gastric schrieb::D hier kocht gar nichts hoch, man bemängelt einfach nur genau diesen umstand, weil es ganz einfach als unisexpreis gehen könnte.
Teilweise war es kochend.
Unisexpreise würde deine Beschrieben Konsequenz nicht ändern, nur verschieben.
Ich erklär dir gerne warum:
Jetz lt bemängeltem Stand, wir ein Durschnittspreis kalkuliert der für Bsp mittellange Haare genommen wird, sagen wir 45,-€. Hier stimmt deine Argumentation das Einzelfälle da zuviel zahlen weil der Aufwand unterdurchschnittlich ist.
Ergo würden, ich schätze jetzt mal 1-5% der Frauen mit mittellangen Haare zu viel zahlen.
Wenn jetzt Unisexpreise kommen, dann muss der Friseur, da laut PAngV Gesamtpreise (der Basisleistung) anzugeben sind er so kalkulieren, das er nicht Minus macht, also müsste er wieder 45,-€ nehmen. Um ein Minus kalkulatorisch auszuschließen.
Was passiert jetzt? Er zahlen nicht nur die 1-5% Frauen mit mittlellange Haaren mehr als der eigentliche Aufwand wäre, sondern alle anderen Geschlechter auch die weiniger Aufwand haben.
Das gilt alles auch für kurze und lange Haare.
Also ist Unisex moralisch super toll aber unfair in einer Dienstleistung. Ich hoffe ich konnte dir das erläutern.
gastric schrieb:Was er aber nunmal nicht ist, wenn für waschen, schneiden, föhnen bei damen mehr geld genommen wird, obwohl die herren keine andere behandlung erhalten. Das ist sogar ziemlich unfair, denn ganz offensichtlich kann er es sich bei herren leisten weniger zu nehmen. Entweder nimmt er dann bei damen zuviel oder bei herren zu wenig.
Waschen und Föhnen ist bei meiner Frau ebenso längenabhängig. Also fair würde ich sagen. Das Herren auch trocken geschnitten werden erklär ich mir und meine Frau mir, zum einen das die wenigen Herren die kommen vorher gewaschen sind oder nur Bart geschnitten haben wollen.
Das kann bei anderen Friseuren natürlich anders sein.
Bei Frauen schneidet und färbt meine Frau nur mit waschen und föhnen. Da gibt es keine Ausnahme, denn viele Frauen wenden zuhause irgendwelche Produkte an, und wenn dann die Farbe nicht hält dann ist das ein Garantieproblem. Wer das nicht will, also waschen und föhnen, bekommt keine Farbe.
gastric schrieb:einen basiswert für absolute grundleistungen unabhängig des geschlechts kalkulieren zu können und diese anzubieten? Bin ich da zu naiv?
Du bist nicht naiv, du bist aber kein Selbstständiger Dienstleister der vor diesem Problem steht, faire Preise zu bilden die möglichst alles abdecken, auch in der Bassi ohne Minus zu machen.
Es kann keine einen Basispreis geben, das wäre moralisch gut für die Gleichberechtigung aber wirtschaftlich falsch und dem Kunden gegenüber unfair.
gastric schrieb:Vermutlich, weil bspw der gasinstallateur anfahrt, material, arbeitszeit berechnet und nicht durchschnittspreise von allen gasinstallationen herannimmt und daraus einen durchschnitspreis berechnet und verlangt..... der sich dann nochmal nach diversen gasheizungen unterscheidet. Es ist einfach nachvollziehbar, wie der preis entsteht. Das fehlt beim friseur sowieso schon.... und wird erst recht schwammig, wenn dann auch noch unterschiedliche preise für damen und herren bepreist werden für die (laut preisliste) gleiche dienstleistung.
Wenn die Kalkulationsanteile auch noch auf die Preisliste kommen müssten hätten wir alle verloren.
Auch jeder Handwerker der die Bestandteile auf der Rechnung hat, kann keine Preisliste mit einem Basispreis nennen. Das nennt sich dann Individualangebot und Individual-Rechnung. Beim Friseur soll aber alles vorher feststehen. Warum ist dies Forderung denn in der Welt? Warum wird hier der Friseur so in die Mangel genommen. Die Frage könnte man auch mal stellen.
Tussinelda schrieb:und noch einmal, der Basispreis kann für alle Menschen unabhängig vom Geschlecht gleich sein. Das geht sehr wohl, es gibt genug anderes, was dann tatsächlich mit den Haaren, dem Frisurwunsch, dem Aufwand und Material zu tun hat, woraus sich dann der Endpreis ergibt, welcher dann ganz individuell sein kann.
Ja kann, aber ob das fairer ist bezweifle ich wie ich mehrfach dargelegt habe.
Wenn du das mal wirtschaftlich und buchhalterisch durchspielst, dann kommst du zu diesem selben Ergebnis. Moralisch magst du recht haben, aber ein Friseur als Dienstleister ist ein Unternehmen und keine Wohlfahrt.
Die Lösung wären immer noch ab-Preise, die gehen Unissex und werden den speziellen Wünschen viel viel gerechter. Aber dies würde der PAngV entgegenstehen.