Bauernproteste - Pro und Kontra

Freigeist38 schrieb:kleinbauern/betriebe

Diesen Traktoren nach sind die meisten sicher keine Kleinbauern.

Orion07 schrieb:Diesen Traktoren nach sind die meisten sicher keine Kleinbauern.

Ist halt wie bei Ärzten. Denen geht es gut als Chefärzten mit dickem BMW und Mercedes.

Auch Pfleger und Co. Ich kenn 2 die haben Pflegeheime aufgebaut, also alles tippi toppi

Eigentlich kenn ich in jedem Beruf jemandem der es "geschafft hat", sogar einen in einer Putzkollone, der nun seine Putzfirma hat und Industriekunden betreut

Also: Alles bestens in Deutschland und wir haben keine Probleme.

----------------------------------

Zurück zum Thema: Mehrfach kam nun bei Lanz und Co: Im Durchschnitt liegt die Vollzeit-Arbeitskraft in der Landwirtschaft aktuell bei 46000 Eur "Lohnerwerb"

Da muss ich sagen ist dies nun kein toller Wert für den man sich selbstständig machen muss.

Kurz man nun Förderungen, die da waren , sinkt das Einkommen. Logisch.

Nun muss man eben mal politisch die Konsequenzen abwägen: Wird Nahrung in D dann teurer ??
Oder fangen wir an mehr Nahrung aus dem Weltmarkt zu importieren und die Bauern werden einfach "arbeitslos" mit der Zeit bzw. industrielle Großbetriebe ??

Und diese Entscheidung trifft keiner.

Genauso wie bei vielen Dingen: Wollen wir nachhaltige Kreisläufe aufbauen und den Preis zahlen ?? oder reichen EU Ökolabel Mindestanforderungen ??
Wollen wir langfristig mit E Autos fahren oder doch lieber nochmal Diesel und Co technologieoffen "mal sehen" ??

usw.

Orion07 schrieb:Ein Arbeiter der so viel Zeit und so wenig Geld wie diese Bauern haben, würde sich einen Nebenjop suchen. Der Diesel für die 200000 Euronentraktoren ist scheinbar immer noch zu günstig,sonst würden sie damit nicht Tagelang spazieren fahren. Aber der Führerstand ist gut geheitzt und die Klima und Stereoanlage funktionieren.

200.000 Euronen wäre schön.

Dieser hier:

Original anzeigen (0,3 MB)

Bildquelle:

https://de.m.wikibooks.org/wiki/Traktorenlexikon:_Fendt_1050_Vario_(FWA_530.23)

.... häufig auf den Demos gesehen, kostet gebraucht schon deutlich über 200.000,-

Neu ist man da ganz locker und deutlich über 340.000,- Euro, wie man auf Wikipedia ebenfalls sieht.

Nachdem der Dieselpreis die letzten Monate immer weiter fällt, kann man die vielen 100.000 Liter Diesel für die ganzen """Sternfahrten""" quasi aus der Portokasse bezahlen - offenbar -

abbacbbc schrieb:Zurück zum Thema: Mehrfach kam nun bei Lanz und Co: Im Durchschnitt liegt die Vollzeit-Arbeitskraft in der Landwirtschaft aktuell bei 46000 Eur "Lohnerwerb"

Da muss ich sagen ist dies nun kein toller Wert für den man sich selbstständig machen muss.

Kurz man nun Förderungen, die da waren , sinkt das Einkommen. Logisch.

Die 46.000 geteilt durch 14, denn der Bauer bekommt weder Urlaub noch Feiertag bezahlt, da bin ich bei 3.200. Also, wer das , bei gleichem Arbeitseinsatz, nicht verdient, sollte vielleicht darüber nachdenken, was im eigenen Leben so verdammt schief gelaufen ist und da nachbessern, statt am Neid zu ersticken.

abbacbbc schrieb:Auch Pfleger und Co. Ich kenn 2 die haben Pflegeheime aufgebaut, also alles tippi toppi

Und ich kenne eine, die hat ein Pflegeheim. Die baute sich dann erstmal ein Eigenheim mit allem drum und dran, nun steht mittlerweile auch ein Q8 und ein AMG vor der Tür...

calligraphie schrieb:Vielleicht kann ja die libanesische Armee auch mal was für den deutschen Bauern tun… irgendwann mal in später Zukunft? Es wäre trotzdem begrüßenswert, wenn feministische Außen Geschenke, auch mal so großzügig nach innen verteilt würden.

Und wovon träumst Du nachts?

SomertonMan schrieb:Und ich kenne eine, die hat ein Pflegeheim. Die baute sich dann erstmal ein Eigenheim mit allem drum und dran, nun steht mittlerweile auch ein Q8 und ein AMG vor der Tür...

Das sind ja auch keine Pfleger sondern Unternehmer.

stereotyp schrieb:Das sind ja auch keine Pfleger sondern Unternehmer

... auf Kosten der Pfleger...

stereotyp schrieb:Das sind ja auch keine Pfleger sondern Unternehmer

SomertonMan schrieb:... auf Kosten der Pfleger...

Ist dachte es war Konsens "Das ist Marktwirtschaft", das kann jeder, nur mal machen !!

Mindelheim: Ermittlungen gegen über hundert Traktorfahrer
Nach der Totalblockade des Verkehrs am Montag in Mindelheim laufen laut Polizei Ermittlungen gegen weit über 100 Traktorfahrer. Es gehe um Nötigung, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und Verstöße gegen eine Allgemeinverfügung des Landkreises.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/mindelheim-ermittlungen-gegen-ueber-hundert-traktorfahrer,U13Zvz7

abbacbbc schrieb:Ist dachte es war Konsens "Das ist Marktwirtschaft", das kann jeder, nur mal machen !!

Nur ohne Eigenkapital wird das schwer werden.

de-Ox schrieb:Nach der Totalblockade des Verkehrs am Montag in Mindelheim laufen laut Polizei Ermittlungen gegen weit über 100 Traktorfahrer. Es gehe um Nötigung, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und Verstöße gegen eine Allgemeinverfügung des Landkreises.

Tja. Fiat justicia et pereat mundi...

stereotyp schrieb:ohne Eigenkapital wird das schwer werden.

Ach jetzt willst du wahrscheinlich wieder auf Förderungen hinaus ??

Irgendwie drehen wir uns doch im Kreis 😔.

abbacbbc schrieb:Ach jetzt willst du wahrscheinlich wieder auf Förderungen hinaus ??

Nee. Ich wollte eigentlich eher auf die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft hinaus. Viele Sachen, mit denen man viel Geld machen kann kann man nur starten, wenn man schon viel Geld hat...

stereotyp schrieb:Nee. Ich wollte eigentlich eher auf die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft hinaus. Viele Sachen, mit denen man viel Geld machen kann kann man nur starten, wenn man schon viel Geld hat...

Muss ja nicht gleich ein Heim sein als Freelancer verdient man auch sehr gut. Man kann auch mit eigenem Pflegedienst starten, muss man am Anfang eben selbst ran. Nur, das Risiko will man ja auch nicht eingehen und die Arbeit will man auch nicht machen, lieber dann denen neiden, die sich was trauen.

Zum Thema. Wer würde denn mit einem Bauern Arbeitszeit und Einkommen tauschen wollen?

Frau.N.Zimmer schrieb:Was bekommen denn Arbeitnehmer so mehr, nach einem Streik? Ab wann dürften sie denn streiken, deiner Meinung nach? Für 5.000 mehr oder für 10.000?

Die Frage auch an dich @gagitsch

Ihr seid beim Stand von heute, oder? Hätten sie nicht gestreikt wären die Verluste erheblich höher gewesen. Von daher ALLES richtig gemacht und weiter so, liebe Bauern!

Streik ist ein Recht der Gewerkschaften und dessen Gewerkschaftlern, das bestreitet keiner, auch das Recht dazu ist ja legitim. Das bezweifle ich nicht.

Die Frage des Streikes ist für mich ja, wie oft und mit welchen Forderungen.

Die Bauern gehen jetzt auf die Straße und nehmen die Dieselsubventionssenkungen als Aufhänger, kann man so machen, ich glaube aber der eigentliche Grund ist ein anderer bzw andere, nämlich ständige Änderungen und Unsicherheiten über Jahre hinweg. Die Verhältnismäßigkeit sehe ich trotzdem nicht.

Bei den Streiks von Piloten und der GDL habe ich ein Andere Meinung, hier wird von Streik zu Streik massiv überzogen, immer mehr. Aus meiner Sicht geht es Wiselski oder wie der heißt nur um eigene Profilierung und nicht um seine Gefolgsleute.

Ich kann nachvollziehen, dass gestreikt wird, aus meiner Sicht sollte man aber vorher kommunizieren was gewünscht ist, und nicht erst ein Warnstreik mit überzogenen Forderung aufstellen. Der Streik ist legitim, der Weg dahin ist verbesserungswürdig.

gagitsch schrieb:Die Bauern gehen jetzt auf die Straße und nehmen die Dieselsubventionssenkungen als Aufhänger, kann man so machen, ich glaube aber der eigentliche Grund ist ein anderer bzw andere, nämlich ständige Änderungen und Unsicherheiten über Jahre hinweg. Die Verhältnismäßigkeit sehe ich trotzdem nicht.

Natürlich ist das der berühmte Tropfen, der das Fass überlaufen lässt. Erschwert wird das ja auch noch durch diese Hüh und Hott Regierung. Ist doch kein Wunder, dass man denket, was kommt wohl morgen noch dazu und was wird wieder zurückgenommen.

Ihr redet jetzt nur vom Agrardiesel aber hätten sie nicht gestreikt, wäre der Blödsinn mit Wegnahme der grünen Kennzeichen dazu gekommen. Man hätte dann lieber zig Beamte eingestellt, die die An-und Abmeldungen bearbeiten, denn die wenigsten Maschinen werden wohl das ganze Jahr genutzt.

gagitsch schrieb:Aus meiner Sicht geht es Wiselski oder wie der heißt nur um eigene Profilierung und nicht um seine Gefolgsleute.

deswegen auch die Urabstimmung am 19.12. oder wie? Bei der die GDL Mitglieder mehrheitlich für unbefristete Streiks abstimmten?

Die Lokführergewerkschaft GDL darf im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn nun auch zu unbefristeten Streiks aufrufen. In einer Urabstimmung sprachen sich rund 97 Prozent der abstimmenden Mitglieder dafür aus, wie die GDL in Frankfurt am Main mitteilte. Damit sind Streiks vom 8. Januar an möglich - bis dahin hatte die GDL bereits im Vorfeld Streiks ausgeschlossen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/gdl-bahn-streiks-100.html

Orion07 schrieb:Diesen Traktoren nach sind die meisten sicher keine Kleinbauern.

Mein Onkel hat einen Fendt 930, einen Fendt 824 und einen 718. Er, meine Tante und ihr Sohn bewirtschaften knapp 900ha. Wie würdest du so eine Betriebsstruktur nennen? Großbauer? Agrar-Konzern? Bei uns in der Region sind 900ha für einen Agrarbetrieb nicht viel.

Frau.N.Zimmer schrieb:Natürlich ist das der berühmte Tropfen, der das Fass überlaufen lässt. Erschwert wird das ja auch noch durch diese Hüh und Hott Regierung. Ist doch kein Wunder, dass man denket, was kommt wohl morgen noch dazu und was wird wieder zurückgenommen.

Nein, ein Wunder ist das nicht, ich hatte ja zu Anfang geschrieben, ich kann es nachvollziehen. Unverhältnismäßig ist es aber für mich weiterhin, da der normale Bürger da auch negativ betroffen wird.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ihr redet jetzt nur vom Agrardiesel aber hätten sie nicht gestreikt, wäre der Blödsinn mit Wegnahme der grünen Kennzeichen dazu gekommen. Man hätte dann lieber zig Beamte eingestellt, die die An-und Abmeldungen bearbeiten, denn die wenigsten Maschinen werden wohl das ganze Jahr genutzt.

Das ist in Deutschland ein Grundproblem. Bevor etwas einfacher und besser gemacht wird, muss es erstmal bürokratisch aufgebauscht und komplizierter gemacht werden. Das kotzt mich auch an.

Tussinelda schrieb:deswegen auch die Urabstimmung am 19.12. oder wie? Bei der die GDL Mitglieder mehrheitlich für unbefristete Streiks abstimmten?

Die Urabstimmung der GDL Mitglieder ist mMn keine Kommunikation zwischen den Parteien sondern ein interner Monolog. Hinzu kommt, doch, dass solche Veranstaltungen durch gewissen Personen wie zB Herr Wiselski gesteuert werden "können". Somit wird eine Richtung, meist Streik, vorgegeben.

Ab es ist legitim dies so zu tun, und alles Recht ist bei den Lockführern und den Sonstigen Personal. Es geht ja mir nicht darum denen etwas abzuschreiben. Ich finde nur, die GDL und die Bahn sollte vorher reden und dann kann man streiken wenn völlig daneben geht mit den Gesprächen. Die Forderung sind auch meist Wahnsinn.

Der Bürger der nicht gewerkschaftlich unterwegs ist , kann da kaum noch hinterherkommen was gefordert wird, eine annähernde Gleichberechtigung ist keinesfalls möglich. Wenn dies nicht geht, weil nicht alle Berufsgruppen in einer Gewerkschaft sind, sollte man sich ggf zumindest überlegen nicht zu überziehen mit den Forderungen.

Was die GDL jetzt gefordert hat ist Wahnsinn.

@gagitsch
es ging darum, dass Du meintest, es ginge Weselsky nicht um seine Gefolgsleute.

gagitsch schrieb:Der Bürger der nicht gewerkschaftlich unterwegs ist , kann da kaum noch hinterherkommen was gefordert wird, eine annähernde Gleichberechtigung ist keinesfalls möglich. Wenn dies nicht geht, weil nicht alle Berufsgruppen in einer Gewerkschaft sind, sollte man sich ggf zumindest überlegen nicht zu überziehen mit den Forderungen.

welche Berufsgruppen sind das denn? Und warum soll darauf Rücksicht genommen werden?

gagitsch schrieb:Wenn dies nicht geht, weil nicht alle Berufsgruppen in einer Gewerkschaft sind, sollte man sich ggf zumindest überlegen nicht zu überziehen mit den Forderungen.

Überzogene Forderungen kenne ich eigentlich nur von der GdL und Cockpit, andere Gewerkschaften scheinen sich da eher ihrer Verantwortung bewusst zu sein.

Da es der GdL diesmal nicht "nur" ums Geld geht, sondern einfach mal Unmögliches verlangt wird, wird sich dieser Arbeitskampf wohl sehr lange hinziehen, mit unvorstellbaren Verlusten, die am Ende mal wieder die Allgemeinheit zu tragen hat (wie immer in solchen Fällen).

Vielleicht wäre es besser, diesen Weselsky die Deutsche Bahn AG gleich für einen symbolischen Euro zu verkaufen, dann kann er seinen Leuten ja gerne 6stellige Beträge im Monat gewähren, bei 8 Wochenarbeitsstunden. Und wir können demnächst wieder den alten eingestaubten Wälzer im Bücherregal vorkramen, der mit den Worten beginnt: "Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus" ... was für rosige Aussichten.

Mit Weselsky verglichen sind die paar Trägga-Fahrer geradezu eine Lachnummer.