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Waldorfschulen

1.265 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Waldorf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Waldorfschulen

Waldorfschulen

26.06.2020 um 08:44
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn eine Privatschule gut läuft, hat sie einige Vorteile: Man kann sich die Schüler aussuchen und damit einige Probleme von vorn herein ausschließen.
Das Bild von der elitären Privatschule mit Vorzeige-Schülerschaft ist aber auch eher die starke Ausnahme.
Wir haben in der Nähe unserer Schule auch ein Privat-Gymnasium, das so gesehen gut läuft - die können sich vor Elternanfragen kaum retten. Kürzlich war ich erstmals dort, da ich zwei meiner Schüler zum nebenan liegenden Hort gebracht habe (wurden warum auch immer nicht abgeholt und mit 7 Jahren wollte ich es nicht verantworten, sie alleine laufen zu lassen). Der Eindruck war erschreckend.
An der Bushaltestelle glänzte bereits eine Gruppe mit vollkommen asozialem Verhalten, inklusive Bierchen nach dem harten Schultag. Im Hof (wird mit dem Hort geteilt) kam mir auch eine Gruppe Mädels (so 15/16) entgegen, fröhlich rülpsend und mit einem nicht gerade tollen Umgangston.

Sich auf einer gut laufenden Privatschule die Schüler aussuchen zu können, heißt also nicht, dass man vorwiegend brave und fleißige Kinder unterrichtet. Zumal die Schule jetzt auch nicht irgendwo in einer schlechten Gegend liegt, sondern sogar in einem sehr ansehnlichen und gut situierten Vorort.


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Waldorfschulen

26.06.2020 um 10:04
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb: Erzwungene Paralellwelt, ja das ist schlimm Fokussierung auf Feen und Zwerge, ja das ist Programm
Das ist eben eines der "Verkaufsargumente" der Schule. Sie geben sich auch unglaublich Mühe mit der Ausgestaltung von Klassenräumen, dem Schulhof, das wirkt so etwas "Unsere kleine Farm" mäßig.
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb: Das Bild von der elitären Privatschule mit Vorzeige-Schülerschaft ist aber auch eher die starke Ausnahme. Wir haben in der Nähe unserer Schule auch ein Privat-Gymnasium, das so gesehen gut läuft - die können sich vor Elternanfragen kaum retten.
Es gibt schon einige sehr klare Unterschiede - bei uns wird die Waldorfschule fast nicht von Ausländern besucht, zumindest von nicht "erkennbaren" Ausländern. Böse gesagt, wenn Dr. Schmidt ein dunkelhäutiges indisches Mädchen adoptiert und Hannah nennt - dann geht Hannah auf die Waldorfschule, aufgrund des Status ihres Vaters. Sonst nicht.

Du schaffst es in der heterogenen Gesellschaft nicht, eine durchweg homogene Schülerschaft zu rekrutieren - egal, wie das Aufnahmeverfahren ist. Hier kommt es aber stark auf den Prozentsatz an. Meine Schule (Brennpunktschule) im Lockdown: 1/3 der Schüler haben nicht eine Aufgabe bearbeitet - und das, obwohl ich sie am Anfang persönlich in den Briefkasten warf und mich einmal die Woche persönlich telefonisch meldete und immer erzählt bekam "es läuft alles super". 1/3 der Schüler hat selektiv gearbeitet. 1/3 hatte alle Aufgaben bearbeitet. Versuch einer Videokonferenz 7/30 nahmen teil. Gymnasium meines Sohnes, Lateinzug - 27/28 Schülern nahmen an der letzten Videokonferenz teil. Nr. 28 hatte technische Schwierigkeiten und entschuldigte sich anschließend. 20/28 Schülern reichten ihre Aufgaben regelmäßig ein, vier nach persönlicher Aufforderung, die anderen vier nach einem Elterngespräch. Das sind durchaus andere Arbeitsvoraussetzungen.
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb: An der Bushaltestelle glänzte bereits eine Gruppe mit vollkommen asozialem Verhalten, inklusive Bierchen nach dem harten Schultag. Im Hof (wird mit dem Hort geteilt) kam mir auch eine Gruppe Mädels (so 15/16) entgegen, fröhlich rülpsend und mit einem nicht gerade tollen Umgangston.
Das ist (leider) gerade ziemlich gängiges adoleszentes Verhalten von Jugendgruppen, die nach außen provokativ auftreten und sich abgrenzen. Du hast in jeder Klasse zumindest einzelne Schüler, die sich nicht konform verhalten und die am Ende des Tages durchaus auch mal mit Gleichgesinnten provokativ ein Bierchen zischen. Auch in elitären Privatschulen (die Anwohner von Salem können da auch Liedchen davon singen). Aber: Es kommt tatsächlich auf den Prozentsatz an - hast du drei schwierige Schüler, kommst du gut klar. Hast du 20, wird dein Lehreralltag von ihnen dominiert, da sich sehr schnell die Grenzen verschieben. Die Wahrscheinlichkeit, dass du auf der Waldorfschule 20 hast, ist gering. Das liegt schon an mehreren Mechanismen: Bei Waldorf kennen sich die Eltern untereinander, da wird der Druck nicht nur von den Lehrern, sondern auch klar von den Eltern aufgebaut "euer Sohn säuft, das dulden wir nicht". Verhält man sich an einer Privatschule gegen den Schulvertrag, wird u.U. einfach gekündigt. Auf der staatlichen Schule wird der Schüler an der Schule sanktioniert, solange er nicht einen Lehrer verletzt.
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb:Sich auf einer gut laufenden Privatschule die Schüler aussuchen zu können, heißt also nicht, dass man vorwiegend brave und fleißige Kinder unterrichtet. Zumal die Schule jetzt auch nicht irgendwo in einer schlechten Gegend liegt, sondern sogar in einem sehr ansehnlichen und gut situierten Vorort.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Du kannst ganze Problemgruppen und Probleme von vornherein ausschließen. Du kannst auch ganz anders arbeiten. Es gibt Privatschulen, die Eltern abmahnen, wenn sie den Elternabend verpassen. Wir haben Schüler, die nach sechs Wochen Sommerferien ohne Zeugnis, zwei Stunden zu spät und völlig ohne Schulmaterialien zum Unterricht erscheinen. Wir habe Eltern, die in sechs Schuljahren nicht einmal zum Elternabend kommen.


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Waldorfschulen

28.06.2020 um 16:52
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das ist eben eines der "Verkaufsargumente" der Schule. Sie geben sich auch unglaublich Mühe mit der Ausgestaltung von Klassenräumen, dem Schulhof, das wirkt so etwas "Unsere kleine Farm" mäßig.
Und den ganzen theosophischen Esoterik Müll verbergen sie hinter unverbindlichen Worthülsen wie Ganzheitliche Erziehung und Lernen mit Herz und Kopf etc.
Wenn die Elternschaft zu kritisch ist, wird "nachjustiert" und der eine oder andere Schüler rausgeekelt und dafür Kinder von unkritischen Eltern aufgenommen.

Dann kommen irgendwann anthroposophische Vortragsredner, die versuchen, die Eltern zu indoktrinieren, besonders schlimm ist das an Schulen die irgendeinen anthroposophischen Gönner wie z.B. einen Gerichtspräsidenten hat, der die Geldauflagen an die Schule umleitet, und die Schule dann nicht so auf Finanzstarke Elternhäuser Rücksicht nehmen muss.

Irgenwann ich denke so ab der achten Klasse wird es dann ganz schwer zum Gymnasium zu wechseln, weil nur Singen und Klatschen unterrichtet wurde.


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28.06.2020 um 19:49
Nur mal so als Randnotiz:

https://www.welt.de/vermischtes/article210540347/Waldorfschule-in-Elmshorn-Fast-jeder-Zweite-faellt-nach-Corona-Pause-durchs-Abi.html
In einer Schule in Elmshorn bei Hamburg sind laut einem Medienbericht 13 von 28 Schülern im Abitur durchgefallen. Die Eltern geben dem Agieren der Lehrer in der Corona-Krise die Schuld. Sie erwägen juristische Schritte.
Eltern berichten von einem Lehrer, der seit Schuljahresanfang oft krank war und für den es wenig Vertretungsstunden gab, zudem von mangelndem Homeschooling. Einige Lehrer seien „einfach abgetaucht“. Die Schule wiederum macht die Jugendlichen verantwortlich, bei einem Elternabend hätten die Lehrer von „mangelnder Selbstinitiative“ der Abiturienten und geringer Lernbereitschaft gesprochen.



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Waldorfschulen

28.06.2020 um 20:06
@Nemon

Nur mal so als Randnotiz, das sollte an Waldorfschulen Schule machen, iss natürlich von der Verziehungskunst als toller Erfolg der Waldorfschule umgedeutet worden, ist aber eigentlich eine Bankrotterklärung:

https://www.erziehungskunst.de/artikel/aufstand-fuers-abitur-freiburger-schueler-machen-ihren-abschluss-in-eigenregie/
Aufstand fürs Abitur. Freiburger Schüler machen ihren Abschluss in Eigenregie

Von Gerda Brändle, Februar 2010

Im Jahr 2007 erregt eine Freiburger Bildungsinitiative bundesweit Aufsehen: Elf Schüler melden sich von ihrer Schule ab, um das Abitur in Eigenregie zu machen – ein wohl einmaliges Vorhaben in der deutschen Bildungslandschaft. Ob Fernsehen, Rundfunk oder auflagenstarke Printmedien, im Hinterhof der Freiburger Paulus-Gemeinde geben sich Redakteure die Türklinke in die Hand, um über das Projekt der Südbadener Schulrebellen zu berichten.

Wie kommen ausgerechnet Waldorfschüler dazu, plötzlich den Aufstand zu proben und ihre Bildung selbst in die Hand zu nehmen? »Waldorfschulen unterscheiden sich in der Oberstufe nicht mehr sehr von einem staatlichen Gymnasium«, sagen die Aussteiger. Horst Eisenmann, Oberstufenlehrer für Mathematik und Physik an der Stuttgarter Michael Bauer Schule bestätigt: »Aufgrund der Stofffülle muss heute bereits in der neunten Klasse mit Prüfungsvorbereitungen begonnen werden.« Im letzten Jahr vor dem Abitur gilt auch an Waldorfschulen: lernen, lernen, lernen. »Den angehenden Abiturienten muss möglichst viel Fachwissen in kürzester Zeit vermittelt werden«.
Wir wollen selbst bestimmen, wie wir lernen

Die Freiburger Waldorfschüler haben sich ohne Groll, aber offensiv für das selbstbestimmte Lernen entschieden. »Wir hatten eigene Vorstellungen vom richtigen Lernen, die wir an unserer Schule nicht umsetzen konnten«, sagen sie – »deshalb mussten wir raus aus der Institution.« Ihr Entschluss stand fest: Frontalunterricht im starren 45-Minuten-Takt, passives Lernen oder Unterrichtsstoff, mundgerecht in Happen serviert – nein Danke!

Einfach ist der gewählte Weg nicht. Den Hütern des alten Systems sind die fleißigen Rebellen keineswegs will­­kommen. Für ihren Traum vom »Abitur ohne Schule« müssen sie viele Hürden nehmen – organisatorische, finanzielle und recht­liche. Sie gründen den Verein »Methodos«, mieten einen Raum an und stellen stundenweise Fachlehrer ein, um sich als »Externe« auf das baden-württembergische Zentralabitur vorzubereiten. Keine leichte Aufgabe: Bereits im Frühjahr 2008 müssen sie nicht nur dieselben Prüfungen ablegen wie Schüler eines staatlichen Gymnasiums, sondern sie müssen sich insgesamt zwölfmal den Prüfern stellen – das sind sieben Prüfungen mehr als beim nor­malen Abitur. »An einer staatlichen Schule ginge das wesentlich einfacher und billiger«, lautet der Kommentar aus der Schulverwaltung des Kultusministeriums.

Nicht jeder kann kurz vor dem Abitur aussteigen und auf eigene Faust das Abitur machen. Die Auflagen sind insbesondere für Schüler von staatlichen Gymnasien sehr streng. Zwei Mitstreiter aus der Methodos-Gruppe sind deshalb wieder an ihre Schule zurückgekehrt. Sie durften nicht mitmachen, weil sie im letzten Schuljahr die zwölfte Klasse besuchten und dort bereits einen Teil des Abiturs geschrieben hatten. Die übrigen sind Waldorfschüler, die in der zwölften Klasse ohnehin keine Noten bekommen, die in die Abi-Noten einfließen.
Wenn ich das 2012 schon gesehen hätte, hätte ich meinem Sohn der nicht gewechselt ist, und den Freunden, die damals in der 11 zum Gymnasium gewechselt sind geraten so etwas auch zu organisieren.


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Waldorfschulen

06.07.2020 um 13:37
... und noch mal Coronaparty

https://anthroposophie.blog/2020/07/06/steiner-schule-ignoriert-warnungen-abschlussfahrt-ins-corona-risikoland/
Steiner-Schule ignoriert Warnungen: Abschlussfahrt ins Corona-Risikoland

Laut einem Bericht der Zeitung „Der Bund“ aus der Schweiz befinden sich Steiner-Schüler aus dem Kanton Bern zur Zeit auf Kanu-Tour durch Schweden. Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit empfiehlt zwar „definitiv nicht, in ein Risikoland zu reisen“ mit so hohen Corona-Fallzahlen. Die aber hätten die Steiner-Schule „nicht abgeschreckt“.

Für staatliche Schulen sind zur Zeit auswärtige Übernachtungen untersagt – daran sei die Privatschule aber nicht gebunden. Eine Quarantäne ihrer Kinder bei Rückkehr in die Schweiz nehmen die Waldorfeltern in Kauf:

An der Steiner-Schule hat man sich schon bei der Vorbereitung für die
Schwedenreise mit den Eltern und der Schülerschaft darüber ausgetauscht, was wäre, falls sich die Schülerinnen und Schüler nach der Reise in Quarantäne begeben müssten. «Alle sagten, dass sie das schlimmstenfalls in Kauf nähmen», sagt Bruno Vanoni, grüner Grossrat und Co-Vorsitzender des Vorstands der Rudolf-Steiner-Schule Bern-Ittigen-Langnau.“ (Der Bund.ch – „Nach Schwedenreise müssen Steiner-Schüler in Quarantäne„, 03.07.2020)



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Waldorfschulen

06.07.2020 um 19:26
Zitat von NemonNemon schrieb am 28.06.2020:Eltern berichten von einem Lehrer, der seit Schuljahresanfang oft krank war und für den es wenig Vertretungsstunden gab, zudem von mangelndem Homeschooling. Einige Lehrer seien „einfach abgetaucht“. Die Schule wiederum macht die Jugendlichen verantwortlich, bei einem Elternabend hätten die Lehrer von „mangelnder Selbstinitiative“ der Abiturienten und geringer Lernbereitschaft gesprochen.
der Verein, der für Waldorfschühler ein selbstbestimmtes Abitur anbietet ist noch aktiv:
http://www.methodos-ev.org/


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Waldorfschulen

17.07.2020 um 11:05
Noch einmal anthroposophische Reichsbürger

Ansgar Martins ist sicherlich ein von den Antrhoposophen geduldeter Kritiker :D
Ansgar Martins

Ansgar Martins (* 2.September 1991 in Kirchheimbolanden) besuchte als Sohn einer Waldorflehrerin verschiedene Waldorfschulen in Berlin und Mainz und studiert heute Religionsphilosophie, Soziologie und Geschichte in Frankfurt/Main und ist daneben publizistisch-journalistisch tätig, unter anderem auch mit kritischen Betrachtungen und Rezensionen zur Anthroposophie und Waldorfpädagogik. Gemeinsam mit anderen Autoren verfasste er die 2011 erschienene satirisch-kritische Schrift über Anthroposophie und Anthroposophen mit dem Titel "Endstation Dornach: Das sechste Evangelium".

Ansgar Martins entwickelte sich vom Waldorfschüler zu einem der best-wahrgenommensten Anthroposophie-Kritiker. "Genügt es, einen ehemaligen Waldorfschüler (für die Darstellung der Anthroposophie) einzuladen und zu glauben, dass ein 22-Jähriger damit schon in der Lage sei, sachlich-seriöse Darstellungen wichtiger anthroposophischer Felder wie Pädagogik, Medizin und Landwirtschaft vorzunehmen? Jeder, der sich mit anthroposophischen Praxisgebieten auseinandersetzt, wird sich erst nach jahrelanger Beschäftigung in der Lage sehen, die Dimension der Steiner'schen Impulse annähernd zu würdigen bzw. in Frage zu stellen. A. Martins stellt hier sicherlich keine Ausnahme dar."[1]

Neben Anwürfen an seine Kritiker äußert sich Ansgar Martins aber auch positiv über seine Waldorfschulzeit: "Trotz oder dank Anthroposophie darf ich auf eine äußerst angenehme Waldorfschulzeit zurückblicken. Ihr verdanke ich zwar keinen Deut meiner Steinerkenntnisse, wohl aber eine auch für die Aneigung selbiger bewährte Kulturtechnik, der sich vielleicht Mentzel, Heinen-Anders und scheinbar auch Kilthau, Schamell und Peuckert etwas intensiver widmen könnten: das Lesen."[2]
Quelle: https://anthrowiki.at/Ansgar_Martins

sehen wir mal, was der so schreibt;
Posts filed under ‘Reichsbürger’
„Dass er Individualität und Freiheit fördert“. Tücken im Verhältnis von Anthroposophie und völkischer Religiosität – noch einmal

„Darin besteht das konkret Nationale deutschen Wesens, dass es durch das Nationale über die Nation hinausgetrieben wird in das allgemeine Menschentum hinein.” – Rudolf Steiner, 1915 (GA 174a, 72)

Wolf-Dieter Schröppe, ein Lehrer der Waldorfschule Minden, hatte offenbar über Jahrzehnte Kontakte ins extrem rechte Milieu und hat sich dort fleißig umgetan: die „Artgemeinschaft – Germanische Glaubensgemeinschaft“ beehrte er ebenso mit seiner Gegenwart wie den Verlag „Hohe Warte“, der Ludendorff’schen Ideen verpflichtet ist. In der „Hohe Warte“-Zeitschrift „Mensch und Maß“ hat Schröppe publiziert und sitzt nach Medienberichten von 2014 dem Trägerverein der „Ahnenstätte Conneforde“ vor, wo sich gern Nazis bestatten lassen. Auch im „Bund der Unitarier“ soll der 1990 aus Argentinien nach Deutschland zurückgekehrte Schröppe bis 2005 Mitglied gewesen sein. Zwei Schülerinnen der Mindener Waldorfschule haben den Fall laut taz bekannt gemacht. Ein Gutachten der „Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold“ belegt die Kontakte zu völkischen Organisationen – gestritten wird erstaunlicherweise darüber, ob der Lehrer selbst deren Gedankengut vertrete oder vertreten habe. „Der Lehrer hat sich über Jahrzehnte ab Mitte der 90er Jahre bis Mitte 2000 in extrem rechten Strukturen und Netzwerken bewegt – nicht als Mitläufer, sondern Organisator“, so ein Mitarbeiter der Beratungsstelle. Der Bund der Freien Waldorfschulen distanziert sich eindeutig: Schröppe sei nicht mehr tragbar. Die „Schulversammlung“ der Mindener Waldorfeinrichtung soll sich am 24.6.2015 allerdings dafür ausgesprochen haben, dass Schröppe vorerst an der Schule verbleiben darf. Schon vorher stellte sich das Mindener Kollegium hinter den Lehrer, von verschiedenen Seiten war zu hören, dass er auf demokratischem Boden stehe. Schröppe versicherte das auch in einer persönlichen Erklärung. (vgl taz, PM des BdFWS, radio bremen, WDR, Osnabrücker Zeitung, Lippische Landeszeitung, Lotta-Magazin, Blick nach rechts)

Das Argument klingt seltsam bekannt, nicht nur, aber auch aus anthroposophischen Kreisen: Zwar habe Schröppe Kontakte zu rechten Organisationen gehabt, seine Publikationen zeigten allerdings keine entsprechende Gesinnung. Online findet man zum Beispiel einen „Mensch und Maß“-Beitrag Schröppes zu einem Relief an den Externsteinen – einer Pilgerstätte für Esoteriker, Neuheiden und Rechte. Der Artikel diskutiert in der Tat weder Rassentheorien noch offene Germanennostalgien, sondern widmet sich Details der Deutung des angegebenen Reliefs – das allerdings primär völkisch-religiöse Schreiberlinge zu interessieren scheint (so fing sich Schröppe etwa auch Kritik auf der Seite „GOD – Glaubensgemeinschaft – ODING – Deutschland“ ein). Einen Beitrag lieferte Schröppe auch für den Sammelband „1848 – Erbe und Auftrag“, im „Aula-Verlag“ herausgegeben von den rechten Politikern Otto Scrinzi und Jürgen Schwab. Schröppes Aufsatz dreht sich um Heinrich von Fallersleben und berichtet über die Macht der Rotschilds bzw. der „Hochfinanz“. In einem Eintrag über das Buch auf der Seite des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes wird Schröppe als deutscher Experte „in Sachen völkischer Okkultismus, Referent u. a. beim Kulturwerk Österreich“ vorgestellt.

Nach Michael Mentzel von der anthroposophischen Seite „Themen der Zeit“ sprachen sich auf der Schulversammlung „17 Schüler für eine Entlassung aus, 12 waren für eine Beurlaubung für 3 Monate, in denen ein Prozess der Aufarbeitung stattfinden soll und 31 plädierten für ein Weiterarbeiten des Pädagogen. Von den Lehrern waren 5 für die Entlassung, 16 für eine Beurlaubung und 5 für die Weiterbeschäftigung. Bei den Eltern waren es 28, die für eine Entlassung stimmten, 33, die für die Beurlaubung und 42, die für die Weiterbeschäftigung waren. Es obliegt jetzt der Schulführungskonferenz, am heutigen Nachmittag eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zu treffen.“ Mentzel sieht wohl zurecht bei einer Weiterbeschäftigung das Verbleiben der Mindener Waldorfschule im Waldorfbund gefährdet.

Der völkische Aktivist Schröppe wird nach einem gerade erschienenen taz-Artikel als einer der „besten Lehrer“ der Schule verteigt. „Der Lehrer ist in der Schule nie mit rechtsextremen Äußerungen aufgefallen. Im Gegenteil: Er war dafür bekannt, dass er die Individualität und Freiheit fördert“, sagte laut WDR der Sprecher der Mindener Waldorschule – und wird es wissen: Schröppe war dort immerhin 20 Jahre angestellt. Ähnliches wurde auch berichtet, nachdem 2004 der Waldorflehrer Andreas Molau sich als NPD-Kader entpuppte: An der Schule hatte man ihn für linksliberal gehalten. Wieder einmal deutet sich die gefährliche politische Naivität an, die große Teile der im weiteren Sinne anthroposophischen Szene seit deren Entstehen begleitet. 2014 präsentierte der neue Geschäftsführer der Waldorfschule Rendsburg „Reichsbürger“-Ideen auf einer Vorstandssitzung und musste die Schule verlassen, als seine Kontakte zu reichsideologischen Organisationen dokumentiert wurden. Nach seinem Weggang zerstritt sich die Rendsburger Schule: Eltern beklagten innere Machtkämpfe in einer hierarchisch organisierten Einrichtung. (vgl. SHZ) Arfst Wagner, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und langjähriger Rendsburger Eurythmielehrer, hat die Schule inzwischen als Teil des neuen Landesvorsitzes der Schleswig-Holsteinischen GRÜNEN verlassen. Zur öffentlich gewordenen „Krise“ seines alten Arbeitgebers hat Wagner sich nicht geäußert – nur so viel sei gesagt, dass er sich gegen die umtriebigen Reichsideologen in der Region Rendsburg-Eckenförde engagierte, 2014 aber die von ihm gegründete „Bürgerinitiative Bedingungsloses Grundeinkommen Schleswig-Holstein“ verließ, weil sie von „Reichsbürgern“ unterwandert sei. (vgl. Anthroposophen und „Reichsbürger“-Bewegung) Schröppe, der inzwischen aus der rechten Szene ausgestiegene Molau und der Rendsburger Ex-Mitarbeiter mögen wenig miteinander gemeinsam haben. Der erste jedoch, der im Waldorfmilieu sowohl völkische Verschwörungstheorien vertrat als auch enthusiastisch Individualität und Freiheit fördern wollte, war dessen Initiator Rudolf Steiner.

Heute erscheinen Artikel von Verschwörungstheoretikern wie Udo Ulfkotte oder Daniele Ganser in anthroposophischen Periodica und erfährt ein Buch wie Markus Osterrieders „Welt im Umbruch“ große Resonanz unter Steiner-Fans. Trotzdem irrt sich, wer derlei umstandslos als rechts einstuft. Vielmehr setzt sich in den politischen Auseinandersetzungen des weiteren zeitgenössischen anthroposophischen Diskurses ungebrochen das „left-right crossover“ fort, das Peter Staudenmaier diagnostiziert hat. Die Spuren der 68er-Bewegung tragen im anthroposophischen und Waldorf-Kontext viel zur Reproduktion verschwörungstheoretischer Kapitalismus“kritik“ bei. Die in anthroposophischen Kontexten artikulierten einseitigen Sympathien für die aggressive Politik Russlands spiegeln die gesamtgesellschaftlichen Schnittmengen zwischen links und rechts befindlichen Putin-Fans und US-Verächtern. Natürlich kann man die Vorfälle nicht umstandslos auf die anthroposophische Weltanschauung oder ihren pädagogischen Flügel schieben: Der „Hohe Warte“-Verlag etwa zählt zu den Verbreitern von Ideen Erich und Mathilde Ludendorffs, die Steiner energisch bekämpft hatten. Die Externsteine als vermeintlicher uralter ‚germanischer‘ Kultort wären für Steiner überdies weit weniger bedeutsam als die moderne geistige Mission des von Erzengel Michael betreuten, transnationalen deutschen Volksgeistes.

Während sich die dubiosen politischen Affiliationen im anthroposophischen Umfeld seit Steiners Zeiten halten und unter wechselnden politischen Voraussetzungen erneuern, bezieht der sonst eher zurückhaltende Bund der Freien Waldorfschulen in letzter Zeit deutlicher Position: Die Mindener Waldorfschule wird aufgefordert, sich von dem Kollegen zu trennen. Vor einem halben Jahr veröffentlichte der „Bund“ eine kritische Broschüre zu den alle möglichen alternativgesellschaftlichen Projekte unterwandernden „Reichsbürgern“. Das ist ein erster und freilich noch kein hinreichender Schritt: Durch beginnendes Problembewusstsein werden die Anschlussmöglichkeiten der Anthroposophie an eine völkische Ökumene nicht gebannt. Aber die fraglichen politischen Verbindungen scheinen sich eher an den einzelnen Schulen zu finden. Lokal kommt es immer wieder zu Streitigkeiten und Machtkämpfen zwischen Lehrern und Eltern an einzelnen Schulen. (Stichwort: Davis-Methode) Sieht man sich die Abschirmung Schröttes durch seine Schule an und vergleicht dies mit den Hierarchiekonflikten in der Waldorfschule Rendsburg, lässt sich das aber sicher auch auf generelle Waldorf-Strukturprobleme zurückführen, die der ehemalige Schülervertreter Valentin Hacken am prägnantesten ausformuliert hat:

„Die vielen, teils massiv ausgetragenen Streitigkeiten zeigen eben, dass fast alles persönlich ist in diesem Kontext und schnell existentiell – niemand macht hier nur einen Job. Was positiv sein kann, zeigt da seine Kehrseite. Das hat zum einen dazu geführt, dass sich eine geradezu parasitäre Beraterindustrie entwickelt hat, in der die Schulen und Verbände jedes Jahr hunderttausende Euro verbrennen und dazu, dass Feste wie Monatsfeiern eben dringend gebraucht werden für die Gemeinschaft, ein magischer Trick der Selbstvergewisserung, Umformung dessen, was man eigentlich nicht mehr glaubt. […] Entlasten könnte man die Kollegien, indem man die Kompetenzen des Bunds der Freien Waldorfschulen (BdFWS) massiv stärkt, eine verbindliche Qualitätskontrolle einführt, einen Blick von außen, eine Korrektur. Doch dagegen wehren sich die Schulen mit Händen und Füßen, weil sie ihre Freiheit in Gefahr sehen. Doch sie schützen damit Versagen, Überforderung, Ineffizienz, nicht die Freiheit, mit ihren Schülern zu arbeiten. […] Sobald eine Schule in den BdFWS aufgenommen ist, kann sie nahezu tun und lassen was sie will, solange sie ihre Beiträge zahlt, nicht gerade die Schüler geschlagen werden und die staatliche Schulaufsicht einschreitet.“ (Man kann doch nicht noch hundert Jahre davon leben, dass man irgendwie nicht allzu schlecht ist)

Andererseits wurde in Rendsburg von Eltern das Eingreifen des Bundes als Fortsetzung der hierarchischen Organisationspolitik wahrgenommen, wie die SHZ berichtet:

„Jetzt schaltet sich sogar der Bund der Freien Waldorfschulen (Bund) ein. Die Vereinigung, in der deutschlandweit 234 Waldorfschulen organisiert sind, schickt drei externe Mitarbeiter nach Rendsburg, um den Schulvorstand abzulösen und einen Neuanfang an der Nobiskrüger Allee möglich zu machen. […] der Bund will keinesfalls von einer Entmachtung sprechen. Hüttig: „Es geht darum, dass die Schule handlungsfähig bleibt. Ziel ist es, dass die Schule nach zwei Jahren wieder selber einen Vorstand bildet.“ Dieser soll auch wieder aus Eltern und Lehrern bestehen – ohne Nachhilfe von außen. Es sei ein grundlegender Waldorf-Gedanke, dass Eltern und Lehrer gemeinsam Schule machen, so Hüttig. Genau das sei aber schon in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen, berichtet ein Vater, der anonym bleiben möchte. Über die Köpfe hinweg wurden Entscheidungen getroffen, die Einsicht in Unterlagen verwehrt, das Wort in der Öffentlichkeit verboten. „Hier herrschen hierarchische Strukturen und alles andere als Demokratie“, sagt er. All das entspräche nicht dem Sinn einer Waldorfschule. Viele Eltern überlegten bereits, ihre Kinder von der Schule zu nehmen, so auch der besorgte Familienvater. „Das ist nicht mehr die Schule, in die ich mein Kind gegeben habe.“ Mit der Einmischung des Bundes sieht er keine Chance, die Schule wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Ganz im Gegenteil: „Dadurch wird die hierarchische Struktur noch mehr unterstützt.“ (Freie Waldorfschule in tiefer Krise)

Offensichtlich kann man die Rendsburger Krise nicht verallgemeinern: In Minden scheint ja die Schule relativ geschlossen hinter Schröppe zu stehen. Andererseits wäre das wohl kaum zum öffentlichen Streitfall geworden, wenn die Reihen tatsächlich geschlossen wären. Viele im anthroposophischen Kontext kommentieren die immer wieder aufflammenden Verbindungen von Anthroposophen oder Waldorfianern nach rechts inzwischen nur noch genervt. Dazu passt der Ton, in dem Jens Heisterkamp, Chefredakteur der anthroposophischen Zeitschrift Info3, eine wenig spannende Ausstellung „Künstler und Propheten“ schilderte, die bis vor kurzem in der Frankfurter „Schirn“ zu sehen war:

„Barfuß oder auch ganz wie Gott uns schuf, in wallende Gewänder gekleidet und mit reichlich Pathos ausgestattet galt es (auch) damals, die Welt zu retten. Von einigen künstlerisch ernstzunehmenden Ausnahmen abgesehen bekommen es die Besucher mit einer geballten Ladung aus Selbstüberschätzung, Sendungsbewusstsein und Kitsch zu tun. Wie durch ein Wunder ist Rudolf Steiner diesem Ausstellungs-Panoptikum entgangen, dafür hat es aber Joseph Beuys („Die Revolution sind wir“) erwischt. Man verlässt die Ausstellung nachdenklich: Denn nicht nur da, wo die frühen Visionäre ganz offensichtlich ins nationalistische oder rassistische Fahrwasser kippten ist Vorsicht geboten, sondern ganz grundsätzlich gilt esoterischen Heilsversprechen gegenüber Zurückhaltung.“ (Stelldichein der schrägen Vögel)

Ebenso wie heute Michael Mentzel, der nicht unbedingt zu den kritischen Anthroposophen zählt, ohne weitere apologetische Ausfälle über Minden berichtet, steht auch Heisterkamps ernüchterte Berichterstattung dafür, dass die esoterischen Wege nach rechts sich kaum mehr verdrängen lassen. Unklar ist, wie Esoteriker mit gegenläufigen Absichten dem beikommen können. Dass in letzter Zeit über die vielfältigen politischen Verschränkungen anthroposophischer Milieus verstärkt diskutiert wird, aber auch die Kompetenzen des Waldorfbundes kritisch hinterfragt werden, zeigt, dass die oft benannten Waldorfprobleme keineswegs der Vergangenheit angehören. Es zeigt aber auch die nicht zu unterschätzenden aktuellen Transformationen des anthroposophischen Komplexes. Alte Selbstverständlichkeiten und Hierarchien werden disponibel. David-Marc Hoffmann etwa, der vormals den Basler Schwabe-Verlag und inzwischen die Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung leitet, wird vom verschwörungsgläubig-orthodoxen Lager aufgrund seiner sauberen philologischen Arbeit angegriffen. Dass Steiners Schriften, auf die sein sakrales Charisma nach seinem Tod in gewisser Weise übergegangen ist, inzwischen in einer Kritischen Ausgabe beim renommierten Stuttgarter frommann-holzboog erscheinen, wird unter Steiner-Gläubigen als ernsthaftes Theologumenon erhitzt debattiert. Die Desintegrations- und Zerfallsbewegungen des ehemals nach außen eher geschlossenen (wenn auch schon immer streitfreudigen) anthroposophischen Milieus ins 21. Jahrhundert haben gerade erst angefangen. Für dieses Jahrhundert gilt allerdings ungebrochen, dass, wer Deutschen ganzheitliche Erziehung verspricht, früher oder später auch Parteigänger deutschtümelnder Dominationen anzieht.
Quelle: https://waldorfblog.wordpress.com/category/reichsburger/


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Waldorfschulen

09.08.2020 um 15:46
Auf den ersten Blick einfach nur gaga aber doch nicht so ganz harmlos


Eurythmie ist ein fester Bestandteil des Lehrplans der Waldorfschulen, eingentlich ein schönes künstlerisches Fach, wird aber immer wieder zur Indoktrination der Schüler zu einem magisch- irrationalen Weltbild missbraucht.

Wie viele Unterrichte an der Waldorfschule -eigentlich fast alles wenn man an die falschen Lehrer gerät- wird insbesondere Eurythmie zur Indoktrination missbraucht, mit der Folge, dass die älteren Schüler dort kräftig rebellieren und viele Eurythmist:innen ein total kaputtes Nervenkostüm haben.

Mehr und mehr muss Eurythmie inzwischen auch für anderen Hokuspokus herhalten:
In der Biodynamik, einer pseudowissenschaftlichen landwirtschaftlichen Wirtschaftsweise nach dem Hellseher Rudolf Steiner betreibt man „Forschung“ durch esoterische Tänze um den Salatkopf – gefördert von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Biodynamische „Forschung“ bei Kultursaat e.V. mit Eurythmie-Tänzen für Salatköpfe, 2016
Quelle: https://anthroposophie.blog/2020/08/09/ganzheitliche-grundlagendforschung/
Biodynamische „Forschung“ bei Kultursaat e.V. mit Eurythmie-Tänzen für Salatköpfe, 2016

„Der Verein „Kultursaat“ züchtet Gemüse mit Charakter – auf unkonventionelle Art und Weise, wie Agraringenieurin Christina Henatsch bewegt zeigt. (…)

„Quarz und Kuhmist werden in Hörnern in der Erde vergraben und nach einer gewissen Zeit in homöopathischer Verdünnung auf den Feldern ausgebracht.“ Dadurch, so das Ziel, können sich die Pflanzen besser mit dem Kosmos verbinden, denn „auch der trägt einen wesentlichen Teil zum Gedeihen der Sämlinge bei“. (…)

„Ich betreibe ganzheitliche Grundlagenforschung“, so Henatsch. „Ich möchte Verständnis für das Wesen und die Eigenschaften einer Pflanze entwickeln. Ich untersuche auch, ob besondere Behandlungen Merkmale verändern können.“ Bei Christina Henatsch sind es eurythmische Gesten überm Brokkoli, die besondere Kräfte heranrufen und der Pflanze beim Wachstum helfen sollen.“
Quelle: (Lübecker Nachrichten) Archiviert auf Archive.org


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Waldorfschulen

09.08.2020 um 16:04
@Wurstsaten Ernsthaft? Ein Artikel der schon 10 Jahre alt ist und ein Blogbetreiber dem langweilig ist. Und nun?

Natürlich kann man sich mit Rudolf Steiner kritisch auseinandersetzen, aber deine Obsession bei dem Thema spricht leider auch Bände.


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Waldorfschulen

09.08.2020 um 20:13
Zitat von CariettaCarietta schrieb:Ein Artikel der schon 10 Jahre alt ist
aehem...

zeigt nur das die probleme schon damals bekannt waren und bis heute existieren.
Zitat von CariettaCarietta schrieb:Natürlich kann man sich mit Rudolf Steiner kritisch auseinandersetzen,
MUSS, nicht kann - das wort ist Muss

immerhin schicken wir (manche) unsere (ihre) kinder dorthin!


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Waldorfschulen

09.08.2020 um 20:28
Zitat von CariettaCarietta schrieb:@Wurstsaten Ernsthaft? Ein Artikel der schon 10 Jahre alt ist und ein Blogbetreiber dem langweilig ist. Und nun?
Nun rennen Waldorflehrer, Schulvorstände anthroposophischen Schulärze etc. auf Coronademos und mischen sich mit Reichsbürgern Verschwörungsideologen und anderen Vollspinnern, und erzählen allen, wie unnütz und gefählich Impfungen sind, die es noch garnicht gibt.

Und morgen machen die wieder Masernparty, oder igendwelchen anderen Schwachsinn oder eine Michaela Glöcker erzählt, dass man von Impfungen Schwul wird :D
Abergläubische Agitation anthroposophischer Alternativmediziner

Ach, sagte ich Ärzte? Ich meinte natürlich Anthroposophen. Richtig, der "offene Brief" stammt von Frau Karin Michael und anderen Anhängern der Pseudomedizin nach dem Hellseher Rudolf Steiner. Der Guru der Glaubensgemeinschaft hatte zwar einen Doktortitel, nur eben nichts mit Medizin am Hut. Steiner war gescheiterter Philosoph, hatte seinen Titel im zweiten Anlauf und mit der schlechtesten Note gerade so eben hinbekommen. Egal, sie lieben ihn auch so, ihren "Doktor".

Trotz Befreiung von jeder Expertise faselte der Sektengründer medizinisches: Von Organen, die wie Planeten seien, vom Herz, das verblödete Schulmediziner immer noch mit einer Pumpe verwechselten und von allerlei bunten Äther- und Astralleiben. Wenn die miteinander so recht nicht harmonieren wollen, lösten sie Krankheiten aus. In der Massenproduktion eben solcher Wahnideen stehen seine Anhänger dem alten Okkultisten Steiner in nichts nach.
Quelle: https://anthroposophie.blog/2020/08/07/ja-denkt-denn-keiner-an-die-kinder/


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Waldorfschulen

10.08.2020 um 14:25
Ich finde es immer noch erstaunlich, dass viele meinen die Abschlüsse an einer Waldorfschule wären nicht gleichzustellen mit denen von staatlichen Schulen :D

Und viele Leute raffen auch nicht, das eine Waldorfschule eine Gesamtschule ist... das heißt man kann dort Abitur, Fach-Abi, Real und Hauptschulabschluss machen.


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Waldorfschulen

10.08.2020 um 14:58
Zitat von KaiDKaiD schrieb:Ich finde es immer noch erstaunlich, dass viele meinen die Abschlüsse an einer Waldorfschule wären nicht gleichzustellen mit denen von staatlichen Schulen
Der "Waldorfschulabschluss" ist tatsächlich kein Schulabschluss, der irgend einem staatlichen Schulabschluss gleichgestellt wäre. Er hat letztlich nur in einem recht begrenztem Umfeld einen Wert.
Aber klar, im Anschluss kann man noch ein "normales" Abitur ablegen. Man verbringt dann die Klassenstufe 13 damit, die Dinge (vor allem eben im mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich) nachzuarbeiten, die hierfür erforderlich sind.
Die Folge ist, dass Abschlüsse an einer Waldorfschule zwar grundsätzlich einem staatlichen Schulabschluss gleichgestellt sind - faktisch aber nicht den gleichen Wert haben.
In künstlerischen oder - nennen wir es mal vorsichtig - "alternativen" Kreisen, sind Abschlüsse einer Waldorfschule äquivalent oder ggf. auch vorteilhaft.
Aber sonst sind sie eher mit einem Makel behaftet.


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Waldorfschulen

10.08.2020 um 20:47
Zitat von KaiDKaiD schrieb:Und viele Leute raffen auch nicht, das eine Waldorfschule eine Gesamtschule ist... das heißt man kann dort Abitur, Fach-Abi, Real und Hauptschulabschluss machen.
Nein! die Waldorfschule ist nicht einfach eine Gesamtschule, du lernst da etwas über das Leben vor und nach dem Tod, ansonsten ist das eine ziemlich antiintellektuelle Veranstaltung mit einem kräftigen Schuss Okkultismus.


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Waldorfschulen

11.08.2020 um 12:53
Schon eigenartig, dass ihr solchen quatsch in den Raum stellt... ich als ehemals Waldorfschüler glaube aber es besser zu wissen. Ich habe übrigens 2 Schwestern, die ebenfalls mit mir auf der gleichen Schule waren. Alle haben mittlerweile ein abgeschlossenes Master-Studium hinter sich. Ich nicht, da ich Musiker bin und nie Studieren wollte.

Etwas, was man vermutlich noch nie mit eigenen Augen gesehen hat als Anti-Intellektuell und Okkultismus hinzustellen ist schon sehr Dumm, sorry. An dir erkennt man einfach, dass es dir letztendlich egal ist, wie es wirklich ist.
Du bist halt wie die große Maße, die sich eine Meinung (wie auch immer) gebildet hat und die auch behalten möchte... ohne wenn und aber.

Etwas wie Okkultismus habe ich dort nie erlebt. Es gibt alle ganz normalen Schulfächer + mehr...

"Dennoch ist die Abiturientenquote an den Waldorfschulen höher als an staatlichen Schulen. (Anmerkung der Redaktion: Im Jahr 2000 wurden 47 Prozent der Waldorfschüler mit Abitur entlassen, im Vergleich zu 24,5 Prozent von staatlichen allgemein bildenden Schulen. Quelle: Statistisches Bundesamt."
Quelle: Statistisches Bundesamt


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Waldorfschulen

11.08.2020 um 13:10
@KaiD
Welche Vorwürfe meintest du zu entkräften?
Zum ideologischen Unterbau ist ja genug gesagt und wie es mal mehr, mal weniger, an die Oberfläche tritt. Das kannst du mit deiner persönlichen Anekdote nicht vom Tisch wischen.


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Waldorfschulen

11.08.2020 um 13:14
Zitat von KaiDKaiD schrieb:ich als ehemals Waldorfschüler glaube aber es besser zu wissen
Da Du mit "ihr" vermutlich dann auch mich meinst: Es mag Dein Glaube sein. Aber für eine sinnvolle Beurteilung muss man nicht Jahre an Schulzeit in so einer Einrichtung verbracht haben.
Zitat von KaiDKaiD schrieb:Alle haben mittlerweile ein abgeschlossenes Master-Studium hinter sich.
Weil sie auf der Waldorfschule waren oder trotz dem? Das wäre die interessante Frage.
Zitat von KaiDKaiD schrieb:"Dennoch ist die Abiturientenquote an den Waldorfschulen höher als an staatlichen Schulen.
Überlege mal, woran das liegen könnte. Tipp: Vergleiche das mal mit anderen privaten Gesamtschulen.

Es mag ja sein, dass Du Dich dort wohl gefühlt hast und dass es absolut Dein Ding ist. Aber es bestehen eben beachtliche systematische Schwächen. Diese kannst Du auch nicht in Deinem pampigen Ton wegargumentieren. Dazu müsstest du schon inhaltlich Stellung beziehen.


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Waldorfschulen

11.08.2020 um 13:30
Es ist nicht relevant ob sie ihr Abitur nun an einer Waldorfschule oder Staatlichen gemacht haben.
weder "trotz" noch "weil". Es geht darum, dass man Menschen, die auf eine Waldorfschule gehen hinstellt als wären sie Dumm und alle Ökos (nichts gegen Ökos) oder sonst was..
Natürlich gibt es wie an jeder anderen Schule auch an Waldorfschule dumme Menschen und Ökos.
Aber diese verallgemeinerungen sind einfach nicht richtig.

Wie kann man einen pampigen Ton haben, wenn man schreibt?
Natürlich bestehen systematische schwächen..
Willst du damit etwa sagen das an eine Staatlichen Schule keine Schwächen bestehen..
Das ganze Schulsystem müsste neu überarbeitet werden.


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Waldorfschulen

11.08.2020 um 13:33
Zitat von KaiDKaiD schrieb:Es geht darum, dass man Menschen, die auf eine Waldorfschule gehen hinstellt als wären sie Dumm und alle Ökos (nichts gegen Ökos) oder sonst was..
Wenn du meinst ... aber hier hat das nicht stattgefunden. Sonst zitiere es und antworte konkret darauf.
Wir können aber gerne über die Öko-Ideologie der Steiner-Jünger reden.


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