Tussinelda schrieb:Und Kinder in irgendeiner Form zu zwingen ist das wirklich Allerletzte. Da würde ich sofort auf der Matte stehen und einen Riesenterz veranstalten.
Dito. Sowas geht einfach nicht.
Tussinelda schrieb:Wenn ich etwas nicht will, dann sage ich nein. Ich lasse mich nicht nötigen, wobei in den meisten Fällen ja die, die nicht nein sagen "können" sich quasi selbst nötigen. Da sagt man "nein" und wenn das nicht verstanden wird oder blöd aufgefasst, dann spricht man das eben an.
Sehe ich auch so. Bin da arg konsequent* - und es bringt ja auch nichts wenn sich jemand z.B. die Mühe macht Essen herumzutransportieren um es letztendlich doch wegzuwerfen. Mache ich selbst nicht, würde ich von keinem verlangen. Genauso wie etwas zu essen (und da kommen obendrein noch ggf. gesundheitliche Aspekte dazu).
*Mitgehen zu Starbucks zwecks Vorstellungsgespräch war da schon grenzwertig.
Vorm Starbucks stehend den potenziellen Chef informieren, dass ich da nicht reingehen will, sodass der umplanen muss und nachkommende Leute informieren muss, fand ich persönlich doch etwas überzogen. Getrunken habe ich aber keinen Kaffee.
Nicht in die Mensa ebenso - man hätte auf die Schnelle etwas für ca. 15 Leute finden müssen. Habe dann dort aber nur gegessen was für mich okay ist (also z.B. keine Fleischmahlzeit, und es wäre für mich eine Option gewesen dort keinerlei Essen zu mir zu nehmen).
Tussinelda schrieb: Man kann sich doch nicht darüber beschweren, was andere einem "antun", wenn man nur in diese Situation gerät, weil man es selbst nicht auf die Reihe bekommt, zu seinen Bedürfnissen und Grundsätzen zu stehen.
Ist meiner Meinung meist ein zweiseitiges Schwert.
Wenn man natürlich immer so tut als esse man etwas gerne, nehme es gerne mit: ja, dann braucht man sich echt nicht zu beschweren. Das Gegenüber wird denken das sei einem genau so recht. (Übrigens möche ich umgekehrt als Gastgeber auch dass mir gesagt wird wenn ein genanntes geplantes Essen nicht für jemanden passt, oder wenn bei Tisch auffällt dass etwas nicht schmeckt/ sein darf. Bitte sagen! Ich stelle mich dann gerne darauf ein, muss es nur wissen.)
Wenn nach x mal "nein" immer noch rumgedrängt wird, beim nächsten Mal wieder: Da sehe ich die Schuld schon deutlich mehr beim Gegenüber.
Auch nur zwei sehr ähnliche Mahlzeiten oder Getränke, z.B. mit Alkohol, anzubieten und andere erstmal nicht nennen finde ich arg grenzwertig. Obwohl ich da klipp und klar auf "rot oder weiß?" antworte "nein danke, ich hätte gerne ein Wasser". Das mache ich aber weil für mich Alkohol
gar nicht in Frage kommt. Ich würde persönlich nicht bei einer Veranstaltung einen Kellner mit "rot oder weiß?" durchgehen lassen, sondern eine (vielleicht reduzierte, Wasser als für jeden verträglicher Kompromiss) Getränkekarte ausgeben.
Tussinelda schrieb:Hier geht es um Erwachsene. Ein Erwachsener wird nicht zum Alkoholiker, weil ihm ein Drink angeboten wird und er vermeintlich nicht "nein" sagen kann.
Sicherlich nicht automatisch. Zigaretten und Alkohol sind aber durchaus Dinge die man nicht unbedingt anfängt weil man sie so interessant findet, oder man findet dass die Zigarette schön duftet oder der Alkohol lecker ist - sondern in einem Gruppenkontext, und oft aufgedrängt ("komm, das ist ein besonderer Anlass", "ein Schluck bringt dich nicht um").
martenot schrieb:Wobei es meistens schwierig sein dürfte, das eigene Verhalten als Erklärung für das Verhalten anderer heranzuziehen, da man selbst eben ggf. anders denkt, empfindet, erzogen wurde, anderes soziales Umfeld hat, etc. Deswegen kann man meines Erachtens nicht aus einem "mache ich nicht" schließen, dass auch niemand anderer das auch so handhaben könnte, sollte, wollte.
Genau.
(Habe selbst nie geraucht, und habe Alkohol nach dem ersten Probieren (einer Kleinmenge, nicht aufgezwungen) abgelehnt. Basta. Vielleicht mag mir das aber auch als Autistin mit introvertiertem Charakter leichter fallen, als evl. jemandem dem mehr daran gelegen ist, unauffällig zu sein oder gar über ein Verhalten in eine Gruppe hinein akzeptiert zu werden.)