FlamingO schrieb:dabei äfft er gestisch Menschen mit Fehlbildungen der Gliedmaßen nach, und beide Hosts werfen sich vor Lachen in den Sessel.
Alles richtig, alles unterirdisch.
Ich glaube aber, das sich vor Lachen in den Sessel schmeißen, bezieht sich auf die beiden selbst und nicht auf die tatsächlich Betroffenen. Also die Nachäfferei des Protagonisten löst es aus und nicht die Fehlbildung. Ich glaube auch nicht, dass die real so eine Person auslachen würden.
Ich find's auch scheiße. Keine Frage - völlig unnötig und eine einfache, ehrliche Entschuldigung, dass man über's Ziel hinausgeschossen ist, hätte es erledigt. Auch das jetzige Verhalten ist halt Trotz, weil sich jetzt jeder zu Wort meldet, der auch mal was dazu sagen will.
Schließlich ist niemand von uns davor gefeit, durch Unfall oder Erkrankung durchaus so etwas zu erleiden. Auch die Hosts des Podcasts nicht.
Und zu den Paralympics allgemein. Der Grundgedanke war ja mal gut. Kriegsversehrten eine Möglichkeit zu bieten, ihre neuen körperlichen Umstände anzunehmen. Einen Umgang damit zu finden.
Neurologe Ludwig Guttmann Der Arzt, der die Paralympics erfand
In seiner Klinik setzte Guttmann von Anfang an auf sportliche Betätigung. Wettkämpfe sollten die Soldaten bei ihrem Kampfgeist packen und sie motivieren, ihre Genesung voranzutreiben. Das begann schon beim Ankleiden und Platznehmen im Rollstuhl. Guttmann schrieb:
»Mehr und mehr verstehen die querschnittsgelähmten Patienten, dass die vielen Aspekte des körperlichen Trainings …, in Kombination mit der Ergotherapie, den Workshops, den Korrespondenzkursen und nicht zuletzt den Freizeitaktivitäten, keineswegs nur Ablenkungen sind, mit denen Zeit totgeschlagen wird, sondern dass sie Wege repräsentieren, den Glauben in sich selbst wiederzufinden, um ihre Behinderung zu beherrschen und sich auf ein neues Leben in der großen, weiten Welt vorzubereiten.«
https://www.spiegel.de/geschichte/neurologe-ludwig-guttmann-der-arzt-der-die-paralympics-erfand-a-8bac0397-bffc-4c04-9979-0bee7846f15aUnd die Einteilung, Klassifizierung läuft natürlich nach Vorgaben.
DBS-Klassifizierungsordnung
Die DBS-Klassifizierungsordnung ist eine Vorgabe, die die Vergleichbarkeit der Leistungen der Athleten bei paralympischen Wettbewerben auf Grundlage des IPC Athlete Classification Code reguliert. Teilnahmeberechtigt sind nur Athleten, die mindestens eine der folgenden zehn Beeinträchtigungskategorien dauerhaft aufweisen:[8]
Beeinträchtigung der Muskelkraft
Beeinträchtigung der passiven Beweglichkeit
Amputation oder Fehlbildung von Gliedmaßen
Unterschiedliche Beinlängen
Kleinwuchs
Muskelhypertonie
Ataxie
Athetose
Beeinträchtigung der Sehfähigkeit
Geistige Beeinträchtigung
Auch Behinderungen wie Cerebralparese, Querschnittlähmung und Spastik sind über die genannten zehn Kategorien abgedeckt
Klassifizierung von Sportlern
→ Hauptartikel: Startklassen der paralympischen Sportarten
Es werden die Sportler zunächst in einer der zehn unterschiedlichen Behinderungskategorien eingeteilt, die international anerkannt sind („Klassifizierung“). Dabei werden die Art der Behinderung und ihre Auswirkung auf die Ausübung einer jeweiligen Sportart berücksichtigt. Innerhalb der einzelnen Behinderungskategorien werden die Athleten nach einer individuellen Prüfung in Startklassen der paralympischen Sportarten eingeordnet, die je nach paralympischer Sportart und je nach Behinderungskategorie sehr unterschiedlich sein können. Die Einteilung in Kategorien und Startklassen ist die Grundlage für faire Wettkämpfe, da sich ähnliche Behinderungen auf die funktionellen Fähigkeiten und Voraussetzungen der Sportler hinsichtlich einer Sportart unterschiedlich auswirken. Klassifizierungen und die Einordnung in Startklassen sollen Leistungen im Sinne der Chancengleichheit untereinander vergleichbar machen, so dass einzig und allein die individuellen Fähigkeiten, Kraft, Fitness, Ausdauer, taktisches und strategisches Geschick sowie mentale Stärke über den Erfolg in Leistungswettbewerben entscheiden.
Quelle:
Wikipedia: Paralympische SpieleEntsprechend gehe ich davon aus, dass die Teilnehmer freiwillig dabei sind.
Den Punkt, den ihr gerade besprecht, den halte ich für stark interpretiert, aber auch nicht für abwegig, dass Menschen der unterschiedlichen Epochen durchaus auch zu ihrer Belustigung so etwas getan haben.