Warum zahlen Frauen beim Friseur mehr als der Mann?
20.08.2024 um 16:06gagitsch schrieb:Das gilt nur bis zu einem gewissen Punkt. Wer legt dann fest was noch rauf soll und was wegbleiben kann? Du? Ich? keine Ahnung.Natürlich der Kunde!
Wenn meine Frisörin mich während der Wäsche fragt ob sie mir noch eine Pflege drauf machen darf kann ich auch einfach NEIN sagen. Dann hab ich schon wieder ein paar Euronen gespart.
gagitsch schrieb:Viel Spaß bei deiner Preisliste die alles benannt hat. Rechnen mal durch und du wirst sehen wie unrealistisch das istAlso meine Frisörin listet sämtliche Zusatzleistungen einzeln auf. Und der Herrenschnitt ist nicht billiger als der Damenschnitt.
Allerdings - und das habe ich ja eingangs geschrieben - ist das natürlich ein Pauschalpreis aus Mischkalkulation bei dem ich schlechter wegkomme als die gleichzeitig anwesende Dame mit dem Kurzhaarschnitt (die kommt dafür aber mit Sicherheit öfter hin - bei so einem Schnitt kannste nicht mal eben 4 Wochen später erst nachschneiden).
gastric schrieb:ermutlich, weil bspw der gasinstallateur anfahrt, material, arbeitszeit berechnet und nicht durchschnittspreise von allen gasinstallationen herannimmt und daraus einen durchschnitspreis berechnet und verlangt..... der sich dann nochmal nach diversen gasheizungen unterscheidet. Es ist einfach nachvollziehbar, wie der preis entsteht. Das fehlt beim friseur sowieso schon.... und wird erst recht schwammig, wenn dann auch noch unterschiedliche preise für damen und herren bepreist werden für die (laut preisliste) gleiche dienstleistung.Die allermeisten Handwerker machen bei ganz vielen Posten auch Pauschalpreise in Mischkalkulation, angefangen mit dem Stundenlohn. Das ist auch OK so und geht kaum anders.
Tussinelda schrieb:und noch einmal, der Basispreis kann für alle Menschen unabhängig vom Geschlecht gleich sein. Das geht sehr wohl, es gibt genug anderes, was dann tatsächlich mit den Haaren, dem Frisurwunsch, dem Aufwand und Material zu tun hat, woraus sich dann der Endpreis ergibt, welcher dann ganz individuell sein kann.
gagitsch schrieb:Unisexpreise würde deine Beschrieben Konsequenz nicht ändern, nur verschieben.Richtig, dann müßten die Herren mehr bezahlen und die Damen weniger.
gagitsch schrieb:Jetz lt bemängeltem Stand, wir ein Durschnittspreis kalkuliert der für Bsp mittellange Haare genommen wird, sagen wir 45,-€. Hier stimmt deine Argumentation das Einzelfälle da zuviel zahlen weil der Aufwand unterdurchschnittlich ist.Und wo bitte soll der Aufwand unterschiedlich sein, wenn genau die gleiche Dienstleistung beansprucht wird? Also z.B. Kurzhaarschnitt bei mitteldicken Haaren?
gagitsch schrieb:Ergo würden, ich schätze jetzt mal 1-5% der Frauen mit mittellangen Haare zu viel zahlen.Wenn's denn so wär - aktuell zahlen ja bei den allermeisten Frisören (siehe Eingangsposting) 100% der Frauen zu viel für den exakt gleichen Schnitt.
gagitsch schrieb:Wenn jetzt Unisexpreise kommen, dann muss der Friseur, da laut PAngV Gesamtpreise (der Basisleistung) anzugeben sind er so kalkulieren, das er nicht Minus macht, also müsste er wieder 45,-€ nehmen. Um ein Minus kalkulatorisch auszuschließen.Nö - er könnte einfach den Herren das abknöpfen, was er bisher bei den Frauen für den exakt gleichen Schnitt zuviel abgerechnet hat.
gagitsch schrieb:Das gilt alles auch für kurze und lange Haare.Die eigentliche Länge ist doch garnicht der wirkliche Punkt - auch wenn ich durchaus einverstanden wäre wenn man da auch unterscheidet.
Was wirklich einen Unterschied macht ist der Schnitt.
Wenn meine Freundin A. die eine ähnliche Haarstruktur hat wie ich sich ihre langen Haare in Stufen schneiden lässt, ist das nun mal deutlich aufwendiger wie wenn (wie bei mir) nur unten die Spitzen geschnitten werden (einfach nur unten wieder 'ne klare Linie).
Und natürlich dauert das auch deutlich länger.
gagitsch schrieb:Also ist Unisex moralisch super toll aber unfair in einer Dienstleistung. Ich hoffe ich konnte dir das erläutern.Nein, das konntest Du leider immernoch nicht.
Fair wäre der gleiche Preis für die gleiche Leistung.
Alles was an Zusatzleistungen dazu kommt wird ja ohnehin obendrauf extra abgerechnet.
gagitsch schrieb:Waschen und Föhnen ist bei meiner Frau ebenso längenabhängig. Also fair würde ich sagen. Das Herren auch trocken geschnitten werden erklär ich mir und meine Frau mir, zum einen das die wenigen Herren die kommen vorher gewaschen sind oder nur Bart geschnitten haben wollen.Man kann auch Frauen trocken schneiden - hängt halt von der Frisur ab.
gagitsch schrieb:Bei Frauen schneidet und färbt meine Frau nur mit waschen und föhnen. Da gibt es keine Ausnahme, denn viele Frauen wenden zuhause irgendwelche Produkte an, und wenn dann die Farbe nicht hält dann ist das ein Garantieproblem. Wer das nicht will, also waschen und föhnen, bekommt keine Farbe.Deine Argumentation ist falsch, wie hier auch schon geschrieben:
sooma schrieb:Auf ungewaschenem Haar (Talgbildung) wirkt die Farbe gleichmäßiger ein.Ich hab mir das auch mal lang und breit von der Frisörmeisterin erklären lassen, es geht dabei NICHT um die Produkte die privat verwendet werden sondern darum dass die Farbe anders einwirkt.
(Wenn bei dir vor der Farbe gewaschen wurde, dann war es Humbug.)
Waschen gehört beim Färben selbstverständlich mit zu dieser Zusatzleistung "Färben" (sie wird das doch hoffentlich nicht doppelt berechnen?), denn beim Färben bzw. nach dem Einwirken der Farbe wird anders gespült, gewaschen und gepflegt.
gagitsch schrieb:Du bist nicht naiv, du bist aber kein Selbstständiger Dienstleister der vor diesem Problem steht, faire Preise zu bilden die möglichst alles abdecken, auch in der Bassi ohne Minus zu machen.Ich hab so langsam den Eindruck Du willst am liebsten eine Preisliste aus möglichst wenig Positionen und mit möglichst viel Pauschalen in denen man möglichst viel verstecken kann...
Ich mag sowas nicht, ich möchte lieber eine ausführliche Preisliste die möglichst transparent und für mich nachvollziehbar ist.
gagitsch schrieb:Du bist nicht naiv, du bist aber kein Selbstständiger Dienstleister der vor diesem Problem steht, faire Preise zu bilden die möglichst alles abdecken, auch in der Bassi ohne Minus zu machen.Du doch auch nicht sondern Deine Frau.
Bist Du wenigstens Kaufmann? Deine Argumentation lässt nicht darauf schließen...
gagitsch schrieb:Es kann keine einen Basispreis geben, das wäre moralisch gut für die Gleichberechtigung aber wirtschaftlich falsch und dem Kunden gegenüber unfair.Kann es wohl - gibt doch Frisöre die das so machen bei der Basisdienstleistung "Schnitt".
Die klassischen Bundles wie "Waschen, Schneiden, Föhnen" sind genauso klassischerweise übrigens im Normalfall auch um 'ne Ecke preisgünstiger als die Summe der der Einzeldienstleistungen, und das hat gute (wirtschaftliche) Gründe.
gagitsch schrieb:Wenn die Kalkulationsanteile auch noch auf die Preisliste kommen müssten hätten wir alle verloren.Welche "Kalkulationsanteile"? Was soll denn das sein?
gagitsch schrieb:Auch jeder Handwerker der die Bestandteile auf der Rechnung hat, kann keine Preisliste mit einem Basispreis nennen. Das nennt sich dann Individualangebot und Individual-Rechnung. Beim Friseur soll aber alles vorher feststehen.Selbstverständlich kann der Handwerker das!
Wenn ich eine neue Heizung brauche kann er mir ganz genau sagen was er für die Heizung haben will, egal von welchem Hersteller.
Dann kommt noch der Stundenlohn oben drauf (Meister/Geselle/Azubi), das restliche Material und je nachdem Anfahrt und Entsorgung.
Bei solchen größeren Geschichten lässt man sich halt erst ein entsprechendes Angebot machen.
gagitsch schrieb:Wenn du das mal wirtschaftlich und buchhalterisch durchspielst, dann kommst du zu diesem selben Ergebnis. Moralisch magst du recht haben, aber ein Friseur als Dienstleister ist ein Unternehmen und keine Wohlfahrt.Jo. Kann ich. Und ich als Kauffrau komm ja nach wirtschaftlicher und buchhalterischer Betrachtung (dass Du das trennst find ich interessant, also "wirtschaftlich" von "buchhalterisch") eben zu dem Ergebnis dass es durchaus möglich ist für ein und dieselbe Dienstleistung den gleichen Preis zu verlangen.
gagitsch schrieb:Die Lösung wären immer noch ab-Preise, die gehen Unissex und werden den speziellen Wünschen viel viel gerechter. Aber dies würde der PAngV entgegenstehen."ab-Preise" sind aus gutem Grund nicht erlaubt - und buchhalterisch 'ne Katastrophe.
Btw. funktioniert damit Deine ach-so-tolle Software dann auch nicht mehr, denn die will dass Du in der Warenwirtschaft entsprechende Festpreise eingibst. Klar kannst Du später noch 'n Rabatt drüber jagen oder ähnliches, hättest Du Großkunden mit Festverträgen auch spezielle Abschläge usw. - aber wie Du's drehst und wendest, "ab" nimmt die Software nicht.
Hast Du schon mal mit einer kaufmännischen Software gearbeitet?
Warenwirtschaft? Buchhaltung?
Ich hab das Gefühl dass Du damit einerseits sehr haderst, andererseits aber viel zuviel von solchen Systemen erwartest und Dich massiv blenden lässt von dem was die dann teilweise als "Bilanz" ausspucken, speziell wenn's um Graphiken geht...
Ehrlich gesagt hab ich noch nie mit einer Warenwirtschaft zu tun gehabt die so wenige Posten hat wie ein Frisör auf seiner Preisliste.
Schon von daher kann ich nicht nachvollziehen wo Dein Problem mit langen Preislisten liegt.
Selbst wenn Du dann 100 Posten hast machst Du doch selbst 200 draus wenn Du dann noch nach Geschlechtern unterteilst?
Als Kundin (egal ob im Asia-Restaurant oder beim Frisör) les ich doch nur die Teile, die für mich relevant sind, wenn ich z.B. kein Schwein esse dann les ich das Schweine-Kapitel einfach nicht. Oder wenn ich beim Frisör nicht Färben lassen will, les ich auch nicht in welchen Längen das wieviel kostet - es interessiert mich halt nich.
Wo ist denn das Problem?
Schaufenster zu klein? Kleiner als beim Asia-Restaurant?