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Waldorfschulen

1.265 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Waldorf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Waldorfschulen

Waldorfschulen

04.06.2020 um 12:15
Zitat von KL21KL21 schrieb:Das ist nur dort richtig, wo sich ausschließlich auf Steiner und andere Antrosophen bezogen wird. Meiner Meinung nach bedarf das Walddorfkonzept einer tiefgreifenden Reform, weil die Ideologie eines Einzelnen nicht dafür ausreicht Innerpschyologische Architekturen vom Aufbau her begriflich zu machen, weil diese von der Struktur her immens unterschiedlich sind, und Steiner selbst nur eine einzige winzige Struktur davon ist. Deshalb gehe ich hier auch nur auf Kunst und allenfalls Literatur ein. Beides aber kann für die menschliche Kultur bei ausreichendem Verständnis sehr hilfreich sein.
Was willst du denn noch mit ins Boot (Narrenschiff) nehmen ? Steiner ist doch schon gaga genug und an vielen Schulen setzen sich z.B. in der internen Konferenz nur die Leute durch, die gut mit Steiner argumentieren können.


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04.06.2020 um 12:27
@KL21
Ich verstehe deine Aussagen nicht. Alles bezieht sich bei denen früher oder später auf Steiner. Und was ist das mit den innerpsychologischen Strukturen? Inwiefern können Kunst und Literatur sehr hilfreich sein?


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04.06.2020 um 12:36
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:und an vielen Schulen setzen sich z.B. in der internen Konferenz nur die Leute durch, die gut mit Steiner argumentieren können.
Hhm, dann frag dich doch mal wieso das so ist ? Und glaubst du denn, das sehr viele Wissenschaftler nicht auch Ahnung von diesen Grundlagen und Konzepten haben ? Zu vielen Studiengängen wird Philosophie als Nebenfach oder je nachdem auch als Hauptfach gelehrt , wo Steiner und am Rande auch vorkommt. Offiziell steht dann vielleicht Niemand hinter Steiner inoffiziell aber dann eben doch, vielleicht sogar nur unbewußt?

https://www.uni-hildesheim.de/fb2/institute/philosophie/studium-und-lehre/philosophie-als-nebenfach/allgemeine-informationen-philosophie-als-nebenfach/


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04.06.2020 um 12:42
Zitat von NemonNemon schrieb:Inwiefern können Kunst und Literatur sehr hilfreich sein?
Indem man sich damit befasst und versucht die darin enthaltene Intention zu begreifen, was wiederum idividuell unterschiedlich sein kann.
Zitat von NemonNemon schrieb:Und was ist das mit den innerpsychologischen Strukturen?
Ist doch ganz einfach ? Oder ist deine Wahrnehmung von Welt und Dingen die gleiche wie z.B. wie meine ? Und wenn ja, wie kommst du darauf ?


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04.06.2020 um 12:54
@KL21

Es bleibt dabei: Ich kann diesen Sätzen keinen Sinn entnehmen und sie auch nicht klar auf den Kontext hin verstehen.
[s schrieb:Wahnfried[/s]KL21 id=27620607]KL21 schrieb:
Das ist nur dort richtig, wo sich ausschließlich auf Steiner und andere Antrosophen bezogen wird. Meiner Meinung nach bedarf das Walddorfkonzept einer tiefgreifenden Reform, weil die Ideologie eines Einzelnen nicht dafür ausreicht Innerpschyologische Architekturen vom Aufbau her begriflich zu machen, weil diese von der Struktur her immens unterschiedlich sind, und Steiner selbst nur eine einzige winzige Struktur davon ist. Deshalb gehe ich hier auch nur auf Kunst und allenfalls Literatur ein. Beides aber kann für die menschliche Kultur bei ausreichendem Verständnis sehr hilfreich sein.



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04.06.2020 um 12:56
@Nemon
Innerpsychologisch ist die Wortbedeutung von esoterisch


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04.06.2020 um 12:57
Zitat von NemonNemon schrieb:Es bleibt dabei: Ich kann diesen Sätzen keinen Sinn entnehmen und sie auch nicht klar auf den Kontext hin verstehen.
Ok, dann belassen wir es dabei.:) Ich möchte hier dazu nicht zu viel Erklärung zufügen müssen.


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04.06.2020 um 13:01
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Innerpsychologisch ist die Wortbedeutung von esoterisch
Nein, das ist die Wortbedeutung von individuell Erlebtem und dessen psychologische persönliche Verarbeitung. Mit Esoterik hat das Null zu tun. Nur um weitere Fehlinfos zu vermeiden. Ich war nie auf einer Walddorfschule.


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04.06.2020 um 13:09
Zitat von KL21KL21 schrieb:Nein, das ist die Wortbedeutung von individuell Erlebtem und dessen psychologische persönliche Verarbeitung. Mit Esoterik hat das Null zu tun. Nur um weitere Fehlinfos zu vermeiden. Ich war nie auf einer Walddorfschule.
Ich war auf einer Waldorfschule und da hat man mir bis ins Studienkolleg diesen Müll aufgezwungen, Zwerge, Elfen, Dämonen und am Ende noch den elekrischen Doppelgänger, alles Esoscheiße und wenn man dagegen aufgemuckt hat, wurden einige Lehrer richtig gemein.


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04.06.2020 um 13:29
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ich war auf einer Waldorfschule und da hat man mir bis ins Studienkolleg diesen Müll aufgezwungen, Zwerge, Elfen, Dämonen und am Ende noch den elekrischen Doppelgänger, alles Esoscheiße und wenn man dagegen aufgemuckt hat, wurden einige Lehrer richtig gemein.
Ok, verstehe, du argumentierst also hier von einem innerpsychologischen Aspekt aus, sprich, subjektiv. Und Eltern usw. waren da nicht zuständig ? Das aber sagt zunächst mal gar nichts aus, weil du dafür eben nicht geeignet warst und deine Schule wohl ebenfalls nicht. Esoterik ist keine Wissenschaft und nichts für Materialisten. Beide Seiten zu begreifen ist die Kunst dabei.


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04.06.2020 um 13:40
Genau und meine Eltern haben auch nicht verstanden, dass die einen Knall haben bis dann in der zehnten Klasse mein Vater in den Zweig eingeladen wurde, der hat sich dann ganz plötzlich aus der Vorstandsarbeit zurückgezogen weil Leute die er anfangs für vernünftig gehalten hat dummes Zeugs geredet haben (Umdeutung des Holocausts, Kontakte zur geistigen Welt etc.) Da war es aber zu spät um aufs Gymnasium zu wechseln, hab an dieser Schule im Wesentlichen nur singen und Klatschen gelernt.

Damals war die Waldorfwelt im Gegensatz zu heute zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung noch in Ordnung denn die Ökofaschisten an den Schulen haben sich nicht öffentlich geäußert.


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04.06.2020 um 13:45
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Da war es aber zu spät um aufs Gymnasium zu wechseln, hab an dieser Schule im Wesentlichen nur singen und Klatschen gelernt.
Ach du meine Güte, du hast mein ganzes Mitgefühl. Ein versautes Leben müsste bezahlt werden. Deine Schule war Schrott, das muss ich schon :feststellen.)


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04.06.2020 um 14:00
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb am 17.03.2020:n Hannover gibt es zwei Waldorfschulen, in Bothfeld und in Maschsee, die Schule in Maschsee hatte Ende der 1990er Jahre ihren Rechtsextremismus Skandal:
https://www.erziehungskunst.de/artikel/zeichen-der-zeit/wo-stehen-waldorfschulen-politisch-rechts-links-oder-in-der-mitt...

Fragen an Wilfried Bialik, Geschäftsführer und Lehrer an der Freien Waldorfschule Gladbeck, und Manfred Schulze, Oberstufenlehrer an der Freien Waldorfschule Köln; beide sind Mitglieder des Sprecherkreises der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen in Nordrhein-Westfalen und des Arbeitskreises »Schulen gegen Rechts« in NRW.

Die Leute vom Bund der freien Waldofschulen winden sich natürlich, weil die Schülerzahlen einbrechen, wenn das ein systemisches Problem ist.

Die Schule in Rendsburg ist 2018 nur mittels einer Neugründung nach Insolvenz aus diese Nummer herausgekommen, ob die Schule in Minden sich wirklich vom Rechtsextremismus losgesagt hat, wird sich noch zeigen, denn dieser Fall ist speziell.

https://www.erziehungskunst.de/nachrichten/inland/rechtsextremismus-mit-waldorfpaedagogik-unvereinbar/ (Archiv-Version vom 23.04.2016)

Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) begrüßt die Entscheidung der Mindener Waldorfschule, sich von dem Lehrer, der in Kontakt mit der rechtsextremen Szene steht, zu trennen. »Im Interesse der Schulgemeinschaft und der anderen Elternhäuser konnte man sich keine andere Entscheidung vorstellen,« betonte BdFWS-Vorstandssprecher Henning Kullak-Ublick.

Das Problem in Minden ist auch das Umfeld:

Die Waldorfschule Minden wurde 1992 gegründet und hatte seit Mitte der 1990er Jahre einen Rechtsesoteriker im Kollegium und in Leitungsfunktionen. Im Jahr 2015 ist seine die Tätigkeit in verschiedenen völkisch-rechtsesoterischen Organisationen öffentlich bekannt geworden.
Der Bund der Freien Waldorfschulen und die Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen NRW (LAG NRW) haben die Notbremse gezogen und die Untersuchung des Falls sowie die Entlassung des Mitarbeiters erwirkt.

Es gibt in Minden heute (Stand 2020) immer noch zwei anthroposophische Zweige, den Zweig und den Michael-Zweig. Ob das immer noch Reste der Querelen der 1980er Jahre sind oder andere Gründe hat, kann ich nicht beurteilen.
Das ist die heutige Situation vieler Waldorfschulen es gibt natürlich kein Schwarz und Weiß sondern nur Abstufungen von Grau und wenn du dich mal auf den ersten Teil, meines Post
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Waldorf in Zeiten von Corona
einlassen würdest, dann wird dir schnell klar sein, dass es hier nicht um alte Rechnungen geht. Die Leute, die das verbockt haben, haben inzwischen fast alle eine Bettdecke aus Torf.


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04.06.2020 um 14:05
Zitat von KL21KL21 schrieb:Nein, das ist die Wortbedeutung von individuell Erlebtem und dessen psychologische persönliche Verarbeitung.
Wenn ich das "innerpsychologisch" in deinem ersten Satz damit ersetze, ergibt sich folgender Satz: "Meiner Meinung nach bedarf das Walddorfkonzept einer tiefgreifenden Reform, weil die Ideologie eines Einzelnen nicht dafür ausreicht, Architekturen von individuelle Erlebtem und dessen psychologischer persönlicher Verarbeitung vom Aufbau her begreiflich zu machen."

Inwiefern ist es denn die Aufgabe einer Schule, dies zu tun? Was auch immer der Gegenstand eigentlich ist, dieses Erlebte.

Ergäbe sich der tiefgreifende Reformbedarf nicht vordringlich daraus, dass in unserer Gesellschaft das erratische, aus der Ideologie eines Einzelnen entstandene Konzept schlichtweg nicht akzeptabel ist?


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04.06.2020 um 14:11
Zitat von NemonNemon schrieb:Inwiefern ist es denn die Aufgabe einer Schule, dies zu tun? Was auch immer der Gegenstand eigentlich ist, dieses Erlebte.
Weil diese besagte Schule eben nicht berechtigt ist, eine subjektiv ausgelegte Annahme für faktisch richtig weiter zu vermitteln. Zumal Steiners Argumente als wissenschaftlich nicht haltbar gelten.
Zitat von NemonNemon schrieb:aus der Ideologie eines Einzelnen entstandene Konzept schlichtweg nicht akzeptabel ist?
Das geht so nicht, weil erst mal geklärt werden muss, was faktisch richtig ist. Bei Steiner ist das ja soweit geklärt.


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04.06.2020 um 14:16
Zitat von KL21KL21 schrieb:Das geht so nicht, weil erst mal geklärt werden muss, was faktisch richtig ist. Bei Steiner ist das ja soweit geklärt.
Das hört sich vernünftig an, ist aber Lichtjahre von der gängigen Praxis entfernt :)


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Waldorfschulen

18.06.2020 um 07:49
Waldorf für den knallbunten Sack:

https://anthroposophie.blog/2020/06/17/waldorf-revolte-gegen-faschistische-propaganda/
Coronademo in Cottbus: Waldorf-Funktionär redet Revolte herbei

Görlitzer Waldorflehrer verbreitet auch als Vortragsredner gefährliche Verschwörungsmythen – und raunt von einer „Revolte“

Am 27. Mai berichtete ich über den Thomas B., Lehrer an der Freien Waldorfschule Görlitz Jacob Böhme. Dessen verschwörungsideologischen Emails machten in der Elternschaft die Runde. Der Pädagoge bezeichnete darin die Corona-Pandemie als „Inszenierung“ und die Medien als „gleichgeschaltet„. Waldorflehrer und Eltern seiner Waldorfschule veranstalten zur Zeit Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen.

Am 09.05.2020 trat der umstrittene Verschwörungsideologe B. in Cottbus auch selbst als Redner bei einer Corona-Demo auf.
Die Thesen, die der Görlitzer Waldorf-Funktionär auf der Demonstration verbreitet hat, sind so brisant wie gefährlich:

Es geht um einen Virologen, der die Weltherrschaft will, korrupte Politiker und öffentlich-rechtliche Medien, die faschistoide Propaganda verbreiten. Gefährlich sei nicht das Corona-Virus, sondern Impfungen: Mit denen will Bill Gates Teile der Menschheit ausrotten. Wie zuvor die Demo in Görlitz stammt auch die Demo in Cottbus aus dem Umfeld der Waldorfschule.
Auch Cottbusser Demo entstammt dem Waldorf-Umfeld
Ich denke, so etwas ist auch die Folge der Ausbildungsmisere an den Instituten für Waldorfpädagogik, da werden die Leute halt nur indoktriniert und manchmal entwickelt er ganze Unfug, der dort vermittelt wird ein rechtes Eigenleben.

... und reicht es nicht für Straßenkehrer, dann werd doch einfach Waldorflehrer


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25.06.2020 um 19:33
... Und das Elend tritt jetzt geballt in England zutage, nicht weil die Schulen da schlimmer sind, sondern weil da jetzt genauer hingesehen wird.

https://anthroposophie.blog/2020/06/24/nach-dem-waldorf-supergau-in-grosbritannien/
Nach Prüfung britischer Waldorfschulen durch Schulbehörde erhielten 8 von 10 Schulen schlechte Noten, einige wurden geschlossen. Privatschule engagiert Gefängnis-Inspektorin für Neuanfang

Die britische Schulbehörde OFSTED hatte im Januar 2019 beschlossen, die Waldorf – bzw. Steiner-Schulen des Landes einer qualitativen Prüfung zu unterziehen. Die Ergebnisse war für die esoterische Privatschule ein Supergau: 8 von 10 Schulen erhielten eine schlecht Bewertung, die Hälfte der Schulen gilt als komplett unzureichend. Viele Schulen mussten daraufhin schließen.

Die Schulinspektorin Amanda Spielman lieferte nach Abschluss der Untersuchungen einen Bericht an Bildungsminister Damian Hinds:

Als Kritikpunkte wurden vor allem die fehlende Sicherheit von Schülern, die unzureichende Qualität des Unterrichtes und der Leistungen der Schüler sowie die schlechte Führung vieler Schulen benannt.
Dinge wie von den Lehrern ausgehendes bzw. sanktioniertes Mobbing kenne ich auch aus meiner eigenen Erfahrung als Schüler
Aus der Steiner School in Hertfordshire gab es auch Berichte über Gewalt, Rassismus und Mobbing:

Ein Lehrer habe obszöne Schimpfwörter gesagt, Kindern beim morgendlichen Handschlag weh getan, sie mit Horrorgeschichten über Enthauptungen verunsichert. Ein anderer Lehrer hatte einen Schüler mit dem N-Wort rassistisch beleidigt:

“Ihr Lehrer las ein Gedicht vor, in dem es hieß: Der kleine Junge hatte soviel Schokolade am Mund, dass er wie ein [N-Wort] aussah”. Als Eltern gemischter Ethnien waren sie aufgebracht und verlangten eine Anhörung, doch der Lehrer zeigte wenig Reue und die Schule machte keine Anstalten, den Betreffenden zu maßregeln. “Der Lehrer wurde nicht suspendiert, nichts.” (The Independent – „Die Steinerschulen haben einige fragwürdige Lektionen für die Kinder von heute„, 2016)

Auch Mobbing hätten die Lehrer nicht unterbunden: Eine Schülerin sei immer wieder von Mitschülern gemobbt und schließlich in einen Fluss geworfen worden. Die Lehrer wären nirgendwo zu sehen gewesen und hätten auch hinterher keine Anstalten gemacht, dem Kind zu helfen.

Die angesprochene Lehrkraft habe nur lapidar gemeint: „Oh, sie war selbst schuld.“
In Deutschland werden solche Praktiken noch toleriert weil Waldorfschulen eine gute Reputation haben, und die Kinder nicht ernstgenommen werden, wenn sie sich bei ihren Öko-Eltern beschweren.


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Waldorfschulen

25.06.2020 um 21:20
Ich (Lehrerin, nicht Waldorf) antworte hier auch mal (habe glaube ich schon mal mitgeschrieben) - wobei man einschränkend sagen muss, dass Waldorfschule nicht Waldorfschule ist.

Zunächst mal -klingt trivial- ist die Waldorfschule eine Privatschule. Wenn eine Privatschule gut läuft, hat sie einige Vorteile: Man kann sich die Schüler aussuchen und damit einige Probleme von vorn herein ausschließen. Weiter eingeschränkt ist das Interessentenfeld dadurch, dass die Schule meistens so 10% des Einkommens der Eltern kostet und eine bestimmte Anzahl der Stunden an Elternarbeit eingefordert wird. Du bekommst also Kinder von Eltern, denen das Kind so viel Geld wert ist und die bereit sind, sich einzubringen. Das ist -m.E. - ein großer Vorteil gegenüber staatlichen Schulen.

Das Konzept hat durchaus Vorteile - man geht ganzheitlich vor, berücksichtigt Landwirtschaft, Natur, musikalische Erziehung und fokussiert auf die unbeschwerte Kindheit und öffnet Phantasiewelten wie Märchen- und Feenlandschaften - auch davon würden viele "Regelschulkinder" profitieren. Im Kindergarten gibt es eine klare Struktur, es wird mit allen gebastelt und es werden nicht nur "Angebote" gemacht, mit denen v.a. Dreijährige ziemlich überfordert sind.

Als Eltern und Kind findet man schnell Anschluss und wird Teil einer Gemeinschaft, was sich wieder sehr positiv auf das eigene Kind auswirken kann.

Warum ich trotz allem meine Kinder nicht hinschicken würde:

Unterrichtsstandards
Die Waldorfkinder haben keine Bücher, der Lehrer "entscheidet". Ehrlich - es gibt Tage, da bin ich über Buch und roten Faden froh. Z.B. in Fremdsprachenunterricht gibt mir das Buch die Lernschritte vor, ich habe Zugang zu authentischem Lernmaterial, ich vergesse nichts und habe Zugang zu differenziertem Übungsmaterial - ich muss ja 27 Stunden die Woche unterrichten, nebenher noch Klassenarbeiten korrigieren, den Konferenznachmittag überleben, Elternarbeit machen, etc. Ich komme ehrlich und wirklich auf 40+ Stunden die Woche. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das als Lehrer ohne "roten Faden" schafft. Dazu kommt ja auch bei Waldorf, dass Waldorfkind nicht Waldorfkind ist - du hast ja bis zu 40 Schüler in der Klasse, vom superschlauen Überflieger bis zum Kind mit Lernschwierigkeiten. Du musst also binnendifferenzieren. Dazu kommt aber, dass du deine Klasse ja von Klasse 1 bis 13 führst, d.h., der übliche Lehreralltag "morgen sechs Stunden und Pausenaufsicht" - ah, die Doppelstunde habe ich erst letztes Jahr gehalten (Ordner zieh - was habe ich denn da gemacht ...), die dritte und vierte muss ich neu vorbereiten und bei der fünften funke ich Kollegin A an, ob die Material hat - das fällt flach. Waldorfrückläufer auf unsere Schule haben mitunter riesige Wissenslücken, die auch mal ein oder zwei Schuljahre umfassen können.

Fixierung auf einen Lehrer
An Gymnasium/ anderen weiterführenden Schulen sind meine Kinder mit vielen Lehrertypen konfrontiert und lernen, mit ihnen zu interagieren. Ich finde schon das Grundschulprinzip mit der einen Lehrkraft bedenklich - wenn du Glück hast, super, aber nicht jedes Kind hat viel Glück und wenn du die Eule erwischt, dann hast du ein echtes Problem. Falls dich an der Waldorfschule 13 Jahre lang eine Eule hast ....

Fehlende Abschlussmöglichkeiten
Du musst immer die Schulfremdenprüfung machen, weil die Schule nicht staatlich anerkannt ist. Das ist immer ein Risiko, weil es immer auf deine Performance an diesem Tag ankommt. Auch bist du sehr eingeschränkt: Hier gibt es z.B. in der gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit, nochmals auf z.B. ein berufliches Gymnasium mit anderen Schwerpunktfächern zu wechseln. Mit 16 wissen viele Kinder, wohin die Reise geht und was sie vertiefen wollen und was nicht. Bei Waldorf hängst du fest, auch wenn du lieber einen WirtschaftsLK haben würdest oder Latein lernen.

Erzwungene Parallelwelt
Waldorf bietet dir eine Parallelwelt - über das Kindergarten- und frühe Grundschulalter hinaus. Allen würde mehr Kindheit gut tun, aber diese zum Teil erzwungene Fokussierung auf Feen, Zwerge, heile Welt etc. - das ist befremdlich und nicht zeitgemäß. Kinder werden sehr kindlich gehalten - und, egal, was der Entwicklungsstand ist, werden sie erst mit sieben eingeschult - zu der Zeit war meine Tochter schon 1,5 Jahre mit sehr viel Spaß in der Schule. So Gott will, wird sie nach dem Abi für ein Jahr ins Ausland gehen - das Jahr finde ich da sinnvoller angelegt, als ihr die Einschulung zu verwehren. Und wenn du ehrlich bist - Waldorf sieht immer aus wie Waldorf :-).

Fehlende MedienerziehungUnsere Kinder leben in einer visuell geprägten Mediengesellschaft - der Waldorfansatz, dass es keinen Konsum geben sollte - (mitunter wird ja beim Hausbesuch des Lehrers der Fernseher versteckt) ist auch problematisch, vielmehr sollte ein verantwortungsbewusster Umgang mit Medien gelehrt werden.

Druck der Gemeinschaft Die enge Gemeinschaft erfordert Anpassung - es gibt auch einen Konsensmeinung, der man sich anschließt - oder so tut. Ich weiß von Leuten, die ihre Kinder "heimlich" geimpft haben, sich aber öffentlich gegen Impfungen ausgesprochen haben, weil das die Erwartungshaltung war. An unserer Waldorfschule gab es schon mehrfach große Probleme mit Infektionskrankheiten (z.B. ein massiver Ausbruch an Keuchhusten), bei denen das Gesundheitsamt gefordert war.

Bedenkliche LehreViele Argumentationen machen keinen Sinn - Kinder können erst eingeschult werden, wenn sie den Zahnwechsel hinter sich haben - kein Witz, mein 12 Jähriger hat noch immer viele Milchzähne und ist nun in der 6. Klasse, er hatte bis zur 2. Klasse keinen einzigen Zahnwechsel ... vermutlich wäre er nach Waldorfkriterien noch immer nicht schulfähig.


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Waldorfschulen

25.06.2020 um 21:57
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Erzwungene Parallelwelt
Waldorf bietet dir eine Parallelwelt - über das Kindergarten- und frühe Grundschulalter hinaus. Allen würde mehr Kindheit gut tun, aber diese zum Teil erzwungene Fokussierung auf Feen, Zwerge, heile Welt etc. - das ist befremdlich und nicht zeitgemäß. Kinder werden sehr kindlich gehalten - und, egal, was der Entwicklungsstand ist, werden sie erst mit sieben eingeschult - zu der Zeit war meine Tochter schon 1,5 Jahre mit sehr viel Spaß in der Schule. So Gott will, wird sie nach dem Abi für ein Jahr ins Ausland gehen - das Jahr finde ich da sinnvoller angelegt, als ihr die Einschulung zu verwehren. Und wenn du ehrlich bist - Waldorf sieht immer aus wie Waldorf :-).
Erzwungene Paralellwelt, ja das ist schlimm
Fokussierung auf Feen und Zwerge, ja das ist Programm

Heile Welt, das ist nur schöner Schein, denn die Anthroposophen versuchen schon sehr früh ihre apokalyptischen Vorstellungen den Kindern zu vermitteln, es wird eben nicht nur von Feen und Atlantis geschwafelt, sondern auch von den Visionen des heiligen Antonius, dem Iesenheimer Altar und der Wirkung des Mondknotens auf das Schicksal.

Wer das immer noch nicht versteht, Waldofschule ist eine Sektenschule, die die Kinder indoktriniert.


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