@killimini Bin ja noch nicht in der Therapie mit meinem männlichen Psychotherapeut. Deswegen kann ich jetzt nur auf meine Erfahrungen aus der Vergangenhet zurückgreifen. Als 12 jährgie bin ich mal von meiner Mutter zu einer Therapeutin geschickt worden, weil sie ausnahmsweise mal der Meinung war, mich könne ja irgendwas belasten und während meines Aufenthalts in der Tagesklinik war es auch eine weibliche Therapeutin, die mich betreut hat.
Im Unterschied zu einem Freund, der ja eigentlich keine Ahnung von der Thematik hat, wissen Therapeuten eben sehr wohl, was sie sagen und warum sie es sagen. Statt Vorwürfen, Unverständnis oder gutgemeinten Ratschlägen, versorgen sie einen lieber mit profesionellen Tipps, versuchen aber gleichzeitig dafür zu sorgen, dass man von selbst auf Lösungsideen kommt.
Gibt aber natürlich trotzdem gute und shlechte Therapeuten. Meine Therapeutin, bei der ich mit 12 war, hatte beispielsweise keine Ahnung vom Umgang mit Kindern, sodass sie mich teilweise richtiggehend überfordert hat, bis ich die Therapie schließlich abgesbrochen habe. Dass meine Mutter gleichzeitig bei ihr in Behandlung war, hat die Sache natürlich auch nicht besser gemacht - ich lebte ständig in der Angst, dass sie das, was ich ihr erzählte, an meine Mutter herantragen würde.
Angst, weil mein aktueller Threapeut ein Mann sein wird, habe ich jedoch keine, eher setze ich ziemlich hohe Erwartungen in ihn, weil er mir von einem Bekannten empfohlen worden ist. Wenn er z.B. weiß, dass ein kritischer Tag ansteht, an dem man gerade keine Sitzung hat, dann ruft er beispielsweise schon mal persönlich bei einem an, um zu fragen, ob man die Situation psychisch aushält. Ist auch einer der wenigen Therapeuten gewesen, die den Ernst meiner Lage erkannt haben und mich nicht erst mit einer Warteliste vertrösten. dass die Therapie erst im Juli beginnt, mag für manchen unverständlich lang sein, in der Realität wartet man auf einen Termin aber eher ein 3/4 bis ganzes Jahr, unabhängig davon, welche Problematik zugrunde liegt.
Ich kenne momentan nur eine Frau, die keine Therapeutin ist, der ich zutrauen würde, dass sie überhaupt eine Chance hätte, wirklich eine Ändeung bei mir zu bewirken, eine Lehrerin von mir. Allerdings ist selbst sie kein Naturtalent in Psychologie, sondern hat jahrelange Ausbildungen im den Bereichen des lösungsorientierten und des systemischen Ansatzes vorzuweisen.