Ist Ernährung Privatsache?
30.10.2024 um 18:16Ja ne ah...ne der Staar weißs schon besser, in allen Bereichen, ich hinterfrag da nichts mehr!
Raspelbeere schrieb:Gerade das ist eben nicht "locker" sondern jemandem etwas aufzwingen.ich hatte weiter oben geschrieben, jeder soll's machen, praktizieren wie er denkt, dass es
behind_eyes schrieb:aber immer öfter halt die Öffnung hin zu politischer Bewertung.das liegt an einer kleinen minderheit, welche nun schon länger öffentlich alles benörgelt und für
martenot schrieb:Bei uns gibt es den unseligen Brauch, dass ständig jemand Kuchen mitbringt, und man fast genötigt wird, welchen zu essen. Da ich eigentlich kein großer Liebhaber von Süßem bin, fühle ich mich da oft etwas überfordert, vor allem, wenn es tagelang so geht.Na, das finde ich aber auch wieder nicht fair: Offenbar essen die meisten Kollegen gern Kuchen (sonst würden sie sich nicht beschweren, wenn's keinen gibt). Die sollen also drauf verzichten, weil DU Dich einem Druck ausgesetzt fühlst? Das ist dann nicht deren Problem, sondern Deins! Und ich glaube, spätestens wenn alle gemerkt haben, dass Du keinen isst, wird auch keiner mehr auf Deinem Platz stehen. HIER bin ich auch völlig bei "was ich esse, ist meine Sache".
Aber das Kuchenessen hat schon fast was Zwanghaftes bei uns, und wenn mal eine Woche lang kein Kuchen mitgebracht wurde, kommen die ersten Proteste, und meine Kollegen beschweren sich.
martenot schrieb:Bei uns gibt es den unseligen Brauch, dass ständig jemand Kuchen mitbringt, und man fast genötigt wird, welchen zu essen. Da ich eigentlich kein großer Liebhaber von Süßem bin, fühle ich mich da oft etwas überfordert, vor allem, wenn es tagelang so geht.Einfach offen ansprechen und dann ist das Thema erledigt. Lass dir nichts aufdrängen.
M1ndCon7rol schrieb:Wie seht ihr das – ist Ernährung wirklich Privatsache, oder geht sie uns alle an?Generell sage ich ja, ist reine Privatsache. Es wird nicht funktionieren, unserer Bevölkerung hier etwas vorzuschreiben. Auch nicht umsetzbar, ich wüsste zumindest nicht wie. Sollte sich das Angebot aus welchen Gründen auch immer begrenzen, muss sich jeder anpassen.
shuhmanfu schrieb:ich hatte weiter oben geschrieben, jeder soll's machen, praktizieren wie er denkt, dass esWenn aber bei dir gegessen wird was auf den Tisch kommt kann dein (hypothetischer) Gast nicht unbedingt es praktizieren wie er (oder auch sein Arzt!) denkt dass es richtig ist. Der Gast bleibt entweder hungrig oder isst unwissend etwas mit das derjenige nicht essen möchte.
für ihn das richtige ist.
Aniara schrieb:Einfach offen ansprechen und dann ist das Thema erledigt. Lass dir nichts aufdrängen.Dito.
MissMary schrieb:Voll oft werde ich dann irgendwie noch genötigt, was zu essen, zu dem ich gar keine Lust habe.Wir haben hin und wieder Abendveranstaltungen, bei denen es auch was zu essen gibt. Je nach Veranstaltung reicht das Sortiment von Canapés über warmes Büffet bis hin zur Partypizza - und häufig bleibt am Ende etwas übrig. Da das nicht weggeworfen werden soll, beginnt danach häufig eine Diskussion, wer was mitnehmen "muss".
shuhmanfu schrieb:das liegt an einer kleinen minderheit, welche nun schon länger öffentlich alles benörgelt und fürHat aber Auswirkungen, auch jene die nicht so drauf sind thematisieren es dann beim Essen.. Haben wir jedesmal beim Zigeunerschnitzel und schwupps isses da.
negative stimmung sorgt.
Sterntänzerin schrieb:Und das alles nur, weil sich niemand überwinden kann, zu sagen "Ja, das ist Essen, das eigentlich noch genießbar wäre, für das wir aber keinen willigen Abnehmer haben und da wir den nicht haben, wandert das Essen hier und jetzt in die Mülltonne." Vermutlich, weil man dazu erzogen wurde, Essen wertzuschätzen. Was ja prinzipiell auch das Richtige ist, in der Praxis so aber nicht immer funktioniert.Das vielleicht. Eine andere Möglichkeit (bin auch vom Typ "Essen wertschätzen", würde aber definitiv niemandem etwas aufzwängen) wäre, so würde ich das evl. versuchen, Speisen anzubieten die man einfacher im Kühlschrank oder auch ohne Kühlung aufbewahren kann. Oder konkret pro Person/Teilnehmer/Gast bestellen, falls der Typ der Veranstaltung das hergibt.
MissMary schrieb:Was bei uns noch so doof ist, ist, wenn du berufsbedingt essen musst. Klassenlehrer Klasse 5 müssen bei uns mitunter ihre Klasse in die Mensa begleiten und müssen dann, schon aus pädagogischen Gründen, mitessen. Das ist total nervig, v.a., weil du da Vorbildfunktion hast und eigentlich alles essen solltest. Wenigstens schafft man es, wenn man mehr Salat und weniger Hauptspeise nimmt.Ist mir so ähnlich auch schon passiert; Vorstellungsgespräch (mehrtägig für gehobene Position), dann in die Mensa essen gehen oder einmal zum Kaffee zu Starbucks. Sind nunmal Orte die ich selbst nicht aufsuchen würde, und nichts nehmen kann sehr merkwürdig rüberkommen. Grundsätzlich für mich kein Problem, einfach so zu sein wie ich bin, bisschen anders, bisschen nerdig, nicht unbedingt die Mehrheitsmeinung... macht nix. Bei der Einladung zum Kaffee-/Teetrinken erst noch auch mit ehrlicher Vorfreude nett zustimmen, und dann aber vorm Starbucks umdrehen mache ich dann doch nicht.
O.G. schrieb:Im meinen Kopf besser kaufen und essen als im Müll nach Ladenschluss.Kann man m.E. so oder so sehen:
MissMary schrieb:Was bei uns noch so doof ist, ist, wenn du berufsbedingt essen musst.Das kenne ich von meiner Arbeit im Kindergarten leider auch. In der Einrichtung, in der ich mein mehrmonatiges Praktikum gemacht habe, wurde wenigstens vor Ort von Hauswirtschafterinnen frisch gekocht. Das war insofern gut, weil den Kids regelmäßig irgendwas mit Leber/Leberwurst vorgesetzt wurde und ich das niemals runter bekommen hätte. Den Hauswirtschafterinnen konnte ich dann sagen, dass ich an den Tagen, an denen es das gibt, das essen möchte, was die Muslime bekommen. Das waren dann z.B. Fleisch- statt Leberknödel.
Sterntänzerin schrieb:Ich gehe von einem Problem mit der Sensorik aus.Bei mir übrigens auch oft ein Grund. Auch oben beim gekochten Apfel in Vanillesauce. Knackige Äpfel habe ich sehr wohl gerne gegessen. (Mag allgemein die Konsistenz wabbelig, cremig und gummig (z.B. Gummisüßigkeiten) nicht.)
Sterntänzerin schrieb:Das endete dann jedenfalls mehrmals damit, dass sie von einer Erzieherin so lange dazu genötigt wurde, das was auf ihrem Teller landete - sowas wie die Fleisch/Leberknödel war abgezählt, das landete da automatisch - auch tatsächlich zu essen, dass sie das dann auch getan hat. Und danach dann stets aufs Klo rannte, um den Bissen wieder auszuspucken. Aber Hauptsache, sie hatte probiert.So traurig :( Schon m.E. traumatisierend.
Cleo13 schrieb:Die sollen also drauf verzichten, weil DU Dich einem Druck ausgesetzt fühlst?Habe ich sowas auch nur annähernd geschrieben? Vielleicht magst du die Textpassage noch einmal hervorheben, die auf eine Verzichtsforderung hindeuten könnte?
martenot schrieb:Mir persönlich würde es schon reichen, wenn einfach das Zugreifen oder Nichtzugreifen optionaler wäre, das heißt, wenn man nicht gleich einen vollen Teller hingestellt bekommen würde, sondern man sich optional bedienen kann oder nicht.Dann stell ihn doch einfach zurück.
Sterntänzerin schrieb:Ich bin bei den meisten Speisen zum Glück automatisch raus, wurde dafür aber schon mehrfach genötigt, z.B. halbvolle Flaschen Wein mitzunehmen (die ich dann in vielen Fällen daheim in den Ausguss gekippt habe, weil ich - und das weiß man im Team eigentlich auch - außerhalb von besonderen Anlässen keinen Alkohol trinke).Hier ebenfalls. Für mich völlig unverständlich, Zeug mitzunehmen, welches im Anschluss direkt im Müll landet.
Sterntänzerin schrieb:Und ja, ich sage "leider", weil mir da der Fall eines Mädchens immer wieder in den Sinn kommt, das kein Fleisch essen wollte bzw. zumindest keines, das eine, ich sag mal, Hackfleischkonsistenz hat. Das hatte im Alter von 5 Jahren vermutlich keine ideologischen Gründe und da sie "festes" Fleisch hin und wieder runterbekommen hat, vermutlich auch keine geschmacklichen. Ich gehe von einem Problem mit der Sensorik aus. Aber gut, ich esse z.B. auch keine Kirschen aus ebendiesem Grund, obwohl ich den Geschmack mag.Ein absolutes No Go! Grenzt schon an Körperverletzung und pädagogisch ne glatte 6!
Das endete dann jedenfalls mehrmals damit, dass sie von einer Erzieherin so lange dazu genötigt wurde, das was auf ihrem Teller landete - sowas wie die Fleisch/Leberknödel war abgezählt, das landete da automatisch - auch tatsächlich zu essen, dass sie das dann auch getan hat. Und danach dann stets aufs Klo rannte, um den Bissen wieder auszuspucken. Aber Hauptsache, sie hatte probiert.
MissMary schrieb:Was bei uns noch so doof ist, ist, wenn du berufsbedingt essen musst. Klassenlehrer Klasse 5 müssen bei uns mitunter ihre Klasse in die Mensa begleiten und müssen dann, schon aus pädagogischen Gründen, mitessen. Das ist total nervig, v.a., weil du da Vorbildfunktion hast und eigentlich alles essen solltest. Wenigstens schafft man es, wenn man mehr Salat und weniger Hauptspeise nimmt.Auch absolut unverständlich!
Interested schrieb:Ihr seid doch alle erwachsen. Das hat auch nichts mit Vorbildfunktion zu tun. Im Gegenteil eigentlich.Jepp.
Interested schrieb:Ansichten der Allmy Eltern dazu interessieren.Inzwischen bin ich da ziemlich entspannt. Es wird was gekocht und wenn klein Ayashi das nicht möchte, muss er es nicht essen.