Inzestdrama in Amstetten

Doors
Ich frage mich immer wieso man sofort als Zu-Tode-Folterer bezeichnet wird, nur weil man das einem Kinder- und Menschenschänder wünscht.
Natürlich ist das nicht der richtige Weg am Ende ist und bleibt der Täter nunmal Täter und ist nicht unschuldig. Das ganze einem unschuldigen anzutun ist wirklich eine große Schande, gleichzeitig ist es auch eine Schande das einem Täter anzutun, aber es ist schon ein Unterschied, ob ich nun einen Kinderschänder mit einem Baseballschläger erschlage oder ich ein Kind mit einem Baseballschläger erschlage. Zumindest könnte man ersteres eher nachvollziehen. Das wünsch ich mir von euch, auch mal Verständnis für den Hass gegen solche Leute und nicht nur Verständnis dafür, dass auch Täter geschützt werden müssen...

Folter, Quälerei und Tod ist nie gut, aber trotzdem finde ich, dass es da noch einen Unterschied gibt, ob nun ein Amon mit einem Scharfschützengewehr auf KZ-Häftlinge schiesst oder ein US-Soldat nach der Stürmung des Lagers einen Offizier aus Affekt und Wut erschlägt.

Schlussendlich ist Gewalt einfach scheisse und ich rede nicht davon, dass es mehr gerechtfertigt ist einen Menschen zu töten, nur weil er einen anderen Menschen getötet hat, allerdings wäre das mich eher nachvollziehbar.

Für Hass habe ich generell kein Verständnis. Egal, wer wen warum zu hassen vorgibt.
Die alliierten Soldaten, die "aus dem Affekt" kriegsgefangene deutsche Soldaten mit dem Gewehrkolben totschlugen, waren in meinen Augen moralisch nicht besser dran als beispielsweise der deutsche Mob, der abgeschossene allierte Piloten totschlug.
Ein Verbrechen bleibt auch dann ein Verbrechen, wenn man es vor sich selbst moralisch zu rechtfertigen versucht. Der Täter in Amstetten wird auch versuchen, sein Handeln moralisch zu rechtfertigen.
Mich kotzen die Kids an, die ihre eigenen Folterfantasien nur dann als Täter ausleben können und wollen, wenn sie staatlich gedeckt sind. Genau das sind die KZ-Mörder. Quasi auf eigenes Risiko Menschen zu quälen oder zu töten - dafür sind sie zu feige. Aber vielleicht ist es ja auch als pubertäre Maulhurerei zu entschuldigen.

Ich habe gerade im ORF gehoert, dass die oesterreichische Rechtsprechung keine Taten gsammelt bestraft, sondern lediglich das schwerwiegendste und dass das Strafmass demnach zwischen 15 und 20 Jahren liegen wird. Das ist laecherlich, weil es weniger ist (am Freihaitsberaubung) als Elisabeth erdulden musste. Und die war unschuldig eingesperrt.

@ Cathryn


Glaubst Du, Elisabeth und ihren Kindern wäre "geholfen", wenn die Dauer der Haft ihres "Vaters", die Dauer des eigenen Erlebten, überschreitet?

23 Jahre Haft wären "zu wenig"... bei 24 Jahren hätte er "ausgeglichen" und alles was darüber liegt, ist ein "Bonus"?

Ich wüsste gern von ihr, ob sie Gedanken an Rache, Hass, "Widergutmachung" hat, oder sich stattdessen über ihre Freiheit freut.

Ich wuerde die Jahre, die alle Gefangenen im Keller zusammen verbringen mussten (24+19+18+5), also 66 Jahre, als eine angebrachte Ausgangsbasis ansehen. Geht natuerlich angesichts seines Alters nicht mehr, aber wer 4 Leben derart ruinieren (und inwiefern er das Leben seiner Frau und der Enkel "oben" ruiniert hat, sei jetzt mal ausser Acht gelassen) kann, der muss auch dementsprechend bestraft werden. 15 bis 20 Jahre finde ich demnach laecherlich.

Summationsstrafen, wie es sie in den USA gibt:
5 x lebenslänglich, oder 367 Jahre Knast, kennt das österreichische Strafrecht allerdings nicht.
Aber allein das findet Anwendung, nicht die Wunschvorstellungen von Allmysten. Auch ganz gut so.

Der Fall ist einzigartig und wird es hoffentlich auch bleiben. Da findet man nunmal kein "Mass", das "uns" ihn richtig bestrafen lässt.

Das ist auch kein Gedanke, den ich in diesem Zusammenhang habe. Für mich scheint es wichtiger zu sein, den Herrn Fritzl "eingehend zu erforschen", um sich ein Bild über seine Psyche zu machen.
Eventuell ergeben sich daraus Ergebnisse für Prävention.

+ Dann "richte" auch bitte vollständig:

Welche Strafe siehst Du denn für das Verbrennen eines Säuglings, im Ofen des Hauses, vor?

das spielt doch garkeine Rolle, wie lange der kerl hinter
Gittern kommt.
Das Leben von den Opfern ist schon soweit hin zerstört,
rückgängig kann es nicht gemacht werden, da ändern keine 20, 23 oder 50 Jahre was.

Natürlich wäre aber lebenslang von Vorteil, der könnte ja immerhin wieder
was anstellen, wenn er auf freiem Fuß ist.

manchmal denke ich, die ware strafe bestünde nur aus einer echten reue des täters.

denn wie quälend muss es sein, wenn man sich immer wieder bewußt machen muss, dass man leben derart zerstört hat und es nicht mehr abändern kann?dieses bewußtsein fehlt ihm.

aber dafür muss man erreichen (können), dass der täter wirklich ein einsehen hat das er wirklich falsch gehandelt hat.

aber wie bereit für reue, für ein einsehen, hat ein 73jähriger, der sein ganzes leben SO gelebt hat? der seine eigenen dogmen geschafft und gelebt hat?

aber ich habe es ja schon öfters hier geäussert: dieser mensch wird nie bereuen.das ist zumindest meine vermutung.

Ich habe ein gutes Zitat von Nietzsche gefunden zum Thema Strafe:


Strafe. — Ein seltsames Ding, unsere Strafe! Sie reinigt nicht den Verbrecher, sie ist kein Abbüssen: im Gegenteil, sie beschmutzt mehr, als das Verbrechen selber.

@KittyMambo

Ja, man kann nur hoffen, dass es noch ein Funken Gewissen in diesem Mann gibt, das ihm hilft, die ganze Tragweite seines Tuns wahrzunehmen. Dass er irgendwann begreift, was er seiner Tochter und der ganzen Familie angetan hat.

Und schlussendlich sich selbst auch! Inwieweit solche Taten verzeihbar sind, hängt von der "Grösse" des menschlichen Geistes ab.

Vielleicht muss er in einer anderen Dimesion seine Tat wieder gutmachen, bekommt eine neue Chance.

Ich denke, dass es sehr wohl Kriminelle gibt, die nicht eine einzige ihrer Taten bereuen, nicht eine einzige Sekunde. Ich habe solche Menschen kennengelernt, die zu ihren Jahrzehnte zurück liegenden Verbrechen sagten: Ich bereue nichts - ich würde es jederzeit wieder tun.

Ich find die Jornalisten scheiße wie sie die jetzt aufführen um ein Foto von denn Kindern und der Frau zu bekommen ist nicht normal.

Die haben vom Chef den Auftrag: Bring mir ein Foto von deren Kopf auf den Schreibtisch, sonst liegt Deiner drauf.

chaoshell schrieb:Ich find die Jornalisten scheiße wie sie die jetzt aufführen um ein Foto von denn Kindern und der Frau zu bekommen ist nicht normal.

geld, geld, geld!

Hm, weiß nicht, aber dieser Fall macht irgendwas mit mir, vor allem die Reaktionen auf diese Taten, wenn ich mit bekomm wie man hier und in den Medien damit umgeht !

Elisabeth und ihre Kinder, denen gilt meine Sorge, wenn ich ehrlich bin, so gibt es nichts was meinem Empfinden nach als angemessene Strafe gesehen werden könnte, denn mit dem was Herr Fritzl seiner Tochter antat, damit wird sie ihr ganzes Leben zu kämpfen haben und es wird sich auf viele Bereiche ihres Lebens auswirken, soviel steht fest, auch wenn sie eine Namensänderung erhält, das Geschehene wird sie verfolgen...

Bei mir war es ja im Verhältnis noch harmlos, aber ich kämpfe noch heute damit und es wirkt sich auch auf meine Ehe aus. Manchmal muss ich wirklich sagen Hut ab vor meinem Mann, dass er so verständig ist !

Aber das Schicksal von Elisabeth und Natascha...da kommt viel bei mir hoch...

Wie schlecht ist denn diese Welt bitteschön und wann hört es endlich auf, dass Männer Frauen so quälen und ihre Seelen zerstören ?

Ich denke hätte ich meinen Glauben nicht, dann würde ich mich hier aufführen wie Rumpelstilzchen und würde diesen Mann alles heißen...kann keinem sagen wie es in mir drin ausschaut...den Opfern wird jede Möglichkeit genommen ein normales emotional gefestigtes Leben zu führen, denn seltenst kann das was war auch wirklich aufgearbeitet werden...

Ich hoffe es erfolgt ein Umdenken, was Familienfürsorgeprogramme betrifft !

@Doors


Ich denke, dass es sehr wohl Kriminelle gibt, die nicht eine einzige ihrer Taten bereuen, nicht eine einzige Sekunde. Ich habe solche Menschen kennengelernt, die zu ihren Jahrzehnte zurück liegenden Verbrechen sagten: Ich bereue nichts - ich würde es jederzeit wieder tun.


Vielleicht kommen sie erst zum Nachdenken, wenn sie im Sterben liegen.

Oder wenn sie durch eine schwere Krankheit zum Nachdenken bewegt werden. Das hat man auch schon gehört.

@ Cathryn

Auf der einen Seite verstehe ich die Rufe nach der Todesstrafe natürlich.
Es ist aber so, dass es nichts bringt, auf der anderen Seite den Opfern die Möglichkeit verwehrt, sich selbst um "Zufriedenheit" zu bemühen.

Was soll man denn Elisabeth sagen?

"Uns egal, ob Sie sich mit ihrem 'Vater' aussprechen wollten, wir sind den Forderungen des 'Pöbels' gefolgt und fanden es sinnvoller Ihren 'Vater' zu Tode zu foltern!"

@niurick


Das ist auch kein Gedanke, den ich in diesem Zusammenhang habe. Für mich scheint es wichtiger zu sein, den Herrn Fritzl "eingehend zu erforschen", um sich ein Bild über seine Psyche zu machen.
Eventuell ergeben sich daraus Ergebnisse für Prävention.


Das kann man nur hoffen, dass man mit besseren Präventionsmassnahmen solche Taten verhindern kann, man darf nichts unversucht lassen!

Allerdings kann man den Menschen ja auch nicht ins kranke Gehirn schauen und es erkennen, bevor solche Taten passieren.

Eine längere Betreuung wäre sicher angebracht, wenn man schon mal in dieser Richtung vorbestraft war.

ich bin aus dem bezirk amstetten, bekomme das alles sozusagen aus der nähe mit.

die familie ist im moment in mauer untergebracht, dort ist eine sehr bekannte nervenheilanstalt.

letztens mußte die polizei journalisten aus den bäumen vor der anstalt holen. das find ich lächerlich.

ein komischer anblick waren auch die verschleierten journalistinnen aus tunesien!

ansonsten denke ich nicht, daß dieser fall ein einzellfall ist bzw. bleiben wird.
ich denke, daß sich noch unzählige menschen in so ein schicksal ergeben müssen.

kann doch jeder ein täter sein. jeder nachbar würde irgendwie in frage kommen.