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Wie findet man "die eine Liebe"?

1.106 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Liebe, Partnersuche, Dating ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie findet man "die eine Liebe"?

31.03.2022 um 00:20
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Ein großes Problem ist, wenn man den Partner nicht so akzeptiert wie er ist, und ihn ändern will.
Stimmt. Wie kann man behaupten, jemanden zu lieben, wenn man denjenigen ganz anders haben will?
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Übertriebene Eifersucht ist auch sowas.
Jap.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Oder unterschiedlicher Kinderwunsch.
Ich nehme an, ja oder nein und nicht Mädchen oder Junge, huh? :D
Ach, ich bitte um Verzeihung, manchmal muss auch mal ein dummer Spruch raus. 👀
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Ich hab ja auch in der Familientherapie gearbeitet und wie oft, nach jahrelangem Kampf und am Ende der Beziehung fällt dann der Satz : du hast mir Jahre meines Lebens gestohlen.
Lebenszeit stehlen ist wirklich nicht schön. Wenn die gemeinsame Zeit nicht bereichernd ist, ist es schade. Ich hätte da gern die Bereicherung und die habe ich, wenn ich mit meiner Frau meiner und ihrer Leidenschaft nachgehen kann und in bester Übereinstimmung unser Leben leben.


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Wie findet man "die eine Liebe"?

31.03.2022 um 00:37
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Ich hätte da gern die Bereicherung und die habe ich, wenn ich mit meiner Frau meiner und ihrer Leidenschaft nachgehen kann und in bester Übereinstimmung unser Leben leben.
Das wäre das Beste.
Ich bin durch meine Ausbildung persönlich durchtherapiert und mir meiner Schwächen bewusst.
Das heißt aber nicht, dass ich mir trotzdem oft selber ein Bein stelle.
Jeder schleppt seine familiären Erfahrungen mit sich.
So wie ich oft aus Beziehungen wegrenne Klammern sich andere dran, selbst wenn schon in der Kennlernphase alle Alarmglocken schrillten ,
Kommunikation ist wichtig und die Einsicht, dass es auf dieser Erde mehr potenzielle Partner für einen gibt als diesen einen wo es hinten und vorne nicht passt.


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31.03.2022 um 05:22
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Mein Freund ist Extremsportler, Höhlentaucher, Bergsportler etc....er ist in seiner gesamten Freizeit damit unterwegs, auch Bergrettung, Höhlenrettung.
Wir haben uns deshalb gegen eine Beziehung miteinander entschieden weil er eine ebenso gestrickte Partnerin braucht, von denen es wenige gibt, das macht sonst keinen Sinn.
Gemeinsame Zeit gäbe es sonst fast keine.
Das ist nachvollziehbar. Ich glaube, ich würde mir um so einen Partner auch ständig Angst haben und mir Sorgen machen, dass ihm etwas passiert?
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Sie soll jubeln und es nicht als Pflicht sehen. Sie soll es fühlen.
Da geht es halt auch um gemeinsame Ziele und Interessen. Dass man quasi in "dieselbe Richtung" schaut.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Ein großes Problem ist, wenn man den Partner nicht so akzeptiert wie er ist, und ihn ändern will.
So ist es. Das ist schwierig. Nur jemand selbst kann Dinge verändern, und das bringt auch nur etwas, wenn er das selbst will und auch dahinter steht.
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Stimmt. Wie kann man behaupten, jemanden zu lieben, wenn man denjenigen ganz anders haben will?
Ich glaube, dann liebt man eher das Bild, das man sich von jemandem gemacht hat.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Ich hab ja auch in der Familientherapie gearbeitet und wie oft, nach jahrelangem Kampf und am Ende der Beziehung fällt dann der Satz : du hast mir Jahre meines Lebens gestohlen.
Das klingt bitter. Und schade, wenn man das so sieht.
Denn es gab ja bestimmt auch mal gute und schöne Zeiten.


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31.03.2022 um 09:31
Meine Vermutung geht dahin, dass die Vorstellung der idealen großen Liebe selten deckungsgleich ist und es eben Zufallstreffer sind, wenn sich zwei Personen finden, die dieses Ideal dann aneinander finden.

Ich habe Paare kennengelernt, die sich scheinbar im Dauerkrieg befanden, unterbrochen von heftigen Versöhnungen. Sie empfanden einander als große Liebe und Ergänzung. Gemeinsame Interessen spielten da eine untergeordnete Rolle, die Beziehung bestand vielmehr aus ständiger Gefühlsreibung, einem emotionalen Aufladen und Entladen.

Für mich selbst wäre das niemals eine Option gewesen.
Meine große Liebe ist nahezu frei von destruktiven Launen und ich selbst bin auch nicht damit geschlagen.
Gestritten wird über Sachthemen und persönliche Vorwürfe gibt es nicht.


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31.03.2022 um 10:04
Zitat von nairobinairobi schrieb:Da geht es halt auch um gemeinsame Ziele und Interessen. Dass man quasi in "dieselbe Richtung" schaut.
Richtig. Wenn zwei in verschiedene Richtungen schauen, laufen sie auch bald in verschiedene Richtungen. Und etwas teilen in der Liebe ist doch das, worum es eigentlich geht, finde ich.


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31.03.2022 um 10:59
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich denke, Partnerschaft bedeutet für mich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz, zwischen "mein Ding", "dein Ding" und "unser(e) Ding(e). Ich kenne "alte Ehen", in denen sich die PartnerInnen bis zur völligen Selbstaufgabe zu einem komplett ähnlichen "wir" verschmolzen haben In einer Beziehung sollte jede/r die nötigen Freiräume haben, auch mal ganz er/sie selbst zu sein.
@Doors
Das sehe ich genau so:

http://nlpeter.de/wie-viel-naehe-darf-es-sein-schopenhauers-stachelschweine/

Die Kurzfassung von Schopenhauers Stachelschweinen.

Aus meiner Sicht ist Selbstaufgabe für eine Beziehung von ganz großem Nachteil. Was hat man dem anderen denn zu geben, wenn man genau so ist wie er oder sie? Oder wenn man alle Erfahrungen gemeinsam macht? Da wird es mit dem Austausch schnell mal knapp.

Ich war in einer Beziehung, in der genau das von mir erwartet wurde. Zumindest für mich ist das nichts.

Ich habe meine Ex Schwiegereltern als schlimmen Endzustand als warnendes Beispiel im Kopf. Jeder für sich war eigentlich ganz in Ordnung. Sie waren aber 24/7 in tiefster gegenseitiger Verachtung vereint.

Meine Frau und ich geben uns auch große Freiräume in der Freizeitgestaltung, machen aber dafür auch Anderes intensiv zusammen wie wandern und reisen. Wir kochen auch nicht zusammen, sie oder ich aber gerne für den anderen.
Wenn ich zum Sport gehe, gehe ich zum Sport. Da muss mich meine Frau auch nicht anfeuern oder trösten, bin ja kein Krabbelkind mehr.

Wenn sie mit 'las chicas' einen Ausflug macht, will sie auch ganz bestimmt nicht, dass ich mitkomme, so a la 'Pappa ante portas':
"Ja Herr Lohse, warum kommen Sie nicht mit? Also gemütlich zu Hause bleiben kann er ja immer noch"

Übrigens die Beschreibung Deiner Gattin auf der Fahrt zum Schützenverein (Hermann Göring in schlank) hat mich sehr zum Lachen gebracht.


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31.03.2022 um 12:01
Zitat von WissbegierWissbegier schrieb am 24.03.2022:oder tragen Altlasten, Kinder und Co. mit sich herum.
Je älter man wird umso mehr Altlasten trägt man halt mit sich rum. Ansonsten hätte man ja noch garnicht gelebt...

Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, das du neutral an die Sache rangehst...

Ich habe irgendwo gelesen das sich das Gehirn, für seine Gedanken und Einstellungen immer eine Bestätigung sucht...

Also auch für die negativen Gedanken und Vorerfahrungen.

Und wenn man sich verstellt merkt dein Gegenüber das sehr wahrscheinlich und fragt sich was wirklich deine Absichten sind, so würde es mir gehen...
Naja nur so ein paar Gedanken zu deinem Text.


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31.03.2022 um 12:09
@ZwischenZeiler
Zitat von ZwischenZeilerZwischenZeiler schrieb:Wissbegier schrieb am 24.03.2022:
oder tragen Altlasten, Kinder und Co. mit sich herum.
Je älter man wird umso mehr Altlasten trägt man halt mit sich rum. Ansonsten hätte man ja noch garnicht gelebt...
Wenn ich mal klassische Kontaktanzeigen lesen und da schreibt jemand allen Ernstes:

'Habe keine Kinder oder andere Altlasten' oder 'Bitte keine Kinder oder andere Altlasten'

dann wäre das eine Anzeige, auf die ich (wäre ich auf der Suche) im Leben nicht antworten würde. Wer glaubt, meine Kinder sind Altlasten, kann mich von vorneherein kreuzweise. Das würde auch gelten, wenn sie ihre eigenen Kinder als Altlasten betrachtet, wie eine Asbestfassade, die kostenintensiv entsorgt werden müsste.

Ich weiss, Du hast es nur zitiert. Mit diesem widerlichen herabwürdigen Ausdruck kann man ganz sicher die Menge an Zuschriften von Nichtpsychopathen reduzieren.


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31.03.2022 um 12:13
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb am 25.02.2022:Wenn man verpasste Gelegenheiten sieht dann ist man doch gar nicht reif für eine Lange Beziehung.
Ja genau, ich habe nur das Gefühl das es einige so sehen...
Damit meinte ich nicht mich ;)


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31.03.2022 um 12:23
@Selektiv

Wie ich schon schrieb, sind/waren meine Frau und ich auch gemeinsam oder getrennt in unterschiedlichen Vereinen. In ihrem "Club der Ballermänner" bin ich sogar auch (passives) Mitglied. Das heisst für mich, dass ich an Sitzungen, Wettkämpfen und Festivitäten teilnehme. Allerdings nur sehr sporadisch, abhängig von meinem Interesse an ethnologischen Beobachtungen exotischer Subkulturen. Wir sind auch beide Fördermitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Das ist auf'm Dorf eben so, wenn man nicht ganz abseits stehen will. Obwohl ich ja sonst eher den Aussagen dieser Herren nahe stehe:

I refuse to join any club that would have me as a member. Groucho Marx

I wouldn't want to be a member of any club that would have me as a member. W. C. Fields

Bei Schiesswettkämpfen meiner Frau betätige ich mich dann schon mal als Waffenschieber und Flintenkerl. Dass ich ihr die Daumen für ihren Zeigefinger drücke, versteht sich von selbst. Wenn sie dann irgendwelche hässlichen Pokale, Plaketten, Orden und Ehrenzeichen nebst gerahmter Urkunden mit nach Hause schleppt, dann packen wir sie sogar gemeinsam in einen Gerümpelschrank, damit sie keiner sieht und, vor allem: Damit wir den Krempel nicht abstauben müssen.
Das ist meine Form der Unterstützung des Hobbies meiner Frau. Wir sind beide der Meinung, dass das auch vollkommen ausreichend ist. Was würdest Du denn von Deiner Partnerin an Support erwarten?


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31.03.2022 um 21:10
Zitat von DoorsDoors schrieb:Das ist meine Form der Unterstützung des Hobbies meiner Frau. Wir sind beide der Meinung, dass das auch vollkommen ausreichend ist. Was würdest Du denn von Deiner Partnerin an Support erwarten?
Lass es mich so sagen:
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn sie dann irgendwelche hässlichen Pokale, Plaketten, Orden und Ehrenzeichen nebst gerahmter Urkunden mit nach Hause schleppt, dann packen wir sie sogar gemeinsam in einen Gerümpelschrank, damit sie keiner sieht
Das ist wahnsinnig nett und unterstützend von dir. :troll:

Was ich erwarte, habe ich ja eigentlich bereits geschrieben und sogar 2, 3 mal wiederholt, aber warum nicht?! So viel Zeit muss sein, in Stichpunkten:

Feiern
Anfeuern
Motivationsstütze
Trost
Außerhalb des Fußballfeldes dennoch Teil der Mannschaft sein
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bei Schiesswettkämpfen meiner Frau betätige ich mich dann schon mal als Waffenschieber und Flintenkerl.
Finde ich wahnsinnig nett.


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04.04.2022 um 18:59
Oh! Ich wollte Gestern noch beinahe genau den gleichen Thread erstellen, oder ziemlich ähnlich.

Schade, ich hätte dem Diskussionsleiter gern versucht mit ein paar positiven Worten zu helfen,
auch wenn ich mir die gleiche Frage stelle, wie er/sie. :(


@Doors

Wie klein die Welt doch ist! :D
Ich war auch über 8 Jahre im Schützenverein und kam dadurch so quer durch Deutschland wegen Wettkämpfe und Veranstaltungen.
Es würde mich echt nicht wundern, wenn ich den Namen deiner Frau auch kennen könnte! Diesbezüglich sind da Frauen in solchen Vereinen ja leider immer etwas rarer als Männer, darum hört man den jeweiligen Namen einmal und sieht ihn immer wieder! :)
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb am 31.03.2022:die Beziehung bestand vielmehr aus ständiger Gefühlsreibung, einem emotionalen Aufladen und Entladen.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb am 31.03.2022:Gestritten wird über Sachthemen und persönliche Vorwürfe gibt es nicht.
Letzteres hört sich sehr gut an und so sollte es auch sein, finde ich! :)

Ich habe da auch schon das ein oder andere Mal Beziehungen mitbekommen, die sich durch das ständige Streiten UND Versöhnen, ihre gegenseitige Liebe unter Beweis stellen, aber auf Dauer kann das echt toxisch und nervenraubend werden. Wenn es mal passiert, ist es vollkommen in Ordnung, aber solch ein Dauerstress macht doch einfach nur alt. :hä:

Wahre Liebe ist für mich(vielleicht auch für einige andere) wenn man einander auch ohne Worte versteht, wenn man schon anhand eines losen Blickes einfach weiß, worauf es ankommt! :)

Da sind so Dinge wie ehrlich zu sein, oder vertrauen zu können keine Voraussetzungen die man erwähnen muss, sondern einfach eine Selbstverständlichkeit darstellen. Jemand mit ernsten Absichten ist sich auch durchaus dessen bewusst.


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05.04.2022 um 10:19
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich habe da auch schon das ein oder andere Mal Beziehungen mitbekommen, die sich durch das ständige Streiten UND Versöhnen, ihre gegenseitige Liebe unter Beweis stellen, aber auf Dauer kann das echt toxisch und nervenraubend werden. Wenn es mal passiert, ist es vollkommen in Ordnung, aber solch ein Dauerstress macht doch einfach nur alt. :hä:
@Kephalopyr

Ich habe viele Jahre einer solchen Beziehung mit wechselnden Extremen mittlerweile lange hinter mir. Es gibt wohl Leute, die das wollen und brauchen. Ich gehöre nicht dazu. Mich hatte es jedenfalls kaputt gemacht.

Jetzt habe ich eine Beziehung, die das Gegenteil ist. Und das kann ich mir ganz leicht über die lange Distanz vorstellen.

Für mich sollte eine Beziehung sein, wie Apfelkuchen aus dem Ofen mit einem kühlen Bier auf einer Terrasse in den Alpen, nicht wie ein Heroinschuss auf der Bahnhofstoilette.

Es gibt wohl auch einen Grund, warum der Bergwanderer in der Regel gesünder aussieht, als der Heroinkonsument. Das gilt sicher auch für Beziehungen.


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05.04.2022 um 10:23
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Für mich sollte eine Beziehung sein, wie Apfelkuchen aus dem Ofen mit einem kühlen Bier auf einer Terrasse in den Alpen, nicht wie ein Heroinschuss auf der Bahnhofstoilette.
Das ist ein total schönes Sinnbild. Also das eine, das andere ist eher Ihgittipfui.

Ich finde Entspannung in einer Beziehung auch am schönsten - wenns einfach läuft, wenn man sich nicht ständig quält und sich aneinander abreiben muss nur um was in der Beziehung zu fühlen. Ich denke sowieso das Reibungspunkte wie Schleifpapier sind, irgendwann ist da nix mehr. Abgenutzt, runtergehobelt eben.


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05.04.2022 um 10:40
@Streuselchen

Manche Leute brauchen die Extreme um sich geliebt zu fühlen, Die müssen alle paar Tage 'die Beziehung' rituell beenden und möchten dann nach einigen Wochen dem 'bittebitte' nachgeben für einen Tag der Leidenschaft, um das Spiel dann zu wiederholen.

Wenn beide so ticken, mag das eine Weile funktionieren, dürfte aber selten der Fall sein.

Das schöne an einer wertschätzenden Beziehung ist, ja, dass man nichts eskalieren muss. Meine Frau freut sich heute, wenn ich ihr Blumen mitbringe so wie vor 8 Jahren. Ich freue mich heute wie vor 8 Jahren auf gemeinsame Wanderungen.

Wer die Reibung sucht, wird aber sehr wahrscheinlich eskalieren. Womit man jemanden einmal schocken kann, funktioniert nicht ewig.
Und aus eigener Erfahrung: Wer gerne Regeln für andere aufstellt, um ihn / sie für Übertretungen zu demütigen, wird auf ein Einhalten der Regeln früher oder später nur eine Reaktion zeigen: Die Regeln ändern, bis sie gar nicht mehr einhaltbar sind.

Wer Reibung um der Reibung Willen sucht, wird auch eher einen unsicheren Bindungstyp suchen. Da gehört ja meist noch mehr Mist zu wie übertriebene Eifersucht, Streit mit anderen, emotionale und körperliche Gewalt, nein danke.

Meine Frau und ich haben beschlossen, dass wir beide für ien Leben mehr als genug angebrüllt worden sind, also verbringen wir die zweite Halbzeit des Lebens ohne Schreierei. Ich kann nur hoffen, es funktioniert, bin aber guter Dinge.


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05.04.2022 um 10:53
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Manche Leute brauchen die Extreme um sich geliebt zu fühlen, Die müssen alle paar Tage 'die Beziehung' rituell beenden und möchten dann nach einigen Wochen dem 'bittebitte' nachgeben für einen Tag der Leidenschaft, um das Spiel dann zu wiederholen.
Dem könnte man dann entgegen wirken wenn gewisse Aufmerksamkeiten (die ich als Normal empfinde in einee Beziehung) eben nicht irgendwann einstellt. Wenn alles larifari-negativ-selbstverständlich wird ist oft der Drops gelutscht. Da helfen auch keine Extreme mehr weil: um was kämpft man da noch? Für einen Tag Zuneigung? Käme mir nicht in den Sinn. Dann lieber Schlussstrich und gut ist.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn beide so ticken, mag das eine Weile funktionieren, dürfte aber selten der Fall sein.
Das muss so so so furchtbar anstrengend sein. In so einer Konstellation kann man doch in keinster Weise irgendwie zu sich selbst finden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das schöne an einer wertschätzenden Beziehung ist, ja, dass man nichts eskalieren muss. Meine Frau freut sich heute, wenn ich ihr Blumen mitbringe so wie vor 8 Jahren. Ich freue mich heute wie vor 8 Jahren auf gemeinsame Wanderungen.
Ja, das meinte ich oben. Schöne Aufmerksamkeiten und vorallem den Fokus auf Gemeinsamkeit gelegt. Ich denke nur so kann es funktionieren. Wenn nur einer sich bemüht, wird er das irgendwann einstellen. Bemüht sich keiner lebt man aneinander vorbei.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wer die Reibung sucht, wird aber sehr wahrscheinlich eskalieren. Womit man jemanden einmal schocken kann, funktioniert nicht ewig.
Und aus eigener Erfahrung: Wer gerne Regeln für andere aufstellt, um ihn / sie für Übertretungen zu demütigen, wird auf ein Einhalten der Regeln früher oder später nur eine Reaktion zeigen: Die Regeln ändern, bis sie gar nicht mehr einhaltbar sind.
Unterschreibe ich.
Bin ich leider Erfahrungsopfer gewesen, viele viele Jahre. Deswegen reagiere ich heute sehr allergisch darauf wenn man mir was diktieren möchte oder wenn man mit einer Erwartungshaltung an mich heran tritt, die ich gar nicht mehr erfüllen will. Auch in der Liebe hat es Grenzen zu geben.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Meine Frau und ich haben beschlossen, dass wir beide für ien Leben mehr als genug angebrüllt worden sind, also verbringen wir die zweite Halbzeit des Lebens ohne Schreierei. Ich kann nur hoffen, es funktioniert, bin aber guter Dinge.
Das klingt echt schön und ich, für meinen Teil, bin auch genug angebrüllt und schlimmeres worden.
Wenn mir heute was, auf Dauer zu anstrengend oder zu manipulativ wird, dann ziehe ich einen Schlussstrich. Leiden könnte ich auch alleine, dafür bräuchte ich niemanden, der mir das in einer unerfüllten Partnerschaft noch zusätzlich auferlegt.
Ich finde sowieso, dass diese permanete Reibung nichts mit Liebe zu tun hat sondern mit einem Kick.


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05.04.2022 um 11:06
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Dem könnte man dann entgegen wirken wenn gewisse Aufmerksamkeiten (die ich als Normal empfinde in einee Beziehung) eben nicht irgendwann einstellt. Wenn alles larifari-negativ-selbstverständlich wird ist oft der Drops gelutscht. Da helfen auch keine Extreme mehr weil: um was kämpft man da noch? Für einen Tag Zuneigung? Käme mir nicht in den Sinn. Dann lieber Schlussstrich und gut ist.
@Streuselchen
Ich war damals auch denkbar schlecht vorbereitet auf so eine Achterbahn. Ich war gerade mal 20 und kam aus einer Familie, die sehr unspektakulär war. Meine Eltern sind heute noch glücklich verheiratet, aber zumindest in meinem Wissen ohne 'Extreme' im Leben.

Als die Extreme dann auf mich zukamen, wusste ich das gar nicht einzuordnen. Schon bei den ersten 'Ausrastern' meiner Freundin dachte ich erst mal: Vielleicht habe ich sie unbewusst verletzt, vielleicht eine alte Verletzung getroffen, ohne es zu ahnen. Das kann ja auch mal sein, wenn man sich noch nicht so lange kennt. Aber es ging immer weiter und dann hatte ich mal eben 20 Jahre lang den Absprung verpasst.

Am Ende nach vielen sehr schlimmen Dingen, die ich erlebt hatte, war es etwas relativ Triviales, an dem ich gesehen hatte: Mehr kann ich nimmermehr ertragen. Ich hatte nämlich meiner damaligen Frau einen schönen Blumenstrauss mitgebracht und das ausdrücklich nicht anlässlich eines aktuellen Streits, sondern einfach so. Am Abend fand ich diesen Blumenstrauss dann zerknickt und zerstört in meinem Papierkorb. Trotz allem, was ich vorher erlebt hatte, hatte mir das am Deutlichsten gezeigt: So geht es nicht weiter. An dem Tag war mir klar: Kein Weg zurück.


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05.04.2022 um 11:46
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich habe viele Jahre einer solchen Beziehung mit wechselnden Extremen mittlerweile lange hinter mir. Es gibt wohl Leute, die das wollen und brauchen. Ich gehöre nicht dazu. Mich hatte es jedenfalls kaputt gemacht.

Jetzt habe ich eine Beziehung, die das Gegenteil ist. Und das kann ich mir ganz leicht über die lange Distanz vorstellen.

Für mich sollte eine Beziehung sein, wie Apfelkuchen aus dem Ofen mit einem kühlen Bier auf einer Terrasse in den Alpen, nicht wie ein Heroinschuss auf der Bahnhofstoilette.

Es gibt wohl auch einen Grund, warum der Bergwanderer in der Regel gesünder aussieht, als der Heroinkonsument. Das gilt sicher auch für Beziehungen.
Ja, da stimme ich dir vollkommen zu!!! :)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich finde Entspannung in einer Beziehung auch am schönsten - wenns einfach läuft, wenn man sich nicht ständig quält und sich aneinander abreiben muss nur um was in der Beziehung zu fühlen. Ich denke sowieso das Reibungspunkte wie Schleifpapier sind, irgendwann ist da nix mehr. Abgenutzt, runtergehobelt eben.
Auch zugestimmt! :D

Ihr habt definitiv Recht. Wenn jemand doch das Gegenteil dessen mag, dann ist es zwar auch in Ordnung, aber man sollte das immer vorab erfahren können, also mit offenen Karten spielen um seinen Gegenüber die Chance zu bieten, entscheiden zu können! Nichts ist schlimmer als jemanden kennen zu lernen, der sich dir gegenüber erstmal schön verstellt und später dann sein wahres Ich zeigt. Das sind meiner Erfahrung nach die Falschesten auf die man treffen kann. ;)

Heutzutage geht das ja leider ziemlich einfach und schnell, wie auf einem Markt bei der Produktauswahl. Wenn irgendein "Makel" ist, wird man direkt ausgesondert in die Abfalltonne via ein paar Klicks und dann geht es zum nächsten Produkt. Das finde ich echt traurig, weil es einem das Gefühl gibt, dass sich mittlerweile kaum jemand noch Mühe geben möchte jemanden kennenzulernen. Alles ist schnelllebig und läuft überwiegend digital, was nicht heißt dass es grundsätzlich schlecht ist, aber willkommen im Internet, wo jeder alles sein kann und wenn etwas nicht passt - ab in die Tonne. Traurig.


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05.04.2022 um 12:00
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ihr habt definitiv Recht. Wenn jemand doch das Gegenteil dessen mag, dann ist es zwar auch in Ordnung, aber man sollte das immer vorab erfahren können, also mit offenen Karten spielen um seinen Gegenüber die Chance zu bieten, entscheiden zu können! Nichts ist schlimmer als jemanden kennen zu lernen, der sich dir gegenüber erstmal schön verstellt und später dann sein wahres Ich zeigt.
@Kephalopyr

Hm, ja und nein. Das führt zu dern Zeit vor dem Kennenlernen: Erkenne Dich selbst. Und wir haben alle auch unsere unschönen Seiten, die zu akzeptieren nicht einfach ist. Ich glaube zB dass meine Ex Frau sich bei unserem Kennenlernen nicht bewusst verstellt hatte.

Sie hat sich wirklich nie für den Auslöser von Konflikten gehalten. Ich war halt immer zu doof, zu ungeschickt, und rücksichtslos, ihre Ex Partner auch, ihre Kollegen waren alle Psychopathen, ihre Chefs sämtlich inkompetente Arschlöcher und die anderen Autofahrer waren alle unfähig. Sie wäre nie im Traum darauf gekommen, dass alle ihre Erfahrungen auch etwas mit ihr zu tun hatten. Daher konnte sie das zu Beginn der Beziehung auch nicht verbalisieren. Und natürlich hat auch die Terrorelse und der Terrorhorst einen Anbahnungsphase mit Schmetterlingen, in denen sie viel netter sind als später mal. Aber das haben ja in gewissen Grenzen wir alle auch.

Ich habe noch nie jemanden getroffen, der von sich selbst sagen würde: Ich brauche immer Schreierei, fliegende Teller, Theater, heulerei und Versöhnung. Das glaubt wohl niemand von sich. Es gibt aber Leute, die glauben, sie würden immer von Anderen dazu getrieben nach dem Motto: 'Ich bin ganz nett, komme aber leider nie dazu.'


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05.04.2022 um 12:39
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:also verbringen wir die zweite Halbzeit des Lebens ohne Schreierei.
Wobei das Hörvermögen im Alter durchaus nachlassen kann (Gruss an alle Metal-Fans), und wenn dann die Batterien im Hörgerät leer sind, schreit man sich wieder an.

Abgesehen davon halte ich einen zivilisierten Umgang zwischen vernunftgeleiteten Menschen durchaus für einen ganz wesentlichen Bestandteil zwischen Menschen. Brüllerei und andere Formen der Gewalt passen in meinen Augen nicht dazu.


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