Ich habe Angst vor Konflikten. Kennt das noch jemand?
31.10.2019 um 19:44Ich kenne das. Ich hatte jahrelang Angst vor Konflikten - ich konnte auch noch so im Recht sein, mich plagte nach kürzester Zeit das schlechte Gewissen. Das habe ich nun abgelegt.
Bei mir war das schon anerzogen - konservative, ländliche Kindheit in den 70ern - bei mir war die Familie patriarchisch ausgelegt, mein Vater vertrat die Familie nach außen und ich sah eben die Rolle, die meine Mutter dabei einnahm - darauf warten, dass sie verteidigt wurde und immer hinter meinem Vater kuschen. Als Mädchen in den 70ern wurde man eh darauf erzogen, sich nicht so wichtig zu nehmen und unterwürfig einzureihen. Zumindest bei mir im Umfeld.
Konflikte mit meinem Vater konnte ich nicht gewinnen - egal, wie unsinnig sie waren. Es hing seine gesamte Autorität daran, da konnte wochenlang geschwiegen werden - bis ich es nicht mehr aushielt. Daher lernte ich daheim eher Konfliktvermeidungsstrategien.
Bei mir war es so, dass ich mit 16 daheim auszog und eine Ausbildung begann. Gerade das Wochenende war echt schwer, weil ich da alleine war - alle anderen Azubis fuhren heim, ich war allein. Bei mir hat sich dann ziemlich schnell verfestigt, dass es wohl an mir liegt und dass ich irgendwas habe, was mich nicht liebenswert macht - ich war einfach nur eingeschüchtert und verschüchtert. Cool war ich eh nie. Und mir war unfassbar wichtig, dass mein Lehrbetrieb zumindest mit mir zufrieden war. Daher gab ich da wirklich 200%.
Ich habe dann Konflikte gelernt. Am Anfang hatte ich echt schlaflose Nächte und Angst ... dann habe ich gelernt: es passiert gar nichts. Außer, dass ich ab und an "gewinne". Und, dass Leute aufhören, meine damals unendliche Gutmütigkeit auszunutzen. Heute bin ich konfliktfähig und dankbar dafür. Es war wirklich ein Lernprozess. Gerade wenn man anders geprägt oder erzogen ist, ist es am Anfang sehr schwer und ungewohnt. Es lohnt sich aber.
Bei mir war das schon anerzogen - konservative, ländliche Kindheit in den 70ern - bei mir war die Familie patriarchisch ausgelegt, mein Vater vertrat die Familie nach außen und ich sah eben die Rolle, die meine Mutter dabei einnahm - darauf warten, dass sie verteidigt wurde und immer hinter meinem Vater kuschen. Als Mädchen in den 70ern wurde man eh darauf erzogen, sich nicht so wichtig zu nehmen und unterwürfig einzureihen. Zumindest bei mir im Umfeld.
Konflikte mit meinem Vater konnte ich nicht gewinnen - egal, wie unsinnig sie waren. Es hing seine gesamte Autorität daran, da konnte wochenlang geschwiegen werden - bis ich es nicht mehr aushielt. Daher lernte ich daheim eher Konfliktvermeidungsstrategien.
Bei mir war es so, dass ich mit 16 daheim auszog und eine Ausbildung begann. Gerade das Wochenende war echt schwer, weil ich da alleine war - alle anderen Azubis fuhren heim, ich war allein. Bei mir hat sich dann ziemlich schnell verfestigt, dass es wohl an mir liegt und dass ich irgendwas habe, was mich nicht liebenswert macht - ich war einfach nur eingeschüchtert und verschüchtert. Cool war ich eh nie. Und mir war unfassbar wichtig, dass mein Lehrbetrieb zumindest mit mir zufrieden war. Daher gab ich da wirklich 200%.
Ich habe dann Konflikte gelernt. Am Anfang hatte ich echt schlaflose Nächte und Angst ... dann habe ich gelernt: es passiert gar nichts. Außer, dass ich ab und an "gewinne". Und, dass Leute aufhören, meine damals unendliche Gutmütigkeit auszunutzen. Heute bin ich konfliktfähig und dankbar dafür. Es war wirklich ein Lernprozess. Gerade wenn man anders geprägt oder erzogen ist, ist es am Anfang sehr schwer und ungewohnt. Es lohnt sich aber.