@ifrit:
"ja ich sehes jeden tag und am wochenden am schlimmsten, die mädels laufen halt nackt duch die gegend und maschen typen an......"
Adresse?
@ralf:
Die FDJ als "Alkoholismustherapie" anzubieten ist ungefähr so, als würdest Du die Bundeswehr zu Ausnüchtern offerieren.
Was mir DDR-Sozialisierte über Trinkgelage nach dem Motto "Blau im Blauhemd" zu berichten wussten, stellte so manchen selbst erfahrenen Exzess im "freien Westen" in den Schatten.
@Topic:
Dass Jugendliche psychoaktive Substanzen zur Selbsterfahrung konsumieren, ist eigentlich völlig normal. Man will halt an und über Grenzen gehen, sehen, was in einem steckt, und dies auch 'rauslassen. Und wenn's der Mageninhalt ist.
Fakt ist allerdings, dass es, neben der Subkultur der illegalisierten Substanzen eine deutlich breitere (!) der legalen Droge Alkohol gibt. Waren es vor Jahrhunderten, seit der industriellen Produktion von Alkoholika, noch bestimmte Gruppen junger Menschen, die sich organisiert an den Rausch heran soffen, wie Studenten, Soldaten, Handwerksburschen, so ist diese "Trinkkultur" schon lange verschwunden.
Letztlich ahmen aber die Kids nur ihre Eltern nach. Wenn OBs beim Oktoberfest, Europas grösster offener Drogenszene, medienwirksam "o'zapfen", dann könnte sich Saufnase Ude (SPD) eigentlich auch gleich eine Line 'reinziehen oder einen Schuss setzen. Wenn der Ministerpräsident des Landes Bayern, Herr Beckstein, quasi dazu aufruft, nach zwei Litern Bier Auto zu fahren, dann muss man sich ernsthaft nach dessen Promillegehalt zum Zeitpunkt dieser Aussage fragen.
Wir leben in einer durch und durch alkoholisierten Kultur. Etwa 2,5 Mio. Bundesbürger erfüllen die Kriterien des Alkoholmissbrauchs (gem. DSM IV), 1,5 Mio. die der Alkoholabhängigkeit (gem. DSM IV), darüber hinaus konstatiert der Deutsche Suchtsurvey weitere 9,5 Mio. mit gesundheitsschädigendem Alkoholkonsum. Jährlich sterben rund 75.000 Menschen in der BRD am Alkohol, 25% aller männlichen Todesfälle (13% bei Frauen) im Lebensalter zwischen 35 und 65 gehen auf's Konto der Flasche.
Warum also sollten die Jungen nicht saufen? Die Alten leben es ihnen vor. So lange sie halt leben.
Ich wäre für Werbeverbote, wie in anderen EU-Ländern auch. Allerdings wehren sich da die Drogen- und Werbelobby noch sehr. Es geht schliesslich um viel Profit.
Darüber hinaus sollte die Abgabe beschränkt werden, beispielsweise auf "Drogenläden", wo man dann auch gleich Cannabis-Produkte mit erwerben kann. Volljährigkeit vorausgesetzt.
Ausserdem lässt sich, so zeigen Erfahrungen aus Skandinavien und vielen anderen Ländern, die Konsummenge prima über Preise, sprich Steuern, senken. Der Markt spirituosenbasierter Alkopops ist nach den Preiserhöhungen zusammen gebrochen. Die Drogenbranche reagierte mit dem verstärkten Angebot von Bier- und Wein-Einstiegsdrogen, um jüngere und weibliche Kunden zu locken.
Ich bin strikt gegen eine Prohibition - aber für eine Beschränkung der Verfügbarkeit.
Null Promille für alle. Abgabeverbot an Tankstellen und Bahnhöfen. Kein Alkoholverkauf ab 18 Uhr. Strikte Ausweiskontrollen. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, hier einzugreifen.
Beim Rauchen scheint die Einsicht zu wachsen. Beim Alkohol ist es offenbar noch ein weiter Weg. Prost Kameraden!