"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

Darüber hinaus möchte ich weiterhin allen zustimmen, die den ganzen Vorfall (sowie andere) auch nur auf rein ethisch-moralischer Ebene und nicht nur rechtlich bewerten. Auf ethisch-moralischer Grundlage lautet auch mein Urteil schon wie folgt: Absolut unangemessenes Verhalten, Entgleisung.

gewitter32 schrieb:s wird offiziell ermittelt und gut.

Genau!

Ps.

Übrigens damit hat er absolut recht:

abbacbbc schrieb:Vielmehr plädierte der Rechtswissenschaftler dafür, genauer zu analysieren, wo die Probleme herrühren und warum sich rechtes Gedankengut in der Gesellschaft verbreitet.

fischersfritzi schrieb:Warum nennst du sie jetzt "Täterin".
Es wurde gerade lang und breit besprochen, dass auch für sie die Unschuldsvermutung gilt.

Finde ich ja okay, aber im gleichen Beitrag bezeichnest du sie als Rassistin. Da gilt dann nicht die Unschuldsvermutung?

fischersfritzi schrieb:Solmecke hat das anders eingeordet
Wurde hier bereits verlinkt.

rhapsody3004 schrieb:Eine Einschätzung von einem Rechtswissenschaftler.

Also ist der korrekte Schluss: die Situation ist nicht eindeutig. Dafür werden schon Ausschlüsse, Hausverbote und Kündigungen ausgesprochen.

Also warten wir ab, was die Staatsanwaltschaft am Ende als Ergebnis ermittelt

rhapsody3004 schrieb:bsolut unangemessenes Verhalten, Entgleisung.

Noch dazu (aus meiner Sicht) völlig grundlos bereits, da sie ja alle bester Laune/Stimmung schienen und nicht im Zorn heraus agierten bzw. sich nicht aus dem Zorn heraus zu etwas hinreißen ließen.

Aber sicherlich werden einige jetzt damit wieder kommen, dass man auch in einem Zustand der Euphorie sich zu etwas hinreißen lassen kann. Klar, aber muss es dann eine Hass-Hetz-Parole gegen Bevölkerungsteile - konkreter gegen Ausländer gerichtet sein?

abbacbbc schrieb:Dafür werden schon Ausschlüsse, Hausverbote und Kündigungen ausgesprochen.

Da können ja die Strafverfolgungsbehörden nichts zu.

Ps.
Dass Sylter-Club ihnen Hausverbot zukünftig erteilt hat (war doch richtig so oder?) ist hingegen nachvollziehbar.

Genauso wenn sie daran festhalten sollten, selbst wenn diese Gäste keine Straftatbestände verwirklicht haben sollten, wäre es auch Club-Sicht nachvollziehbar.

Ein Verbot des Liedes würde den Rechten nur weiter zuspielen, würden wieder über "Zensur" der "Linksgrün-Versiften"-Regierung rumheulen.

Man sollte lieber das "Undichten" wie etwa das Zeigen des "Hitler/Kühnengruß" mit einer saftigen Geldstrafe von 5000 Euro belegen - dann wäre schnell Ruhe. Die Videoaufnahmen wären ja Beweis genug, denk ich mal^^

Die Fascho-Trolle bezeichnen Kritiker lachend mittlerweile als "Spießer mit Stock im Arsch" - Rassismus ist auch voll witzig - werden ganz schön mutig im Neuland diese kleinen Feiglinge.

gewitter32 schrieb:Ich frage mich, wie man mit 2 Fingern auf dem Mund grölen kann? Ich könnte es nicht

Dieses bewusste Blödstellen lässt schön tief blicken, aber gut: brav weitermachen :D

Simplizissimus schrieb:wie etwa das Zeigen des "Hitler/Kühnegruß" mit einer saftigen Geldstrafe von 5000 Euro belegen

Der Gruß ist verboten und bei Anzeige wird eine saftige Geldstrafe fällig. Als Faustregel gilt ein Monatsgehalt. Aber der Richter kann auch eine höhere Strafe aussprechen.

Simplizissimus schrieb:Ein Verbot des Liedes würde den Rechten nur weiter zuspielen, würden wieder über "Zensur" der "Linksgrün-Versiften"-Regierung rumheulen.

Mensch; Diesen Song auf den Index zu setzen, - dafür gibt es doch gar keine ausreichende Grundlage. Wird auch niemand ernsthaft aus der Politik fordern.

Etwas anderes, wenn private oder öffentliche Veranstalter wie die Stadtverwaltung München im eigenen Ermessen und der Prävention wegen diesen Song verbieten zu spielen.

Ps.
Die Stadtverwaltung München dürfte alles andere als Linksgrün sein.

@Aniara

Hab ich doch geschrieben :D

Aniara schrieb:Als Faustregel gilt ein Monatsgehalt.

Da hat man ihnen, mit der Kündigung, ja direkt geholfen.

rhapsody3004 schrieb:Die Stadtverwaltung München dürfte alles andere als Linksgrün sein.

Öhm.... bist du sicher?

abbacbbc schrieb:Also ist der korrekte Schluss: die Situation ist nicht eindeutig. Dafür werden schon Ausschlüsse, Hausverbote und Kündigungen ausgesprochen.

Tja, anscheinend zählt für die Arbeitgeber/die Uni der vorauseilende Gehorsam mehr als ein rechtskräftiges Urteil. Wie lange mag es wohl dauern, bis so ein Urteil gesprochen wird? Bis dahin scheint schnelles Handeln das Gebot der Stunde zu sein. Stellen wir uns nur vor, sie könnte in dieser Zeit die gesamte Uni mit ihrem braunen Unfug beschallen oder die Reputation des Arbeitgebers durch ihre bloße Anwesenheit nachhaltig ruinieren. Ideologisch und ökonomisch macht das natürlich total Sinn. Ein Paradebeispiel dafür, wie Angst vor Imageverlust zu vorschnellen Entscheidungen führen kann.

rhapsody3004 schrieb:Noch dazu (aus meiner Sicht) völlig grundlos bereits, da sie ja alle bester Laune/Stimmung schienen und nicht im Zorn heraus agierten bzw. sich nicht aus dem Zorn heraus zu etwas hinreißen ließen.

Aber sicherlich werden einige jetzt damit wieder kommen, dass man auch in einem Zustand der Euphorie sich zu etwas hinreißen lassen kann. Klar, aber muss es dann eine Hass-Hetz-Parole gegen Bevölkerungsteile - konkreter gegen Ausländer gerichtet sein?

Ich denke, dass die Nazi-Parolen im euphorisch, besoffenen Zustand allgemein gegröhlt und eben nicht zornig an anwesende Personen gebrüllt wurden spricht eher dafür, dass das Urteil wahrscheinlich milder ausfallen wird. Für mich macht das noch einen Unterschied auch wenn die Botschaft im Geiste die Gleiche ist.

rhapsody3004 schrieb:Da können ja die Strafverfolgungsbehörden nichts zu.

Ps.
Dass Sylter-Club ihnen Hausverbot zukünftig erteilt hat (war doch richtig so oder?) ist hingegen nachvollziehbar.

Genauso wenn sie daran festhalten sollten, selbst wenn diese Gäste keine Straftatbestände verwirklicht haben sollten, wäre es auch Club-Sicht nachvollziehbar.

Sag ich ja auch nicht und Hausverbote ist Hausrecht.

Am Ende kann aber eins vom anderen beeinflusst sein, weil es öffentlich zelebriert wird und "jeder ja was tun muss"

Und wenn am Ende das ganze nicht so heiß gegessen wird, stehen imho viele doof da.

Ist ähnlich zur Rammstein Berichterstattung, Forderung des Verbietens und am Ende ist man "nur" auf der Moralseite angekommen.

Und dann bleibt eben die große Empörung und das Gefühl , dass ggf. mit der Berichterstattung und Forderungen man zu weit in eine Richtung gegangen ist.

Das macht dann "moralische" Täter " zu Opfer

Aniara schrieb:Der Gruß ist verboten und bei Anzeige wird eine saftige Geldstrafe fällig. Als Faustregel gilt ein Monatsgehalt.

Wo hast du die Faustregel denn her? Und: 30 Tagessätze würde ich nicht gerade als saftige Geldstrafe bezeichnen. Eher ganz am unteren Limit.

gewitter32 schrieb:Öhm.... bist du sicher?

Um ehrlich zu sein gerade nicht.

Was aber sicher ist, dass Baumgärtner kein Linksgrüner ist:

Noumenon schrieb:„Das Lied wird nicht gespielt – weder im Zelt noch sonst irgendwo“, sagte der für die Organisation der Wiesn zuständige Münchner Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) am Montag im Bayrischen Rundfunk (BR). An Wirte und Schausteller ergehe eine klare Anweisung.

abbacbbc schrieb:und Hausverbote ist Hausrecht.

Ja, und das Hausrecht wird nur durch das AGG eingeschränkt, bei besonders Clubs, die als privat-öffentlich angesehen werden können.

abbacbbc schrieb:Und dann bleibt eben die große Empörung und das Gefühl , dass ggf. mit der Berichterstattung und Forderungen man zu weit in eine Richtung gegangen ist.

Was die Berichterstattung angeht, bin ich auch dafür, dass sich jetzt auch nicht nur auf diesen einen Sylt-Vorfall eingeschossen werden sollte, sondern auch noch auf andere, die sich auch auf Sylt und darüber hinaus auch in anderen Teilen Deutschlands (Niedersachsen bspw.) und wohl auch auf irgendeinem Elite-Internat abgespielt haben sollen.

Für mich verdienen all diese Fälle Aufmerksamkeit!

Wahrscheinlich wird es nur nicht zu jedem Vorfall auch noch Videos geben. Oder je nachdem auch nur nicht alle viral gegangen.

rhapsody3004 schrieb:Um ehrlich zu sein gerade nicht.

Der Münchner Stadtrat ist durchaus linksgrün geprägt. Jedenfalls haben die Grünen und die SPD gemeinsam mit der CSU die drei stärksten Fraktionen. Generell nehme ich die Stadt München eher als liberal und weltoffen wahr (sonst wäre ich wohl auch schon längst weggezogen).

Ein Artikel bei T-Online fasst das Geschehen denke ich ganz gut und treffend zusammen und bildet auch das ab, was ich hier immer wieder kritisiere. Man bekommt mehr und mehr den Eindruck, die Gruppe, aber insbesondere die junge Frau müssen mit ihrem Gesicht für die generelle Unzufriedenheit herhalten, die derzeit in der Gesellschaft in Deutschland herrscht:

[...] Der Entrüstungssturm über die Sylter "Party-Nazis" entlarvt eine kollektive Schwäche: Solange man sich einfache Gegner aussuchen kann, muss man sich nicht an die schwierigen herantrauen.

[...] Klar, was diese Vollpfosten angerichtet haben, ist dämlich, verletzend und womöglich auch justiziabel. Wie nun aber die ganze Republik bis hinauf zum Bundeskanzler, der Bundestagspräsidentin und dem Bundespräsidenten lauthals ihr Entsetzen über das Filmchen kundtut, wie die grölenden Dumpfbacken in den sozialen und auch in einigen Boulevardmedien regelrecht gejagt werden und wie der Rest der Medienrepublik wohlig in den Chor der Entrüstung einfällt, das ist schon ziemlich merkwürdig.

[...] Sich über rechtsextreme Umtriebe zu empören (und über alles, was danach aussieht, selbst wenn es "nur" besoffene Jugendliche sind), ist in der krisengeschüttelten Bundesrepublik zu einem willkommenen Ventil geworden

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/menschen-schicksale/id_100415096/die-empoerung-ueber-sylt-nazis-ist-empoerend.html

Kleine Randnotiz, dass hier voll "Vollpfosten" gesprochen wird, hat so ein kleines Geschmäckle, hatte es die Empörung über dieses Wort in Zusammenhang mites vor Wochen ja auch in die News-Trends geschafft. Ebenfalls ein Thema was von den Medien extrem hochgeschaukelt wird, da jedoch ganz ohne die Hilfe von TikTok, X und Co.

Aniara schrieb:Finde ich ja okay, aber im gleichen Beitrag bezeichnest du sie als Rassistin.

Bitte ziter das

Star-Ocean schrieb:. Man bekommt mehr und mehr den Eindruck, die Gruppe, aber insbesondere die junge Frau müssen mit ihrem Gesicht für die generelle Unzufriedenheit herhalten, die derzeit in der Gesellschaft in Deutschland herrscht:

Das aber ganz sicher nicht, weil sie eine Frau ist.

Hätte da ein Kerl so offensichtlich-direkt und fröhlich-lautstark in die Kamera gegrinst und gegrölt, hätte ihn wohl dasselbe Schicksal ereilt und diene womöglich auch als Ventil.

Ich persönlich verurteile alle, die mit gegrölt oder auch nur etwas on Form von Bewegungen gezeigt bzw. angedeutet haben.

Star-Ocean schrieb:in den Chor der Entrüstung einfällt, das ist schon ziemlich merkwürdig.

Was Fremdenfeindlichkeit angeht oder damit auch nur Witze zu machen, da reagieren viele Deutsche und Nichtdeutsche-Staatsbürger nun mal besonders empfindlich drauf - völlig nachvollziehbar wie ich meinen würde.


Und na klar dürfte es nochmals umso mehr schockieren, wenn bestimmte Parolen nicht aus eher erwartbaren Richtungen kommen bzw. gegrölt werden bzw. wurden, sondern nun auch von da gekommen sind, wo man es weniger erwarten würde, erwartet hätte.



Sylt und das feinere und darüber hinaus auch gebildetere Klientel, da dürfte man zumindest solche öffentlichen Entgleisungen weniger erwartet haben.

Unter diesem Aspekt nur sollte sich die Medien dann aber auch nochmal mehr auf Vorfälle auf Elite-Internaten fokussieren, weil genauso weniger typisch für solche Entgleisungen.

rhapsody3004 schrieb:Und na klar dürfte es nochmals umso mehr schockieren, wenn bestimmte Parolen nicht aus eher erwartbaren Richtungen kommen bzw. gegrölt werden bzw. wurden, sondern nun auch von da gekommen sind, wo man es weniger erwarten würde, erwartet hätte.

Eben nicht, das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, hat mit dem sozialen Status gar nichts zu tun.

Star-Ocean schrieb:Man bekommt mehr und mehr den Eindruck, die Gruppe, aber insbesondere die junge Frau müssen mit ihrem Gesicht für die generelle Unzufriedenheit herhalten, die derzeit in der Gesellschaft in Deutschland herrscht:

Denk ich eher weniger, vielmehr, das sich eine "Hau drauf" Mentalität gebildet hat, die sich wachsender Beliebtheit erfreut, während bei Straftaten kräftig relativiert wird, was aber nichts Neues ist.

Rassismus wird, zurecht, seit Längerem geächtet, kann man wissen, das man sich mit so Aktionen keine Freunde macht.

Fellhase schrieb:Eben nicht, das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, hat mit dem sozialen Status gar nichts zu tun.

Bestimmtes Denken/Denkweisen - ja.

Und je nach Gesellschaftsschicht dann eher auch nur zwischen den Zeilen zu agieren. Subtiler vorzugehen. Motivation, Zweck, zu versuchen auch immer den Schein des Bürgerlichen zu wahren.

Öffentliche Entgleisungen dürfte man nicht so sehr mit allen Gesellschaftsschichten in Verbindung bringen. Oder auch nicht mit bestimmten Örtlichkeiten wie bspw. auf Sylt.
Auf Malle (nur als Beispiel) dann schon wieder eher.

Fellhase schrieb:Eben nicht, das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, hat mit dem sozialen Status gar nichts zu tun.

@Fellhase
Das ist richtig und war auch schon immer so. Oft fallem einem selber aber auch die Fälle auf, die sich im direkten Umfeld abspielen.