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Kinder in die heutige Welt setzen?

792 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Kinder, Geburt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kinder in die heutige Welt setzen?

26.05.2020 um 09:36
Zitat von ZilphaZilpha schrieb:Für diese Damen macht das sicherlich voll Sinn, aber der Egoismus hinter solch einer Entscheidung ist ziemlich offensichtlich.
Ich kann solch egoistische Entscheidungen auch nicht unterstützen.
Wenn sich eine Beziehung, aus der Kinder hervorgegangen sind, zerschlägt und es einfach nicht mehr zusammen geht - dann ist das so. Das Kind hätte ja teotzdem (wenn die Eltern vernünftig damit umgehen und zum Wohle des Kindes) Mutter UND Vater, nur eben nicht mehr zusammenlebend.

Einem Kind direkt einen Vater zu verwehren halte ich für mehr als egoistisch.
Leider habe ich eine alte Bekannte, die 2 Kinder von 2 verschiedenen Erzeugern hat. Beide werden von ihr komplett außen vor gelassen- sie haben null Mitspracherecht und wurden nur zum Zeugen erwählt. Zwischen den Kindern suchte sie mal einen Mann, der Beziehungsmäßig hättw bleiben dürfen. Hielt nur keiner mit ihrer egoistischen Grundeinstellung aus - das sie jedem auch kommuniziert hat das sie auf jedenfall noch ein zweites Kind will, komme was wolle.

Nun hat sie 2, ist alleinerziehend, arbeitslos und zieht eine Fresse wie 7 Jahre ungevö*** wenn man sie draußen mit dem Kinderwagen spazieren gehen sieht.
Ich weiss nicht ob das wirklich ihr Wunsch war, SO ihr Dasein zu fristen aber erarbeitet hat sie es sich selbst. Sie sieht aufjedenfall sehr unglücklich aus.
Und zumindest das ältere Kind hätte gern einen Vater. Rennt in der Schule nur zu den männlichen Erziehern, spricht andere Väter an und will immer mit zu denen nach Hause gehen und sich "eine richtige Familie" anschauen (ihre Worte).
Das kleinere Kind ist dafür noch zu jung - und auch noch ein Junge - ich will nicht wissen wie der in ein paar Jahren fühlen und danach handeln wird.

Läuft natürlich nicht bei allen alleinerziehenden an die Wand. Manche händeln das großartig und verdienen meinen tiefsten Respekt!
In ihrem Fall tun mir aber die Kinder massivst leid, denn sie händelt absolut katastrophal und ihren Egoismus müssen ihre Kinder erdulden und ertragen.


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Kinder in die heutige Welt setzen?

26.05.2020 um 09:54
@Streuselchen

Ich kenne das von Dir Geschriebene auch von manchen Frauen. Da dient das Kind einfach zur Verlängerung der eigenen Persönlichkeit. Richtig Spaß kriegen die Kinder dann mal bei der Abnabelung.

Aber: It takes two to tango.

Ich frag mich dann auch oft, warum sich Väter so abspeisen lassen. Ich bin da völlig konsterniert, dass denen oft ihre eigenen Kinder recht egal sind. Es gibt Väter, die haben alles versucht, um Umgang zu erhalten und sind gescheitert. Die haben mein vollstes Mitgefühl. Es gibt aber auch Väter, die haben nichts oder fast nichts unternommen, die Situation zu ändern und da fehlt mir jeder Respekt für.

Dies gerichtlich und außergerichtlich mit Erfolg durchzuziehen, kostet Dich mindestens 1 Jahr Vollzeit Deines Lebens und auch einen ganzen Jahreslohn über den Daumen. Aber ich hätte nicht eine Sekunde darüber nachdenken müssen, ob es das wert war, meinen Kindern ihren Vater zu erhalten, was erfreulicherweise gelungen ist.


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26.05.2020 um 10:02
@sacredheart

Bei dem Beispiel meiner Bekanntin weiss nur ein Erzeuger das er es ist (der älteren Tochter), der möchte aber auch garnicht aktiv teilhaben an dem Leben weil er selbst wohl noch ein Kind aus einer fest bestehenden Partnerschaft hat.
Der zweite Erzeuger weiss wohl nichts davon (mein letzter Stand zumindest, auch nur durch hören sagen) das er Vater geworden ist.

Ansonsten bin ich von der Grundeinstellung absolut deiner Meinung, selbst wenn einige Menschen aus meinem Umfeld komplett gegensätzlich handeln, da hilft auch all mein Zusprechen nicht.
Bin aber auch niemandens Mutter, außer die meiner Kinder, also belehre ich da auch nicht bis in den letzten Zipfel. Muss jeder für sich selbst wissen ob er für seine genlichen Hinterlassenschaften gradestehen will oder nicht.
Ich stehe für meine grade und kann damit Nachts ziemlich gut schlafen weil ich sehr gerne Mutter bin.


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26.05.2020 um 10:08
Zitat von ZilphaZilpha schrieb:Wie soll ein Single, deiner Meinung nach, denn ein Kind bekommen können?Bzw. hälst du es nicht für sinnvoll, den Kinderwunsch innerhalb einer festen, stabilen Beziehung wahr werden zu lassen?
Auch ich glaube, dass es für Kinder am Besten ist, wenn sie in einer festen, stabilen Beziehung aufwachsen. Leider gibt es das heute nur mehr selten. Die meisten Beziehungen gehen auseinander.

Darum sind auch heute so viele Menschen kinderlos - einerseits, weil sie wirklich keine möchten, aber es gibt auch genug, die deswegen kinderlos bleiben, weil sie nie den dafür richtigen Partner begegnen.

Singles haben genau so Sex wie Paare. Der Unterschied besteht nur darin, dass sie mit diesen Personen eben nicht liiert sind - daher ist es überhaupt kein Problem für eine Single Frau schwanger zu werden.
Die elegantere Lösung ist natürlich die Samenbank. Ich weiß aber nicht, ob man als Single Frau diese Möglichkeit so einfach in Anspruch nehmen kann. (gesetzlich)

Wenn eine Frau unbedingt Kinder will, aber nicht den richtigen Partner hat, muss ihr absolut klar sein, was alles auf sie zu kommt. Sie muss es sich lange und gut überlegen, ob sie wirklich dazu bereit ist, viele Jahre diese Belastung (finanziell, physisch und psychisch) auszuhalten.
Das ist keine leichte Entscheidung, denn so darf es nicht enden:
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich weiss nicht ob das wirklich ihr Wunsch war, SO ihr Dasein zu fristen aber erarbeitet hat sie es sich selbst. Sie sieht aufjedenfall sehr unglücklich aus.
Bei mir würde es heute so aussehen, wenn ich KEINE Kinder bekommen hätte.

Wichtiger, als eine gute finanzielle Lage ist, dass die Mutter glücklich und motiviert ist. Das überträgt sie nämlich auf die Kinder.

Ich bin davon überzeugt, dass die Kinder einer arbeitslosen, aber zufriedenen, kinderliebenden Alleinerzieherin, die viel Zeit mit ihnen verbringt, glücklicher sind, als Kids in einer finanziell gut gestellten Partnerschaft, wo die Eltern oft genervt, ausgepowert und unmotiviert sind.


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Kinder in die heutige Welt setzen?

26.05.2020 um 10:11
@Streuselchen

Ein Vater, der von seiner Vaterschaft nichts weiss, der kann natürlich auch nichts für den Kontakt tun. Allerdings wird ein Vater, der von seiner Vaterschaft nichts weiss, auch keinen Unterhalt zahlen. In aller Regel wird der ja doch gerne genommen, der Umgang hingegen bei solchen Personen weniger gerne. Aber auch dieses Kind hat doch ein Recht, von seinen beiden Eltern erzogen zu werden und beide Eltern überhaupt zu kennen.

Das zeigt doch klar auf, dass da die Mutter einen klaren Wunsch hatte: Du gehörst nur mir. Mit Kindeswohl hat das aber mal gar nichts zu tun.

Es gibt sogar eine besonders widerwärtige Ausdrucksform des Feminismus, die genau das propagiert. Eine Frau Heiliger hat das in Programmschrift gebracht: Alleinerziehen als Befreiung / Vater um jeden Preis?

Aus meiner Sicht erfüllen solche Bücher den Bestand der Volksverhetzung. Hate speech wird auch nicht besser, wenn sie nicht die üblichen Verdächtigen trifft.


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26.05.2020 um 10:11
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Der zweite Erzeuger weiss wohl nichts davon (mein letzter Stand zumindest, auch nur durch hören sagen) das er Vater geworden ist.
Irgendwann wird er es aber wohl erfahren.
Spätestens wenn es um den Unterhalt geht oder will sie dann den Erzeuger verschweigen?


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26.05.2020 um 10:12
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Ich bin davon überzeugt, dass die Kinder einer arbeitslosen, aber zufriedenen, kinderliebenden Alleinerzieherin, die viel Zeit mit ihnen verbringt, glücklicher sind, als Kids in einer finanziell gut gestellten Partnerschaft, wo die Eltern oft genervt, ausgepowert und unmotiviert sind.
Ich erklärte ja eben anhand meines Beispiels dass das mitnichten immer der Fall ist und die das die Kleine ständig mit anderen Vätern nach Hause gehen möchte um sich eine echte Familie anzusehen.
Und da sind die Eltern eben auch ausgepowert, weil das Leben nunmal an sich hat, anstrengend zu sein.


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26.05.2020 um 10:15
Zitat von CherokeeroseCherokeerose schrieb:Irgendwann wird er es aber wohl erfahren.
Spätestens wenn es um den Unterhalt geht oder will sie dann den Erzeuger verschweigen?
@sacredheart

Sie erhält den staatlichen Unterhaltsvorschuss und scheint sich die 6 Jahre damit zufrieden zu geben.
Wie man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ist mir allerdings ein Rätsel.
Sie hat ja beide Male auch gelogen, dass sie nicht wüsste wer die Erzeugen gewesen sein (bei den entsprechenden Behörden um die Gelder zu beantragen)


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26.05.2020 um 10:17
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Wenn eine Frau unbedingt Kinder will, aber nicht den richtigen Partner hat, muss ihr absolut klar sein, was alles auf sie zu kommt. Sie muss es sich lange und gut überlegen, ob sie wirklich dazu bereit ist, viele Jahre diese Belastung (finanziell, physisch und psychisch) auszuhalten
Dessen sollte sich jede Frau bewusst sein, denn die Hauptbelastung liegt - auch heutzutage - hauptsächlich bei ihnen, ob nun mit oder ohne feste Partnerschaft.

Und man sollte sich nicht nur dessen bewusst sein, was auf einen selbst zukommt, sondern das Augenmerk in erster Linie auf die (potentiellen) Kinder richten. Das geht mir in deinem Beitrag ein wenig unter, da du nur die Bedürfnisse einer Frau / Mutter thematisierst.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Einem Kind direkt einen Vater zu verwehren halte ich für mehr als egoistisch.
So ist es. Der Schaden, der dadurch entsteht, zeigt sich zumeist leider dann später hinaus.
Und wie du auch sehr schön beschreibst: das Kind sucht sich dann andere männliche Bezugspersonen.
Nur sind Väter anderer Kinder oder männliche Lehrer / Erzieher normalerweise weniger "verfügbar", als ein sich kümmernder (dürfender) Vater und daher auch kein adäquater Ersatz. :(


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26.05.2020 um 10:22
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Sie erhält den staatlichen Unterhaltsvorschuss
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:hat ja beide Male auch gelogen
Oh mann :palm:
Leute gibts
Da braucht man sich doch nicht wundern wenn man von anderen einen bestimmten Stempel aufgedruckt bekommt


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26.05.2020 um 10:25
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:FerneZukunft schrieb:
Ich bin davon überzeugt, dass die Kinder einer arbeitslosen, aber zufriedenen, kinderliebenden Alleinerzieherin, die viel Zeit mit ihnen verbringt, glücklicher sind, als Kids in einer finanziell gut gestellten Partnerschaft, wo die Eltern oft genervt, ausgepowert und unmotiviert sind.
@FerneZukunft

Es ist meine Überzeugung und auch Ergebnis jeder seriösen Forschung, dass Väter eben nicht nur sinnarmes Beiwerk sind, sondern in der Erziehung eine wichtige Rolle spielen.
Kinder brauchen auch einen Vater.

Seltsam erscheint mir Deine Gegenüberstellung: zufriedene Alleinerzieherin versus genervte Partnerschaft. Es scheint also gar nicht um die Kinder zu gehen, sondern um die Glückseligkeit der Mutter. Ist aus meiner Sicht völlig falsch herum gedacht. Allerdings gibt es auch Familienpolitikerinnen, die streng nach dem Motto vorgehen: Mütterwusch ist Kindeswohl.

Und die 'lebensfrohe Arbeitslose' als alleiniges Rollenmodell sehe ich auch als sehr suboptimal an.
Welches männliche Rollenmodell bekommen denn da Söhne mit? Und welche Beziehungserwartung nimmt eine Tochter aus einer Ein-Eltern-Familie mit entsorgtem Vater mit?


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26.05.2020 um 10:25
Zitat von ZilphaZilpha schrieb:So ist es. Der Schaden, der dadurch entsteht, zeigt sich zumeist leider dann später hinaus.
Und wie du auch sehr schön beschreibst: das Kind sucht sich dann andere männliche Bezugspersonen.
Nur sind Väter anderer Kinder oder männliche Lehrer / Erzieher normalerweise weniger "verfügbar", als ein sich kümmernder (dürfender) Vater und daher auch kein adäquater Ersatz
Nach meiner Einschätzung ist eine betreffende Bezugsperson überhaupt kein Ersatz für die Vaterrolle. Auch der Opa nicht, oder Onkel oder Trallala. Vater ist Vater und der Rest sind eben nur andere Männer. Das Geschlecht ansich ist dabei kein ausschlaggebendes Kriterium sondern nur das, was ein Vater in der Rolle des Vaters übernimmt.
So bin ich der Meinung, dass auch gleichgeschlechtliche Paare durchaus Mutter und Vater darstellen können, sofern eine der beiden die väterlichen Part übernimmt und eben etwas "männlicher" agiert.
Ein Erzieher, Lehrer, Bekannter oder Verwandter ist eben genau DAS in seiner Position - und nicht Vater.
Zitat von CherokeeroseCherokeerose schrieb:Oh mann :palm:
Leute gibts
Da braucht man sich doch nicht wundern wenn man von anderen einen bestimmten Stempel aufgedruckt bekommt
So ist es.
Wie gesagt, mir tun die Kinder sehr leid, weil sie unter dem Egoismus meiner Bekanntin leiden. Sie müssen etwas tragen und erleben, was später mMn maßgeblich ihren Charakter formen wird.
Wenn sowas passiert, weil sich entsprechende Lebensmodelle der Eltern nicht mehr vereinen lassen oder nur Krieg und Terror herrscht, dann ist das was anderes. Nicht weniger tragisch und bedauernswert - aber wenn es durch einr Mutter bewusst herbei geführt wird, dann ist es zumindest verachtenswert.


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26.05.2020 um 10:32
@Streuselchen
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:So bin ich der Meinung, dass auch gleichgeschlechtliche Paare durchaus Mutter und Vater darstellen können, sofern eine der beiden die väterlichen Part übernimmt und eben etwas "männlicher" agiert.
Ich stimme in Vielem mit Dir überein. Da aber von vielen Homosexuellen bestritten wird, dass in einer lesbischen Beziehung dann eine 'den Mann' spielt, funktioniert das wohl nicht so. Die Homosexuellen selbst sollten es ja eigentlich am Besten wissen. Die burschikose Sportlehrerin mit der praktischen Kurzharrfrisur und der lauten Stimme und dem Damenbart ist wohl eher so ein Comedy Ding der 80er Jahre.

Meine liebe Ehefrau hat besonders zu meinem jüngeren Sohn eine sehr herzliche Beziehung. Dennoch ist sie nicht so etwas wie eine Zweitmutter. Sie füllt eine andere Rolle aus, für die es aus meiner Sicht keine treffende Bezeichnung gibt. Stiefmutter klingt doch zu sehr nach Cinderella. Ich finde es auch völlig richtig, da nicht eine Konkurrenzmutter, bzw einen Konkurrenzvater aufzubauen. So kommen Kinder auch gar nicht in entsprechende Konflikte.


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Kinder in die heutige Welt setzen?

26.05.2020 um 10:48
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich erklärte ja eben anhand meines Beispiels dass das mitnichten immer der Fall ist und die das die Kleine ständig mit anderen Vätern nach Hause gehen möchte um sich eine echte Familie anzusehen.
Diesen Fall finde ich auch traurig. Bei Deiner Bekannten hört sich das für mich so an, als ob sie hauptsächlich darüber frustriert ist, dass sie keinen Partner hat. (Ich kann mich auch täuschen) Aus irgend einem Grund findet sie nicht die "Erfüllung" in den Kindern - deshalb verstehe ich nicht wirklich, warum sie welche bekommen hat.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Und da sind die Eltern eben auch ausgepowert, weil das Leben nunmal an sich hat, anstrengend zu sein.
Zitat von ZilphaZilpha schrieb:sondern das Augenmerk in erster Linie auf die (potentiellen) Kinder richten. Das geht mir in deinem Beitrag ein wenig unter, da du nur die Bedürfnisse einer Frau / Mutter thematisierst.
Genau darum muss man sich vorher genau überlegen, ob man dem allen überhaupt gewachsen ist.

Ich bin zB nur aus einen einzigen Grund seit über 20 Jahren bei einem Arbeitgeber, wo mir weder die Arbeit, noch das Umfeld gefällt: um meinen Kindern finanziell etwas bieten zu können!
Natürlich habe ich "Momente", wo ich denke, mir wird alles zu stressig. Aber dann sage ich mir selbst: Du hast dein Wunschleben, denk daran, wie es dir gehen würde, wenn du das alles nicht hättest.

Danach bin ich sofort wieder motiviert.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:dass Väter eben nicht nur sinnarmes Beiwerk sind, sondern in der Erziehung eine wichtige Rolle spielen.Kinder brauchen auch einen Vater.
Wenn es dem Vater interessiert, soll er selbstverständlich Kontakt zu seinen Kindern haben. Das Problem ist, dass viele Väter das überhaupt nicht wollen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es scheint also gar nicht um die Kinder zu gehen, sondern um die Glückseligkeit der Mutter. Ist aus meiner Sicht völlig falsch herum gedacht.
Das war nur ein Beispiel. Ich bin froh und glücklich, dass meine Kinder in einer intakten, harmonischen Partnerschaft aufwachsen dürfen. Bei uns war es so, dass ich immer gleich nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten ging und der Papa in Karenz ging.
Das war die beste Lösung für uns, die alle (Kinder und Eltern) zufriedenstellte.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Welches männliche Rollenmodell bekommen denn da Söhne mit? Und welche Beziehungserwartung nimmt eine Tochter aus einer Ein-Eltern-Familie mit entsorgtem Vater mit?
Es gab immer schon Kinder, die ausschließlich unter Frauen aufwuchsen (zB im Krieg, wo fiele Männer starben). Diese "Kinder" wurden auch erwachsen und führten ein ganz normales Leben.

Eines finde ich aber nicht ok: wenn eine Frau unbedingt alleine ein Kind will, darf sie vom Vater keinen Unterhalt einklagen.
Ein Mann, der eigentlich (mit dieser Frau) kein Kind will und nur als Samenspender gebraucht wird, muss auch nicht zahlen.


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26.05.2020 um 10:55
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich stimme in Vielem mit Dir überein. Da aber von vielen Homosexuellen bestritten wird, dass in einer lesbischen Beziehung dann eine 'den Mann' spielt, funktioniert das wohl nicht so. Die Homosexuellen selbst sollten es ja eigentlich am Besten wissen. Die burschikose Sportlehrerin mit der praktischen Kurzharrfrisur und der lauten Stimme und dem Damenbart ist wohl eher so ein Comedy Ding der 80er Jahre.
Nein nein, du hast mich da missverstanden.
Ich spreche nicht vom optischen Vaterersatz indem die Partnerin da versucht sich männlich zu "verkleiden" (wäre ja dann eine wenn man es nur aus den Gründen täte)
Ich spreche davon, dass eine quasi den männlichen Teil übernimmt und Dinge "beibringt" die vllt typisch männlich behaftet sind - je nach eigenem Interesse und auch Interesse des Kindes. Ich zB habe mit meinem Papa viel gewerkelt. Er ist studierter Metallbauer und war später gelernter Tischler. So gabs viel handwerkliches bei uns zu Hause wo ich als Mädchen voll eingebunden wurde. Meinem Vater wars auch wichtig das ich allein einen Schlagbohrer bedienen kann, eine Wand verspachteln, Dübelgrößen erkenne und Nussholz von einer Presspanplatte unterscheiden kann. Für den Fall, dass ich mal auf mich allein gestellt sein würde (weil ich schon immer ein sehr konpliziertes Weibchen war und ein Mann bei mir Nerven aus Stahl benötigt :troll: )
Heisst jetzt nicht dass das eine typische Männerdomäne ist - handwerkliches - aber bei uns hat das interessenbezogen gepasst und es gibt einfach so einiges was man EHER der Männerrolle zuteilen würde als wie der Frau. Und wenn das, in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung irgendwie aufgeteilt werden kann, dann denke ich dass man da ganz prima die Vaterrolle übernehmen kann.
Wenn jetzt beide total auf Schminken stehen und sonst null weitere Interessen haben, schließt sich meine Beschreibung dazu natürlich schon im Grundsatz aus.


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26.05.2020 um 11:08
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Diesen Fall finde ich auch traurig. Bei Deiner Bekannten hört sich das für mich so an, als ob sie hauptsächlich darüber frustriert ist, dass sie keinen Partner hat. (Ich kann mich auch täuschen) Aus irgend einem Grund findet sie nicht die "Erfüllung" in den Kindern - deshalb verstehe ich nicht wirklich, warum sie welche bekommen hat.
Nein, zumindest strahlt ihr nicht die Sonne aus dem Poppes, dass sie Mutter ist.
Gut, dass tut es bei mir auch nicht pausenlos aber ich denke man sieht mir schon an, dass ich sehr gerne Mutter bin. Es gibt auch Tage, da mache ich selbstverständlich auch ne lange Nase und wäre gern lieber frei und würde tun und lassen können wonach mir ist.

Nun sind der Vater meiner Kinder und ich auch seit knapp 8 Jahren nicht mehr zusammen.
Als er sich eine eigene Wohnung suchte damals, nach der Trennung, gabs für mich keine andere Überlegung als die, dass die Kinder mit ihm genauso viel Zeit verbringen sollten, wie mit mir.
Also führten wir direkt das Wochenwechselmodell ein. Eine Woche er, eine Woche ich. Wir wohnen nur wenige Minuten Fußweg voneiander entfernt zwischen uns liegt die Schule der Kids.
Klar gabs richtig böse Reibungspunkte - oft und auch mal so richtig richtig heftig. Aber für die Kinder macht man möglich was man möglich machen kann!
Egal wie sehr wir uns nicht leiden können, wir sind Eltern und die Kinder haben unser "Versagen" nicht ausbaden zu müssen. Und gefühlt waren es nie meine Kinder sondern immer UNSERE Kinder. Ohne ihn, hätts die beiden nie gegeben. Punkt.
Ich musste mich vor sämtlichen Behörden rechtfertigen, warum ich die Kinder freiwillig "abgebe" mit dem Wechselmodell und dachte oft, dass ich im Wald stehe vor lauter egoistischen Weibsbildern in den Ämtern die mir frech ins Gesicht sagten "also ich würde ja um das alleinige Sorgerecht kämpfen" - weil es da noch nicht soooo weit verbreitet war, das Väter mehr Rechte bekommen. Das entwickelte sich da gerade erst so einsteigend.
Wie dem auch sei - gab viel Krieg und meine Nerven sind heute nicht umsonst so runter, wie sie es eben sind. Aber eine andere Herangehensweise hätte mich wahrscheinlich noch fertiger gemacht - also, alles richtig gemacht.


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26.05.2020 um 11:13
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Egal wie sehr wir uns nicht leiden können, wir sind Eltern und die Kinder haben unser "Versagen" nicht ausbaden zu müssen. Und gefühlt waren es nie meine Kinder sondern immer UNSERE Kinder. Ohne ihn, hätts die beiden nie gegeben. Punkt.
Diese Einstellung finde ich super!
Ich finde es auch toll, dass er Kontakt zu seinen Kindern möchte - nicht jeder Vater will das.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:also, alles richtig gemacht.
Ja, Du hast alles richtig gemacht!


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26.05.2020 um 11:31
@Streuselchen

Ich meinte jetzt auch nicht weibliche Tranvestiten. Na gut, ich hatte Dich mit der 80er Jahre Comedy wohl aufs Glatteis geführt. Ich dachte nicht an 'Zwei tolle Tanten am Wörtersee'.

Angeblich besetzen lesbische Paare auch im Verhalten nicht männliche und weibliche Rollen. Von außen betrachtet, habe ich aber manchmal selbst schon den Eindruck, bin aber gerne bereit, meine Expertise als extrem oberflächlich hintanzustellen.

Irgendwann wird einem Kind aber schon klar, dass da wohl doch auch mal ein Mann im Spiel gewesen sein muss und möchte etwas über seinen Vater wissen. Daher halte ich Kontakt zu den leiblichen Eltern für alternativlos. In den Fällen, wo ein Elternteil gestorben ist, geht das nicht, aber die muss man ja nicht um unnötige tragische Fälle erweitern.

@FerneZukunft
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Wenn es dem Vater interessiert, soll er selbstverständlich Kontakt zu seinen Kindern haben.
Ja, setzt aber wie im Beispiel von @Streuselchen voraus, von der eigenen Vaterschaft zu wissen.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:as Problem ist, dass viele Väter das überhaupt nicht wollen.
Ich will das nicht in Abrede stellen, kann sein, dass es solche Männer gibt. Nachvollziehen könnte ich das nicht und kenne auch nur Väter, die sich gerne um ihre Kinder kümmern. Solche Männer hätten in jedem Fall meine Verachtung.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Es gab immer schon Kinder, die ausschließlich unter Frauen aufwuchsen (zB im Krieg, wo fiele Männer starben). Diese "Kinder" wurden auch erwachsen und führten ein ganz normales Leben.
Da kann ich aus meiner Familie das ganze Gegenteil berichten. In der Generation meiner Eltern hatten viele Verwandte einen Elternteil auf eine Weise verloren, dass sie Vater oder Mutter gar nicht erinnerlich kannten. Und alle hatten da massiv dran zu knacken. Die sind da nicht alle Seriemörder oder Irre geworden, nach außen haben die ein ganz normales Leben geführt. Aber alle hatten sehr daran zu knacken und eine dauerhafte Traurigkeit mit ins Leben genommen und einen nicht bewältigten Verlust. Natürlich konnte man niemanden in der Familie dafür anschuldigen. Schuld war letzten Endes Hitler. Da kann es nicht sinnstiftend sein, Kindern ohne Not ein vergleichbares Trauma zuzufügen. Es geht ja auch nicht nur darum, irgendwie durchs Leben zu kommen.


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Kinder in die heutige Welt setzen?

26.05.2020 um 13:23
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In der Generation meiner Eltern hatten viele Verwandte einen Elternteil auf eine Weise verloren, dass sie Vater oder Mutter gar nicht erinnerlich kannten. Und alle hatten da massiv dran zu knacken. Die sind da nicht alle Seriemörder oder Irre geworden, nach außen haben die ein ganz normales Leben geführt. Aber alle hatten sehr daran zu knacken und eine dauerhafte Traurigkeit mit ins Leben genommen und einen nicht bewältigten Verlust.
Das ist wirklich schlimm! Ich dachte nicht, dass es auf die Kinder derartige Auswirkungen hat.
Ich bin nämlich bei meiner Oma aufgewachsen und sie war meine Bezugsperson. Ich habe das (für mich) als normal empfunden.


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26.05.2020 um 13:43
@FerneZukunft

Ob das auf alle Kinder solche Auswirkungen hat, kann ich nicht sagen, aber eine sehr liebe Tante von mir hat sich mit über 90 sehr mit dem Thema gequält. Wie war meine Mutter? Hätte sie mich geliebt?

Bei anderen war es der Vater der fehlte oder der Vater, der die ersten Jahre fehlte bis zu seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft. Und leider lässt sich wohl auch das Urvertrauen, das in den ersten 3 jahren zu Eltern entsteht, nicht so ohne Weiteres nachholen oder auf andere Personen übertragen.

Ich merke es meiner Mutter an, zum Teil in ängstlichen und vermeidenden Charaktereigenschaften, die sie sonst vielleicht gar nicht so entwickelt hätte. Ich habe mich mal aufgrund der Familiengeschichte ein bißchen mit Entwicklungspsychologie beschäftigt.

Typisch für die Opfer von induzierter Entfremdung ist eine schwere Identitätskrise im jungen Erwachsenenalter. Es ist traurig, weil vermeidbar.


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