Mehrwertsteuerveränderung z. B. in der Gastronomie
24.11.2023 um 15:58Frau.N.Zimmer schrieb:Warum soll der Kunde jetzt die Erhöhung zahlen?Das ist doch keine Frage von Fairness oder gutem Willen.
Es ist eine Frage, welche Kosten entstehen und wer diese letztlich zahlt. Wenn ein Gastronom mit 7% gerade so durch kommt, dann werden natürlich die weiteren 12% auch weiter gegeben werden müssen. Eine Weitergabe wäre ja nur dann "unfair", wenn diese 12% momentan Reingewinn wären. Was vermutlich bei nahezu keinem Restaurant der Fall ist.
m.A.o schrieb:Aber auf alle Fälle ist es doch sehr ungerechtDas kann man nun so oder so sehen.
Ich verstehe, dass die ungleiche Besteuerung von Nahrungsmitteln ein Problem ist. Wenn man nun die Frittenbude mit einem Restaurant vergleicht, scheint es unfair. Auf der anderen Seite haben auch andere Geschäftsbereiche mit stark gestiegenen Personal- und Energiekoste zu kämpfen und die haben während Corona keinen Steuerbonus bekommen. Es kommt so ein bisschen auf die Betrachtung an.
Ich finde, die Gastronomie muss anfangen, realistische Preise zu verlangen. Das wird definitiv Kunden kosten, aber über lange Zeit waren die Preise eben auch nicht ehrlich. Der Pächter hat die eigene Arbeitsleistung viel zu billig erbracht, oft die Mitarbeiter ausgenutzt, indem Stunden oder Urlaubstage nicht korrekt abgerechnet wurden und auch oft genug Umsätze an der Steuer vorbei geschleust. Natürlich trifft das nicht auf jeden Gastronom zu, aber heute sehen wir, dass das sehr oft gängige Praxis war (und noch ist). Die Abwanderung so vieler Mitarbeiter aus der Gastronomie hat einen Grund.
Das Problem an der Sache ist, dass die Gäste verwöhnt sind. Dass sie unrealistische Preise erwarten und dass sie Preiserhöhungen an diesen unrealistischen Erwartungen messen. Da ist aber die Gastronomie auch im Grunde selbst schuld, durch verzehrende Bepreisung eine solche Erwartung geweckt zu haben.