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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

542 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Skandal, Sat1, Luke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

10.09.2024 um 21:52
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Gabs eigentlich schon Leute die das angezeigt haben?
Ja.
Schaust du hier
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ja ein weiterer "Betroffener", der sich zur Causa äußert und handelt.
Ein Mitglied des Bremer Behinderten-Sportverbands erstattet Anzeige.
Schluss mit lustig – findet Frank Schurgast und zieht Konsequenzen. Der zweite Vorsitzende des Bremer Behinderten-Sportverbandes lässt nach der Empörung vom Wochenende über die behindertenfeindlichen Sprüche des Comedians Luke Mockridge Taten folgen. Er zeigt ihn an.
Quelle: https://www.stern.de/lifestyle/leute/luke-mockridge--anzeige-wegen-beleidigung-und-hassrede-erstattet-35050068.html
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Denn das ist eine Erscheinung die ich wirklich nicht teilen kann
Musst du ja auch nicht.
Ist halt die Frage, ob du eine andere Position vertreten würdest, wenn du behinderter (Leistungs)Sportler wärst.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Das wäre so ein richtiger Alman-Move.
Was soll daran "richtig Alman" sein?
Du bist doch im juristischen Millieu unterwegs und weiss sicher, dass es beileibe keine deutsche Besonderheit ist Anzeigen zu erstatten. In den USA werden wegen weit weniger nachvollziehbarer Vorgänge Anzeigen erstattet.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die Leute glauben dann ja wirklich sie haben die Courage einer Sophie Scholl aufgebracht, dabei haben sie ein Anzeigenformular übers Internet ausgefüllt.
Diesen Vorwurf finde ich denkbar unangebracht. Ich glaube auch nicht dass der auf den Mann im oben verlinkten Artikel zutrifft.
In meinen Augen ist das eine ausgesprochen populistische Behauptung.
Es sind wirklich völlig andere Menschen gewesen, die sich öffentlich auf die Bühne gestellt haben und behauptet haben Sie fühlen sich wie Anne Frank oder Sophie Scholl.
Die Gleichsetzung finde ich vollkommen am Thema vorbei.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

10.09.2024 um 22:44
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich glaube hingegen, dass dieser Satz wirklich nur üble Nachrede ist. ;-)
Das bleibt dir unbenommen. Aber ich kenne solche Leute. Die halten sich für mutig. Woher meinst du komme ich zu der Meinung?

Aber es ist halt nicht couragiert, eine anonyme online-Anzeige machen. Da kommen wir zum nächsten Punkt. Ich kann mich sicher nicht wirklich in Behinderte reinversetzten und ich hoffe, ich werde es auch nie können. Aber wenn ich es versuche, kommen mir einige Dinge in den Sinn, die mir Angst machen würden. Dass vllt zwei Drittel meiner Bekannten weg wären und ich einen Großteil meiner Hobbys nachgehen könnte.

Aber was ein Luke Mockridge sagt und ob die ihm seine Show nehmen oder anderweitig verfolgen, wäre mir egal. Am Ehesten wahrscheinlich, dass der Sport nicht ernst genommen wird.

Leute die sich da engagieren, oder Behinderte begleiten etc. das finde ich couragiert. Habe ich auch noch nie gemacht, aber ich zeige auch keinen an. Im Enddefekt ist es sowieso ernüchternd. Da wirkliche Normalität schwierig ist. Du kannst als Schwerbehinderter heutzutage in den Urlaub fahren oder auf ein Konzert gehen, aber nicht alleine. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Was soll daran "richtig Alman" sein?
Du bist doch im juristischen Millieu unterwegs und weiss sicher, dass es beileibe keine deutsche Besonderheit ist Anzeigen zu erstatten. In den USA werden wegen weit weniger nachvollziehbarer Vorgänge Anzeigen erstattet.
Das war natürlich salopp ausgedrückt. Natürlich werden auch in anderen Ländern wegen weniger Anzeige erstattet. Frage ist ob es besonders zielführend ist.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ja.
Schaust du hier
Der Mann handelt auch im Namen von einem Behindertensportverband. Der wird auch den Sport und seine Schützlinge verunglimpft gesehen haben. Für zielführend halte ich es dennoch nicht. Der setzt aber als Betroffener auch ein Statement und hat sich auch davor täglich damit auseinandergesetzt.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es sind wirklich völlig andere Menschen gewesen, die sich öffentlich auf die Bühne gestellt haben und behauptet haben Sie fühlen sich wie Anne Frank oder Sophie Scholl.
Ja ist krank.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Die Gleichsetzung finde ich vollkommen am Thema vorbei.
Nur weil die einen es laut tun, heißt es nicht, dass die Anderen es nicht im Kopf haben.

Eben weil ich wie du sagst studiere, kenne ich solche Leute. Die verheimlichen ihre Engagements nicht gerade. Mit den Behinderten ist es letztendlich nichts anderes als mit Ausländern (und nein da zählt in dem Fall kein Erasmus-Student aus Málaga) Obdachlosen, Junkies und Schizophrenen. Einsetzten tun sie sich wahnsinnig für die über irgendwelche Vereine (besser als nichts) aber kennen tun sie keinen.

Genau wie irgendwelche Leute am Gymnasium früher aus dem Elternbeirat, die sich wichtig getan haben. Im Privatleben ist da nicht viel. Ich kann es sogar verstehen, es ist für einen erwachsenen Mensch mit Familie auch nicht umsetzbar. Aber ich habe mich immer mit den Leuten auseinandergesetzt. Da werden die Pupillen von den engagierten im Studentenwohnheim aber groß, wenn sie so Leute mal in echt sehen. Und nicht vor Rührung. Und das habe ich bei irgendwelchen Cashmere-Trägern genauso gemerkt, wie bei Leuten im Batikhemd. Und jeder weiß es auch in Wirklichkeit. Das ist nicht meine Entdeckung.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

10.09.2024 um 22:54
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:An sich ist es das selbe Prinzip bei Luke Mockridge. Der lebt natürlich von den Fernsehsendern und ist ein Kind seiner Zeit.
Nicht ganz - oder kennst du noch einen Mann unter 35, verwickelt in eine me-too Sache?
War me-too nicht was mit "alten Männern"?

Hab das eben mal bei Wikipedia nachgelesen, sein Anwalt war eben gut und ein bisschen Beziehungskrach war vielleicht auch dabei und das, was der Spiegel so aufdeckte und zurück nehmen musste. Gut, wer noch die Printausgabe hortet. Smile.

Er war weg. Und jetzt wieder da. Nennt sich Comeback. Seit heute, vergeigtes Comeback.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

10.09.2024 um 23:19
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Frage ist ob es besonders zielführend ist.
Ja, das ist die Frage, das sehe ich auch so. Aber das ist natürlich etwas völlig anderes, als zu behaupten, das wäre ein "typischer Alman Move.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Der setzt aber als Betroffener auch ein Statement und hat sich auch davor täglich damit auseinandergesetzt.
Ja.
Du hast gefragt, ob schon jemand angezeigt hat.
Und er ist jemand der angezeigt hat.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Eben weil ich wie du sagst studiere, kenne ich solche Leute.
Ich verliere jetzt ein bisschen den Faden, was meinst du mit "solche Leute"?
Kennst du Leute die Mockridge angezeigt haben?
Oder die irgendwelche anderen angezeigt haben?
Ich versteh es grad nicht.

Grundsätzlich stimme ich mit dir in der Frage über einen, ob das zielführend ist das Problem über Anzeigen lösen zu wollen. Zumal ich nicht unbedingt davon ausgehe, dass bei den Anzeigen viel rum kommt. Allerdings dürftest du das besser einschätzen können, mir fehlt da jegliche juristische Expertise.
Aus meiner Sicht ist das etwas was eher in einem gesellschaftlichen Diskurs Platz finden sollte. Wie wollen wir miteinander umgehen, was ist noch in Ordnung und wo ist eine Grenze. Aber ich habe Verständnis für diejenigen, die auch eigentlich juristischen Weg einschlagen wollen.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:War me-too nicht was mit "alten Männern"?
Nein, eigentlich nicht.
#me too war eine Kampagne zum Thema sexuelle Belästigung/sexuelle Übergriffe.
Und selbstverständlich sind und waren die Täter nicht nur alte Männer.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 00:06
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Nicht ganz - oder kennst du noch einen Mann unter 35, verwickelt in eine me-too Sache?
War me-too nicht was mit "alten Männern"?
Mit Kind seiner Zeit meinte ich, dass er die Sender braucht, gutes Image in sozialen Medien in modernen „Talkshows“. Also er muss sich dann natürlich auch angemessen verhalten. Bei einem Lars von Trier ist es egal, dann darf er halt mal ein Jahr nicht nach Cannes. Aber wenn dir als Luke Mockridge der YT-Kanal gesperrt wird oder du keine Werbepartner auf Insta hast, wird es schwierig.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Hab das eben mal bei Wikipedia nachgelesen, sein Anwalt war eben gut und ein bisschen Beziehungskrach war vielleicht auch dabei und das, was der Spiegel so aufdeckte und zurück nehmen musste. Gut, wer noch die Printausgabe hortet. Smile
Das kann sein. Ich hab den Fall nur oberflächlich verfolgt.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich verliere jetzt ein bisschen den Faden, was meinst du mit "solche Leute"?
Kennst du Leute die Mockridge angezeigt haben?
Oder die irgendwelche anderen angezeigt haben?
Ich versteh es grad nicht.
Ich will mich möglichst kurz fassen. Denn sonst geht es wirklich über den Faden hinaus. Leute die Mockridge angezeigt haben kenne ich nicht.

Aber ich kenne Leute, die wegen ähnlichen Sachen Anzeigen schreiben. Einmal wurde ein Bekannter von mir bei einer alternativen Party angezeigt, weil er sich im Drogenrausch ein Hakenkreuz auf die Stirn gemalt hat, er leidet obendrein noch unter einer Persönlichkeitsstörung und ist Punk. Wollte wohl auf Sid Vicious machen. Die Frau, die es zur Anzeige gebracht hat (sie hatte eine Frisur wie Sophie Scholl) hat Stunden nach der Anzeige einen Post geschalten, wo u.a stand „Nie Wieder!!!“ Die gute Dame hat einen Menschen angezeigt, der wahrscheinlich genauso links wie sie ist. Und die kannte den sogar entfernt! Die zeigen ihre eigenen Leute an!

Und das ist in meinen Augen paranoid. Und die würde vllt auch jemanden anzeigen, der irgendeinen Behindertenwitz macht, obwohl er gar nichts gegen Behinderte hat.

Und jetzt unabhängig von so konkreten persönlichen Erlebnissen. Ich finde diese Korrektheit heutzutage generell gerade zu paranoid. Es spaltet meiner Meinung nach und es beschränkt die Kunstfreiheit. Um wieder die Kurve zu kratzen, es ist ja durchaus angedacht, dass nur behinderte Leute auch Behinderte spielen dürfen. Aber nicht etwa, weil sie mehr Chancen in dem Bereich haben sollen, sondern weil es als „nachäffen“ gesehen wird. Das ist doch ein Wahnsinn, irgendwann braucht man gar keine Schauspieler mehr ausbilden, weil jeder nur sich selbst spielt.

Ich kenne auch Leute, die von sich liebend gern sagen, dass sie „politisch Korrekt“ sind. Und nicht etwa mit einem Augenzwinkern oder aus Trotz, weil es ja viel von Rechten aufgegriffen wird. Die meinen das ernst . Da kriege ich fast Ausschlag, welcher Alternative Mensch hätte früher von sich gerne gesagt, dass er „korrekt“ ist. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man sagen, das stammt aus einer CDU-Kampagne gegen Rechts. Oder eben es würde ausschließlich von Rechten verwendet werden.

Ich war nie wirklich politisch, aber ich bin aus verschiedenen Gründen öfter in „Alternativen“ Szenen unterwegs. Aber das schreckt mich mittlerweile fast ab. Denn mit die größten Gründe waren für mich immer die Progressivität und die Musik und so weiter. Aber das muss dem „Woken“ weichen. Aber wie gesagt, es scheint mir ziemlich gespalten. Frag mal manche Kreuzberger Punks, was die zur Causa Mockridge etc. sagen würden, da würden vielen die Ohren schlackern. Da ist das was ich sage gar nichts dagegen.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 01:42
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Und jetzt unabhängig von so konkreten persönlichen Erlebnissen. Ich finde diese Korrektheit heutzutage generell gerade zu paranoid. Es spaltet meiner Meinung nach und es beschränkt die Kunstfreiheit. Um wieder die Kurve zu kratzen, es ist ja durchaus angedacht, dass nur behinderte Leute auch Behinderte spielen dürfen. Aber nicht etwa, weil sie mehr Chancen in dem Bereich haben sollen, sondern weil es als „nachäffen“ gesehen wird. Das ist doch ein Wahnsinn, irgendwann braucht man gar keine Schauspieler mehr ausbilden, weil jeder nur sich selbst spielt.
Tja, da wurde viel erreicht, geht man mal von den ausschließlich männlichen Schauspielern im Shakespeares Theater im London des 16. Jahrhunderts aus: Frauen dürfen Frauen spielen, Tiere dürfen mitspielen, Kinderdarsteller werden zum Glück nicht so übermäßig eingesetzt wie noch in den 70ern und Indigene dürfen Indianer spielen und Farbige dürfen Farbige spielen (kein angemalter Othello mehr) und hey Behinderte dürfen Behinderte spielen und Alte dürfen Alte spielen ... mir ist da nicht klar, wieso das die Kunstfreiheit limitiert? Das Leben in Gänze soll "auf die Bühne" , das Theater als moralische Anstalt wird echter, unverlogener, authentischer. Die Kunst ist wesentlich freier, wird sie nicht nur von wenigen ausgeübt, ganz früher jenen, finanziert von den weltlichen und geistlichen Fürsten.

Sehr verehrter fassbinder125, hat dich beim Schreiben da vielleicht ein falscher Moment erwischt?

Also, so ganz persönlich, mir würde es null Freude bringen, über Leute, denen es schlechter geht als mir zu witzeln, ganz davon ab, dass jeder durch Unfall, Unglück behindert werden kann, die Überlebenden des Tsunami 2004, des Ramstein-Unglücks 1988, des ICE-Unglücks bei Eschede.

Und der Witz von Herrn M. "wer überlebt, gewinnt" ist falsch kulturell konnotiert; die Olympischen Spiele der Antike waren nicht die "Brot und Soiele" im römischen Kolosseum.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 05:45
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Im Kinofilm "Ziemlich beste Freunde" wird die Grenze gezeigt, der behinderte François besitzt viel Eigenwitz. Als der farbige Betreuer in der Szene in der Galerie sagt: "Keine Arme - keine Bonbons" ist es aus mit lustig, das war definitiv drüber und man merkt es als Zuschauer sofort, niemand lachte im Kino.
Gutes Beispiel, und sowas ist tatsächlich weit daneben. Das sind so Momente, wo einem das Lachen im Halse stecken bleibt, und genau diese Spannung zwischen tragisch und komisch ist es doch hauptsächlich, die den Film zu so einem Megaerfolg gemacht hat. Genau da, in solchen Details, steckt das große, für Normalos schwer erfassbare Drama des Behinderten und seines vermeintlich asozialen Freundes drin, das wir doch alle sehen wollen, und wofür wir Geld an der Kinokasse ausgeben. Wohl auch deshalb wurde sich über die Szene nicht überzogen Empört, weil man halt weiß, dass so ein Joke zwar irgendwo unangemessen ist, aber noch lange nichts, worüber man sich furchtbar aufregen muss, denn er spiegelt das Leben nun mal so ab, wie es oft tatsächlich ist - rau, tragisch und manchmal dabei auch furchtbar komisch. Solche fragwürdigen, garstigen Witze in passenden Momenten sind die Würze einer jeden guten Erzählung.

Man nehme zB die Filme von Tarantino. Die triefen nur so vor politischer Inkorrektheit, sind aber Megahits an den Kassen. Warum? Weil sie nun mal die Menschen so abbilden, wie sie letztlich oft wirklich sind, und kein PC Shitstorm der Welt wird sie vermutlich je anders machen. Ganz im Gegenteil, die Leute werden sich vermutlich eher noch extra quer stellen, und immer wieder die extremen Gegenposition suchen, wie Lucky Luke gerade eben wieder, weil jeder gute Cowboy da draußen weiß, dass gerade ein zu viel an PC mittlerweile auf der Straße einfach nur noch als spießig, unsinnig und hysterisch abgewunken wird, womit man den Respekt der Homies verliert.

Es gab schon immer politische Bestrebungen die Sprache/das Verhalten der Menschen zu kultivieren. Höflichkeit, Netiquette etc werden uns ja von Anfang an eingetrichtert, weil "das macht man nicht". Trotzdem verliert sich die Fassade bei den meisten Menschen oft in ihrem Alltag; besonders wenn sie irgendwie stark emotionalisiert sind. Warum? Weil, so ist man nicht. Zumindest nicht in unserem Innersten, in unserer wahren Natur, die uns viel viel stärker steuert, und unser Verhalten beeinflusst, als es das bisschen anerzogene Kultur ausgleichen könnte.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Tja, da wurde viel erreicht, geht man mal von den ausschließlich männlichen Schauspielern im Shakespeares Theater im London des 16. Jahrhunderts aus: Frauen dürfen Frauen spielen, Tiere dürfen mitspielen, Kinderdarsteller werden zum Glück nicht so übermäßig eingesetzt wie noch in den 70ern und Indigene dürfen Indianer spielen und Farbige dürfen Farbige spielen (kein angemalter Othello mehr) und hey Behinderte dürfen Behinderte spielen und Alte dürfen Alte spielen ... mir ist da nicht klar, wieso das die Kunstfreiheit limitiert? Das Leben in Gänze soll "auf die Bühne" , das Theater als moralische Anstalt wird echter, unverlogener, authentischer. Die Kunst ist wesentlich freier, wird sie nicht nur von wenigen ausgeübt, ganz früher jenen, finanziert von den weltlichen und geistlichen Fürsten.
Freiheit der Kunst wäre für mich, wenn alle alles spielen könnten, je nachdem was gerade künstlerisch wertvoller für das Werk erscheint, ohne dass irgendwer dabei schlimme Konsequenzen befürchten müsste. So ist das in meiner Empfindung eher diskriminierend, wenn nur bestimmte Leute bestimmte Arbeiten ausführen dürfen. Hat mit Progressivität nicht mehr viel zu tun, und bekommt an der Stelle auch so einen leichten reaktionären Tuch. Linke Ideale verwandeln sich bei Übertreibung in rechte Verhaltensmuster.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 06:32
Zitat von InterestedInterested schrieb:. Er will die Einladung annehmen und evtl. erklärt er dann noch mal, warum er einsieht, dass das einfach daneben war.
Eine Einladung gab es ebenfalls nicht. Da hat Herr Mockridge wohl wie bei all den anderen Dingen falsch verstanden oder es
Zitat von InterestedInterested schrieb:Comedian bedeutet ja nicht automatisch IQ.
;)


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 06:51
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Ganz im Gegenteil, die Leute werden sich vermutlich eher noch extra quer stellen, und immer wieder die extremen Gegenposition suchen, wie Lucky Luke gerade eben wieder, weil jeder gute Cowboy da draußen weiß, dass gerade ein zu viel an PC mittlerweile auf der Straße einfach nur noch als spießig, unsinnig und hysterisch abgewunken wird, womit man den Respekt der Homies verliert.
Klingt eher nach einem trotzigen Kleinkind oder einem pickligen Teenager in der Pubertät, der auf Gangsta machen will, sich dabei unglaublich cool findet, aber eigentlich nur lächerlich ist.

Zur Thread Frage - Arsch, nix anderes. Niveaulos und erbärmlich, was er da unter dem Deckmantel des "Humors" abgesondert hat.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 07:02
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Wer lacht über solch verächtliche Scheiße?
Da gibt es genug. Es gibt doch so einige Comedians, die oft Späßchen "unterhalb der Gürtellinie" machen. Für feineren Humor reicht es bei denen nicht.
Die sich das dann anschauen und darüber lachen sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Prollig, nicht die Hellsten eben, vermute ich mal.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 07:03
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Klingt eher nach einem trotzigen Kleinkind oder einem pickligen Teenager in der Pubertät, der auf Gangsta machen will, sich dabei unglaublich cool findet, aber eigentlich nur lächerlich ist.
Genau so sehe ich das auch, und das darf man ihm auch gerne so sagen; aber muss man das gleich canceln, sich furchtbar darüber aufregen, ihm Strafverfahren androhen, etc?

Was soll das bringen, als noch mehr Widerstand aus dieser Ecke, und eine unnötige politische Verhärtung?


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 07:19
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Aber ich kenne solche Leute. Die halten sich für mutig.
Sorry, aber glaube ich dir nicht.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Woher meinst du komme ich zu der Meinung?
"woke-bubble"bashing


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 07:44
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Klingt eher nach einem trotzigen Kleinkind oder einem pickligen Teenager in der Pubertät, der auf Gangsta machen will, sich dabei unglaublich cool findet, aber eigentlich nur lächerlich ist
Genau so nehme ich Luke Mockridge wahr.
Ich halte ihn für ein verwöhntes Göhr im Körper eines Erwachsenen, der von klein auf an zu selten im Leben das Wort "Nein" gehört hat.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 09:15
@nasenstüber
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Kannst du das wirklich nicht? Gut, kann natürlich sein, dass ich das etwas anders bewerte, weil meine Situation tatsächlich zuweilen deutlich schwieriger sein kann, als die der meisten Menschen. Naja, früher oder später kommen spätestens im Alter viele Menschen in solche Nöte, dann ändert sich vllt auch die Perspektive auf sowas.
Ich fand diese Aussage
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Würde ist aus meiner Sicht das kindlich narzisstische Verlangen des Menschen nach Liebe und Anerkennung in einem Leben, das nichts weiter im Sinn hat, als den Menschen in jedem Augenblick seines Lebens zu entwerten, zu prüfen und leiden zu lassen, weil er altert, weil er schwächelt, weil er sich mit dem Alter immer mehr seiner Unzulänglichkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst wird .. auch wenn manche das mit viel Selbstverleugnung ganz schön lange vor sich verbergen können.
etwas schwierig, aber das ist ja deine subjektive Ansicht wofür du sicher Gründe hast.
Und mit dem Alter hat meine Sicht auf deine Aussage nichts zu tun, denn jeder wird älter und spürt die Vergänglichkeit des Lebens und womöglich Schwäche/Unvermögen, spätestens wenn ernsthafte Erkrankungen vorliegen.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 10:08
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Sorry, aber glaube ich dir nicht.
Also gibt solche Leute nicht?
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:"woke-bubble"bashing
Das ist ja mal eine geile Wortschöpfung. Ich weiß immer manchmal noch nicht, ob sowas irgendwie ironisch gemeint ist, naja.

Wieso sollte ich grundlos jemanden „bashen“ wollen? Dass ich nicht viel von den Auswüchsen halte und warum habe ich ja wohl ausreichend begründet.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 11:05
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Nein, eigentlich nicht.
#me too war eine Kampagne zum Thema sexuelle Belästigung/sexuelle Übergriffe.
Und selbstverständlich sind und waren die Täter nicht nur alte Männer.
Zur Tatzeit, bis in die 70er Jahre zurückreichend, waren sie natürlich jüngere Männer, auch wenn ich im Wikipedia darüber bis auf eine Ausnahme keinen unter 35 zur Tatzeit finden konnte.
Zum Zeitpunkt des #me-too 2017 kann ich mich nicht erinnern, Männer aus dem Jahrgang 1989, dem Jahrgang von LM, involviert zu sehen.

Das ist einfach nicht lustig, was er da produziert. Jobwechsel?
Nach diesem Fernsehgarten war auch schon mal Rückzug erforderlich, Kiwi musste ihn stoppen:

Youtube: Luke Mockridge Auftritt ZDF Fernsehgarten Andrea Kiewel nimmt Stellung - 18.08.2019
Luke Mockridge Auftritt ZDF Fernsehgarten Andrea Kiewel nimmt Stellung - 18.08.2019
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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 11:52
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Das ist einfach nicht lustig, was er da produziert. Jobwechsel?
Nach diesem Fernsehgarten war auch schon mal Rückzug erforderlich, Kiwi musste ihn stoppen:
Also nachdem ich mir das Video angetan habe, frage ich mich wirklich was der Typ beruflich eigentlich macht? Es war kein Gag dabei der nur ansatzweise lustig war, das Publikum wirkt sogar gelangweilt.
Ich frage mich leider einfach nur warum einer Person die sich häufig durch irgendwelche despektierlichen Aussagen und Verhaltensweisen ins Aus befördert immer wieder zurück in die Medienlandschaft gezogen wird. Wie viele Skandale braucht es noch von ihm?


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 12:11
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Also nachdem ich mir das Video angetan habe, frage ich mich wirklich was der Typ beruflich eigentlich macht? Es war kein Gag dabei der nur ansatzweise lustig war, das Publikum wirkt sogar gelangweilt.
Ich habe kurz den Anfang angeschaut. Geht mir genauso. Das klang so, als ob jemand versucht, Comedian zu sein, der keine Ahnung hat, worauf es dabei ankommt. Schon der Anfang mit dem "Guten Teg, das war Schweizisch" - was sollte da der Gag sein?

Und das Spotten über Opis und alte Leute kam wohl auch nicht so gut an bei einem Publikum, das aus vielen älteren Leuten besteht - zumal die Ideen irgendwie nicht treffend waren. Also nicht so, dass man sich denken würde "Haha, da hat er recht", sondern eher nach "Hm, was war da jetzt der Gag?" Alte Leute riechen nach Kartoffeln? Echt jetzt?


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 12:23
@martenot
@janedoe95
@CharliesEngel
Der Auftritt war eine Scharade. Sozusagen eine 'Wette' aus einer anderen Sendung:
Auch in den Medien schlägt der Auftritt Mockridges hohe Wellen. Erst glauben einige Zuschauer an einen Streich von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. Doch dann stellt sich heraus, dass der Comedian eine inszenierte Einlage für seine neue Sat1-Sendung "Greatnightshow" zum Besten gab. Die Gags entwickelte er in Gesprächen mit drei Mädchen und drei Jungen im Grundschulalter. Witzig. Oder eben auch nicht.
Quelle: https://www.stern.de/kultur/tv/zdf-fernsehgarten--der-eklat-vom-lerchenberg-9402926.html

Unabhängig von dieser peinlichen Nummer zeigt es ganz gut, was der Fernsehgarten für ein merkbefreites Publikum hat. Die kannst du einmal auf der Bühne durchverarschen und sie bejubeln dich trotzdem. Dann doch lieber zu Schlager-Background im falschen Takt klatschen. btw, im Podcast ist er auch auf diesen Eintritt eingegangen.


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Luke Mockridge - Arschgeige oder überzogene Empörung?

11.09.2024 um 12:29
Zitat von univerzaluniverzal schrieb:Unabhängig von dieser peinlichen Nummer zeigt es ganz gut, was der Fernsehgarten für ein merkbefreites Publikum hat. Die kannst du einmal auf der Bühne durchverarschen und sie bejubeln dich trotzdem.
Die Schmiergelder für die Moderatorin, hätten die Firmen besser anders investieren sollen. Da ist wahrscheinlich nicht viel angekommen.


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