martenot schrieb:Noch einmal: die sexuelle Orientierung ist keine Ideologie, so wie auch rote Haare, lange Nasen oder kleine Füße keine Ideologie sind.
Sollte man für diese Gruppen spezielle Einrichtungen erstellen oder spielst du auf ein homosexuelles Genom an? Für mich ist das relativ unverständlich, was du da schreibst, tut mir leid.
Hier besteht konkret die Gefahr, dass eben eine Art Insel mit Glasglocke geschaffen wird, hier ist die Möglichkeit, dass die, zum größeren Teil von LGBTQ - Eltern bestehenden Kindern ein Lebensmodell von Fachkräften aus der LGBTQ Community nahegelegt wird, in einer Stadt, die vielfältiger nicht sein könnte. Ich traue mich wetten, dass allein dieser Punkt von den Macherinnen vor der Konzepterstellung selbst reflektiert wurde, da dies ein möglicher Stolperstein ist. Um so etwas kritisch zu hinterfragen braucht es bestimmt keine Nazis!
Die andere Dimension wurde bereits angesprochen. Und ja, wenn Heteronormativität richtigerweise kritisiert werden muss, ist es kein Konzept, die LGBTQ-Normativität, welche wie ein Hype durch die westliche Gesellschaft getragen wird, dagegen zu setzen. Das geht Teilen der Community nämlich lange schon auf die Nüsse. LGBTQ war mal kreativer Widerstand gegen beschissene Verhältnisse, heute distanziert sich noch der bornierteste Patriarch von seiner Heterosexualität, weil es einfach nicht mehr schick ist, straight zu sein, einzugestehen. Aktuell ist es so, dass ein heterosexuelles Coming-out alles andere als populär ist, was an Kindern nicht vorbeigeht. Dafür wurde nicht gekämpft.
Es muss qualitative Unterschiede im pädagogischen Konzept zu einer herkömmlichen vielfältigen Kita geben, was interessant wäre. Ansonsten bleibt der Verdacht, dass so eine Einrichtung eher als sozialer und sicherer Angelpunkt für die Eltern angedacht ist. Verständlich sicher, doch auch an den Kids vorbei irgendwie.