"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

Groucho schrieb:Ich habe keine Ahnung, wie man hier diese Schlussfolgerung ziehen kann.
Aber in Zeiten wo die AfD zweistellige Zustimmungswerte hat, habe ich nicht das geringste Problem mit Symbolpolitik, wenn dieses Symbol gegen Rassismus ist.

Endlich - da ist er wieder der Fingerzeig auf die AfD als einfache billige Argumentation zur gesamten Grundproblematik. Rassismus in Deutschland begann ja auch erst 2013 mit Parteigründung

Groucho schrieb:Nein, ich denke nicht, dass die Frau auf dem Unigelände ausfällig geworden sein muss, um von dort verbannt zu werden.
(Was das betrifft, gibt es genug Beispiele wo jemand wegen seines Verhaltens den Job verloren hat, obwohl das Verhalten nicht auf dem Firmengelände statt fand.)

Richtig und wenn diese Publik wurden, war das mit großer Wahrscheinlichkeit mit der gleichen Symbolpolitik zur Abwehr von Rufschädigung. Ökonomisch und juristisch nachvollziehbar.

Groucho schrieb:Es sei denn du kannst zeigen, dass bspw. die HWK da mit zweierlei Maß misst.

Richtig. Da es kein berühmtes Gegenbeispiel gibt, kann dies nicht abschließend geklärt werden, ist aber in dubio pro reo anzunehmen.

Groucho schrieb:Nur weil du es nicht verstehen willst?

Ich habe meinen Standpunkt dargelegt. Und zwar nicht als Einzeiler. Du musst nicht auf jeden Satz eingehen wenn dir dann nach meiner Reaktion keine passende Gegenantwort mehr einfällt, als irgendwelche Halbsätze mit Lach-Smilies.

Groucho schrieb:Weißt du gar nicht, was das Wort bedeutet?
Das ist doch genau das, was du machst "Und was ist mit den anderen Fällen, wo niemand...?"
Mal an die eigene Nase fassen. :D ;-)

Spam, Zitat bitte.

Star-Ocean schrieb:Endlich - da ist er wieder der Fingerzeig auf die AfD als einfache billige Argumentation zur gesamten Grundproblematik. Rassismus in Deutschland begann ja auch erst 2013 mit Parteigründung

Die AfD hat schon ihren Anteil in den letzten Jahren geleistet, dass Unsagbares wieder Sagbar geworden ist und Menschen sich auch wieder mehr trauen aus der Deckung zu kommen.


Zumal sie ein Feindbild wie schon lange nicht mehr erschaffen hat.

Kurz: Ja, ich denke auch, dass die AfD Rassismus sowie allgemeine Fremdenfeindlichkeit (letztes auch nur wegen geschürter Ängste) innerhalb der Bevölkerung und das bis in die Mitte hinein wieder genährt hat.

rhapsody3004 schrieb:Kurz: Ja, ich denke auch, dass die AfD Rassismus sowie allgemeine Fremdenfeindlichkeit (letztes auch nur wegen geschürter Ängste) innerhalb der Bevölkerung und das bis in die Mitte hinein wieder genährt hat.

Das bezweifle ich auch nicht. Es ist aber nicht die einzige kausale Ursache.

Star-Ocean schrieb:Endlich - da ist er wieder der Fingerzeig auf die AfD als einfache billige Argumentation zur gesamten Grundproblematik. Rassismus in Deutschland begann ja auch erst 2013 mit Parteigründung

Ich habe keinen Schimmer, was du mir damit sagen willst, oder warum du unterstellst, ich würde insinuieren, dass es Rassismus erst seit 2013 gibt.
Sorry, ich erkenne keinen Sinn in deiner Aussage.

Star-Ocean schrieb:Richtig und wenn diese Publik wurden, war das mit großer Wahrscheinlichkeit mit der gleichen Symbolpolitik zur Abwehr von Rufschädigung. Ökonomisch und juristisch nachvollziehbar.

Na dann haben wir das ja geklärt.

Star-Ocean schrieb:Richtig. Da es kein berühmtes Gegenbeispiel gibt, kann dies nicht abschließend geklärt werden, ist aber in dubio pro reo anzunehmen.

Dummerweise hast du (bezogen auf die Uni) ein "In dubio anti reo" daraus gemacht ;-)

Star-Ocean schrieb:, Zitat bitte.

Verstehe ich das richtig ich soll dir zitieren, wo du einen

Star-Ocean schrieb:Whataboutism

benutzt?

Kein Problem:

Star-Ocean schrieb:Es sind weitere Bilder und Videos von ähnlichen Vorfällen ans Licht gekommen, und die Personen darauf sind ebenso identifizierbar und diskutierbar. Das ist der Kern der Kritik

Das ist - um dich zu zitieren - "der Kern" deines "whataboutism"

Star-Ocean schrieb:Die betreffende Dame ist 24, sie hat eine Straftat begangen. Muss sie wegen dem medialen Rummel nun neben der sozialen Ächtung auch noch Jahre ihres Lebens durch eine Exmatrikulation verlieren?

Selbst das wissen wir nicht (ob Straftat). Am ehesten Persönlichkeitsrechte derer, die mit einer Veröffentlichung ggf. nicht einverstanden waren.

Groucho schrieb:Dummerweise hast du (bezogen auf die Uni) ein "In dubio anti reo" daraus gemacht ;-)

Die Privatperson wird voraussichtlich angeklagt werden, wohl kaum die Uni.

Groucho schrieb:Kein Problem:
Star-Ocean schrieb:
Es sind weitere Bilder und Videos von ähnlichen Vorfällen ans Licht gekommen, und die Personen darauf sind ebenso identifizierbar und diskutierbar. Das ist der Kern der Kritik
Das ist - um dich zu zitieren - "der Kern" deines "whataboutism"

Ok ist es schon Whatsboutism wenn man beim Thema bleibt und weitere Beispiele anführt die im Zusammenhang mit dem Lied stehen?

HorstHamster schrieb:Selbst das wissen wir nicht (ob Straftat). Am ehesten Persönlichkeitsrechte derer, die mit einer Veröffentlichung ggf. nicht einverstanden waren.

Ich glaube die Daten waren frei zugänglich, Linkedin Profil etc. Das hat ihr Schicksal zusätzlich verschärft und zieht jetzt diesen Rattenschwanz nach sich.

rhapsody3004 schrieb:Dennoch; Wer Ausländer raus grölt, dem zeige ich auch gerne weitere, andere negative Folgen auf, würden tatsächlich alle Ausländer aus Deutschland verschwinden.
In der Hoffnung, dass sie wenigstens dann anfangen nachzudenken. Also die Gröler.

Gleiches gilt für alle jene die Nazis raus fordern und dies sogar an Personen richten, von denen sie noch nicht mal wissen, ob es Nazis sind.

Star-Ocean schrieb:Die Privatperson wird voraussichtlich angeklagt werden, wohl kaum die Uni.

Ja, aber du hast über die Uni geredet und unterstelltest oder vermutetes wenigstens, dass die ungleich handeln würde.
Ergo in dubio anti reo.

Star-Ocean schrieb:Ok ist es schon Whatsboutism wenn man beim Thema bleibt und weitere Beispiele anführt die im Zusammenhang mit dem Lied stehen?

Exakt. Hier geht es um den Vorfall in der Sylter Pinte und du kommst mit "und was ist mit dem Vorfall in X...?"
Klarer whataboutismus.

Star-Ocean schrieb:Ich glaube die Daten waren frei zugänglich, Linkedin Profil etc. Das hat ihr Schicksal zusätzlich verschärft und zieht jetzt diesen Rattenschwanz nach sich.

Richtig. Es handelte sich ja um öffentliche Profile. Und in Zeiten von TikTok machen solche Videos nun mal ganz, ganz schnell die Runde. FInde ich sehr gut, wenn man mittlerweile so schnell das Rechte Gedankengut rausfiltern kann.

Der DJ Verband zum Verbot, hatte ich nicht anders erwartet:

Der Berufsverband Discjockey (BVD) hat die geplanten Aufführungsverbote des Partyhits "L'amour toujours" auf dem Münchner Oktoberfest und anderen deutschen Volksfesten kritisiert. "Das ist katastrophal. Wo sind wir denn, Lieder zu zensieren?", sagte BVD-Präsident Dirk Wöhler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Lied "L'amour toujours" des italienischen DJ Gigi D'Agostino wird immer wieder für rassistische Parolen genutzt.

Gigi D'Agostino: Es geht nur um Liebe
Wöhler verurteile die Umdichtungen des Hits mit rechtsextremen Textzeilen auf das Schärfste. Dennoch dürften die Vorkommnisse kein Grund für ein Verbot sein. "Gerade jetzt sollte der Song gespielt werden, um zu zeigen, dass wir multikulti sind."

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/dj-song-l-amour-toujours-verbot-kritik-100.html?at_medium=Social%20Media&at_campaign=Twitter&at_specific=ZDFheute&at_content=Sophora

Groucho schrieb:Exakt. Hier geht es um den Vorfall in der Sylter Pinte und du kommst mit "und was ist mit dem Vorfall in X...?"
Klarer whataboutismus.

Sehe ich nicht so. Ich vergleiche ja hier nicht Sylt mit der "Kalifat-Demo" in Hamburg um die Nazi-Parolen herunterzuspielen. Ich nutze Vergleiche die im Kontext des Threads und des Songs sind, um die Verhätlnismäßigkeit der Bestrafung (Arbeitsplatzverlust, Exmatrikularion) der "Gröler von Sylt" darzulegen.
Es geht mir um Fairness und Gleichbehandlung, da es sich offenbar nicht um einen exklusiven Vorall handelt, sondern mehrfach in den letzten Wochen passiert ist und ebenfalls aufgezeichnet wurde, aber das Ganze wird nicht so medienwirksam aufgearbeitet, weil man traurigerweise vermutlich gar nicht hinterherkäme. Stattdessen bekommt insbesondere die junge Frau die volle Breitseite ab.

rhapsody3004 schrieb:Die AfD hat schon ihren Anteil in den letzten Jahren geleistet, dass Unsagbares wieder Sagbar geworden ist und Menschen sich auch wieder mehr trauen aus der Deckung zu kommen.

Unsagbares gab es doch nie. Durch die AFD haben es solche Meldungen lediglich von der Spaltenmeldung aufs Titelblatt geschafft.

Abahatschi schrieb:Der DJ Verband zum Verbot, hatte ich nicht anders erwartet:

Abahatschi schrieb:Der Berufsverband Discjockey (BVD) hat die geplanten Aufführungsverbote des Partyhits "L'amour toujours" auf dem Münchner Oktoberfest und anderen deutschen Volksfesten kritisiert. "Das ist katastrophal. Wo sind wir denn, Lieder zu zensieren?", sagte BVD-Präsident Dirk Wöhler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Lied "L'amour toujours" des italienischen DJ Gigi D'Agostino wird immer wieder für rassistische Parolen genutzt.

Finde die Kritik berechtigt und gut. Hier wurden ja die Begriffe "Bevormundung" und "Sippenhaft" diskutiert und kritisiert. Der Berufsverband Discjockey (BVD) spricht sogar von einer "Zensur", und setzt begrifflich damit noch einen oben drauf. Sehe mich in meiner Ausführung bestätigt, dass man auf Eigenverantwortung, Durchsetzung von Regeln und Kontrollen setzen sollte anstatt pauschal ein Aufführungsverbot und Kosmetika von Playlisten anzukündigen um das Thema anzuheizen.

Ansonsten bleibts beim - einfach nicht spielen - ohne große Welle und Ankündigung. Fertig, aus.

Star-Ocean schrieb:Stattdessen bekommt insbesondere die junge Frau die volle Breitseite ab.

Sie würde diese Bürde aber sicherlich nicht leichter tragen, wenn noch x andere Personen an verschiedenen Unis exmatrikuliert würden.
Und wenn man sich anschaut, mit welcher Begeisterung und Freude sie "Ausländer raus"gröhlt und sich dabei filmen lässt, darf die Frage erlaubt sein, ob man das so ganz ohne Konsequenzen durchlaufen lassen soll.

fischersfritzi schrieb:Sie würde diese Bürde aber sicherlich nicht leichter tragen, wenn noch x andere Personen an verschiedenen Unis exmatrikuliert würden.

Nee, so meinte ich das nicht. Dafür müsste die Lebenssituationen der anderen ja vergleichbar sein.

Ich denke viele in Deutschland kennen nun ihr Gesicht, ich muss jetzt nicht noch verfolgen ob die Uni sie wirklich exmatrikuliert hat, wenn nein, warum nicht. Haben sich die Eltern schon zu Wort gemeldet, sind die vielleicht auch irgendwo verstrickt etc. Das ist alles es nur Klatsch und bringt die generelle Diskussion meiner Meinung nach nicht weiter.

Es ging mir darum, dass sie aus der Schusslinie genommen wird und dafür nun die weitere Vorfälle intensiver aufgearbeitet werden zu denen es Bildmaterial gibt. Oder man lässt es bei den Randnoitzen zu allen weiteren Vorfällen bleiben und debattiert generell darüber (wie gesagt wir warten noch auf die Lanz-Sendung). Fänd ich besser für die gesamte Diskussion.

fischersfritzi schrieb:Und wenn man sich anschaut, mit welcher Begeisterung und Freude sie "Ausländer raus"gröhlt und sich dabei filmen lässt, darf die Frage erlaubt sein, ob man das so ganz ohne Konsequenzen durchlaufen lassen soll.

Ich gehe fest davon aus, dass sie nicht komplett ohne gerichtliche Bestrafung davon kommt. Aber auch hier wäre ich gespannt wie schnell das Urteil kommt. Viele Prozesse ziehen sich ja ewig. Wenn sie jetzt durch die Medienwirksamkeit ihr Urteil schon nach kurzer Zeit erhält, damit ein Exempel an ihr statuiert wird (ich erinnere an die Forderung von Bas der Höchststrafe) hat das für mich das gleiche Geschmäckle wie die hektischen Exmatrikulationsplanungen der Uni.

Star-Ocean schrieb:Es geht mir um Fairness und Gleichbehandlung, da es sich offenbar nicht um einen exklusiven Vorall handelt, sondern mehrfach in den letzten Wochen passiert ist und ebenfalls aufgezeichnet wurde,

Ja, habe ich verstanden und Fairness finde ich richtig und wichtig.
Nun vergleichst du aber Äpfel mit Birnen. Es mögen zwar die gleichen Vorfälle sein (also zu dem Song werden rassistische Parolen gebrüllt), aber es sind komplett andere Akteure.

Was soll es denn die HWK interessieren, ob ein anderer Arbeitgeber (ja die Uni ist kein Arbeitgeber, aber ich denke, man weiß, wie es gemeint ist) da großzügig über die Verfehlung hinweg sieht?

Ich denke, gerade multikulturelle Institutionen oder Arbeitgeber können bei Rassismus schwerlich nicht reagieren.
Was wäre DAS für ein Signal?

Star-Ocean schrieb:Der Berufsverband Discjockey (BVD) spricht sogar von einer "Zensur",

Gibt es dafür eine Quelle?

Star-Ocean schrieb:Sehe mich in meiner Ausführung bestätigt, dass man auf Eigenverantwortung, Durchsetzung von Regeln und Kontrollen setzen sollte anstatt pauschal ein Aufführungsverbot und Kosmetika von Playlisten anzukündigen um das Thema anzuheizen.

Sollte man den Veranstalter:innen überlassen finde ich.

Ab einer gewissen Veranstaltungsgröße lässt sich nicht ausschliessen, dass sich im Publikum auch Personen befinden, die das Lied nutzen um ihre rechtsradikalen Parolen zu brüllen.
Von Eigenverantwortung und Durchsetzung von Regeln zu sprechen, die andere durchsetzen sollen, während man gemütlich vom Sofa aus Handlungsvorschläge gemacht, ist angesichts der aktuellen Dynamik wenig angebracht.

Star-Ocean schrieb:Das ist alles es nur Klatsch und bringt die generelle Diskussion meiner Meinung nach nicht weiter.

Ja, die Art wie das jetzt rauf und runter durch die Medien gejagt wird bringt natürlich eine ernsthafte Diskussion zum Thema überhaupt nicht voran.

fischersfritzi schrieb:Gibt es dafür eine Quelle?

Beitrag von Abahatschi (Seite 29)

Groucho schrieb:Ich denke, gerade multikulturelle Institutionen oder Arbeitgeber können bei Rassismus schwerlich nicht reagieren.
Was wäre DAS für ein Signal?

Doch sie sollen schon reagieren. Aber es gibt sicherlich einen Ermessenspielraum bei dem nicht zwangsläufig die Exmatrikulation das Ergebnis sein muss. Eine Verwarnung o.ä. tut es sicher auch. Mal ganz davon abgesehen glaube ich sowieso dass sie je nach Semesterfortschritt eh nicht gemütlich weiterstudieren kann/wird/würde.

Star-Ocean schrieb:Eine Verwarnung o.ä. tut es sicher auch

Aus meiner Sicht: Nein, ganz sicher nicht.

Als ausländischer Kommilitone käme ich mir da verarscht vor.
Da müsste mehr als der erhobene Zeigefinger mit einer Ermahnung (Verwarnung) kommen.

Wenn doch mir die amtisemschen Unibesatzer:innen Linked Profile hätten, es könnte so viele neue Studienplätue frei werden. Ok an einer billo Uni wie der FU Berlin vielleicht nicht, aber jeder Uni mit einem Hauch von Seriosität.

"Spiel dumme Spiele, Gewinne dumme Preise", mein Mitleid mit den Leuten aus Sylt hält sich in Grenzen.