@bo Du hast nich richtig verstanden, dass bei den meisten Suizidenten schlicht und einfach ne seelische Störung vorliegt und die darum keinen anderen Ausweg sehen, das hat nichts aber auch überhaupt nichts mit Feigheit zu tun.
Hattest du schonmal eine Depression? Kennst du das Gefühl, wenn man mitten im präsuizidalen Syndrom steckt? Wenn man recherchiert darüber und realisiert, dass man sich schon im Endstadium dessen befindet? Wenn Suizidgedanken sich immer wieder ungewollt in dein Hirn drängen?
Ich würde sagen, du machst sowas erstmal mit, bevor du so allgemein glaubst, darüber urteilen zu können. Viele, die in solch einem Zustand waren wissen hinterher selber nicht mehr, wie sie auf die Gedanken kommen konnten. Durch die Störung/Krankheit - nenn es wie du willst - wird dein Denken so dermaßen eingeschränkt, dass alles "Gute" gar keinen Wert mehr hat. Die Menschen sind in den meisten Fällen nicht feige sondern schlicht und einfach in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt, du kannst nicht den Maßstab eines seelisch kerngesunden Menschen ansetzen. Das funktioniert nicht, wenn man das tut, dann ist klar, warum nur irgendwelche Feigheitsparolen o.ä. hinten rauskommen.
Was noch dazukommt ist, dass Menschen, die sich so weit unten befinden oft auch den Glauben haben, dass sie von allen Menschen verlassen wären, insofern fügen sie in IHRER Wahrnehmung den Leuten in ihrer Umgebung keinen Schmerz zu, da sie selber glauben, hinterher nicht vermisst zu werden. Anderen hingegen ist alles, was ohne sie nachher passiert wirklich egal.
Auch die Aufforderung, an was Schönes zu denken ist vollkommen fehl am Platz. Erstens verschieben sich die Wertvorstellungen soweit, dass Sachen, die vorher als schön empfunden wurden nun wertlos erscheinen, zweitens ist derjenige wahrscheinlich schon aufgrund der Störung nicht mehr in der Lage, sein Denken umzustellen. Nicht umsonst gibt es Antidepressiva, die dort ansetzen und den Chemiehaushalt soweit auf Trab bringen, dass der Betroffene nicht in Lethargie und Todessehnsucht versinkt.