Fellhase schrieb:Die meisten Leute werden billig kaufen.
Denke ich auch und das bestimmt nicht nur aus Geiz, sondern wegen ungewollter Notwendigkeit. Menschen schauen halt auf ihre finanziellen Mittel und handeln bzw. kaufen entsprechend.
azazeel schrieb:Nicht mal von "nicht so hohen". Der freie Markt in einer preissensitiven Umgebung sagt: So billig wie möglich.
Klar. Um Wettbewerbsfähig zu sein.
Das ist so ein Nachteil, wenn quasi nicht überall gleich hohe Standards in Sachen Umwelt- und Klimaschutz und Tierwohl einschließlich gute Arbeitsbedingungen für Beschäftige herrschen.
Die, die auf dem Markt weniger Standards oder einfach nur niedrigere oder im schlimmsten Fall auch gar keine gesetzlichen Standards (Auflagen) erfüllen müssen, können denke ich immer billiger produzieren und haben weniger Kosten und können dann auch die Endprodukte billiger auf dem Markt verkaufen/anbieten als die, die bestimmte Standards/Auflagen erfüllen müssen und dadurch auch mehr Kosten haben.
Tja, ich persönlich bin grundsätzlich immer für hohe gesetzliche Standards bzw. Auflagen (nicht nur auf die Landwirtschaftsbranche bezogen) - gleichzeitig möchte ich aber auch, dass besonders Kleinst- und Mittelständische Betriebe besonders systemrelevanter Branchen wettbewerbsfähig und so am Markt erhalten/bestehen bleiben - Kurz: wirtschaftlich überleben können.
Beides ist denke ich nicht gleichzeitig unter einen Hut zu bringen, durch den Nachtteil, dass nicht überall gleich hohe Standards bzw. Auflagen für Unternehmen herrschen.
azazeel schrieb:Aber entweder regeln wir einen Umstand oder wir regeln ihn nicht. Beides hat Vor- und Nachteile. Und es gibt ja Gründe für jede einzelne Regelung. Die Frage ist, überwiegen die Vorteile oder die Nachteile.
Also was Regeln grundsätzlich angeht, die braucht es definitiv, wenn sie einen sinnvollen Nutzen erfüllen.
Gar nicht auszudenken, wenn Unternehmen quasi wirklich Narrenfreiheit hätten. Da würden die meisten denke ich immer nur zugunsten der Gewinnmaximierung und zulasten vieler anderer Interessen handeln.
azazeel schrieb:Kleinbetriebe haben durchaus Vorteile, sind aber natürlich weniger effizient als Großbetriebe. Großbetriebe haben eine Marktmacht gegenüber Arbeitnehmern und gegenüber Geschäftspartnern. Das ist zwar kostengünstig aber auch ein Missverhältnis.
Da bin ich grundsätzlich dafür, dieses Missverhältnis zumindest nicht weiter ausufern zu lassen und branchenübergreifend wenigstens Betrieben unter die Arme zu greifen, deren Systemrelevanz hoch aber die durch den harten Wettbewerb auch wirtschaftlich bedroht sind.
azazeel schrieb:Da gibt es beides. Ich kenne witzigerweise zwei Landwirte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine wirtschaftet am Limit (und beteiligt sich aber nicht an den aktuellen Protesten, weil er diese ebenfalls als falsch betrachtet. Der andere erstickt im Geld, weil er gut Bauland verkauft hat und Mietwohnungen hat. Der demonstriert.
Tja, für ersten hätte ich Verständnis. Für Zweiten nicht. Da ist dann die Motivation den Hals nicht voll genug zu bekommen.
Womöglich kann sich erster auch aus Zeit- und Kostengründen gar nicht an den Protesten beteiligen. Also bspw. irgendeine weitere Anreise in Kauf nehmen oder so.