Bis heute sind schizophrene Störungen nicht im eigentlichen Sinne „heilbar“. Insbesondere erwiesen sich die früher praktizierten „harten Kuren“ wie Insulinschock oder Operationen am Frontallappen des Gehirns der Patienten als kontraproduktiv. In der Schweiz, gerade auch in Zürich unter der Ägide von Eugen Bleuler und seines Sohnes Manfred, wurden als schizophren Diagnostizierte zwangssterilisiert. Im Dritten Reich galt Schizophrenie ebenfalls als Diagnose, welche „Unfruchtbarmachung“ zwecks „Verhütung erbkranken Nachwuchses“ zur Folge hatte. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, die es den Erkrankten ermöglichen, ein weitgehend „normales“ Leben zu führen
Im Beginn, der sich häufig schleichend entwickelt, und in der akuten Phase ist die vertrauensvolle Bindung des Patienten an seinen Therapeuten von größter Wichtigkeit. Mit ihr steht und fällt der Behandlungserfolg. Als wesentliche Basismaßnahme wird heutzutage die sogenannte Psychoedukation empfohlen. Hierauf aufbauend folgen die weiteren Therapien:
Soziotherapie, Arbeitstherapie und Ergotherapie können helfen, eine Tagesstruktur zu etablieren, nachdem sich gezeigt hat, dass diese psychisch stabilisierend wirkt. Eventuell können diese Maßnahmen auch auf den Erhalt oder die Wiedererlangung eines Arbeitsplatzes abzielen, der seinerseits auch psychisch stabilisierend ist und der erheblichen Gefahr eines sozialen Abstieges entgegenwirken kann.
Bewegung bessert offenbar auch den körperlichen und geistigen Zustand von Schizophrenen. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Cochrane-Review mit drei eingeschlossenen randomisierten Studien. Zwei davon verglichen den Einfluss körperlicher Aktivitäten im Vergleich zu keiner Bewegung. Dabei zeigte sich eine signifikante Verbesserung negativer mentaler Symptome, positive Symptome blieben unbeeinflusst. Auch die physische Gesundheit legte in der aktiven Gruppe deutlich zu. Die dritte Untersuchung verglich herkömmlichen Sport mit Yoga. Hierbei schnitten die fernöstlichen Übungen im Hinblick auf die mentale Verfassung und die Lebensqualität erheblich besser ab. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich sportliche Ertüchtigungen jedweder Art günstig auf Körper und Seele von Schizophrenen auswirken können. Um eine endgültige Aussage treffen zu können, seien allerdings größere randomisierte Studien notwendig.
Psychotherapie: häufig wird ein strukturiertes Vorgehen gewählt,- eventuell mit verhaltenstherapeutischen Elementen. Gruppentherapie kann dazu beitragen, dass die Patienten wieder mehr Eigenverantwortung übernehmen und die Erlebnisse während einer akuten Phase besser verarbeiten können . Nicht nur für den an einer Schizophrenie Erkrankten selbst, sondern auch für seine Angehörigen hat sich eine Familientherapie bewährt, denn es zeigte sich, dass negative Einstellungen in der Umgebung eine zusätzliche Rückfallgefahr bedeuten.
Metakognitives Training: Vor dem Hintergrund einer Vielzahl wissenschaftlicher Befunde , wonach Menschen mit Schizophrenie Probleme in der Metakognition aufweisen (Beurteilung eigener Denkvorgänge), wird zunehmend metakognitives Training (MKT) als komplementäre Behandlung eingesetzt. Das MKT zielt darauf ab, das Bewusstsein der Betroffenen für eine Reihe von Denkverzerrungen zu schärfen (z.B. voreiliges Schlussfolgern, einseitige Zuschreibungen, übermäßige Sicherheit für Fehlerinnerungen), welche mit der Entstehung und Aufrechterhaltung der Positivsymptomatik (v.a. Wahn) in Zusammenhang gebracht werden , und diese durch hilfreichere Strategien zu ersetzen. Das in 8 Modulen vorliegende Training kann von Klinikern kostenlos im Internet bezogen werden und liegt derzeit in 15 Sprachen vor . Erste Studien bestätigen die Machbarkeit und Wirksamkeit der Intervention. Neben dem Gruppentraining gibt es auch eine individualisierte Variante, die den metakognitiven Ansatz mit Methoden aus der Verhaltenstherapie verbindet (Individualisierte Metakognitive Therapie für Psychosepatienten; MKT+) .
Soteria ist eine alternative milieutherapeutische stationäre Behandlung von Menschen in psychotischen Krisen. Dies wird u. a. durch eine enge, stützende therapeutische Begleitung in einer überschaubaren wohnlichen und an Reizen armen Umgebung erreicht.
Ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Rehabilitierung der Erkrankten ist das Erreichen einer Tagesstruktur sowie die (wo möglich) Teilnahme an einer sinngebenden Beschäftigung. Ansätze wie das supported employment zeigen gute Erfolge in diesem Bereich.
Leben ohne Tabletten...
Zu beachten ist jedoch
Zöliakie und Laktoseintoleranz können bei Personen, die eine genetische Disposition zur Schizophrenie haben, psychotische Zustände auslösen oder verstärken (wenn diese zu viel Gluten bzw. Milch zu sich nehmen).
-------------------
Zöliakie Klassifikation nach ICD-10
K90.0 Zöliakie
ICD-10 online (WHO-Version 2006)
Die Zöliakie (Synonyme: glutensensitive oder gluteninduzierte Enteropathie, intestinaler Infantilismus; bei Erwachsenen auch nichttropische oder einheimische Sprue, Glutenunverträglichkeit, Heubner-Herter-Krankheit) ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß. Die Unverträglichkeit bleibt lebenslang bestehen, sie ist zum Teil genetisch determiniert und kann derzeit nicht ursächlich behandelt werden.
------------------
Wikipedia: PsychopharmakaVerweiss noch auf diesen Link !
Jedoch bringen 50% der Medikamente bei 50% der Menschen nix ! Die neuerste Medikamenten Studie zeigt eindeutig das lange in die falsche richtung geforscht wurde !
Ich selber arbeite seit Jahren ...sehr vielen Jahren in einem Altenheim mit Gerontopsychiatrie
Lg Rabe