"L'Amour Toujours" als rechte Hass-Hymne

Hatori schrieb:Wenn man Rechtsradikalen die Deutungshoheit über Wörter und Lieder gibt, hat man auch was verloren.

Sehe ich ähnlich.
Eine Art Verzicht/Verbot kann nicht grundsätzlich die Lösung sein.

Morumotto schrieb:Das Lied soll beim nächsten Münchner Oktoberfest verboten sein

Das ist eine sinnvolle Maßnahme, die so lange andauern sollte, bis niemand mehr mit diesem Lied Hetze gegen Ausländer verbindet.

Auch andere Veranstalter könnten nachziehen, denn es ist eine einfache Maßnahme, die nichts kostet.

Und man hält Nazis fern, wenn man die Maßnahme vorher bekannt gibt. Die gehen dann dahin, wo man es nicht kommuniziert, dass die Hymne verboten ist. Damit sollte jeder Veranstalter rechnen, der nichts unternimmt, um dem Grölen der Parole vorzubeugen.

Füchschen schrieb:Das ist eine sinnvolle Maßnahme, die so lange andauern sollte, bis niemand mehr mit diesem Lied Hetze gegen Ausländer verbindet.

Kannst Du das mal lassen? Vom Lied geht keine Hetze aus.

Füchschen schrieb:Und man hält Nazis fern, wenn man die Maßnahme vorher bekannt gibt. Die gehen dann dahin, wo man es nicht kommuniziert, dass die Hymne verboten ist.

Genau, Nazis kommen nicht mehr auf die Wiesn weil sie ohne Lied nicht saufen können.

rhapsody3004 schrieb:Ich glaube, dass man sich auch unter Alk nur zu etwas verleiten lassen kann/könnte, wenn irgendwo tief in einem drin auch eine bestimmte Gesinnung, Meinung, Denkweise wie man es auch immer nennen will usw... schlummert.

Heisst ja nicht umsonst, Alkohol enthemmt, was sich aber logisch verschieden auswirkt.
Praktischerweise könnte man den Alkoholausschank auf öffentlichen Festen gänzlich verbieten.

Abahatschi schrieb:Nazis kommen nicht mehr auf die Wiesn weil sie ohne Lied nicht saufen können.

So kommt es an, ja.
Problem gelöst!

rhapsody3004 schrieb:Ich glaube, dass man sich auch unter Alk nur zu etwas verleiten lassen kann/könnte, wenn irgendwo tief in einem drin auch eine bestimmte Gesinnung, Meinung, Denkweise wie man es auch immer nennen will usw... schlummert.

Das glaube ich nicht (immer). Ich weiß nicht, wie das bei anderen ist, aber ich habe zum Beispiel im Streit schon auch meine Angehörigen beleidigt, aber niemals so gemeint. (Shitte ist es aber allemal!) Solche Sachen rutschen raus ...

Ist denn "Ausländer r ..." am Ende nicht auch eine Meinung (an dieser Stelle, nein, das ist nicht meine Meinung)? Ist das nicht eine private Veranstaltung gewesen? Muss man sich rechtfertigen, wenn man privat Fehler macht?

Fellhase schrieb:Praktischerweise könnte man den Alkoholausschank auf öffentlichen Festen gänzlich verbieten.

Öffentliche Feste ohne Alkoholausschank? Schwierig.

Fellhase schrieb:So kommt es an, ja.
Problem gelöst!

Ich glaube, so ist es aber nicht gedacht.

Meines Erachtens wäre es halt auch keine Lösung, wenn das Lied jeden Abend rauf und runter gespielt würde und bei jedem Mal grölt wieder irgendein Haufen Trottel den rassistischen Text mit. Wie will man das verhindern? Sowas hat halt auch eine Tendenz zur Selbstverstärkung, und wenn nach zwei Wochen jeweils das halbe Zelt den Ausländerhass rausgrölt, dann ist sicher nichts besser geworden.

stereotyp schrieb:Öffentliche Feste ohne Alkoholausschank? Schwierig.

War auch mehr ironisch gemeint.

Verbote können auch schwierig sein, wenn das so weitergeht.
Ich bin dahingehend zwiegespalten.

martenot schrieb:Meines Erachtens wäre es halt auch keine Lösung, wenn das Lied jeden Abend rauf und runter gespielt würde und bei jedem Mal grölt wieder irgendein Haufen Trottel den rassistischen Text mit.

Es geht mir um die Reaktion.
Auf der einen Seite richtig aber auch irgendwie falsch.
Zwar ne andere Dimension aber nach dem Prinzip könnten auch Fußballspiele verboten werden, wenn da solche ( ) vorstellig werden.

Fellhase schrieb:Verbote können auch schwierig sein, wenn das so weitergeht.

Ich glaube, das Lied ist auch nicht verboten. Es wird halt nicht gespielt. Und letztlich können Veranstalter sicher selbst frei entscheiden, welche Musik gespielt wird und welche nicht.

Eine andere Option könnte darin bestehen, das Lied zu spielen und dabei den Originaltext jeweils möglichst laut und stimmgewaltig zu singen, sodass rassistische Grölereien nicht die Oberhand gewinnen können.

martenot schrieb:Ich glaube, das Lied ist auch nicht verboten.

Verbieten kannst Du es nicht, nur weil andere einen anderen Text darüber singen. Wäre unverhältnismäßig wegen der Berufs- und Kunstfreiheit des Musikers.

martenot schrieb:Und letztlich können Veranstalter sicher selbst frei entscheiden, welche Musik gespielt wird und welche nicht.

Ich mein, es irgendwo anders gelesen zu haben, aber okay.
Unter solch Umständen und was das für Wellen schlägt.
Müssten sich am Ende noch Vorwürfe anhören, falls was passiert.

Fellhase schrieb:martenot schrieb:
Und letztlich können Veranstalter sicher selbst frei entscheiden, welche Musik gespielt wird und welche nicht.
Ich mein, es irgendwo anders gelesen zu haben, aber okay.

Stimmt aber. Fällt unter das Wikipedia: Hausrecht.

Füchschen schrieb:Und man hält Nazis fern, wenn man die Maßnahme vorher bekannt gibt. Die gehen dann dahin, wo man es nicht kommuniziert, dass die Hymne verboten ist.

Da kennst du dich mit den Szenen aber nicht aus. Gerade dann lachst du dir Gesindel an.

Einzig smarter Move, das der Veranstalter das jetzt schon bekannt gab. Da liegt ein ganzer Sommer dazwischen und dass das Thema bis dahin irrelevant wird, könnte hoch sein.

Flacht das Thema nicht ab, gibt es dort mit Sicherheit die nächsten Skandale.

Abahatschi schrieb:Kannst Du das mal lassen? Vom Lied geht keine Hetze aus.

Du verstehst sehr genau, was @Füchschen
geschrieben hat.
Es ist auch unmissverständlich.

Bezogen auf deine De-Railing Versuche frage ich:
Kannst du das mal lassen?

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Prävention gegen Rechtsextremismus via Verbot eines einzigen und überdies völlig unverfänglichen Songs. Klappt gewiss.

Destructivus schrieb:via Verbot

War es nicht bereits halbwegs geklärt, dass das Lied nicht verboten wird, sondern von einigen Veranstaltern nicht gespielt wird? Es wird nicht gespielt, es nicht nicht verboten. So habe ich das verstanden.

Schau, auf der Wiesn werden viele Musikstücke nicht gespielt, obwohl sie nicht verboten sind. Das ist ein Unterschied.

Destructivus schrieb:Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Prävention gegen Rechtsextremismus via Verbot eines einzigen und überdies völlig unverfänglichen Songs. Klappt gewiss.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
Du stellst Falschbehauptungen auf, obwohl man es hier mehrfach erklärt hat.

Der Song ist, war und wird nicht verboten.
Es wurde lediglich entschieden, ihn auf der Wiesn nicht zu spielen.

Stirnsänger schrieb:Der Song ist, war und wird nicht verboten.

Mir scheint, dass man gern auf dem angeblichen Verbot beharrt, weil man sich dann besser und nachhaltiger drüber aufregen kann und auch andere Leute mit ins Empörungsboot holen kann.

Verbot oder Nichtspielen kommt doch aufs selbe hinaus - man schrenkt sich selber ein und lässt den Radikalen die Deutungshoheit. Gedacht wird aber immer noch radikal. Was ändert es? Man versucht nur, solche Aussagen zu verhindern, Symptombekämpfung schafft keine Ursachenbekämpfung. Glaube auch, dass der Ohrwurm zu dem Lied irgendwo bleiben wird ... da haben die Medien auch zu beigetragen.