Von der Harmonie
08.12.2005 um 17:14Da hier manche User doch recht 'Harmoniesüchtige' Tendezen aufweisen würde es mich mal interessieren ob ihr nicht derMmeinung seid das uns etwas entgehen würde wenn immer alles Konfliktlos ablaufen würde. (Nicht nur auf das Forenleben bezogen)
Dazu ein recht krasser Text von George Moore aus dem Jahr 1888:
'Unrecht vergöttern wir; alles, was uns aus der Misere des Lebens emporträgt, ist die erhabene Frucht des Unrechts. Jede unsterbliche Tat war ein Akt furchtbaren Unrechts... Was kümmert's mich, daß einige Millionen elender Israeliten unter der Peitsche des Pharaos oder der Sonne Ägyptens starben? Es war gut, daß sie starben, damit ich die Pyramiden schauen kann. Ist einer unter uns, der diese für das Leben der schändlichen Sklaven, die starben, eintauschen würde? Was kümmert's mich, daß die Tugend irgendeiner sechzehnjährigen Jungfrau der Preis war, der für Ingres 'La Source' entrichtet wurde?... Nein das Wissen, daß ein Unrecht geschah - daß Millionen von Israeliten qualvoll starben, daß ein Mädchen oder tausend Mädchen im Hospital für diesen einen jungfräulichen Gegenstand starben, bedeutet vielmehr einen zusätzlichen Genuß, auf den ich nicht verzichten könnte. Oh wie es mich verlangt nach der Stille der Marmorhöfe, dem Schatten der großen Säulen, nach Gold, nach den netzförmigen Lilienbaldachinen; die großen Gladiatoren vorbeischreiten zu sehen, die das berühmte >>Ave Caesar<< rufen zu hören, den Daumen nach unten zu halten, das Blut fließen zu sehen, die trägen Stunden mit den Qualen vergifteter Sklaven zu füllen! Oh wie es mich nach Exzeß und Verbrechen verlangt! Ich würde viele Leben opfern, um ein Sonett von Bauldaire zu retten; für die Hymne >>À la très-chère, à la très belle, qui remplit mon cœur de clarté<<, mögen die Erstgeborenen in jedem Haus in Europa gemordet werden; und ich gestehe in vollem Ernst meine Bereitschaft, alle Japaner in Japan und anderswo zu enthaupten, um eine einzige Zeuchnung von Hokee vor der Zerstörung zu retten. Ich sage es noch einmal, daß alles was wir für erhaben in der Geschichte der Welt erachten, Unrechtstaten sind, und es ist gewiß, das die Welt, falls der Mensch nicht sofort und auf ewig seinen eitlen, verrückten und verhängnisvollen Traum von der Gerechtigkeit aufgibt, in die Barbarei versinken wird.
Aber die alte Welt der Helden ist nun vergangen. Die Himmel über uns sind dunkel von Sentimentalität...'
puuh bitte lesen war kein copy paste^^
Also ich persönlich finde der schaffende Aspekt der Zerstörung und des Chaos wird viel zu oft außer acht gelassen. In diesem Sinne, streitet euch mehr ;)
Kommentare und Meinungen erwünscht, danke.
http://www.banksy.co.uk/
Not just another brick in the wall.
Dazu ein recht krasser Text von George Moore aus dem Jahr 1888:
'Unrecht vergöttern wir; alles, was uns aus der Misere des Lebens emporträgt, ist die erhabene Frucht des Unrechts. Jede unsterbliche Tat war ein Akt furchtbaren Unrechts... Was kümmert's mich, daß einige Millionen elender Israeliten unter der Peitsche des Pharaos oder der Sonne Ägyptens starben? Es war gut, daß sie starben, damit ich die Pyramiden schauen kann. Ist einer unter uns, der diese für das Leben der schändlichen Sklaven, die starben, eintauschen würde? Was kümmert's mich, daß die Tugend irgendeiner sechzehnjährigen Jungfrau der Preis war, der für Ingres 'La Source' entrichtet wurde?... Nein das Wissen, daß ein Unrecht geschah - daß Millionen von Israeliten qualvoll starben, daß ein Mädchen oder tausend Mädchen im Hospital für diesen einen jungfräulichen Gegenstand starben, bedeutet vielmehr einen zusätzlichen Genuß, auf den ich nicht verzichten könnte. Oh wie es mich verlangt nach der Stille der Marmorhöfe, dem Schatten der großen Säulen, nach Gold, nach den netzförmigen Lilienbaldachinen; die großen Gladiatoren vorbeischreiten zu sehen, die das berühmte >>Ave Caesar<< rufen zu hören, den Daumen nach unten zu halten, das Blut fließen zu sehen, die trägen Stunden mit den Qualen vergifteter Sklaven zu füllen! Oh wie es mich nach Exzeß und Verbrechen verlangt! Ich würde viele Leben opfern, um ein Sonett von Bauldaire zu retten; für die Hymne >>À la très-chère, à la très belle, qui remplit mon cœur de clarté<<, mögen die Erstgeborenen in jedem Haus in Europa gemordet werden; und ich gestehe in vollem Ernst meine Bereitschaft, alle Japaner in Japan und anderswo zu enthaupten, um eine einzige Zeuchnung von Hokee vor der Zerstörung zu retten. Ich sage es noch einmal, daß alles was wir für erhaben in der Geschichte der Welt erachten, Unrechtstaten sind, und es ist gewiß, das die Welt, falls der Mensch nicht sofort und auf ewig seinen eitlen, verrückten und verhängnisvollen Traum von der Gerechtigkeit aufgibt, in die Barbarei versinken wird.
Aber die alte Welt der Helden ist nun vergangen. Die Himmel über uns sind dunkel von Sentimentalität...'
puuh bitte lesen war kein copy paste^^
Also ich persönlich finde der schaffende Aspekt der Zerstörung und des Chaos wird viel zu oft außer acht gelassen. In diesem Sinne, streitet euch mehr ;)
Kommentare und Meinungen erwünscht, danke.
http://www.banksy.co.uk/
Not just another brick in the wall.