@Hornisse:
na ja Geraldo also jetzt frage ich mich gerade auch wie weit dueigentlich denkst. Ich habe meine Position in diesem Thread sehr klaraufgezeigt: siehe Threadseite Nr. 113.
Solange dies der Fall ist und ich binnicht persönlich betroffen sage ich ja zu Tierversuche. Deine Einstellunghalte ich für eine äußerst unreflektierte und unkritische Haltung. "Solange es nochKrankheiten gibt, für die es keine Medikamente gibt, oder der Mensch sterben muss, binich für Tierversuche". Damit verkennst Du schonmal, das diese Experimente an lebendenKreaturen und ohne deren Zustimmung durchgeführt werden, und nicht mit toter Materie. Siesind lebendig, so wie Du lebendig bist, und sie haben einen Lebenswillen, wie Du ihn auchhast.
Ich meine, Versuche am Leben sollten grundsätzlich die letzte in Erwägunggezogene Möglichkeit in der Forschung sein. Es werden auch Experimente an Menschendurchgeführt - allerding i. d. R. mit einem weit größeren Verantwortungsbewusstsein undAchtung dem Leben gegenüber, und genauso sollte es auch bei Tierversuchen gehandhabtwerden.
Für Kosmetik halte ich Tierversuche auch für unnötig, aber wenn es umKrankheiten geht um das Leben von Menschen frage ich mich was es da zu diskutieren gibt.Was es zu diskutieren gibt? Wie wär's z. B. mit Fragen, wie "wurde einähnlicher Versuch schonmal irgendwo auf der Welt durchgeführt?" oder "gibt es alternativeTestmethoden" oder "lässt sich ein Resultat tatsächlich auf den Menschen anwenden?" oder"sind alle Faktoren abgeklärt, die bestätigen, dass dieser Versuch nötig ist?" usw. usw.usw.
Die Achtung vor dem Leben lässt sich nicht mit einer gleichzeitigen Missachtungdes Lebens rechtfertigen.
Mir ist aufgefallen das Menschen, die Tiere alsgleichwertig sehen oder sogar noch über den Menschen stellen, genau dijenigen sind, dievom Mensch enttäuscht worden sind oder gar die Liebe zum anderen Menschen wohl nichtkennen. Hä? Mag sein, dass manche so argumentieren, aber darum geht es mirnicht. Und was die Frage nach 'Wert des Lebens' angeht, so halte ich diesen Ansatzgenerell für enorm verfehlt.
Tagtäglich sterben soviele Kinder die krank sind,die nicht die Chance bekommen haben leben zu dürfen, müsst ihr denn erst selbst davonbetroffen sein damit ihr versteht? Es ist sch.....egal, ob es sich um Kinderoder Erwachsene handelt. Du begibst Dich auf dünnes Eis, wenn Du diese deine Wertung inBezug auf Leben nicht weglässt. Mit der Einteilung in 'Wert von Leben' sollten grade wiraus unserer Geschichte eigentlich schon was gelernt haben, oder? Ein Kinderleben ist sowertvoll, wie das eines Erwachsenen, und das Leben eines Tieres ist zunächst mal ebensoLeben, wie das eines Menschen.
Und eine 'Betroffenenargumentation' halte ichebenso für reichlich verfehlt. Ein anderes Beispiel, um dies zu veranschaulichen: Ichkönnte sagen: "Führt grausame Folterstrafen und die Todesstrafe wieder ein"! Du sagst:"Bin dagegen!". Ok, dann sage ich Dir jetzt: "Musst Du erst selbst davon betroffen sein,um zu verstehen? Wenn Dein Kind von einem Vergewaltiger wochenlang missbraucht und danngetötet worden wäre, erst dann würdest Du selber endlich begreifen"!