeln die ich aufstelle (das müssen alle Eltern) begründe ich entweder durch logische Zusammenhänge (du hast den Kram da hingeworfen, du räumst in auch wieder weg.), oder ich spiele meine Überlegenheit aus (du gehst jetzt zu Bett weil ich das will).

Kindererziehung ist nicht einfach.
Zuckerbrot und Peitsche sind die Mittel. (bitte nicht Wörtlich verstehen)
Es gibt keine allgemein gültige Regel wann welches Mittel eingesetzt werden sollte.
Das ist Alters- und Situationsbedingt, man kann nur hoffen die Situation immer richtig einzuschätzen und das richtige Mittel wählen.

Ich finde wenn man sich dabei auf Religiöse oder Ideologische Modelle beruft, ist das irgendwie der Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen.

>>wer will Vernunft in Relation zu was ist Vernunft...nicht so leicht.<<
Stimmt.

Gruß
Mailo


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:46
@Sidhe
Aus Vernunft zu handeln, ja DAS könnte einer Zukunftsgestaltung nahekommen.
Frei nach dem Kant'schen Imperativ.
Der Imperativ ist in der Praxis nicht so leicht umzusetzen, weil Kant von einem idealisierten und auch vernunftbegabten Menschen ausgeht, den es aber so nicht gibt.
Es gibt zwar welche die in diese Kategorie reinpassen, andere wiederum nicht.
Die Frage nach dem Zusammenspiel bleibt aber weiterhin offen.
Zitat von SidheSidhe schrieb:Den Satz verstehe ich nicht. Wenn "etwas" dem Leben nützt kann es nicht davon getrennt sein. Oder meintest du etwas anderes? "Leben" ist ein ganzheitlicher Begriff.
Die "Erkenntnis" wäre dann, dass das Leben für etwas von Nutzen ist, das Ausserhalb des Lebens selbst steht. Und das ist der religiöse und im allgemeinen gesetzgebende Ansatz.


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 16:59
@Mailo
Zitat von MailoMailo schrieb:Kindererziehung ist nicht einfach.
Zuckerbrot und Peitsche sind die Mittel. (bitte nicht Wörtlich verstehen)
Es gibt keine allgemein gültige Regel wann welches Mittel eingesetzt werden sollte.
Das ist Alters- und Situationsbedingt, man kann nur hoffen die Situation immer richtig einzuschätzen und das richtige Mittel wählen.
Genau das meine ich.
Wer kann schon so genau sagen was für das Kind das beste ist, und wie es das nachhaltig prägen wird. Ich jedenfalls nicht.
Ich denke Elten geben sich wirklich alle Mühe, und tun was in ihrer Macht, in ihrem Wissen und Gewissen steht, um dem Nachwuchs bestmögliche Chancen zu ermöglichen.
Wenn ich das über diese oder Jene Eltern weiss, dann erübrigen sich für mich weitere Fragen nach Sinn oder Unsinn von Ge- oder Verboten.

Merke ich aber, dass das das Kind nicht geliebt und gebürend respektiert wird, und es unter dem Strich mehr Leid als Freude im Leben von seinen Eltern empfängt, dann schreite ich auch ein. Das ist dann aber eher auf mein Mitleid zurückzuführen, als auf die Tatsache, dass ich mit vielen religiösen Riten ganz allgemein wenig anfangen kann.
Zitat von MailoMailo schrieb:Ich finde wenn man sich dabei auf Religiöse oder Ideologische Modelle beruft, ist das irgendwie der Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen.
Was auch immer das ist, es oblig einfach nicht unserem Einflussbereich diese Eltern zu massregeln. Man kann versuchen sie aufzuklären, oder am besten mit gutem Beispiel vorangehen, aber sich einmischen halte ich für nicht sonderlich förderlich in diesem Zusammenhang.

Viele Kinder haben im Nachhinein mehr darunter gelitten von ihren Eltern weggenommen zu werden als sie es je unter der Tyranei der Eltern hetten tun können.
So paradox das klingen mag. Es ist die Wahrheit.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 17:02
@JPhys
Zitat von JPhysJPhys schrieb:In der Tat die entscheiene Frage ist doch aber wer stellt das fest und nach welchen Kriterien.
Das ist tatsächlich eine schwierige Frage, auf die ich persönlich keine Antwort parat habe, zumindest keine Universalantwort.
Zum einen ist eine Familie ein privater Zusammenschluß in den man von Außen nicht eindringen sollte, zum anderen fällt mir hier das Beispiel von @nocheinPoet ein, welcher die Verstümmelung von Frauen ansprach, wo ich für mich sagen kann, daß in solchen Fällen unbedingt eingegriffen werden sollte.

Doch wo zieht man die Grenze ... in der Tat, dafür gibt es keine Maßeinheit.
Fakt ist, daß man sich selber zuerst kritisieren sollte und weniger den Splitter im Auge des Anderen. Fakt ist aber auch, daß wir in einer sozialen Gemeinschaft leben und nicht isolierte Wesen ohne Verantwortung sind.

Wie du siehst, fehlt mir hier die Antwort. Ich denke, man kann nur individuell entscheiden.





@rockandroll
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Der Imperativ ist in der Praxis nicht so leicht umzusetzen, weil Kant von einem idealisierten und auch vernunftbegabten Menschen ausgeht, den es aber so nicht gibt.
Formt sich so ein Mensch nicht auch durch eben diese Anwendung?
Wir gingen ja hier eben von einer lebenswerten Zukunft aus und sollten dazu die Beispiele anbringen, welche eine solche verwirklichen könnten. Daß die Masse dafür in diesen Zeiten nicht geeignet ist, weiß ich auch, leider.
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Die "Erkenntnis" wäre dann, dass das Leben für etwas von Nutzen ist, das Ausserhalb des Lebens selbst steht. Und das ist der religiöse und im allgemeinen gesetzgebende Ansatz.
Ich komme immer noch nicht so ganz mit. Wie definierst du denn "Leben"?
Denn unter meiner Definition dieses Begriffes sehe ich diese Sichtweise nicht bestätigt und finde so ein Bild des getrennt-Seins auch nicht in den Religionen wieder, zumindest nicht in deren Ursprünglichkeit. Was daraus gemacht wurde, ist eine andere Sache, aber das Leben als solches umfaßt für mich jegliches Dasein, ohne Trennung, so daß es keinen Sinn außerhalb, stattdessen einen im Ganzen, gibt.


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 18:33
@Sidhe
Zitat von SidheSidhe schrieb:Formt sich so ein Mensch nicht auch durch eben diese Anwendung?
Natürlich formt sich der Mensch auch aufgrund gewisser Ideale, die er als solche für sich erkennt. Deshalb bin ich auch froh, dass es diese Modelle so gibt.
Nur ist nicht jeder in der Lage einen Kant oder einen Nietzsche richitig zu verstehen, oder zu interpretieren (weil es zB. bei Nietzsche eigentlich gar nicht so viel zu verstehen gibt ;)), und diese sind dann dankbar über jedes einfachere Modell, dass ihnen zur verfügung gestellt wurde, und ihnen gestattet die Welt ein stückweit zu begreifen, und anzunehmen.

Jeder sehnt sich auch zu einem gewissen Grad nach Stabilität in seinem Umfeld. Besonders Kinder.
Und diese ist nur durch gesellschaftlichen Konsen gewehrleistet.
Regeln, und Bräuche nehmen somit einen wichtigen Platz innerhalb des Menschlichen Miteinanders ein, und geben den Leuten die Stabilität und Überschaubarkeit der Dinge, die sie für ihr Leben benötigen.

Hierzu ist die Arbeit von Claude Lévi-Strauss, eine sehr interessante, der sich genau mit dem Thema Mythen und Bräuche in seinem Ethnologie- und Antropologiestudium beschäftigt hatte.
Zitat von SidheSidhe schrieb:Sinn außerhalb, stattdessen einen im Ganzen, gibt.
Das kommt auf den philosophischen Blickpunt an.
Einerseits kann man sich einen Sinn im Ganzen als solches denken.
Dann ist das was ist, weil es eben ist, und weil es nicht anders sein kann.
Diese Denke fürhrt aber unweigerlich in den Determinismus, weil alles in allem und mit allem kausal verbunden ist. Das was ist, ist also eine sich selbst widerspiegelnde Maschine, die Ihr "Programm" runterspult.

Auf der anderen Seite kann man die Maschine als eine sich selbst Sinnstiftende und sich selbst vom Ursprung befreiende Einheit ansehen. Die in der Lage ist weitere autonome Einheiten zu produzieren, und duch den eigenen "deus ex machina" (Bewusstsein) zu einer gewissen unabhängigkeit fähig ist.

Die Art und Weise wie man die Welt nun aber tatsächlich sieht, ist dann auch aber für die eigene Lebensqualität verantwortlich, und ist auch eine sich selbst spiegelnde Prophezeihung die ich mir selbst gemacht habe.
Sie hängt also massgeblich von meiner eigenen Überzeugung oder meinem eigenen Vertrauen in ein bestimmtes Modell ab. Die Subjektive Brille.

Eine dritte Möglichkeit will ich natürlich hier auch nicht verheimlichen.
"Alles ist ganz anders als man denkt!" :)


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 19:22
@rockandroll
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Eine dritte Möglichkeit will ich natürlich hier auch nicht verheimlichen.
"Alles ist ganz anders als man denkt!"
sehr schöner Ansatz

wirst mir jeden Tag sympathischer :)


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 19:23
@geodei
hab ich unter anderem auch von Dir gelernt :)


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 20:31
@rockandroll
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Nur ist nicht jeder in der Lage einen Kant oder einen Nietzsche richitig zu verstehen, oder zu interpretieren (weil es zB. bei Nietzsche eigentlich gar nicht so viel zu verstehen gibt ), und diese sind dann dankbar über jedes einfachere Modell, dass ihnen zur verfügung gestellt wurde, und ihnen gestattet die Welt ein stückweit zu begreifen, und anzunehmen.
Ich habe Nietzsche natürlich nur als ein Beispiel erwähnt, um dir zu verdeutlichen, was ich meine. Du willst aber sicher auch nicht behaupten, die Menschen wären auf äußere Vorgaben angewiesen? Denn die Quelle der Moral und der Tugenden, die finden wir in uns selber - Lektüre mag dazu anregen, nicht mehr und nicht weniger.

Was auch immer man für einem Modell folgen möchte, es sollte sich in Tat und Wirkung als sinnvoll erweisen. Leider ist der hier oftmals vertretene Un-Sinn doch größer...
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Regeln, und Bräuche nehmen somit einen wichtigen Platz innerhalb des Menschlichen Miteinanders ein, und geben den Leuten die Stabilität und Überschaubarkeit der Dinge, die sie für ihr Leben benötigen.
Das sehe ich ebenso, aber wir dürfen nicht vergessen, daß sich auch menschenfeindliche Bräuche durchsetzen konnten, obwohl sie in Wirklichkeit keinerlei Nutzen bringen, außer dem eingebildeten. Da wäre es an den Erwachsenen, sich endlich davon loszusagen und den eigenen Verstand über die Sitten zu stellen.

Auch Grenzen sind, besonders für Kinder, enorm wichtig. Durch sie können wir uns erst definieren, austesten, einen Platz finden. So eine natürliche Grenze ist keineswegs beengend, sondern wirkt auf den Menschen wie eine gewisse Schmiedekunst bei der der Mensch das zu veredelnde Metall ist. Oder wie ein Bild, das einen schönen Rahmen braucht.
Kindern kann man diese Grenzen setzen und vorleben, der Erwachsene jedoch muß sie für sich selber definieren und erfahren, am besten so, daß dabei kein Anderer Schaden in seinen Grenzen und seinem Gebiet nimmt. Das ist leider selten der Fall.
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Einerseits kann man sich einen Sinn im Ganzen als solches denken.
Dann ist das was ist, weil es eben ist, und weil es nicht anders sein kann.
Diese Denke fürhrt aber unweigerlich in den Determinismus, weil alles in allem und mit allem kausal verbunden ist. Das was ist, ist also eine sich selbst widerspiegelnde Maschine, die Ihr "Programm" runterspult.
Ich sehe da eigentlich keinen Grund, warum eine solche untereinander herrschende Verknüpfung in den Determinismus führen sollte. Miteinander verbunden , Teil eines Ganzen zu sein, schließt eine darin enthaltende Individualität wie auch ein eigenbestimmtes Handeln mit verschiedenen Handlungsoptionen nicht aus. Durch diese verschieden knüpfbaren Handlungsstränge läßt sich ein gar buntes Bild flechten.
Ich möchte es mit einem Maler vergleichen, der eine bunte Farbpalette vor sich hat:
natürlich kann er nur die Farben verwenden, die ihm die Natur in den Grundfarben dafür vorgegeben hat. Wie er diese Farben aber mischt, welche er wählt, das bleibt weiterhin seine Entscheidung und es kann jedes beliebige Bild dabei heraus kommen.
Das Ergebnis ist meist mehr als die Summe seiner Teile.
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Auf der anderen Seite kann man die Maschine als eine sich selbst Sinnstiftende und sich selbst vom Ursprung befreiende Einheit ansehen.
Mmh. Dafür kann ich eigentlich keinerlei Beweise vorfinden, denn von irgendeiner Gesetzmäßigkeit sind wir immer abhängig.
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Die Art und Weise wie man die Welt nun aber tatsächlich sieht, ist dann auch aber für die eigene Lebensqualität verantwortlich, und ist auch eine sich selbst spiegelnde Prophezeihung die ich mir selbst gemacht habe.
Sie hängt also massgeblich von meiner eigenen Überzeugung oder meinem eigenen Vertrauen in ein bestimmtes Modell ab. Die Subjektive Brille.
Auch Überzeugungen kann man ändern.
Die Frage ist wohl immer: was will ich wirklich?
DIE muß man sich zuerst ganz ehrlich beantworten.
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Eine dritte Möglichkeit will ich natürlich hier auch nicht verheimlichen.
"Alles ist ganz anders als man denkt!"
... und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt - sage ich mir auch immer :D


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 20:46
@Sidhe
Wie gesagt. Es ist nicht immer alles so, wie es aussieht, sondern eben auch oft so, wie man es selbst will, dass es aussehen soll. :)


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 20:49
Stümmt!

In diesem Sinne: gute Nacht ;) :-)


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Kinder im Würgegriff des Glaubens.

19.01.2009 um 21:36
@rockandroll

Wie ich schon gesagt habe, wo es um körperliche Verstümmelungen geht bin ich mit euch einer Meinung. Denn ist das Teil ab, gibt es kein Zurück mehr. Da finde ich, und das hab ich auch schon hier so geschrieben, dass ich es für sehr lobenswert halte, wenn man sich dafür starkt macht, und aufzuklären versucht. Diese Riten, wie sinnvoll sie auch in der Vergangenheit mal gewesen sein mögen, sind nicht mehr zeitgemäß, und in meinen Augen ebenso barbarisch und unnötig.

Das aber auf die schlichte Aussage zu reduzieren "Kinder sind im Würgegriff des Glaubens" halte ich nicht für gelungen und stimmig. Denn das entspricht nicht den Tatsachen.

Du musst es ja auch nicht so sehen, ich empfinde es so als Tatsache.


NeP: „Also nun dann noch mal, ich mache hier nicht die Aussage, religiöse Menschen sind generell schlecht. Ich mache auf einen potenziellen Missbrauch von Kindern aufmerksam, versuche mal die Richtung zu finden.“

Nein, diese Aussage hast Du nicht gemacht.

Habe ich, aber egal, nun habe ich es ja noch mal gesagt.


Aber Du sagtest sinngemäß, dass die Religion die Menschen in ihrer völligen Freiheit beschneidet, und dass das generell schlecht sei. Und dem kann ich nicht zustimmen, denn sonst könnten wir unser Glauben auch gleich mit den Religionen wegschmeißen und die Anarchie einführen.

Ja ich sage, einem Kind einen Glauben vorzugeben ist eine Einschränkung, und das alleine ist schlecht. Dem Kind die Wahl zu lassen, und zu sage, das man selber eben das und das glaube, aber es auch andere Menschen gibt, die etwas anderes glauben, wäre besser. Willst Du das bestreiten? Wie dann auch immer, ich sehe in dieser Form der Vorgabe etwas für das Kind Nachteiliges.


Regeln, Riten und Bräuche sind nicht nur was Schlechtes. Wären sie das, hätten sie sich schon lange selbst rationalisiert.

So langsam nervt es, ließt Du mal bitte was ich schreibe? Höre auf mir Dinge in den Mund zu schieben und dann dagegen zu argumentieren. Ich schrieb nirgends das Riten usw. nur was Schlechtes wäre.



NeP: „Das sie ihren Kindern nun nicht gezielt Schaden wollen, ist schon klar. Auch eine Mutter in Afrika, die ihre Tochter beschneiden lässt, kann diese aufrichtig lieben, und hält dennoch die Bescheidung für gut und richtig.“

Einfach hingehen, und versuchen Vernunft zu predigen. Vielleicht hast Du ja Glück.

Diskutiere vernünftig mit mir, oder wir lassen es. Gehe mal zu einer Gruppe Nazis und predige mal Vernunft. Ist sicher beides so kein Weg. Es gibt im Übrigen einige Organisationen die dort Vorort eben das versuche.


NeP: „Was macht man mit Kindern, die von Ihren Eltern missbraucht werden? Warum dann da anders handeln, nur weil es mit einem Buch begründet wird? Was macht man mit Kindern deren Eltern in bestimmten Sekten sind, die praktizieren ja auch „nur“ ihren Glauben.“

Man handelt doch schon längst. Es gibt unzählige Initiativen, die das Beschneiden bei Männern und vor allem bei Frau missbilligen, und dagegen zu Felde ziehen. Aber keiner der Gegner würde auf die Idee kommen gleich die ganze Religion abschaffen zu wollen, denn die ist nicht das Problem.

So nun noch ein letztes Mal und wenn Du es dann nicht begreifst, endet die Diskussion zwischen uns Beiden.

Ich komme nicht auf die Idee und ich schrieb auch nicht, das ich die Religionen ganz abschaffen will!

So nun in den Schädel bekommen? Es nervt wirklich immer wieder denselben Murks von Dir lesen zu müssen. Es geht in keiner Weise darum, Religionen abzuschaffen!


NeP: „Dann interpretierst Du den Titel falsch oder verstehst ihn eben nicht richtig. Klar geht es um den Glauben, und um die Kinder die darunter zu leiden haben, eben im Würgegriff selbigen sind. Das heißt aber nicht, dass Glaube generell dazu führt, dass alle gläubigen Eltern ihre Kinder misshandeln. Es geht um die Option und eben darum wo es geschieht. Natürlich kann man dann fragen, wo beginnt es, und ist das Beten vor dem Essen legitim.“

Da wo es geschieh, da gibt es Handlungsbedarf, da wo es nicht geschieht, da nicht. Es ist doch wirklich nur dieses Verallgemeinern, das mir sauer aufstößt, weil es eine wichtige gesellschaftliche Säule mit abschaffen würde, und damit wäre das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Das wollen wir doch auch nicht.

Junge Du bist es der verallgemeinert und dann dagegen argumentiert und das stößt mir auf.


NeP: „Wie schon nun schon zigmal gesagt, Du konstruierst Dir da was, was hier nicht als Aussage im Raum steht.“

Ich konstruiere nicht, sondern gebe Beispiele gegen die Behauptung an, dass Gläubige Menschen unmöglich zu Freidenkern werden können. Denn das kann ich aus der Menschheitsgeschichte nicht ersehen.

So dann zeige mir mal wo die Behauptung steht, das Gläubige Mensch unmöglich zu Freidenkern werden können. Und wenn Du das nicht kannst, dann erkenne mal, das Du hier konstruierst.


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