@Doors >>Kommt jetzt wieder die böse Gesellschaft, die schuld am Drogenkonsum ist?<<
Nein, so nun auch wieder nicht. Letztendlich liegt die Ursache in einem selbst. Ich meine, wenn z.B. jemand Christiane F. gelesen hat und auch ansonsten halbwegs über Drogen Bescheid weiss, aber trotzdem anfängt Heroin zu konsumieren; ich fühl ich mich nicht recht wohl dabei, wenn ich dieser Person einen "freien" Willen unterstelle. Da muss ja vorher schon ein Problem bestehen, damit das überhaupt passiert. Ein glücklicher und ausgeglichener Mensch fängt ja normalerweise nicht an, Heroin zu nehmen.
>>Auch Speed, Valium, LSD, Kokain musste mir früher keiner reinprügeln. Ich hab das alles höchst freiwillig konsumiert. Keine bösen dealer, die mir Koks auf die Pommes streuten, keine Gesellschaft, die mir gesagt hat: Du musst jetzt LSD nehmen.
Keiner verantwortlich. Nur ich selbst.<<
Höchst freiwillig ... Ja, der "böse Dealer" ist ein Klischee, dass höchstens in schlechten Krimis vorkommt. Die Motivation zum Konsum bringt der Süchtige in der Regel selbst auf, aber ist das das selbe wie "freiwillig" ...? Einen Zuckerkranken zwingt ja auch niemand Insulin zu nehmen, außer sein eigener Gesundheitszustand. Und in gewisser Weise ist der Zuckerkranke sogar vom Insulin abhängig, selbst wenn er es noch nie im Leben genommen hat. Das "Zuckerkranken-Beispiel" ist sehr abgenutzt, aber trotzdem komme ich immer wieder mal drauf, weil es doch irgendwie ein gutes Beispiel ist. Es sei denn, man geht davon aus, das alle Probleme, die der Süchtige hat, erst durch den Konsum entstanden sind ...
@martialis >>Opium für`s Volk, damit es sich weniger um die Realität kümmert?<<
Warum wird Drogennehmen allgemein mit Realitätsflucht verbunden? Mir ist zwar klar, dass dieses Klischee sehr "zäh" ist, aber kann man das wirklich so sagen? Auch noch ohne sich auf eine bestimmte Droge zu beziehen? Schließlich ist "Drogen" ein recht weitgefasster Begriff.