Sind Psychosen heilbar? - Ja!
20.12.2008 um 13:42Mystische Erfahrung oder Psychose?
Das Holotrope Atmen nach Stanislav Grof ist so ein "Gegen-den-Strom-Schwimmen". Mit Hilfe des Atmens taucht man in die Tiefen des Bewusstseins hinab und ist erstaunt, mit welcher Leichtigkeit man sich gegen den linearen Bewusstseinsstrom in unbekannte Sphären fortbewegen kann. Äußere Zeit und äußerer Raum verlieren sich. Stanislav Grof nennt diese Erlebnisse "nonordinary states of con-sciousness". Seid den fünfziger Jahren arbeitet der Psychiater daran, eine Kartographie dieser "außergewöhnlichen Bewusstseinszustände" aufzustellen. Er hat sie in biographische Erlebnisse, Erfahrungen von Geburt und Tod und transpersonale Erfahrungen unterteilt. Als einer der zentralen Begründer der Transpersonalen Psychologie sieht er in den außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen, die jenseits unseres Alltagsbewusstseins liegen, das Potential zur Heilung der Psyche. Psychische Krankheiten wie Schizophrenie und Psychosen und ins Unbewusste gesunkene Traumata können seiner Meinung nach nur geheilt werden, wenn eine nichtsinnliche Ebene in den Therapieprozess einbezogen wird, die den Patienten in tiefe Schichten seines Bewusstseins führt. Das Wiedererleben der eigenen Geburt bis hin zu mystischen Erfahrungen haben zur Heilung von psychisch Kranken geführt.
"Manche Leute dringen absichtlich, manche unabsichtlich in einen mehr oder weniger totalen inneren Raum", schrieb Anfang der sechziger Jahre der berühmte schottische Psychiater Ronald Laing. "Wir sind sozial darauf trainiert, die totale Versenkung in den äußeren Raum und die äußere Zeit für normal und gesund zu halten. Versenkung in den inneren Raum und die innere Zeit gilt als antisozialer Rückzug, als Abweichung, als krankhaft, per se pathologisch... die meisten Leute sind im inneren Raum und in der inneren Zeit auf unbekanntem Gelände, sie fürchten sich und sind verwirrt. Sie sind verloren. Sie haben vergessen, dass sie schon einmal dagewesen sind. (...) Anstelle von 'Heilanstalten', einer Art von Reparaturwerkstätten für menschliche Zusammenbrüche, brauchen wir Orte, an denen weitergereiste... Leute... ihren Weg finden können - weiter hinein in den inneren Raum und die innere Zeit und wieder zurück. Anstelle des Degradierungszeremoniells... brauchen wir ein Initiationszeremoniell."1
Ein direkter Schluss daraus besteht darin, dass der Therapeut selbst auch in der Lage sein muss, diesen "inneren Raum" betreten zu können. Nur so sei es möglich, so Ronald Laing, den Patienten therapieren zu können. In den sechziger Jahren wurde eine Psychologie auf der Grundlage von Erfahrung geboren, die allmählich die primär auf dem Gespräch beruhende Freud'sche Analytik ins Abseits drängte.
http://www.info3.de/ycms/printartikel_978.shtml (Archiv-Version vom 17.10.2007)
Das Holotrope Atmen nach Stanislav Grof ist so ein "Gegen-den-Strom-Schwimmen". Mit Hilfe des Atmens taucht man in die Tiefen des Bewusstseins hinab und ist erstaunt, mit welcher Leichtigkeit man sich gegen den linearen Bewusstseinsstrom in unbekannte Sphären fortbewegen kann. Äußere Zeit und äußerer Raum verlieren sich. Stanislav Grof nennt diese Erlebnisse "nonordinary states of con-sciousness". Seid den fünfziger Jahren arbeitet der Psychiater daran, eine Kartographie dieser "außergewöhnlichen Bewusstseinszustände" aufzustellen. Er hat sie in biographische Erlebnisse, Erfahrungen von Geburt und Tod und transpersonale Erfahrungen unterteilt. Als einer der zentralen Begründer der Transpersonalen Psychologie sieht er in den außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen, die jenseits unseres Alltagsbewusstseins liegen, das Potential zur Heilung der Psyche. Psychische Krankheiten wie Schizophrenie und Psychosen und ins Unbewusste gesunkene Traumata können seiner Meinung nach nur geheilt werden, wenn eine nichtsinnliche Ebene in den Therapieprozess einbezogen wird, die den Patienten in tiefe Schichten seines Bewusstseins führt. Das Wiedererleben der eigenen Geburt bis hin zu mystischen Erfahrungen haben zur Heilung von psychisch Kranken geführt.
"Manche Leute dringen absichtlich, manche unabsichtlich in einen mehr oder weniger totalen inneren Raum", schrieb Anfang der sechziger Jahre der berühmte schottische Psychiater Ronald Laing. "Wir sind sozial darauf trainiert, die totale Versenkung in den äußeren Raum und die äußere Zeit für normal und gesund zu halten. Versenkung in den inneren Raum und die innere Zeit gilt als antisozialer Rückzug, als Abweichung, als krankhaft, per se pathologisch... die meisten Leute sind im inneren Raum und in der inneren Zeit auf unbekanntem Gelände, sie fürchten sich und sind verwirrt. Sie sind verloren. Sie haben vergessen, dass sie schon einmal dagewesen sind. (...) Anstelle von 'Heilanstalten', einer Art von Reparaturwerkstätten für menschliche Zusammenbrüche, brauchen wir Orte, an denen weitergereiste... Leute... ihren Weg finden können - weiter hinein in den inneren Raum und die innere Zeit und wieder zurück. Anstelle des Degradierungszeremoniells... brauchen wir ein Initiationszeremoniell."1
Ein direkter Schluss daraus besteht darin, dass der Therapeut selbst auch in der Lage sein muss, diesen "inneren Raum" betreten zu können. Nur so sei es möglich, so Ronald Laing, den Patienten therapieren zu können. In den sechziger Jahren wurde eine Psychologie auf der Grundlage von Erfahrung geboren, die allmählich die primär auf dem Gespräch beruhende Freud'sche Analytik ins Abseits drängte.
http://www.info3.de/ycms/printartikel_978.shtml (Archiv-Version vom 17.10.2007)