Ich möchte außerdem dieses hier mit Dir/Euch teilen, damit Du
@ghostcloud verstehst, warum ich am Schicksal eines mir persönlich unbekannten jungen Menschen Anteil nehme und was ich damit verarbeite (Triggerwarnung: es geht um einen tragischen Unfalltod im Gebirge)
Original anzeigen (4,3 MB)Bild meines kleinen improvisierten Hausaltars/Kaminfeuers
Mein Bruder ist vor 15 Jahren im Alter von 27 Jahren bei einem winterlichen Bergunfall in der Deutschschweiz verstorben.
Er ist als ungesicherter Alleinskitourengänger bei schönstem Mittagswetter im Februar in die Tiefe gestürzt und war sofort tot. Nur weil dank Ausschlussprinzip (sein Auto daheim, 1 Paar Ski und Besitzer weg) klar war, von wo aus er gestartet sein musste und 6 Tage lang in über 2000 m Höhe noch nicht einmal 1 cm Schnee fiel, wurde er beim allerersten losfliegen der REGA (Schweizer Bergrettung) auch sofort gefunden.
Schrecklich, dass nach so einem Unglück selbst empfindliches Material wie eine kleine Digicam funktionierend geborgen wird trotz 5 Nächten bei Tiefsttemperatur -18°C, aber der fragile Mensch ist leider unrettbar zerbröselt beim Absturz :-(((
Ich habe seine letzten 7-8 nicht überspielten Bilder bis heute auf dieser Kamera und nutze sie gelegentlich.
Ein Trost, wenn man erfährt durch die Obduktion, dass er sofort tot war und nicht mehrere Stunden oder eine Nacht lang verletzt, allein und in Todesangst auf sein Ende warten musste (er hatte Urlaub, eine ganz frische Beziehung und wurde erst nach etwa 3 Tagen vermisst).
RIP wilder Muck, es hat leider nicht länger sollen sein auf dieser Erde und in diesem Leben.
Sorry ghostcloud, ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel, dass ich ihm hier ein kleines Denkmal setze.
Die Musik dazu wäre für mich das hier, auch wenn er selbst ein Fan elektronischer Musik war
Johnson's Jewell
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Mad Dog ist irgendwie ein sehr passender Titel für jemanden, der mit 16 die erste Schreckschusswaffe über die Grenze geschmuggelt hat, mit 19 einen fetten Motorradunfall hatte, der zum Glück glimpflich ausging und leider mit 25, als er in die Schweiz ausgewandert ist, nicht auf die Einheimischen gehört hat. Es ist sehr schwer, ihm nicht mehr böse zu sein, aber gleichzeitig weiß ich, dass er sein bestes Leben gelebt hat, mit Bruch und Flurschaden, aber das passiert halt leider, wenn man Geschwindigkeit liebt und völlig furchtlos ist.
Ich trauere um die Zeit die wir nicht mehr hatten, weil wir vordergründig sehr unterschiedliche Temperamente und Interessen hatten, aber eben doch zwei Kinder derselben Eltern sind.
Ich danke ihm für die Zweitfamilie in Graubünden, die das dritte Kind, meinen kleinen Bruder, genau so herzlich adoptiert hat wie ihn.
Ich danke fürs Lesen und wünsche allen einen schönen Donnerstag. Drückt eure Lieben, in 3D oder virtuell.