nairobi schrieb:Das vermute ich auch. Bei den Preisen für die Damen stand nichts dergleichen dabei, trotzdem werde ich immer gefragt, ob noch etwas reinkommt (Stylinggel, Haarwachs, Spray oder ähnliches). Vielleicht setzt man bei den Frauen voraus, dass sie das wollen?
Das hängt ja immer stark von der Frisur ab. Als ich noch kurze Haare hatte, war z.B. das Styling deutlich mehr Aufwand als jetzt mit den langen Haaren, da hab ich auch zuhause deutlich mehr entsprechende Produkte verbraucht. Dafür fällt theoretisch beim Föhnen mehr Aufwand an (zuhause lass ich meine Haare lufttrocknen, beim Frisör gönn ich mir einmal glattföhnen, das ist ja auch sinnvoll grad wenn's um eine saubere Linie geht beim Spitzenschneiden).
Pitbo01 schrieb:Bei unterschiedlichen Grundpreisen sind das also zwei verschiedene Kalkulationen. Deshalb frage ich dich was der ausschlaggebende Faktor (nenne es wie du willst) dafür ist, wenn nicht das Geschlecht (in diesem Fall: FRAU = mehr Aufwand).
Pitbo01 schrieb:Ne, du weichst aus, sobald genau nachgefragt wird. Seh ja wohl offensichtlich nicht nur ich so.
gagitsch schrieb:Es gibt datenerfasst und auch vom gesunden Beobachtungsstand einen Mehrbedarf bei weiblichen Kunden als bei männlichen.
Das bezweifelt niemand hier - dass Frauen eher mal Zusatzleistungen (die obendrauf berechnet und bezahlt werden müssen) in Anspruch nehmen ist ja klar.
Aber darum geht es nicht, sondern um den Grundpreis bei exakt gleicher Leistung (z.B. Kurzhaarschnitt).
Selbstverständlich zahlt man für den sonstigen Plumpaquatsch ja drauf (Männlein wie Weiblein), von der Pflege beim Waschen über die Dauerwelle bis zur Flechtfrisur.
gagitsch schrieb:Das ist bedingt durch die durchschnittlichen längen der Haarpracht, durch die durchschnittlichen Mehraufwendungen.
Es wurden hier Beispiele gezeigt wie das in Sachen Haarlänge gehen kann (kurz / mittel / lang). Daran sollte es nicht scheitern.
Mehraufwendungen werden ohnehin getrennt abgerechnet.
Wir reden hier ja von einem Aufpreis bei exakt gleicher Dienstleistung.
gagitsch schrieb:Viele Friseure, behandeln Frauen ausschließlich nur mit Waschen und föhnen, selten ohne dies.
Richtig. Und man kann sich durchaus auch die Preise für "nur Waschen" oder "nur Föhnen" nennen lassen. Manchmal braucht's ja auch nur das, z.B. wenn man sich wie ich damals das Handgelenk bricht.
In schwäbischen Kleinstädten findest Du auch noch den Klassiker "Waschen und Legen" (also ohne Schnitt). Das wird vor allem von den älteren Damen die das selbst nicht mehr hinkriegen gerne genommen, diese Klientel gibt es durchaus noch.
In der Kalkulation wirst Du die genannten Positionen trotzdem immer getrennt kalkulieren (müssen).
Klassiker wie "Waschen, Schneiden, Föhnen/Stylen" wirst Du trotzdem immer als Bundle-Preis genannt finden, denn das ist genau das, was die Mehrheit der Leute (Männlein wie Weiblein) in Anspruch nimmt und deshalb auch vergleichen können will.
gagitsch schrieb:Ich sage es ist im Durschnitt so, weil im Durchschnitt der Aufwand höher ist und das hat etwas mit der Haarmode und dem persönlichen Geschmack der eigenen Frisur zu tun und nichts mit dem Geschlecht.
Du drehst Dich da im Kreis:
"im Durchschnitt ist der Aufwand [bei Frauen] höher ... hat nichts mit dem Geschlecht zu tun"
Richtig ist:
Frauen nehmen häufiger zusätzlich zum reinen Haarschnitt (Grundpreis Schnitt - um den es hier geht) Zusatzleistungen in Anspruch. Diese Zusatzleistungen sind bepreist und der Frisör fragt z.B. "darf ich Dir noch eine Pflege draufmachen?" beim Waschen bzw. es ist schon bei der Terminplanung abgesprochen dass z.B. die Haare gefärbt werden sollen (Zusatzleistung: Farbe).
Frauen beim Frisör bedeuten NICHT: Mehr Aufwand.
Frauen beim Frisör bedeuten: Es werden deutlich mehr extra abgerechnete Leistungen in Anspruch genommen (z.B. Dauerwelle).
Der Vergleich mit der Karte vom Asia-Restaurant war vielleicht garnicht so schlecht, denn da kann man zum Hauptgericht auch noch allen möglichen Kleinkram dazu bestellen - der wird dann auch extra berechnet, klar.
gagitsch schrieb:Das ist ja mein bzw ein Kritikpunkt. Ab-Preise würden es fairer machen. Basispreise machen es deutlich schwerer da für Kleinaufwendungen etwas zu bieten. Egal ob Unisex oder getrennte Preislisten.
Seh ich nicht so.
Wegen mir darf die Preisliste vom Frisör gerne so aussehen wie beim Beispiel das
@Tussinelda da gepostet hat.
Ich finde das viel, viel transparenter für mich als Kundin wenn ich da klar lesen kann was die "Kleinaufwendungen" kosten.
Ich hab aber auch kein Problem damit wenn die Preisliste dann fast so lang wird wie die Speisekarte vom Asia-Restaurant.
Im Gegenteil, je kürzer die Preisliste desto klarer ist für mich dass da nicht sauber kalkuliert wird, denn letztendlich muß man ja auch "Kleinaufwendungen" bepreisen können (bei der Pflege z.B. Produkt/Wasser/Zeit).
Ich hab kein Problem damit wenn jemand die reine Haarwäsche nach drei verschiedenen Haarlängen berechnet. Ich weiß ja selbst dass ich für die langen Haare mehr Shampoo brauche, mehr Wasser und mehr Zeit.
devil075 schrieb:Und auch wenn der Durchschnitt der Frauen mehr Aufwand macht...
Ich denke er meint mit "Aufwand" sowas wie "nimmt mehr Zeit in Anspruch weil mehr Zusatzleistungen dazu kommen als bei Männern". Das wäre aber ein klassischer Kalkulationsfehler, denn der Aufwand für die Zusatzleistungen wird ja in den Zusatzleistungen bereits einkalkuliert (z.B. im Produkt "Dauerwelle").
gagitsch schrieb:Die Beleg der Preislisten sind ja das eine, auch Studien stützen sich darauf. Die Frage die wirklich wichtig ist, wie kommen die Preise zustande.
Richtig, und diese Frage wurde Dir ja jetzt schon mehrfach von verschiedenen Leuten gestellt und Du hast sie bisher immer damit begründet, dass Damen immer mehr Aufwand bedeuten würden - aber nicht worin dieser höhere Aufwand denn besteht.
Ich find das irgendwie auch rein vom Marketing her alles irgendwie schräg - also was das Selbstverständnis der Frisöre angeht.
Aus Kundensicht ist es ja so, dass man zum Frisör geht, weil man eine Dienstleistung in Anspruch nehmen will, gerne auch im Standard-Bundle (wie eben "Waschen, Schneiden, Föhnen/Stylen").
Wenn ich - als Anbieter - dem Kunden Zusatzleistungen verkaufen kann, bin ich doch HAPPY!!!
Das ist nicht "Mehraufwand", das ist ist der Job, das ist Umsatz, das ist GEWINN!!!
Der frisch geschnittene Kunde lässt sich Stylen? Juhu, Zusatzleistung!
Kunde traut sich Farbe? Prima, Zusatzleistung!
Kopfmassage? Gerne, Zusatzleistung!
Glücklicher Kunde? => Trinkgeld und Wiederholungsoption!