Niederbayern88 schrieb:Mag sein. Probleme sind halt da, das stimmt.
Aber wie gesagt. Die Probleme gehen nicht von alleine weg. Die sind so lange da bis DU etwas dagegen machst.
Es gibt hierbei keine Pille, kein Pflaster, kein Zaubertrank.
Was meinst du wie ich extrem niedergeschlagen war, als ich Allmy für ein Jahr nicht betreten konnte weil ich verbannt wurde. Teilweise die schwerste Zeit meines Leben. Aber ich habe Lehren daraus gezogen. Und Lehren kann man auch durch das leben ziehen.
Das ist aber jetzt ein seltsamer Vergleich. (Nur mal so nebenbei jetzt)
Aber ja, es gibt keinen Zaubertrank. Es gibt kein Pflaster, kein Heilmittel, keinen Knopfdruck. Alle sagen einem, nur DU kannst es ändern.
Hier beginnt ein ernstes Problem. Denn man fängt an zu glauben, dass es gar nichts gibt.
Es ist immer diese Frage, die bestehen bleibt: was glauben die Menschen, denen man seine Probleme erzählt, was man selbst immer gemacht hat?
Nichts? So als würde man alles einfach zulassen und es geschehen lassen, nicht mal andere Strategien auszutüfteln, um mal andere Ergebnisse zu erzielen. Neue Hoffnung schöpfen, noch mal Vollgas geben, noch mal starten?
Wenn die Ergebnisse gleich bleiben, fängt irgendwann die Resignation an. Man hat ja alles versucht.
Dann vertraut man sich jemanden an, will reden und dann kommt der Spruch des Jahrhunderts: “Nur du kannst es ändern!“
Erst mal ein Tritt in den Hintern für denjenigen, der bereits sein Bestes gab, dann die Erkenntnis, wenn man es selbst nur ändern kann, es aber bereits - egal wie - nicht konnte, kann man dann überhaupt was ändern? Gibt es Änderung?
In einem drin zerstört sich was. Was kommt? Der Notausgang. Die Hoffnung ist ja zerplatzt.
Ich kritisiere gerade diesen Spruch, den man auch in Kliniken hört, aufs Schärfste. Besonders ziemlich geil, es jemanden zu erzählen, der akut suizidal ist.
Zumal hole ich mir persönlich keine Hilfe, wenn ich keine brauche und alles selber kann. Ja, wenn alles an mir liegt, was mach ich dann bei euch?
Wissen sie anscheinend selbst nicht.
Der Grund, weshalb ich in Krankenhäusern war, war nicht der, um mir die Weisheiten von Psychologen oder Ärzten zu holen, ich war da, um gesellschaftlich bei Gleichgesinnten zu sein.
Zugegeben, mein Fall, meine Erfahrungen und meine ziemlich persönliche Ansicht.
Aber ich habe noch keinen getroffen, der sich akut suizidal von so einem Spruch hat einlullen lassen.