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Ist Ernährung Privatsache?

330 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Umwelt, Ernährung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Ernährung Privatsache?

05.11.2024 um 15:43
Zitat von shuhmanfushuhmanfu schrieb:warum?
Du erinnerst Dich noch an die letzte Pandemie?
Zitat von shuhmanfushuhmanfu schrieb:wenn die Chinesen das so wollen, dann machen die das!
Und im Gegensatz dazu braucht man hierzulande gerichtlich überprüfbare Gründe. Aber die kann es ja geben. Sei es nun Artenschutz, Seuchenschutz oder Umweltschutz. Und wenn lebende Karpfen nicht darunter fallen - ja dann kann man lebende Karpfen kaufen, schlachten und essen.
Ein lebendes Kalb kannst Du z.B. nicht ohne weitere Voraussetzungen (legal) kaufen, schlachten und essen.


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05.11.2024 um 21:25
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Verstehe! So kann ich Deine Denkweise vollkommen nachvollziehen!
Btw - was sich für dich und andere vielleicht so liest (gelesen hat), als wollte ich sie dafür kritisieren. So war das gar nicht gemeint. Ich bin eben der Meinung, dass sie die Curry, auf die sie sich so gefreut hatte, auch genießen dürfen sollte .
Wieso genau sollte nur sie sich zurücknehmen? Wieso muss diese Höflichkeit von ihr ausgehen? Sie ist ja der Typ Mensch, der sich eher zurücknimmt und darum ging es eigentlich. Muss sie nicht. Sie hat ja nichts verkehrt gemacht. Die andere Seite kann doch genauso Rücksicht nehmen. Ist doch egal, wer welche Ernährungsform wählt, solange man sie dem anderen aus den für ihn richtigen und wichtigen Gründen auch zugesteht.


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Ist Ernährung Privatsache?

05.11.2024 um 21:48
Um unangenehmen Nachfragen und ungewollten Grundsatzdiskussionen diesbezüglich aus dem Weg zu gehen lässt sich doch heutzutage leicht behaupten dass es sich um ein veganes Fleischersatzprodukt handelt.

"schauen sie gerne selbst und probieren sie - sowohl optisch als auch geschmacklich von echtem Fleisch nicht mehr zu unterscheiden" ^^


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05.11.2024 um 22:30
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Wir sind zweimal interkontinental umgezogen - nicht nur "mit Koffer", sondern mit Spedition (wer das schonmal gemacht hat: bestimmte Waren werden ausgeschlossen). Arbeitsplatz mit stark internationalem Bezug.
Also bestimmt nicht vom Typ "darf ich mir aus meinem Italienurlaub einen Käse mitnehmen?"

Dass es mit den Ämtern durchaus ginge, weiß ich natürlich (es gibt ja auch einen Grund warum diese Waren z.B. in Supermärkten erhältlich sind, z.B. Lamm aus Neuseeland kommt ja auch irgendwie nach Deutschland) - rein praktisch geht es aber in der Situation "Reise" nicht. Wie genau sollte man z.B. auf die kurz vor Abreise erstandene Speise oder auf dem im Flugzeug ausgeteilten Apfel noch schnell ein "Daumen nach oben" erhalten? Bis das Veterinäramt zustimmt ist die Wurstsemmel auch schon verdorben ;)

Obige Seite, ählich auch für andere Länder zu finden, ist kein "Touristenschreck", sondern diese Lebensmittel werden wenn gefunden weggenommen und es gibt wenn nicht angemeldet entsprechende Bußgelder. Ist uns nie passiert, da wir uns vorher informieren und nur erlaubte Lebensmittel mitnehmen. Kollegen haben hingegen schon für den Pausenapfel nach Hawaii gezahlt.
Sorry, ändert nichts an meiner Aussage. Ich bin Spediteur, btw. Umzugsspediteure haben keinen Bock auf den Amtskram, dazu gibt es verschiedene Genehmigungen für Spediteure (allgemein) und Umzugsheinis. Fakt jedoch bleibt, das Du alles machen kannst, wenn Du die jeweiligen Ämter einbeziehst.


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06.11.2024 um 08:48
Schade, wenn der Respekt eben eher den vermeintlich nervenden Veganern als den Tieren persönlich gilt.


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06.11.2024 um 13:50
Essen ist Privatsache und das sollte bei vielen Leuten endlich mal ankommen.
Mein ganzes Leben (bin 44) wurde ständig an meinem Essen rumgemäkelt. Ich kenne sämtliche Seiten - vegetarische, vegane und omnivore Ernährung und auch Unverträglichkeiten. Und ich kann schon lange nicht mehr.

Als Kind habe ich nach Meinung übergewichtiger Erwachsener und anderer Kinder zu wenig gegessen und war angeblich extrem dünn. Ist beides nicht wahr. Zu Hause hatte ich meist guten Appetit und ich war zwar schlank, aber keineswegs dürr. Da gab es noch ganz andere, aber schon in der 3. Klasse fing es an, dass unter den Mädchen ein Wettstreit geführt wurde, wer dicker oder dünner sei.

Zusätzlich hatte ich bis etwa 20 das Problem, dass ich in der Öffentlichkeit nicht essen konnte, also z. B. im Restaurant. Egal wieviel Hunger ich eben noch hatte: Kaum saß ich im Restaurant, in diesem Lärm und den extremen Essensgerüchen, habe ich einfach nichts mehr runter bekommen. Kaum waren wir wieder zu Hause, meldete sich natürlich mein Hunger wieder und dann konnte ich auch entsprechend essen. Aber für Leute außerhalb der direkten Familie, die diese Seite nicht mitbekamen, war das nur wieder ein Grund, am Tisch ausschweifend meine Appetitlosigkeit zu diskutieren. Was die Situation für mich natürlich keineswegs angenehmer gemacht hat.

Mit 13 oder 14 wurde ich Vegetarierin. Von da an war es mir wirklich unmöglich, in Frieden zu essen, wenn andere Leute anwesend waren. Ich konnte keine einzige Mahlzeit mehr genießen, ohne ständig Rede und Antwort stehen und mir die immer gleichen tumben Witze anhören zu müssen, die schon damals (Mitte der 90er) alt waren.

Spätestens zu der Zeit geriet dann auch mein Essverhalten arg ins Schleudern. Es normalisierte sich erst wieder, als ich ab 25 allein wohnte und zum ersten Mal echte Freiheit in Sachen Essen erlebte, weil einfach niemand da war, der seine unbrauchbaren Kommentare dazu abgeben konnte, was ich esse oder wie viel oder wie wenig.

Dann war ich ein paar Jahre lang wieder Omni. Um 2010 rum hat das noch nicht so viele interessiert, allerdings hatte ich kurz vorher eine Laktoseintoleranz festgestellt, aß also schon wieder nicht "normal". Wieder etwas, was bei jedem Essen in Gesellschaft Thema war. Spätestens nach dem dritten Mal kotzt es einen nur noch an.

Ungefähr ab 2019 habe ich mich für etwa zwei Jahre an veganer Ernährung versucht. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das erst Recht für ständige Diskussionen gesorgt hat, obwohl ich das als meine private Entscheidung betrachtet habe und einfach nur in Ruhe essen wollte wie alle anderen auch.

Inzwischen bin ich wohl am ehesten Flexitarier, esse am meisten Ovo-Lacto-Vegetarisch (die Laktoseintoleranz hat sich irgendwann in den letzten 1-2 Jahren glücklicherweise als sekundär herausgestellt, da ich Milchprodukte inzwischen wieder vertrage; bei einer primären LI wäre das nicht möglich), gerne vegane Gerichte, aber gelegentlich (vielleicht so 1 x im Monat) Fisch oder Fleisch.

So, und jetzt meint natürlich einfach jeder, meine Ernährung kritisieren zu müssen. Den Omnis bin ich zu vegan/vegetarisch, den Vegetariern zu omni und für die Veganer bin ich natürlich sowieso ein Monster.
Zudem halten mich die einen für essgestört (!), weil ich es wage, zu ca. 80% gesund zu essen (bedeutet frisch selbst gekocht aus naturbelassenen Zutaten, Milchprodukte wie Joghurt nur natur und ggf. mit frischen Früchten, achte Pi mal Daumen auf eine für mich sinnvolle Zusammensetzung der Makros); für andere wiederum bin ich quasi ein Müllschlucker und gehe völlig verantwortungslos mit meinem Körper um, weil ich während meiner Sporteinheiten zuckerhaltige Isodrinks trinke oder mir mit der bösen, bösen Trinknahrung über einen Hungerast hinweg helfe und abends durchaus gerne mal das eine oder andere Stückchen Schokolade nasche.

Die Wahrheit ist, dass ich seit diesem Sommer zum ersten Mal seit vielen Jahren endlich wieder ein vernünftiges Verhältnis zum Essen habe, mich gesund, abwechslungsreich und ausreichend für mein Sportpensum ernähre und mir trotzdem keine Leckereien verbiete (ich habe allerdings weniger Lust drauf als früher).

Letztlich wurde ich aber mein ganzes Leben lang fast nie in Ruhe gelassen, was meine Ernährung angeht. Und das hat ein gestörtes Essverhalten, das ich immer wieder sehr lange hatte, nur noch befeuert. Unsere ganze Gesellschaft hat ein dermaßen gestörtes Verhältnis zum Essen. Egal ob die augenscheinlichen Gründe nun moralischer oder gesundheitlicher Natur sind: Es scheint, als würde fast niemand einfach nur normal und halbwegs vernünftig essen.
Überhaupt ist ja "normal" für die meisten überwiegend Junk Food oder Hausmannskost, die ernährungsphysiologisch ehrlich gesagt irgendwo zwischen "nicht wirklich durchdacht" und Vollkatastrophe liegt. Aus dieser Perspektive muss alles, was in Richtung gesunde Ernährung geht, ja zwangsläufig wie eine Essstörung aussehen. Sei es nun Vollwertkost oder die Mittelmeerküche.

Was ich sagen will: Ich halte dieses ständige Rumkritteln an anderer Leute Essen nicht nur für extrem nervig, sondern auch toxisch, vor allem im Hinblick auf die immer häufigeren Essstörungen. Man kann nie wissen, was der Vortrag über Tierleid oder die angeblich beste Ernährung bei anderen auslöst. Vielleicht kämpft derjenige mit einer Binge-Eating-Störung oder sucht gerade den Ausweg aus Magersucht oder Bulimie, und dann kommt da jemand mit seiner Besserwisserei daher und treibt die Person in den nächsten Rückfall oder legt überhaupt erst den Grundstein für ein gestörtes Verhältnis zum Essen.

Nehmt euch bitte einfach mal ein bisschen zurück und lasst die Leute essen, was und wie sie wollen. Es sei denn, sie fragen euch. Wenn nicht, ist es mindestens nervig und kann einem gemeinschaftliches Essen nachhaltig verleiden. Und auch das muss doch einfach nicht sein.

Sorry, hab mich ein bisschen in Rage geredet. Das ist halt der Frust von einem ganzen Leben ohne "Essensfreiheit" in Gesellschaft.


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Ist Ernährung Privatsache?

06.11.2024 um 15:25
Zitat von KitriKitri schrieb:Ich halte dieses ständige Rumkritteln an anderer Leute Essen nicht nur für extrem nervig,
... hauptsächlich hier im Forum.

"draussen" ist's eigentlich kaum zu vernehmen.

kann mir gerade nicht vorstellen, wer mir im RL irgendwas verbieten könnte -
sei es beim essen oder anderen "gerade angesagten" themen.

:D


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Ist Ernährung Privatsache?

06.11.2024 um 16:55
Zitat von KitriKitri schrieb:Nehmt euch bitte einfach mal ein bisschen zurück und lasst die Leute essen, was und wie sie wollen.
Wen meinst Du mit "euch"?
In meiner ganzen "Bubble" gibt es niemanden, der irgend einen anderen bezüglich der Essgewohnheiten kritisiert oder diese irgendwie vorschreibt. Das ist in Deiner Bubble offenbar anders - was nicht OK ist - aber so pauschal kann man das nicht adressieren.
Zitat von KitriKitri schrieb:So, und jetzt meint natürlich einfach jeder, meine Ernährung kritisieren zu müssen.
Das kann ich mir nur schlecht vorstellen (mangels ähnlicher Erfahrungen). Wer spricht Dich denn auf so was an? Familie, Freunde, Fremde? So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert.


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06.11.2024 um 17:01
Zitat von azazeelazazeel schrieb:In meiner ganzen "Bubble" gibt es niemanden, der irgend einen anderen bezüglich der Essgewohnheiten kritisiert oder diese irgendwie vorschreibt.
Endlich.
Ich habe mich schon gar nicht mehr getraut zu schreiben, weil mir die ganzen Dramen, die hier geschildert wurden, mir im RL noch nicht untergekommen sind.


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06.11.2024 um 17:32
Zitat von shuhmanfushuhmanfu schrieb:hauptsächlich hier im Forum.

"draussen" ist's eigentlich kaum zu vernehmen.

kann mir gerade nicht vorstellen, wer mir im RL irgendwas verbieten könnte -
sei es beim essen oder anderen "gerade angesagten" themen.
Im Internet ist das auf jeden Fall wesentlich schlimmer. Aber auch im RL wurde mein Essen wie gesagt regelmäßig thematisiert. Vorschreiben wollte mir da zwar niemand was (außer als Kind, wo es oft hieß, ich solle mehr essen, oder heutzutage eher subtil, indem meine jeweilige Ernährungsweise hauptsächlich entweder als ungesund oder im Gegenteil als zu gesund dargestellt wird), aber allein schon dass es beim Essen ständig diskutiert wird, nervt nach einiger Zeit extrem.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wen meinst Du mit "euch"?
Ich wollte damit niemanden hier konkret ansprechen. Das war mehr so ein rhetorisches "euch" - also gemeint ist einfach jeder, der sich mit seinen Kommentaren ungefragt in die Ernährung anderer einmischt. Hier wie "draußen".
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das kann ich mir nur schlecht vorstellen (mangels ähnlicher Erfahrungen). Wer spricht Dich denn auf so was an? Familie, Freunde, Fremde? So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert.
Familie, Bekannte, Kollegen. Freunde sucht man sich ja aus, die machen sowas nicht oder fragen höchstens am Anfang mal aus Neugier und das Thema ist damit "gegessen". ;) (badumm tss)

Entspricht deine Ernährung vielleicht weitgehend der Norm, so dass dir das noch nie passiert ist? Meine Erfahrung ist (auch bei anderen), dass abweichende Vorlieben beim Essen praktisch immer Anlass zu ausschweifenden Fragen, Diskussionen und Ratschlägen zu angeblich gesünderer oder ethisch besserer Ernährung geben. Je nachdem, in welcher Runde man sich befindet und wie man selbst sich aktuell ernährt. Irgendjemand findet es immer falsch. :troll:


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Ist Ernährung Privatsache?

06.11.2024 um 19:37
Ernährung ist Privatsache.

Gewisse Ernährungsbereiche muss man sich aber auch leisten können.
Wird lange Zeit für eine Zuckersteuer für den ganzen ungesunden Scheiss.
Gemüse sollte klar subventioniert werden. Wer ungesund Essen und Trinken will, muss es sich leisten können. Es gibt kein Recht auf ungesundes Essen


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Ist Ernährung Privatsache?

06.11.2024 um 23:32
Zitat von KitriKitri schrieb:jetzt meint natürlich einfach jeder, meine Ernährung kritisieren zu müssen. Den Omnis bin ich zu vegan/vegetarisch, den Vegetariern zu omni und für die Veganer bin ich natürlich sowieso ein Monster.
Zudem halten mich die einen für essgestört (!), weil ich es wage, zu ca. 80% gesund zu essen (bedeutet frisch selbst gekocht aus naturbelassenen Zutaten, Milchprodukte wie Joghurt nur natur und ggf. mit frischen Früchten, achte Pi mal Daumen auf eine für mich sinnvolle Zusammensetzung der Makros); für andere wiederum bin ich quasi ein Müllschlucker und gehe völlig verantwortungslos mit meinem Körper um, weil ich während meiner Sporteinheiten zuckerhaltige Isodrinks trinke oder mir mit der bösen, bösen Trinknahrung über einen Hungerast hinweg helfe und abends durchaus gerne mal das eine oder andere Stückchen Schokolade nasche.
Zitat von KitriKitri schrieb:auch im RL wurde mein Essen wie gesagt regelmäßig thematisiert.
Wer kritisiert das denn ständig? Kolleg:innen, Bekannte?
Zitat von KitriKitri schrieb:Je nachdem, in welcher Runde man sich befindet und wie man selbst sich aktuell ernährt. Irgendjemand findet es immer falsch.
Da hilft wohl ein "dickeres Fell". ^^


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07.11.2024 um 09:06
Zitat von KitriKitri schrieb:Aber auch im RL wurde mein Essen wie gesagt regelmäßig thematisiert.
Das ist in meinem sozialen Umfeld nach wie vor nicht so. Wenn ich mit anderen Leuten gemeinsam esse, dann redet man höchstens über persönliche Vorlieben oder Einschränkungen, ohne auf die anderen einzuwirken. Beispielsweise verträgt ein Arbeitskollege keinen Paprika, und er forscht deswegen oft nach, ob Paprika im Essen sein könnte. Aber das betrifft natürlich nicht die anderen. Ein anderer Bekannter von mir verträgt kein Gluten, weswegen wir bei Restaurantbesuchen darauf achten. Aber das betrifft auch nur seine eigenen Unverträglichkeiten, aber die anderen essen, was sie wollen.


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07.11.2024 um 10:38
Zitat von KitriKitri schrieb:Meine Erfahrung ist (auch bei anderen), dass abweichende Vorlieben beim Essen praktisch immer Anlass zu ausschweifenden Fragen, Diskussionen und Ratschlägen zu angeblich gesünderer oder ethisch besserer Ernährung geben. Je nachdem, in welcher Runde man sich befindet und wie man selbst sich aktuell ernährt. Irgendjemand findet es immer falsch. :troll:
Scheint mir eher ein Problem von Abgrenzung zu sein.
Man muss nicht jedes Gesprächsthema aufnehmen/beantworten. Sag, dass du darüber nicht sprichst und fertig.


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07.11.2024 um 10:38
Zitat von KitriKitri schrieb:Aber auch im RL wurde mein Essen wie gesagt regelmäßig thematisiert.
Finde ich total schlimm und weiß auch nicht, warum manche Leute das machen. Ich hasse das.

"Ooooh, das könnte ich ja nicht essen, da bekomme ich direkt Blähungen!"
Schön! Ich vertrags - du musst es nicht essen - wo ist das Problem?

"Waaas? Weißwein zu Fleisch? Da muss man Rotwein dazu trinken!"
Warum? Wo steht das? Ist das was Religöses?

"Iiiih, wie kannst du das essen?"
Na ja, Mund auf, kauen und schlucken!

Weiß echt nicht, warum man das Essen anderer immer so thematisieren muss?!


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07.11.2024 um 10:41
Zitat von BibibeeBibibee schrieb:Weiß echt nicht, warum man das Essen anderer immer so thematisieren muss?!
Naja, es gibt auch viele Leute, die das nicht machen.

Was ich hin und wieder höre, sind allgemeine Bemerkungen, wie z.B. "Frühstück ist wichtig" oder "Abendessen sollte nicht zu spät sein". Aber auch das ist selten.


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07.11.2024 um 10:44
Zitat von martenotmartenot schrieb:Naja, es gibt auch viele Leute, die das nicht machen
Natürlich! Viele sparen sich ihren Kommentar, insofern sie überhaupt einen hätten.
Hier ging es aber um die, die es nicht für sich behalten können! :)


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07.11.2024 um 11:26
Ist immer die Frage, was die Leute für eine Denkweise haben.

Bei uns in der Firma z.B. will man dem anderen nicht mehr als nötig auf den Keks gehen, wir haben alle unsere Unterschiede, auch in der Ernährung, aus welchen Gründen auch immer. Es wird nicht thematisiert, ich sitze am Mittagstsich zwischen Fleischessern, Veganern und im Spektrum dazwischen und das ist OK.

Warum können die Leute nicht einfach in Frieden unterscheidlich sein!?

Grüße
Omega Minus


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Ist Ernährung Privatsache?

07.11.2024 um 12:14
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:wir haben alle unsere Unterschiede, auch in der Ernährung, aus welchen Gründen auch immer. Es wird nicht thematisiert,
So ist es bei uns auch. Nicht nur in der Arbeit, sondern eigentlich in allen Konstellationen, bei denen ich mit anderen Leuten gemeinsam esse. Jeder hat seine Vorlieben, Bedürfnisse, Einschränkungen, aber diese werden nicht (kritisch) kommentiert. Es wird höchstens hin und wieder neutral nachgefragt, worans liegt.


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Ist Ernährung Privatsache?

07.11.2024 um 13:29
Zitat von nairobinairobi schrieb:Da hilft wohl ein "dickeres Fell". ^^
Das hat sich im Laufe der Jahrzehnte abgenutzt. ;) Als es so richtig anfing (als ich Vegetarier wurde), konnte ich das noch einigermaßen wegstecken. Auch, weil es damals wirklich noch nicht so verbreitet war. Da konnte ich erstmal verstehen, dass es Fragen gab.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Das ist in meinem sozialen Umfeld nach wie vor nicht so. Wenn ich mit anderen Leuten gemeinsam esse, dann redet man höchstens über persönliche Vorlieben oder Einschränkungen, ohne auf die anderen einzuwirken. Beispielsweise verträgt ein Arbeitskollege keinen Paprika, und er forscht deswegen oft nach, ob Paprika im Essen sein könnte
Soweit ist das ja okay. Aber als ich Milch nicht vertragen habe, ging das in den meisten Fällen ungefähr so - nicht nur jeweils eins davon, sondern mindestens die Hälfte, oft sogar alles:

"Warst du deswegen schon beim Arzt?"
"Vielleicht hast du ja gar keine Laktoseintoleranz und es liegt an was anderem."
"Es gibt Tabletten dagegen."
"Verträgst du wirklich gar keine Milch?... Auch keinen Joghurt?... Sahne?"
"Also ich könnte das ja nicht."
"Dann kannst du ja auch gar kein Eis essen?!"
"Dieses ganze Sojazeug und so ist aber auch nicht gesund."

Okay, das ist jetzt nur zum Teil Einmischung, aber auch der Rest ist anstrengend und nervig. Ich möchte essen und mich weder wie ein bemitleidenswerter Sonderling fühlen noch wie der Hauptgast in einer Talkshow. Und mich nicht für meine Unverträglichkeit (oder meinen Ernährungsstil) rechtfertigen müssen.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Scheint mir eher ein Problem von Abgrenzung zu sein.
Man muss nicht jedes Gesprächsthema aufnehmen/beantworten. Sag, dass du darüber nicht sprichst und fertig.
Das ging mir auch schon öfter durch den Kopf, aber ich habe noch keine Formulierung gefunden, mit der ich das Thema abwürgen kann, die nicht irgendwie patzig klingt. Ich habe es auch schon mal versucht und dann wurde ich zwar nicht mehr ausgefragt oder belehrt, aber dann wurde die Diskussion einfach ohne mich weiter geführt. Für mich sind das aber ehrlich gesagt gar keine angebrachten Themen beim Essen.
Zitat von BibibeeBibibee schrieb:Weiß echt nicht, warum man das Essen anderer immer so thematisieren muss?!
Danke, ich dachte schon das passiert nur mir!
Zitat von BibibeeBibibee schrieb:"Waaas? Weißwein zu Fleisch? Da muss man Rotwein dazu trinken!"
Warum? Wo steht das? Ist das was Religöses?

:lolcry:
Zitat von martenotmartenot schrieb:Was ich hin und wieder höre, sind allgemeine Bemerkungen, wie z.B. "Frühstück ist wichtig" oder "Abendessen sollte nicht zu spät sein". Aber auch das ist selten.
Kenne ich auch, und nach meiner Erfahrung ist das oft der Anfang für Diätthemen, die ich generell einfach unappetitlich finde. Beim Essen möchte ich nicht hören, wer sich zu fett findet, wer mit welcher Art von Selbstmisshandlung wieviel Kilo abgenommen hat oder was und wann man nicht essen "darf", weil sonst dick/ ungesund /whatever. Leider ist Diet Talk viel zu normal geworden, ich glaub, die meisten merken das gar nicht mehr.

Ist ein bisschen ab vom Thema, allerdings könnte man es auch von zwei Seiten betrachten: Wenn Essen Privatsache ist, kann das auch bedeuten, mit seiner jeweiligen aktuellen Diät nicht hausieren zu gehen.
Zitat von martenotmartenot schrieb:So ist es bei uns auch. Nicht nur in der Arbeit, sondern eigentlich in allen Konstellationen, bei denen ich mit anderen Leuten gemeinsam esse. Jeder hat seine Vorlieben, Bedürfnisse, Einschränkungen, aber diese werden nicht (kritisch) kommentiert. Es wird höchstens hin und wieder neutral nachgefragt, worans liegt.
Das finde ich auch völlig legitim. Blöd ist halt, wenn man jahrzehntelang immer in dieser Situation ist. In jedem neuen Umfeld, jedes Mal, wenn jemand neues dabei ist usw.
Wenn es dann alle oder zumindest die meisten dabei belassen würden so wie bei dir, wäre es ja noch okay. Aber wie gesagt, meine Erfahrung mein Leben lang ist, in zahlreichen wechselnden Umgebungen, dass es dann plötzlich kein spannenderes Thema mehr zu geben scheint. Oder dass es wiederum den Startschuss für Diet Talk gibt. :shot:


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