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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

6.996 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Suizid, Freitod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Suizid(-versuche): Eure Meinung?

19.08.2014 um 12:52
Wieso meinen hier eigentlich viele, über ein ihnen fremdes Leben urteilen zu können. Niemand kennt einen besser als man selbst und wenn man nicht mehr will, dann ist das eben so, mit allen Konsequenzen. Auch der, dass man keine Freude mehr erfahren kann. Wobei man das ja noch nicht mal wissen kann. Alles über das Leben nach dem Tod ist reine Spekulation.

Wie gesagt, ich beziehe mich hier nur auf diejenigen, die das Ganze über Wochen und Monate mit kalter Berechnung minutiös planen. Überforderten Menschen im Affekt muss geholfen werden, schon wenn sie die Tat ankündigen.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

19.08.2014 um 13:10
@raitoningu
Da haben wir es doch:
F43.-
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
Info.:
Die Störungen dieses Abschnittes unterscheiden sich von den übrigen
nicht nur aufgrund der Symptomatologie und des Verlaufs, sondern
auch durch die Angabe von ein oder zwei ursächlichen Faktoren: ein
außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das eine akute
Belastungsreaktion hervorruft, oder eine besondere Veränderung im
Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat
und eine Anpassungsstörung hervorruft. Obwohl weniger schwere
psychosoziale Belastungen ("life events") den Beginn und das
Erscheinungsbild auch zahlreicher anderer Störungen dieses
Kapitels auslösen und beeinflussen können, ist ihre ätiologische
Bedeutung doch nicht immer ganz klar. In jedem Fall hängt sie
zusammen mit der individuellen, häufig idiosynkratischen
Vulnerabilität, das heißt, die Lebensereignisse sind weder
notwendig noch ausreichend, um das Auftreten und die Art der
Krankheit zu erklären. Im Gegensatz dazu entstehen die hier
aufgeführten Störungen immer als direkte Folge der akuten schweren
Belastung oder des kontinuierlichen Traumas. Das belastende
Ereignis oder die andauernden, unangenehmen Umstände sind primäre
und ausschlaggebende Kausalfaktoren, und die Störung wäre ohne
ihre Einwirkung nicht entstanden. Die Störungen dieses Abschnittes
können insofern als Anpassungsstörungen bei schwerer oder
kontinuierlicher Belastung angesehen werden, als sie erfolgreiche
Bewältigungsstrategien behindern und aus diesem Grunde zu
Problemen der sozialen Funktionsfähigkeit führen.
F43.0
Akute Belastungsreaktion
Info.:
Eine vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht
manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche
physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im
allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. Die
individuelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden
Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) spielen bei Auftreten
und Schweregrad der akuten Belastungsreaktionen eine Rolle. Die
Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes
Bild, beginnend mit einer Art von "Betäubung", mit einer gewissen
Bewusstseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer
Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit. Diesem
Zustand kann ein weiteres Sichzurückziehen aus der Umweltsituation
folgen (bis hin zu dissoziativem Stupor, siehe F44.2) oder aber
ein Unruhezustand und Überaktivität (wie Fluchtreaktion oder
Fugue). Vegetative Zeichen panischer Angst wie Tachykardie,
Schwitzen und Erröten treten zumeist auf. Die Symptome erscheinen
im allgemeinen innerhalb von Minuten nach dem belastenden Ereignis
und gehen innerhalb von zwei oder drei Tagen, oft innerhalb von
Stunden zurück. Teilweise oder vollständige Amnesie (siehe F44.0)
bezüglich dieser Episode kann vorkommen. Wenn die Symptome
andauern, sollte eine Änderung der Diagnose in Erwägung gezogen
werden.
Inkl.:
Akut:
. Belastungsreaktion
. Krisenreaktion
Kriegsneurose
Krisenzustand
Psychischer Schock
F43.1
Posttraumatische Belastungsstörung
Info.:
Diese entsteht als eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf
ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder
längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder
katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe
Verzweiflung hervorrufen würde. Prädisponierende Faktoren wie
bestimmte, z.B. zwanghafte oder asthenische Persönlichkeitszüge
oder neurotische Krankheiten in der Vorgeschichte können die
Schwelle für die Entwicklung dieses Syndroms senken und seinen
Verlauf erschweren, aber die letztgenannten Faktoren sind weder
notwendig noch ausreichend, um das Auftreten der Störung zu
erklären. Typische Merkmale sind das wiederholte Erleben des
Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen,
Flashbacks), Träumen oder Alpträumen, die vor dem Hintergrund
eines andauernden Gefühls von Betäubtsein und emotionaler
Stumpfheit auftreten. Ferner finden sich Gleichgültigkeit
gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit der Umgebung
gegenüber, Freudlosigkeit sowie Vermeidung von Aktivitäten und
Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten.
Meist tritt ein Zustand von vegetativer Übererregtheit mit
Vigilanzsteigerung, einer übermäßigen Schreckhaftigkeit und
Schlafstörung auf. Angst und Depression sind häufig mit den
genannten Symptomen und Merkmalen assoziiert und Suizidgedanken
sind nicht selten. Der Beginn folgt dem Trauma mit einer Latenz,
die wenige Wochen bis Monate dauern kann. Der Verlauf ist
wechselhaft, in der Mehrzahl der Fälle kann jedoch eine Heilung
erwartet werden. In wenigen Fällen nimmt die Störung über viele
Jahre einen chronischen Verlauf und geht dann in eine andauernde
Persönlichkeitsänderung (F62.0) über.
Wiki schreibt außerdem:
Die relativ häufigste Ursache für einen Suizid bzw. Suizidversuch wird heute in diagnostizierbaren psychischen Erkrankungen gesehen. Je nach Schätzung werden 90 % aller Suizide in westlichen Gesellschaften hierauf zurückgeführt.
das spiegel sich dann auch mit meiner persönlichen Schätzung.

auch:
Problematik der Freiwilligkeit
Aus Sicht der Medizin ist der Suizid in vielen Fällen das Symptom einer behandlungsdürftigen psychischen Störung wie einer Depression, bipolaren Störung, Schizophrenie oder anderer schwerer Krankheiten oder Behinderungen, die der betroffene Mensch nicht mehr länger ertragen kann. Einigkeit besteht, dass durch erhöhte diagnostische Bemühungen der Patient zwar besser, aber nicht vollständig geschützt werden kann. Suizide aus anderen Gründen (z. B. als Konsequenz eines Gesichtsverlustes oder einer Lebenskrise) sollen dagegen seltener vorkommen.
Also hatte ich Recht. Schieb es jetzt nicht auf das Wiki weiß nichts Syndrom, da hättest noch vor 8 Jahren machen können. Wiki funktioniert sauber.

Und unterstell mir nicht immer so von dir interpretierte Wesenszüge. Ich fühle mich nicht angegriffen. Das ist ja wohl der Gipfel meinen Scherz als solches Werkzeug zu nutzen um das zu behaupten. *Kopfschüttel* Ich sehe dein Verhalten als Strampeln gegen die Wahrheit.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

19.08.2014 um 18:53
@Koman
Zitat von KomanKoman schrieb:die gedanken was dich nicht in ruhe lassen...
weswegen du hier überhaupt mitgeschrieben hast...
Die Gedanken, die mich nicht in Ruhe lassen haben eher nichts mit dem Thema hier zu tun.
Und ich schreibe bei allen möglichen Sachen mit, dafür brauchen die mich nicht übermäßig zu beschäftigen. ;)


@Krampedes
Würdest du richtig lesen, was ich schreibe, hättest du dir die Sucherei sparen können. Die Posttraumatische Belastungsstörung hatte ich dir gestern schon genannt..
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:auch, PBS, F43.1.
Und nach wie vor stützt nichts von dem, was du hier zitiert hast, deine Aussage
Zitat von KrampedesKrampedes schrieb:Jeder Selbstmörder ist während der Abhandlung schwer Krank, das bestätigt eben auch der Ablauf an sich.
Dass ein hoher Anteil von Suizidversuchen aus psychischen Krankheiten resultiert, habe ich nie bestritten. Aber
Wiki schreibt außerdem:

Die relativ häufigste Ursache für einen Suizid bzw. Suizidversuch wird heute in diagnostizierbaren psychischen Erkrankungen gesehen. Je nach Schätzung werden 90 % aller Suizide in westlichen Gesellschaften hierauf zurückgeführt.

das spiegel sich dann auch mit meiner persönlichen Schätzung.
90% = jeder? Aha...
Zitat von KrampedesKrampedes schrieb:Also hatte ich Recht. Schieb es jetzt nicht auf das Wiki weiß nichts Syndrom, da hättest noch vor 8 Jahren machen können. Wiki funktioniert sauber.
Nein, hat wohl eher was mit Leseverständnis zu tun.
Aber du hast Recht, wenn es dich glücklich macht, mir wird das hier langsam zu blöd.
Auf konkrete Fragen antwortest du ja sowieso nicht...
Zitat von KrampedesKrampedes schrieb:Und unterstell mir nicht immer so von dir interpretierte Wesenszüge. Ich fühle mich nicht angegriffen. Das ist ja wohl der Gipfel meinen Scherz als solches Werkzeug zu nutzen um das zu behaupten. *Kopfschüttel* Ich sehe dein Verhalten als Strampeln gegen die Wahrheit.
Scherz? Ich hab dir Wesenszüge unterstellt?
Du hast eine Aussage auf dich bezogen, die an Aether ging.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

19.08.2014 um 19:19
@raitoningu
Du kannst dich biegen und brechen, ich sprach auch von Ausnahmen, der 90% wegen ist das schon der absolute Großteil und 10% eher Ausnahmefälle. Wie dem auch sei. Eine Unterhaltung mit dir macht für mich keinen weiteren Sinn, wenn man es mit eigenen Worten definiert - gut da kann ich Fehler eingestehen, doch wenn du dann Fachwissen kopiert bekommst , versuchst du dich immer noch zu drehen. Zu guter letzt. Mein Arzt treffe ich am Freitag mal sehen was der dazu sagt. ob ein Selbstmörder in jeder Hinsicht Krank ist, während er die Tat begeht.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

19.08.2014 um 19:32
@Krampedes
Ich drehe mich überhaupt nicht, ich schreibe eigentlich immer das Gleiche.
Du windest dich. "Jeder" ist also plötzlich synonym mit "der Großteil"?

Und das Fachwissen, das du mir kopiert hast hatte ich, wie gesagt, vorher schon erwähnt.
Ich weiß, was in F43 drinsteht und es stützt deine Aussage überhaupt nicht.
Zitat von KrampedesKrampedes schrieb:Jeder Selbstmörder ist während der Abhandlung schwer Krank, das bestätigt eben auch der Ablauf an sich. Es ist ein Widerspruch der eigenen Natur.
Aber wie gesagt, ich seh in der Diskussion hier auch keinen Sinn mehr, von daher...


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

19.08.2014 um 19:34
@raitoningu
dazu habe ich dir aber auch schon wiederholend etwas gesagt, dir diesen Teil auch zugesprochen, du liest ja nur was dir gerade dient.

Ja hat keinen Sinn, das sagte ich schon mehrmals -.-


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

20.08.2014 um 21:27
@Krampedes
Vieles von dem, was Du geschrieben hast ist richtig.
Im Austausch mit @raitoningu verrennst Du Dich aber gerade.
Im Grunde seid ihr euch einig. An keiner Stelle hat sie (?) Dich angegriffen.
Sie hat eine Frage gestellt auf die Du bislang nicht wirklich eingegangen bist sondern Dich in Nebenschauplätzen versteigst.
Ich würde vorschlagen: einfach mal tief durchatmen und mit ein wenig Abstand die Posts nochmal durchlesen. So weit voneinander entfernt seid ihr gar nicht.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

20.08.2014 um 21:30
Zitat von AetherAether schrieb:Seine Denkparameter sind verschoben und sein inneres und äußeres Bild divergiert extrem.
Woraus schließt Du das? Oder verfügst Du da über irgendwelche Studien, die diese Behauptung belegen?


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

20.08.2014 um 21:48
@amerasu
Aether schrieb:
Seine Denkparameter sind verschoben und sein inneres und äußeres Bild divergiert extrem.
Woraus schließt Du das? Oder verfügst Du da über irgendwelche Studien, die diese Behauptung belegen?
Das ist eine absolut logische Schlussfolgerung.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

20.08.2014 um 22:00
@Aether
Ah, ok, also keine Belege sondern nur Deine Weltsicht.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

20.08.2014 um 23:21
@Aether
Zitat von AetherAether schrieb:Schließen sich Türen, öffnen sich immer wieder neue, bringt man jedem Kind bei. Es gibt immer eine Lösung.
Wir betrachten einfach mal einen konkreten Fall aus dem Alltag:

Heute kam in den Nachrichten, dass in Garbsen ein 5jähriger Junge von einem Fremden entführt, in eine Wohnung gebracht und dort mind. 2 Stunden sexuell missbraucht wurde. Der Junge hat überlebt, der Täter hat ihn wieder abgesetzt.

Was hat das mit Suizid zu tun? Wegen solcher ähnlicher Erlebnisse begehen Menschen Suizid. Spätestens wenn der Junge 12 ist und mit der Pubertät die Sexualität hervortritt, müssen die Eltern auf jede Form von Persönlichkeitsveränderungen sensibelst achten. Sexuelle Gefühle sind ein nicht zu steuernder biologischer und natürlicher Prozess und für einen Menschen, der damit ein schweres negatives Erlebnis verbindet, eine hohe Belastungsprobe und Keim für ernsthafte Suizidgedanken und Versuche.

Also bitte nicht so tun als geht es hier um die Problemchen einer Micaela Schäfer.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

20.08.2014 um 23:34
Zitat von KrampedesKrampedes schrieb:Mein Arzt treffe ich am Freitag mal sehen was der dazu sagt. ob ein Selbstmörder in jeder Hinsicht Krank ist, während er die Tat begeht.
Nein ist er nicht.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

20.08.2014 um 23:42
Hm-naja-gibt schon so Tage, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man sowas durchführen könnte.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

21.08.2014 um 00:13
Manchmal kann man einfach nie wieder glücklich werden. Wie Kofi es schon angesprochen hat, gibt es Geschehniss, die einen innerlich töten und Probleme, die sich nicht lösen lassen. Wieso sollte man also leben, wenn man weiß, dass man nie wieder auch nur einen Momant froh sein kann?


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

21.08.2014 um 00:15
Nun habe ich einen interessanten Artikel gelesen.
Zu der Frage:
Aether schrieb:
Seine Denkparameter sind verschoben und sein inneres und äußeres Bild divergiert extrem.

amerasu: Woraus schließt Du das? Oder verfügst Du da über irgendwelche Studien, die diese Behauptung belegen?
Das emotionale Hirn und das Vernunfthirn

Mit der modernen Hirnforschung verstehen wir heute besser, was in der akuten suizidalen Krise im menschlichen Gehirn abläuft. Unser Verhalten hängt zu einem wesentlichen Teil vom Zusammenspiel zweier wichtiger Hirnregionen ab. Auf der einen Seite das „emotionale Hirn“, welches im Bereich des Zwischenhirns liegt, auf der andern Seite das „Vernunfthirn“, das im Stirnhirn lokalisiert ist. Im emotionalen Hirn befindet sich unsere Alarmzentrale - die Amygdala -, die rasch und ohne unser bewusstes Überlegen in bedrohlichen Situationen Alarm schlägt und einen Adrenalinschub auslöst. Dabei wird das Vernunfthirn (frontaler bzw. praefrontaler Kortex), das Zentrum, wo wir planen und nach Lösungen für schwierige Situationen suchen, praktisch ausgeschaltet. Wir sind in diesem Ausnahmezustand, für eine gewisse Zeit, nicht mehr in der Lage, „überlegt“ und unserem „Ich“ entsprechend zu handeln. Dies lässt sich mit den modernen bildgebenden Verfahren, die wir zum Studium der Hirnaktivität zur Verfügung haben, eindrücklich zeigen: Wenn Menschen, die suizidale Krisen durchgemacht haben, sich im MRI (Magnetresonanzverfahren) für einen Moment wieder an diesen Moment erinnern, sieht man, dass die Aktivität im Stirnhirn deutlich abnimmt, während sie in der Amygdala zunimmt.

Emotionale Krisen können unser Gehirn überfordern

Erfahrungen, die seelischen Schmerz auslösen, bewirken also einen akuten Stresszustand, der das Stirnhirn lähmt und überlegtes Handeln verunmöglicht. Unser Hirn reagiert als ob es in einer existentiell bedrohlichen Situation wäre (der drohende Zusammenbruch des Ich-Erlebens ist ja tatsächlich eine existentielle Bedrohung – nicht körperlicher sondern psychischer Natur) und sieht keinen andern Ausweg als diesem Zustand und damit dem – zumindest momentan – ungeliebten „Ich“ ein Ende zu setzen. Langfristige Lebenspläne und alternative Lösungen sind im akut suizidalen Zustand nicht mehr greifbar. Unser Gehirn handelt wie wenn es von einem „Auto-Piloten“ gesteuert würde. Überleben wir die suizidale Krise, ist der Normalzustand meist rasch wieder hergestellt, und lebensorientierte Ziele sind plötzlich wieder im Vordergrund. Eine durchgemachte suizidale Krise hinterlässt aber in jedem Fall Spuren in unserem Gehirn. In einer nächsten emotionalen Krise – und diese kann nach Tagen oder Jahren eintreten – greift das Hirn sofort wieder zum Notfallplan („Suizid ist die Lösung“), womit die Schwelle für eine tödlich endende Suizidhandlung gesenkt ist.

Gewisse Faktoren erhöhen das Suizidrisiko

Frühe traumatische Erfahrungen werden in der Amygdala praktisch für immer gespeichert, und führen oft zu einem labilen Alarmsystem. Es ist somit verständlich, dass Menschen, die in ihrer Vorgeschichte negative Erfahrungen wie sexuellen Missbrauch und andern traumatische Situationen haben, mehr als andere suizidgefährdet sind – weil das emotionale Hirn zu überschiessenden und unkontrollierbaren Reaktionen neigt. Dies ist übrigens besonders in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter eine Gefahr; das Stirnhirn reift nämlich erst in der Adoleszenz ganz aus, und kann deshalb emotionale Impulse in dieser Zeit oft nur ungenügend steuern.
.....

Fazit

Es ist extrem wichtig zu verstehen, dass es zum Suizid kommen kann, wenn unser Gehirn in der Steuerung emotionaler Impulse überfordert ist und der akute Stresszustand unser überlegtes Handeln lähmt. Suizid ist also eine Handlung in einem neurobiologischen Ausnahmezustand. Zustände von seelischem Schmerz in ausserordentlichen Lebenssituationen können lebensgefährlich sein. Solche Krisen sind ein klarer Grund für eine Notfallkonsultation bei einer medizinischen Fachperson, sei es beim Hausarzt, beim Notfallarzt, auf der Notfallstation des nächsten Krankenhauses, beim psychiatrischen Notfalldienst, etc. Es kann nicht sein, dass wir wegen eines Wespenstichs den Arzt aufsuchen, in einer psychischen Krise aber nichts unternehmen! Wenn wir Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, fragen, was sie im Falle einer nächsten suizidalen Krise machen würden, sagen alle, sie würden sich beim nächsten Mal mit Sicherheit an eine der oben erwähnten Stellen wenden – sie hätten vorher nicht gewusst, dass es für solche Situationen Hilfe gäbe.
Habe speziell nur den Teil kopiert den Dr. med Michel zu der Gehirn Sache ansprach, also ist der Zustand kein Zustand des freien Willens. Quelle: http://www.konradmichel.ch/Suizidalitaet.html


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

21.08.2014 um 00:52
@Honiglilie

Ja, da braucht man nicht theoretisch drum herum zu reden.

@Krampedes
Zitat von KrampedesKrampedes schrieb:Frühe traumatische Erfahrungen werden in der Amygdala praktisch für immer gespeichert, und führen oft zu einem labilen Alarmsystem. Es ist somit verständlich, dass Menschen, die in ihrer Vorgeschichte negative Erfahrungen wie sexuellen Missbrauch und andern traumatische Situationen haben, mehr als andere suizidgefährdet sind – weil das emotionale Hirn zu überschiessenden und unkontrollierbaren Reaktionen neigt. Dies ist übrigens besonders in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter eine Gefahr; das Stirnhirn reift nämlich erst in der Adoleszenz ganz aus, und kann deshalb emotionale Impulse in dieser Zeit oft nur ungenügend steuern.
.....
Dabei bedenken, dass das ne grobe und pauschale Einschätzung ist. Die jeweilige Persönlichkeit und das Umfeld spielen genauso eine gewichtige Rolle. Nicht jeder Mensch reagiert gleich.

Wenn du dir Xavier Naidoo anschaust und seine Erzählung vom dem Erlebnis eines sexuellem Missbrauches in der Kindheit, der hat das scheinbar gut überwunden.

Wenn du vergleichend diverse Artikel zur Odenwaldschule oder überhaupt den bekanntgewordenen Missbrauchsskandalen anschaust, haben sich nicht wenige junge Menschen nach den Vorfällen umgebracht.

Suizid in solchen Fällenl auch eher die Frage, wie man mit Bildern im Kopf von Erlebnissen umgeht. Kontrollieren lassen oder kontrollieren.

Raubüberfall, Tod eines geliebten oder nahestehenden Menschen, Fehlgeburt bei einer Frau, vom Ehepartner geschlagen, Terroranschlag überlebt usw..das sind so Sachen, wo man eher zurückfinden kann in ein normales und geregeltes Leben.Glaube ich. Wenn man anfängt darüber zu reden oder nicht bei einem "Trigger", einer Erinnerung an das erlebte, sofort zusammenbricht.

Sexualität ist halt willkürlich, ist immer da, kommt wirklich kein Mensch dran vorbei. Jede Minute eine Erinnerung. Ich glaub das macht das mit den Bildern im Kopf und darüber sprechen genauso schwierig. Das spricht ja auch dein Linktext an.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

21.08.2014 um 02:22
Es gibt ein paar bescheuerte Menschen die Suizid versuchen um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Dann gibt es noch Leute die Depressionen haben und mit ihrem leben abschließen wollen

Man weiß nie ob eine Person das Tür um Aufmerksamkeit zu bekommen oder weil sie mit ihrem leben abgeschlossen hat. Außer man kennt die Vorgeschichte der Person.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

21.08.2014 um 12:22
@Kirschi
Wenn ich dem Folge was ich die Tage so gelesen habe gibt es dies gar nicht. Diese Aufmerksamkeit Anreicherungen sind Etappen in einer bestimmten Form, welche sich scheinbar immer mehr zu einem festen Ergebnis aufschaukeln, also klettert derjenige bereits eine Leiter hinauf. Natürlich versuchen diese also Aufmerksamkeit zu bekommen um Hilfe zu bekommen, das ist wenn man es ganz genau nimmt gar nicht so bescheuert (Ich weiß da sagte ich vor ein paar Seiten etwas anderes) So wie sich das darstellt ist jemand der über Suizid nachdenkt und auch schon solche "Probeläufe" hinter sich hatte sehr hoch gefährdet. Zu dem generell ist jemand sein ganzes Leben lang gefährdet, der Suizid schon einmal abgerufen hat.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

21.08.2014 um 14:22
Ich finde es ja dumm, wenn jemand sagt, dass Teenager, es nur tun, um Aufmerksamkeit zu erhalten.
Ich wurde auch schon früh mit einer bipolaren Störung diagnostiziert, und hatte in schwereren depressiven Phasen Selbstmordgedanken, die nur etwas mit meinem damaligen Zustand zu tun hatten, und nicht damit, nur etwas anzudeuten, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Selbst wenn jemand Suizid begeht, oder es versucht, um Aufmerksamkeit zu kriegen, ist es höchstwahrscheinlich, dass es ein tieferliegenderes Problem gibt, welches dies ausgelöst hat.

Ich persönlich denke, dass wenn psych. Erkrankungen und Suizid(gedanken) kein so großes Tabu wären, es einiges präventieren könnte.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

21.08.2014 um 15:23
@GoingCrazyXx

Wenn jemand kaum oder keine Problemlösungsstrategien hat gibt es tatsächlich die Möglichkeit, dass die Person indirekt um Unterstützung/Aufmerksamkeit bettelt, Anleitung für die Lösung von eigenen Problemen zu bekommen. Wenn die Person das zumindest vorher ankündigt oder versucht sich irgendwie mitzuteilen.
Zitat von GoingCrazyXxGoingCrazyXx schrieb:Ich persönlich denke, dass wenn psych. Erkrankungen und Suizid(gedanken) kein so großes Tabu wären, es einiges präventieren könnte.
Dem müsste eben wie du andeutest auch vorausgehen, dass Ursachen von psychischen Erkrankungen enttabuisiert werden. Wenn eine Frau vergewaltigt wurde und keine Problemlösungsstrategien hat wie sie damit umgehen soll, dann muss es eine gesellschaftliche Akzeptanz geben, der Frau dabei zu helfen.


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