@killimini Suizidgedanken habe ich keine, allerdings bin ich mir der Tatsache bewusst, dass sie in Extremsituationen jederzeit wieder auftreten können. Da ich dieses Schuljahr aus diesem Grund viel Unterricht verpasst habe, habe ich beispielsweise schon totale Panik geschoben, als mein Schulleiter angekündigt hat, dass er mit mir sprechen will. Hatte furchtbare Angst, dass er mich das Jahr wiederholen lässt oder mich gar aus der Schule schmeißt, auch wenn zumindest für letzteres ja kein unmittelbarer Grund bestanden hätte. selbst mein psychischer Zustand wäre ja kein Argument gewesen, da allein in meiner Klasse bekannterweise mehrere Mitschüler mit starken psychischen Problemen zu kämpfen haben. Ich hätte einfach nicht sagen können, wie ich reagiert hätte, wären meine Befürchtungen tatsächlich eingetreten.
Zum Glück hat mir mein Schulleiter bloß mitgeteilt, dass sich das Lehrerkollegium Sorgen um mich macht und gefragt, ob ich stabil genug bin, um die Ausbildung zu Ende zu bringen.
:)Ist ja leider auch nicht so, als hätte ich diese Gedanken zum ersten Mal gehabt. Normalerweise kompensiere ich große seelische Belastungen ja eher dadurch, dass ich etwas kaputt mache, weil das weder mir noch anderen schadet. Also war während meiner Pubertät der vornehmlichste Gedanke erst mal der, das Haus meiner Eltern anzuzünden, da ich damit die furchtbare allgemeine Situation der Familie in verbindung brachte. Natürlich so, dass Familie dabei heil bliebe (hat mein Vater dann später uabhängig davon in die Tat umgesetzt, bevor er mit seinem Auto gegen eine Mauer fuhr).
Einmal jedoch nahm mich die Zerissenheit innerhalb meiner Familie so mit, dass ich mir die Aspirinpackung schnappte, zu meiner Mutter ging, ihr mitteilte, dass ich mich umbringen will, den kompletten Packungsinhalt in einem Glas Wasser auflöste und versuchte, das Gemisch zu trinken. Damals war das tasächlich ein Schrei nach Aufmerksamkeit, ich meine, mit Aspirin kann man sich nicht umbringen, aber schon damals lernte ich, dass so etwas meine Mutter nicht interssierte. Die hat mir beim ersten Schluck sogar zugeschaut. Als Konsequenz meines Handelns, ich habe das zeug natürlich nicht ganz runtergekriegt, hatte ich dann 2 Wochen einen aufgerissenen, entzündeten Hals.
Und als ich vor Beginn meines Studiums, knapp einen Monat nah dem Tod meines Vaters mit meinem Freund in der komplett leeren neuen Wohnung von mir stand, mit der Aussicht, dass sie noch monatelang leer stehen würde, bis ich mir eine Einrichtung hätte leisten können, da bekam ich einen Nervenzusammenbruch und kündigte ebenfalls an, dass ich mich an einem Rohr an der decke erhängen würde, sobald man mich alleine ließe. das war damals aber weniger der tatsächliche Wunsch zu Sterben, als vielmehr die Überforderung mit dem Tod meines Vaters und die Angst in einer völlig leeren Wohnung alleine gelassen zu werden. Glücklicherweise streckte mir mein Ex da spontan das Geld für ein paar einfache Möbel vor, er wusste halt, wie er die Symptome am besten zu behandeln hatte.
Dazu muss gesagt werden, dass ich mich momentan auch nicht in aktiver Therapie befinde. Ich habe noch meine Tabletten, gehe aber nicht mehr zu meinem bisherigen Psychiater. macht auch nicht viel Sinn, da ich wegen der Trennung umziehen muss und das Aufsuchen des Arztes demnach ab 1. April sehr umständlcih würde. da ich aber ab August in mein Annerkennungsjahr im Kindergarten gehe und da psychisch fit sein will, habe ich mir schon für Juli einen neuen Psychiater gesucht, der überdies psychotherapeut ist. Ich werde also zum ersten Mal außerhalb der Tagesklinik an einer fortlaufenden Gesprächstherapie teilnehmen und mich nicht nur mit Medikamenten versorgen lassen.