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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

279 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Angst, Psyche, Drogen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 15:11
Zitat von basimbasim schrieb:Ich wette WoW war der Auslöser!
ohne scherz jetzt das kann sein....


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 15:15
Wenn er durch kiffen eine Psychose entwickelt hat, war diese schon vorher da. es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen bis sie auch ohne Kiff ausgebrochen wäre.

Zumeist aber bekommen Leute Psychosen wenn sie auch mit anderen Substanzen wie Speed, Extasy, Kokain und der gleichen Kontakt hatten. Du solltest deine Bruder fragen ob soetwas auch in seinem Leben vorkam. Du musst ihm bitten dir eine ehrliche Antwort zu geben, denn zumeist streiten die Leute dies ab um sich noch mehr Ärger zu ersparen.
Sollte dies der Fall sein solltet ihr einen Neurologen zu rate ziehen. Dieser kann deinem Bruder die nötigen Beruhiger verschreiben.


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 15:16
naja, das WOW eventuell mit eine Rolle spielen könnte, halte ich nicht für ausgeschlossen. Aber derfinitiv nicht der einzigste Grund und nich der ausschlaggebende.
Passt aber bitte bei einem so sensiblen Thema auf euere ernsthaftigkeit auf.
Nicht böse gemeint...


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 15:19
@nibelunga

bei mischkonsum ( Polytoxischer Konsum) ist die gefahrnoch viel größer. Aber es gibt Menschen die da langt es wenn sie Kiffen. Wie gesagt in den meisten fällen spielt da das Umfeld eine sehr große Rolle.


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 15:58
Hi, werwie

kurze Anregung zu Auslösefaktoren einer Psychose:

es gibt da sehr viele, zusätzlich zu Drogen,etc.

z.B.: mehr als 50% der Psychotiker machen religiöse bzw spirituelle Erfahrungen bis zu Wahnvorstellungen (Ich bin der Mittelpunkt des Universums, Erleuchtungserlebnisse, Aufträge von Gott, etc).
Sehnsucht den Sinn des Lebens (die wahrheit) zu erkennen? Spontan auftretende "Erleuchtungserkenntnisse", welche im Gegensatz zu herkömmlichen westl. Religionsmeinungen stehen u. ihre Deutung damit schwierig weden, keine Ansprechpersonen, Verlust der Kommunikation, Abgrenzung, viel neue Wahrnehmung- unreflektiert muss ja zu Realitätsverlust führen.
Drogen "verschleiern" hier (Wahrnehmung verzerrt), sind dadurch aber nicht unbedingt der Auslöser!!!

Statistisch gesehen hat jeder 100ste einmal in seinem Leben einen psychotischen Schub.
--dabei spielt das Umfeld eine grosse Rolle: wie geht mann/frau mit dem Inhalt der veränderten Wahrnehmung um??

Starke Rythmuswechsel (z.B. gestörtes Schlafverhalten) können genauso Psychosen auslösen. Der Serotoninhaushalt im Gehirn kommt aus der Balance.

In der Psychatrie wirst du dann mittels Medis wieder richtig "eingestellt", beruhigt. Aber auf den Inhalt der Erfahrungen und deiner Ängste wird selten eingegangen.

Deswegen empfehle ich dir werwie: nimm dir Zeit und höre dem Betroffenen einfach nur zu. Auch wenn es für dich oft sehr unverständlich ist, so fühlen sich Psychotiker beim Zuhören bereits verstanden.
gruss


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 16:35
Ich wette WoW war der Auslöser!

ohne scherz jetzt das kann sein....
Klar kann das sein, sonst würde ich das auch nicht sagen.
Bei dem Drecksspiel ist alles möglich


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 17:19
soweit es stimmt was ich gelesen hab, können latent vorhandene psychosen durch kiffen ausgelöst werden. klar, wenn da eine schlummert tief im see, holt das thc das hervor. ich zum beispiel sollte meine finger von lassen

wanderer


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 17:47
Werwie,

wenn dein Verwandter schon in einer Klinik ist, warum drehst Du denn so ab?
Eigentlich "sollte" ihm dann da ja geholfen werden.
Was willst Du da machen?

Stehe der Institution Psychiatrie selbst skeptisch gegenüber. Und kann gut nachvollziehen, wie´s dir geht.
Eine Verwandte von mir leidet an paranoider Schizophrenie und pflegt regelmäßigen Kontakt mit dem Teufel, wird aber auch bloß seit über einem Jahrzehnt in diesen, auch durch die Medikamente verursacht, apathischen Zustand gehalten.
Bin die Einzige in der Familie, die diese Thematik anders sieht und meine auch, dass es auf anderem Wege Möglichkeiten, einen Menschen zumindestens so zu heilen, dass er ein normales Leben führen kann. Nur scheint dieses Thema auch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft zu sein.

Die Behandlungsmethodik (basierend auf Symptomverschleierung) in unseren Gefilden tät ich als "krank" bezeichnen.

z.B.: mehr als 50% der Psychotiker machen religiöse bzw spirituelle Erfahrungen bis zu Wahnvorstellungen (Ich bin der Mittelpunkt des Universums, Erleuchtungserlebnisse, Aufträge von Gott, etc).
Sehnsucht den Sinn des Lebens (die wahrheit) zu erkennen? Spontan auftretende "Erleuchtungserkenntnisse", welche im Gegensatz zu herkömmlichen westl. Religionsmeinungen stehen u. ihre Deutung damit schwierig weden, keine Ansprechpersonen, Verlust der Kommunikation, Abgrenzung, viel neue Wahrnehmung- unreflektiert muss ja zu Realitätsverlust führen.
Drogen "verschleiern" hier (Wahrnehmung verzerrt), sind dadurch aber nicht unbedingt der Auslöser!!!

(...)

In der Psychatrie wirst du dann mittels Medis wieder richtig "eingestellt",


Wenn ich sowas lese, krieg ich einen Kotzkrampf.


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Werwie Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 17:54
Was verstehst Du unter abdrehen, sarasvati23??!?!

Ich bin relativ ruhig!!!

im übrigen Dein "Eigentlich "sollte" ihm dann da ja geholfen werden." kann ich so nicht unterschreiben, kenne ein paar Leute die in den letzten Jahren auch in der Psychiatrie waren & bei denen gings immer nur so ab:

Psychose = Psychiatrie = Einstellung auf Medikament = wieder rauskommen = warten bis nächster Schub kommt!!!


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 18:09
Werwie,

Was verstehst Du unter abdrehen,

Nun, das schließe ich aus deiner Satzzeichenverwendung !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :D:D

im übrigen Dein "Eigentlich "sollte" ihm dann da ja geholfen werden." kann ich so nicht unterschreiben

Naja, hast du meinen ganzen Beitrag gelesen?

Psychose = Psychiatrie = Einstellung auf Medikament = wieder rauskommen = warten bis nächster Schub kommt!!!

DAS ist doch die Hilfe aufgrund (zumeist, will nich pauschalisieren) unzulänglicher Behandlungsmethodik. Symptomverschleierung kann ja langfristig nich viel bewirken, oder?

Nur, was ist deine Intention hier überhaupt?

Eigentlich "sollten" (die Anführungsstriche haben schon ihren Sinn) Psychologen, Psycho-Therapeuten oder in diesem Fall der Psychiater deinem Verwandten helfen, seine Psychose zu bewältigen. Leider können die meist aber nix anderes als Medikamente verschreiben. Was willst Du da machen?


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 18:10
@Werwie,
Zumeist bekommt man in der Psychiatrischen Anstalt sogenannte Spiegel Tabletten.
Das heißt es wird ein Spiegel (Level) hergestellt der die Gedanken des Patienten ordnen soll.
Wenn der Patient dann die Klinik verlässt muss er diese Tabletten noch einige Zeit nehmen und darf sich nur LANGSAM von diesen Spiegel hinunter setzen. Das heißt wenn er zum Beispiel 2Tabletten zu Beginn bekommt nimmt er dann wenn es ihm besser geht eine Zeitlang 1,45 Tabletten. Geht es ihm auch damit gut und er hat sich an diese Dosis gewohnt dann nimmt er 1,5 Tabletten u.s.w.. Am Schluss wenn er nur noch eine halbe nimmt sollt er er immer kleine bissen der Tablette weg geben bis er keine mehr braucht. Auch wenn er keine mehr braucht muss er sie als Sicherheit mindestens ein Jahr in Reichweite aufbewahren. Solch ein Prozess kann und wird wahrscheinlich ein Paar Jahre dauern. Man sollte aber die Hoffnung nicht aufgeben und von Haus aus meinen ein Krankenhausaufenthalt sei nicht so gut wegen der Medikamente. Diesen Fehler machen leider sehr viele.


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 19:21
Als Qereinsteiger kann ich dir sagen das Kiffen Psychosen
auslösen kann.
Ich habe selber jahrelang konsumiert und bin deshalb in Therapie!
Kann nur jedem davon abraten.
Meistens hilft nur eine Therapie.


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Werwie Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 19:25
@ sarasvati23

Meine Intention für diesen Thread war ja:
"Seit ihr überhaupt der Meinung, daß man auf diese Art & Weise eine Psychose entwickeln kann??!!? oder braucht man Veranlagung dazu??!? oder kann Psychosen überhaupt heilen??!"

Im übrigen `abdrehen´ ich hatte mal vor vielen Jahren in einem Forum die Angewohnheit alle Zeilen mit dem letzten Zeichen zu füllen!!

Das mit der Einstellung auf Medikamente hat mich jetzt aber schon nachdenklich gestimmt! = Wenn jemand `richtig eingestellt ist´ kommt er raus bis er den nächsten Schub bekommt, der mit der alten Dosis nicht mehr unter Kontrolle zu halten ist?


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 19:42
Werwie,

Wenn jemand `richtig eingestellt ist´ kommt er raus bis er den nächsten Schub bekommt, der mit der alten Dosis nicht mehr unter Kontrolle zu halten ist?

hm, dazu weiß ich nix zu schreiben. Ich glaube nicht, dass du "hier" eine kompetente Antwort auf deine Fragen erhalten wirst.


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 19:45
Werwie nein es gab sowas nicht in ihrer familie. ja wow könnte auch ein auslöser noch dazu sein.


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Werwie Diskussionsleiter
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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 19:47
DANKE für allen guten Ratschläge war nur `etwas durch den Wind´ als ich den Thread eröffnete - stellt euch nur mal vor euch würde so etwas passieren!

@ sarasvati: Danke auch Dir & ich denke (mittlerweile auch) daß ich hier keine kompetente Antwort auf meine Fragen erhalten kann!!

alsdann lieber Mod den Thread ganz 1fach schließen & vergessen bitte!!!


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 20:00
Es ist völliger Schwachsinn, zu behaupten, dass Psychosen schon da gewesen sein mussten, und nur durch das Kiffen vorher auftauchen.
Es wird in diesem Thread über Psychosen geschrieben, aber noch nicht einmal definiert, was überhaupt eine Psychose ist.
Sie rührt her von einer Auflösung der symbolischen Ordnung der interpersonellen Realität.

Sie kann demnach auch von Drogen ausgelöst sein. Eine psychotische Veranlagung muss vorher nicht gegeben sein.
Warum?
Durch kiffen wird das Bewusstsein in dem Maße verändert, dass die interpersonelle Realität im menschlichen Leben ihren Sinn verliert. Das hat eine gewisse Apathie zur Realität hin zur Folge. Süchtiges Zocken macht das Ganze noch extremer. Man flüchtet sich in seine eigene Welt und ist sein eigener Gott.
Man ist quasi ein lebender Toter...denn wenn man dem verfallen ist, ist die Spannung Lust und Lusterfüllung aufgehoben, da man sich in seiner eigener Welt befindet, wo eben diese Lust vollständig erfüllt ist.

Aber da kann man wieder rauskommen. Aufhören zu kiffen und weniger zocken, z.B.
Natürlich spielen soziale Faktoren dabei eine Rolle, gerade wenn man zocksüchtig wird. Man wird nicht einfach so zocksüchtig. Das hat Gründe. ABER man wird psychotisch durch lediglich Drogenkonsum, ja.


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 20:11
Ich bin zwar kein Psychiater, aber Arzt, wenn auch ein frischgebackener, aber bei mir liegen die Psychiatriekurse noch nicht so lange zurück, so daß ich mal von fachlicher Seite ein bißchen was beisteuern will:
Die Mechanismen hinter den Psychosen sind ja erst teilweise erforscht, daher gibt es da noch eine Menge Streitigkeiten darüber, ob Psychosen angeboren oder erworben sind und ob sie "entstehen" oder irgendwann "durchkommen". Wahrscheinlich ist ein bißchen was von allem richtig, aber so den typischen "Psychosentyp", der sich durch irgendwelche "Merkmale" kenntlich macht, hat man noch nicht gefunden, obwohl es bei manchen Menschen Tendenzen hin zur Psychose gibt, bei anderen eher nicht. Generell gilt allerdings der Konsens, daß prinzipiell jeder betroffen sein kann.
Drogen und bewußtseinsverändernde Substanzen aller Art können selbstverständlich Auslöser/Ursache (auch hier herrscht Unklarheit) einer Psychose sein, das ist aber eine allgemeine Regel in der Medizin: "Alles kann, aber nichts muß." In wie weit jetzt Computerspiele und andere Umwelt- und Umfeldeinflüsse noch mit dazuwirken ist sicherlich von Mensch zu Mensch verschieden und kann allgemein nicht beantwortet werden.

Noch ein Wort zur Einteilung bei Psychosen: grob gesagt gibt es zwei große Untergruppen (man kann dazu aber tonnenweise dicke Bücher schreiben): die affektiven Psychosen und die schizoiden Psychosen. Die affektiven Psychosen, sind so Sachen wie Depression, Manie, Bipolare Störung. Die schizoiden Psychosen sind eher die, die man im Kopf hat, wenn man an "Psychose" denkt, die Schizophrenie gehört z.B. dazu, mit Paranoia, Verfolgungswahn, Stimmenlautwerden, Gedankenetzug etc.
Die Depression ist also sehr wohl eine Psychose!
Was gerne mal im Rahmen einer Psychose angeführt wird, sind die multiplen Persönlichkeiten, allerdings herrscht da in der Medizin gerade die Diskussion ob es dieses Krankheitsbild im "klassischen Sinne" (Juhu, ich bin nie alleine, weil ich ja mehrere bin) überhaupt gibt. Das kann man hier jetzt aber nicht in aller Breite ausführen.

Zur Therapie: sehr gut, daß sich der Bekannte bereits in Behandlung befindet, wobei Haar natürlich schon ein richtiger "Hammerschlag" ist. Ich bin im Klinikum Innenstadt in München tätig und wir verlegen schon ab und an mal jemanden nach Haar - und egal wen man hat, die in Haar kennen ihn schon. Die behandeln glaube ich jeden psychisch Kranken im Münchner Großraum und weit darüber hinaus.
Eine Behandlung - auch eine medikamentöse - ist in jedem Fall anzuraten.
Die einzelnen Wirkgruppen jetzt hier detailliert anzuführen, das würde wohl den Rahmen sprengen, allerdings kann man sagen, daß verschiedene Leute verschieden auf die Psychopharmaka reagieren und man z.T. einfach auch ausprobieren muß, welches am besten wirkt.
Vom Behandlungserfolg gibt es dabei alles von "spricht gar nicht an" bis "hat nie mehr eine Psychose in seinem Leben". Auch tritt oftmals eine Gewöhnung an bestimmt Psychopharmaka auf, so daß eine initial erfolgreiche Therapie in einem Rückfall enden kann und man das Medikament umstellen muß.
Aktuelle Zahlen habe ich derzeit nicht auswendig im Kopf, interessierte können sich hierzu aber sicherlich bei PubMed umschauen, da dürfte das neueste Studienmaterial vorliegen.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen!

Grüße


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 20:27
@Sidewinder:
Danke für die Info.
Ich wusste gar nicht, dass Depressionen/Manie usw. auch zu den Psychosen zählen.
Ich gebe dir Recht, dass Psychose so ein recht schwammiger Begriff ist, ähnlich wie Borderline.
Allgemein kann man ja Symptome wie Halluzinationen, dezeptive Vorstellungen/Glauben, Realitätsverlust usw. nennen.

Da man die Psychose nur ansatzweise definieren kann, ist es natürlich fast unmöglich zu sagen, wie die überhaupt entsteht.^^
Wie soll man schließlich sagen, wie was entsteht, wenn man noch nicht einmal genau weiß, was es ist?

Nunja, ich muss dir in einem Punkt widersprechen:
Ich würde Medikamente nur im äußersten Notfall verwenden, als letztes Mittel, wenn nichts Anderes funktioniert hat.
Man muss sich auch immer fragen: Hat der Betroffene ein Problem mit seiner Situation?
Falls nicht, muss man sich fragen, ob eine Behandlung überhaupt vonnöten ist (wozu etwas behandeln, wenn der Betroffene glücklich ist?).
Das wäre eine Horrorvision, Leute, die an sich kein Problem haben, einzusperren, wenn sie bestimmten Normen widersprechen oder als verrückt gelten.
Aber darum geht es hier gar nicht.

Jedenfalls müssen wir @Werwie fragen:
Hat dein Bekannter ein Problem mit seiner Situation?


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Habe ein Problem (Psychose vom Kiffen?)

15.06.2008 um 20:47
Als mediz. Laie, aber trotzdem Betroffener, kann ich hoffentlich hilfreich folgendes beisteuern:

Bin "alleinerziehender" Vater eines 17-jährigen jungen Mannes. Er bekam vor ca. 3 Jahren medikamentneinduzierte Depressionen (durch ein Anti-Akne-Mittel "Aknenormin" mit dem Wirkstoff "Isotretinoin" Frag sicherheitshalber mal, ob er nicht ähnliches genommen hat). Im Laufe seiner Klinikerfahrung hat er gemerkt, dass ihm Cannabis hilft. Auf Dauer allerdings hat Cannabisgebrauch einen gegenteiligen Effekt, nämlich kurz high und länger down. Das hat sich sozusagen hochgeschaukelt.
Durch Literatur und Gespräche mit Jugendsychiatern weiß ich, dass Cannabis gerade bei Jugendlichen häufig Psychosen auslöst.

Die andere Geschichte (Computerspiele, Gameboy etc.) kenne ich ähnlich aus Beobachtungen von Freunden meines Sohnes und aus Gesprächen mit jugendlichen Kiffern.

Ich habe relativ lange gemutmaßt, dass diese "Verkabelung" der jugendlichen Gehirne an elektronische Spiele völlig unabhängig vom Inhalt der Spiele, dem Hirn so eine Art Höchsterregungsniveau antrainiert. Unglaublich viele Bildreize in einer unfassbaren Schnelligkeit müssen vom Hirn verarbeitet werden, oft stundenlang und täglich. Die meisten Jugendlichen, die ich zu den Themen gesprochen habe, haben geäußert, dass sie sich durch Kiffen sedieren "müssen", weil sie ansonsten rastlos unterwegs seien und kaum ein Ende, einen Ruhezustand der Gedanken erreichen können.

Jetzt hat THC bei mehreren mir bekannten Jugendlichen die Wirkung
kurz high, länger down.

Wichtig ist die Frage nach der Therapie. Medikamentöse Therapie ist hierbei meist ein Schnellschuss ins Gehirn mit unbekanntem, oft gefährlichem Ausgang, wenn man sich mal die Beipackzettel gerade bei Antidepressiva anschaut.

Was ich für praktikabel halte (je nach Schweregrad) ist eine wöchentlich mehrfache Gesprächstherapie und eine Beschäftigung des Klienten. Musikinstrument, Lesen, Sport...alles was erst einmal vom empfundenen Zustand des Leids ablenkt und andere Verhaltens- und Reaktionsweisen konditioniert.
Im persönlichen Umgang mit dem Erkrankten darf nie vergessen werden, dass der junge Mann krank ist und seine Reaktionen aus dem Zustand der Krankheit erfolgen. Das ist schwer, wenn man so etwas noch nicht erlebt hat (mein Sohn hatte auch aggressive Verhaltenssequenzen und insgesamt 6 Türen eingeschlagen...). Inzwischen geht es meinem Sohn viel besser. Er hat gerade sein Abi gemacht, sein Kiffen und auch seine Depressionen sind zur Zeit beherrschbar. Ob er geheilt ist, wird die Zukunft zeigen. Wünsche viel Glück.


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