@gagitsch Nun ja, wie eine unverhältnismäßige Demo sich abhebt von einer „ verhältnismäßigen“, könntest du dann auch mal bitte darstellen.?
Ich glaube, die Verfassung macht diesbezüglich keine Vorgaben. Das ist nur deine subjektive Sicht, auf genau diese Demonstration. Wie bitte, sieht denn für dich eine angemessene Form von Demo aus mit zb Traktoren? Sollen sie mit einem Beutel Kartoffeln und einer Ziege am Strick in ihren Dörfern spazieren gehen? Oder nur zu Hause online Demo machen? Wo bleibt der Effekt? Darum geht es doch, sichtbar und hörbar werden. Und was da angemessen ist, gibt der Gesetzgeber vor und nicht Max Mustermann bei allmy. Alles was an Gesetzesverstössen da am Rande passiert, wird auch dementsprechend zur Anzeige gebracht.
Meinst Du, eine TV Kamera der ÖR oder der privaten TV Sender, oder auch nur ein Journalist, würde sich für elegante, lautlose Designer Demos interessieren? Wir haben hier in Berlin einen Demokalender, da könntest du mal prüfen, wie sich die Öffentlichkeit für irgendwelche 08/15 Demos interessiert. Tendenz gegen null. Du wärst überrascht. Das reißt niemanden mehr vom Sofa, wenn es angemessen zelebriert wird.
Große Themen bedürfen neuer Formen. Die Traktoren und andere Fahrzeuge sind nun mal sehr sichtbar… richtig so. Die Bauern haben Glück, dass ihre Arbeitsmittel so voluminös sind. Bei medizinischem Personal zb sind Demos schon eher schwieriger sichtbar zu gestalten. Kittel oder Stethoskope sind eher mickrig, um zu beeindrucken.
Daher, Go Traktor Go. Es ist nur ihr Recht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Mich wundert eher, dass sie so lange die Traktoren „ still“ gehalten haben.
Sie haben jedes Recht dazu.
Stell Dir vor, du würdest zu einer Berufsgruppe X gehören, denen der Schuh drückt und dir würde vorgeschrieben, wie du deinen Unmut zu äußern hast?
Diese Kampagne, die da jetzt gegen diese Berufsgruppe gefahren wird, ist erbärmlich.
Wenn wir erst anfangen, maßgerechte Demos auf dem Reißbrett zu planen, so dass sie ja niemandem auf die Füße treten, dann kannst du das ganze Thema gleich beerdigen.
Und Ps. Selbst wir ( meine Branche) ist betroffen von den Demos. Genauso betroffen wie zb von den LG Aktionen. Umsatzausfälle und Terminabsagen. So what? Wo liegt das Problem. Wir ( die Branche) wären auch gerne mal auf die Straße gegangen vor zwei/ drei Jahren. Nur hätte das niemanden beeindruckt oder gejuckt. Deshalb können wir den Bauern nur gratulieren und uns solidarisieren: sie haben ein recht wütend zu sein und das nach außen sichtbar zu machen.