@buddelinoIst mir auch bekannt (engagiere mich sozial, Spenden und mehr). Warum sollte ich aber deshalb ein anderes Kind das nicht aufessen/ etwas essen muss dazu zwingen? Was verbessert das?
Verständnis und HIlfsbereitschaft weckt man m.E. anders.
Das nicht gegessene Essen könnte man auch nicht spenden ("die armen Kinder in Afrika") - aber wenn man gar nicht erst Essen das schon als solches das jemand nicht mag zubereitet (oder wenn doch schon zubereitet, dann aber wenigstens bei Ablehnung demjenigen nicht serviert sondern jemand anderem gibt), dann könnte man das übrige Geld dafür tatsächlich ins Sparschwein tun und spenden.
Ich habe Kollegen die z.T. in Armut aufgewachsen sind (nicht in Deutschland sondern z.B. in Bangladesh, da wurde das Kind dann erstmal regelmäßig satt nachdem es mit Stipendium in die Stadt kam, und sparte sich als Student wieder was im wahrsten Sinne des Wortes vom Munde ab damit's den Eltern und Geschwistern ein bisschen besser geht). Dennoch würde ich weder Kinder noch diese Kollegen dazu zwingen, Essen aufzuessen, Essen zu essen, oder ihr nicht verraten dass die Wohnung die derjenige nach Besichtigung zu mieten gedenkt und mit "has even a kitchen, nice" beschreibt in hier nicht akzeptablem schlechtem Zustand ist.
gurkentruppe schrieb:Wo ich mich allerdings gerade generell schwer tue ist die Abgrenzung zum Essen probieren, von dem das Kind im Vorhinein ausgeht, dass es das nicht mag. Das kann auch positiv konditioniert sein und hat für mich auch etwas mit neuen Erfahrungen machen zu tun. Im übertragenen psychologischen Sinne auch damit, sich zu trauen, Mut zu fassen etc. Aber auch da kommt es wohl auf die Art und Weise an; wie animiere ich als Elternteil/sonstige erwachsene Ansprechperson zum Probieren und wie reagiere ich auf Ablehnung bzw. akzeptiere ich eine Ablehnung.
Würde da sagen: Jein
;)Selbst würde ich mich z.B. generell als jemand einschätzen der sehr probierfreudig ist. Auch als Kind, z.B. jedes Gemüse gemocht, und wenn die Nachbarn im Garten mal was Unbekanntes hatten habe ich es immer (!) gemocht und gleich die Eltern gefragt ob wir das nicht auch anbauen könnten - Knolauch z.B. (kein Tippfehler: nicht Knoblauch, sondern Kreuzung aus Zwiebel und Knoblauch).
Als Erwachsene: Im Urlaub nicht "wo krieg' ich deutsches Essen her" sondern auf der Suche nach authentischem Essen. Obstkorb bei beruflichem Aufenthalt im Ausland, der Griff geht nicht zu Apfel oder Banane sondern zu der mir unbekannten Frucht.
Dennoch (!) kenne ich es aber sehr gut, bestimmte Speisen die ich nicht mochte/ mag immer immer wieder probieren zu sollen. Ab und zu mag es ja daran liegen dass es in anderer Zubereitung zusagt (dann probiere ich es auch gerne nochmal), wenn die Abneigung aber an ganz essentiellen Eigenschaften der Speise liegt ist die Wahrscheinlichkeit schon hoch dass es nicht zusagen wird. Ein z.B. im Wasser gegarter Knödel wird immer weich sein, eine Gummisüßigkeit immer "knautschig" sein.
Aus dem Grund: Ich biete an. Ich zwinge nicht zum Probieren oder zum Aufessen.
fischersfritzi schrieb:Da wir in der Ersten Welt leben bzw in einem Erste Welt Forum diskutieren, sollte es legitim sein, auch über First World Problems zu diskutieren.
Ferner kann man sich auch fragen ob nicht die aktuell übliche Ernährung - mit z.B. einfacher Verfügbarkeit von tierischen Produkten und insbesondere von Fleisch, mit importierten Produkten schon fast als Standard und auch bei leicht in Deutschland erzeugbaren (Lamm aus Neuseeland wärend sich in Deutschland Schäferei nicht mehr lohnt, Kartoffeln aus Ägypten, Nordseekrabben zum Pulen umhertransportieren; nur drei kleine Beispiele von vielen die in jedem Supermarkt x-fach vertreten sind) - die "First World"-Sache ist.