Wurstsaten schrieb am 24.09.2020: Ja, die Hardcoreesos sind vorsichtig, die outen sich nicht sofort kritischen Eltern.
Kommt das nicht darauf an, in welcher Zahl sie vorhanden sind und wie kompromissbereit sie sind? Schließlich ist den meisten Eltern klar, dass sie durch Streit oft nichts erreichen und vermutlich der Prozentsatz an "Hardcoreesos" nicht reicht, um die gesamte Schule zu schmeißen.
Das ist ja bei konfessionellen Schulen auch so - das werden auch Kinder von traditionellen katholischen Familien aufgenommen, die streng erzogen werden und viel gemäßigtere Kids.
Wurstsaten schrieb am 24.09.2020: Trotzdem wird den Kindern das ganze esoterisch motivierte Waldorfprogramm vorgesetzt mit Feen, Elfen und Zwergen als Realität.
Die große Frage ist, ob das den Kindern massiv schadet. Ich habe (obwohl ich Waldorf kritisch gegenüber stehe) meinen Kindern auch viele Märchen vorgelesen und sie haben auch an den Weihnachtsmann geglaubt. Trotzdem haben sie den Wechsel in die Realität gut überstanden.
Nemon schrieb am 24.09.2020: Die armen Kinder. Wehe, die müssen mal Französisch schreiben, allein schon so was „qu'est-ce que“. Dann doch lieber gleich richtig lernen statt nach der Methode von Agathe Bauer und später Nachhilfe benötigen. Kinder können so etwas, wenn man es ihnen zutraut.
Das "Problem" ist, dass Kinder sehr unterschiedlich lernen - meine drei Kinder haben alle schreiben durch "lesen durch schreiben" gelernt. Meine Tochter hat in der 4. Klasse schon fehlerfrei geschrieben und hatte nie Probleme, während mein 7. Klässler heute im Stress noch ab und an "unt" schreibt (von anderen Wörtern ganz zu schweigen), weil er sich das damals angewöhnt hat.
Kältezeit schrieb: Ist halt blöd, wenn man diese Schulen nicht alle über einen Kamm scheren kann.
Und komischerweise schneiden Waldorfschüler laut Pisa und diverser Studien nicht schlechter ab:
Schule ist ja oft nur eine Teilfraktion, von dem, was die Kinder lernen. Ich selbst arbeite ja auf einer Brennpunktschule und bei uns war es tatsächlich so, dass z.B. im lockdown manche Kinder 12 Wochen keinen Strich für die Schule gemacht haben (trotz telefonischer Nachfragen und einwerfen der Aufgaben sowie Onlineunterichtsangebote, die einfach ignoriert wurden). Ich würde nun mal behaupten, dass es diese Elternfraktion auf der Waldorfschule nicht gibt. Daher müssen solche Tests immer zugunsten der Privatschulen ausfallen, WENN diese es sich leisten können, Schülern nach verschiedenen Kriterien auszusieben.
Tita1992 schrieb:nun, man muss ja die "Erziehungskunst" nicht lesen, und jeder weiß, dass Steiner auch diversen Irrungen erlegen ist - aber das ist lange her und seitdem hat sich zumindest in den meisten norddeutschen Schulen allerhand getan. Ist lange nicht mehr so, dass alle in Walle-walle-Röcken und selbstgestrickten Pullis herumlaufen oder keinen Computer/Fernseher zuhause haben.
Viele der Erziehungswissenschaftler haben sich in Doktrine "verrannt" und oft ist es besser, man zieht die nicht 1:1 durch, sondern schwächt sie ab.
Tita1992 schrieb:Die Eltern, unter denen es ganz sicher einige Extreme gibt, sind zumindest eins: nicht gleichgültig ihren Kindern gegenüber. Allein das empfinde ich schonmal grundsätzlich als etwas Positives.
Das ist eigentlich das Essentielle. Zumal Kindern zugewandte Eltern auch in der Regel dafür sorgen, dass ihre Kinder daheim eine anregende Umgebung haben.