Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

Raspelbeere schrieb:An meinem Arbeitsplatz (der thematisch nichts mit LGBTQ, Gender... zu tun hat) ist das völlig normal. Und wie sich das auswirkt? Eben völlig normal. In dem Umfeld völlig normal, genauso wie die Verwendung anderer Pronomen denn nur der zwei üblichen. (Wer das "lustig" findet, den habe ich schonmal gefragt wie man sich denn fühlen würde permanent mit falschem Namen angesprochen werden, und wie man sich eine Vielzahl an Namen merken könne, bei Pronomen aber Probleme vorgibt.)

Könntest du bzgl. der Pronomen denn mal Beispielsätze aus eurem Arbeitsalltag nennen?

Dini1909 schrieb:Jetzt mal weiter denken, auch mal ans Alter... hier ein kleines nettes Beispiel:

das ist hier tatsächlich nicht Thema aber genau darum geht es der Schwulenberatung Berlin ja und das setzen sie auch um und dazu gehören eben auch Kitas. Aber die Kitas scheinen eben besondere Empörung auszulösen

hier kannste lesen, was die alles so machen, gemacht haben, planen

LEBENSORT VIELFALT
Lebensort Vielfalt – das ist täglich gelebte Vielfalt unter einem Dach.

Quelle: https://schwulenberatungberlin.de/angebote/lebensort-vielfalt/

Beitrag von Transistor (Seite 18)

Gibt es also kein öffentliches Konzept? Was wird hier dann diskutiert? Vorstellungen?

@Tussinelda
@muscaria
@Dini1909
@sooma
@Abahatschi
@rhapsody3004
@paxito
@Do-X
@Photographer73
@Groucho
@Kies-Richard

Transistor schrieb:Ist hier schonmsl das genaue pädagogische Konzept besprochen worden?

Das pädagogische Konzept dürfte sich nicht wesentlich von anderen KiTas unterscheiden und ist auch nicht das Thema?

Transistor schrieb:Gibt es also kein öffentliches Konzept? Was wird hier dann diskutiert? Vorstellungen?

Ich kann dir da nicht helfen, ich arbeite nicht im Kindergarten sondern in der sozialen Betreuung im Pflegeheim , ich habe keine Pädagogik studiert. Aber warum muss es denn ein Konzept geben?

Es gibt mittlerweile so tolles Buchmaterial damit kann man die ganz Kleinen schon an das Thema heranführen... auch ohne KiTa. ;)

Hier ein Beispiel :

https://diversity-is-us.de/shop/zwei-mamas-fuer-oscar/

https://diversity-is-us.de/shop/onkel-bobbys-hochzeit/

Ich bin keine Mutter, kann auch keine Kinder bekommen, aber wenn ich welche hätte würde ich in meiner Erziehung - auch ohne KiTa, mein Kind offen erziehen und von Anfang an ihr/ihm nicht vorenthalten das es mehrere Partnerschaften gibt.

@Transistor
hier das, was dazu öffentlich gesagt wurde:

Welche Bedeutung hat das Kita-Projekt für die Schwulenberatung Berlin? Marcel: Eine große Bedeutung! Mit Ausnahme unser Trans*- und Inter*-Beratung richten sich alle unsere jetzigen Projekte an Erwachsene. Man wird aber nicht mit 18 schwul, lesbisch oder trans*. Das ist man schon von Geburt an, und daher finden wir es wichtig, dass die Kinder, die in unsere Kita gehen, sehen und erleben, dass es mehr als nur die Heterowelt gibt. Und sollten sich manche dieser Kinder später in ihrem Leben als schwul, lesbisch oder trans* definieren wollen oder Menschen aus der Community zum Partner oder in ihrem Umfeld haben, wird ihnen der Umgang damit leichterfallen, weil sie bereits in ihrer Kindheit gesehen haben, dass es kein Problem ist.

Was ist das Besondere an euren Kitas?

Jörg: Weniger als man denken würde. Wir haben das Rad nicht neu erfunden. Aber wir sind deutschlandweit der erste queere Träger, der eine Kita betreibt, und die Besonderheit, die daran gekoppelt ist, ist die Zusammensetzung der Mitarbeitendenschaft. Eine weitere Besonderheit ist, dass wir bei der Auswahl von Spiel- und Lehrmaterialien gezielt darauf schauen, dass nicht nur heteronormative Lebenswelten und Rollenbilder repräsentiert werden. Wir werden auf ausgeglichene Materialien achten, die den Betrachter*innen die Möglichkeit geben, einen Rundumblick über die vielfältigen und verschiedenen Lebensweisen zu bekommen. Und dazu gehört ja nicht nur LSBTI*, sondern auch vieles andere, wie beispielsweise Person of Color oder vielleicht eine Person mit einem Handicap zu sein.

Quelle: https://www.siegessaeule.de/magazin/kita-der-schwulenberatung-mehr-als-nur-die-heterowelt/

paxito schrieb:ist auch nicht das Thema?

Nicht? Wenn es sich eben doch unterscheidet wäre es in meinen Augen dchon ein Thema. Ich glaube aber eben auch, daß es sich nicht unterscheidet. Somit richtet sich das Konzeot vor allem an die Eltern. Eben um ihnen eine Safe Space zu bieten.
Wer kann da was gegen haben?

Noch mal ich....

Ich mach mir da in Berlin noch nicht mal meine Gedanken, Berlin ist so weltoffen...

Wenn ich jetzt hier an unser verklemmtes katholisches Örtchen denke und es würde heißen .... bekommt eine LGBTQ Kita , da wäre der Aufschrei größer, aber Berlin...

@Tussinelda
@Dini1909
Danke. Das reicht mir vollkommen.

Transistor schrieb:Nicht?

Nö. Es gibt kein „schwules“ pädagogisches Konzept, so wenig wie es ein heterosexuelles gibt.
Das es dort nur um Trägerschaft, Mitarbeiter und Angebot an eine bestimmte Gruppe gibt (nicht exklusiv) wird doch eigentlich schnell klar. Zusätzlich kommen dann noch Spiel- und Lehrmaterial. Gut dann gibts vielleicht mal ein Happy End wo der Prinz den Prinzen bekommt.

Transistor schrieb:Somit richtet sich das Konzeot vor allem an die Eltern.

Sicher.

Transistor schrieb:Wer kann da was gegen haben?

Ziemlich viele scheinbar, die da alles mögliche hineininterpretieren. Wenn Anhänger einer spinnerten Esoteriker Lehre mit darauf beruhenden pädagogischen Konzepten in Deutschland Dutzende (Hunderte?) KiTas unterhalten kein Problem. Aber Ein Verein der sich für Schwule einsetzt auch nur eine KiTa in einer Großstadt? Skandal!
Muss man nicht verstehen.

Transistor schrieb:Nicht? Wenn es sich eben doch unterscheidet wäre es in meinen Augen dchon ein Thema

Aus meiner Kita-Zeit kann ich nur sagen, dass Kinder von ganz alleine feststellen, worin sich ein Junge vom Mädchen unterscheidet, das haben wir alles heimlich ausgekundschaftet beim Pflicht-Mittagschlaf. Es gab damals auch gesundheitlich eingeschränkte Kinder und sogar welche mit einem nicht europäischen Elternteil.
Das, was damals unbekannt und nicht kommuniziert werden ,,durfte" (die Queeren sagt man heute), gab es einfach nicht, was ich sehr schlimm finde. Das lernte man dann in der Schul- und Ausbildungszeit kennen. Menschen, die zitterten, zurückhaltend waren, sich dem System unterordneten.

Ich fand die Ansage von Wowereit damals so mutig und wichtig und finde es eigentlich sehr bedenklich, dass eine Normalität immer noch nicht eingetreten ist.

sooma schrieb:Es ist halt ein Antragsdelikt, kann aber auch Ausnahmen geben.

Jups. Gehört zu den relativen Antragsdelikten.
Danke für den Rest, der mir auch weitestgehend bekannt gewesen ist. Wollte einem User auch nur kurz den Wind aus den Segeln nehmen und kein Referat über den Tatbestand des Exhibitionismus halten.

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Dini1909 schrieb:Aber zurück zum Thema, ich hab es schon mal gesagt, Kinder gehen damit ganz anders um. "Wir" Erwachsene machen uns darüber viel zu viel Kopf... "Hilfe mein Kind könnte lesbisch werden" ...

Und selbst wenn - was ist/wäre bitte so schlimm daran, wenn das Kind homosexuell werden sollte? Nichts.

Und auch nicht die, die Homosexuell sind oder sich so entwickeln, haben ein Problem und sind das Problem - Nein - sondern die, die mit Homosexualität bzw. mit homosexuellen Menschen ein Problem haben, sind das Problem und haben ein Problem.

Lasst doch der freien Entfaltung der Persönlichkeit im Rahmen der Gesetze ihren Lauf. Dazu zählt auch die sexuelle Orientierung von Menschen.

rhapsody3004 schrieb:Lass doch der freien Entfaltung der Persönlichkeit im Rahmen der Gesetze ihren Lauf. Dazu zählt auch die sexuelle Orientierung von Menschen.

Erstens sind Kinder besonders geschützte Menschen, Kita 3-6J, ich glaube nicht dass sie "Orientierung" haben die sie ausleben.

Abahatschi schrieb:Erstens sind Kinder besonders geschützte Menschen, Kita 3-6J, ich glaube nicht dass sie "Orientierung" haben die sie ausleben.

Du gehörst auch zu denen, die falsche Vorstellungen von einer LGBTQ-Kita und deren Konzept haben.

Keine Sorge, da wird schon alles kindgerecht ablaufen und Kinder kommen kindgerecht mit normaler Vielfalt in Berührung - ohne jedoch bekehren zu wollen.

Da darf Kind einfach nur das sein, was Kind sein will.

Ps.

Die Gefahr des Bekehrens und auch nur eine Normalität gelten zu lassen sehe ich eher in irgendwelchen erzreligiösen Einrichtungen. Also da schätze ich die Gefahr höher ein.

Abahatschi schrieb:Erstens sind Kinder besonders geschützte Menschen, Kita 3-6J, ich glaube nicht dass sie "Orientierung" haben die sie ausleben.

Es geht den Trägern der KiTa auch darum, den Kindern später bei einer eventuell vorhandenen Homosexualität (o.a.) das coming out zu erleichtern - weil es als völlig normal erlernt wurde.
Das Kinder keine Berührungspunkte mit Geschlechtlichkeit oder geschlechtlichen Rollenbildern hätten, ist doch absurd. Schon mal von „Vater, Mutter, Kind“ Spiel gehört? Kinder ahmen Rollen die sie erleben nach, im Spiel. Und hier wird ihnen eben auch mal „Vater, Vater, Kind“ präsentiert.

Abahatschi schrieb:Erstens sind Kinder besonders geschützte Menschen, Kita 3-6J, ich glaube nicht dass sie "Orientierung" haben die sie ausleben.

Du denkst viel zu verkrampft, das wird mit Sicherheit kein "Lager" sein um Kinder zu begkehren, es ist eine ganz normale Kita, da wird gespielt, das wird gebastelt und gesungen, ist halt alles etwas bunter und Multikulti... ich bin in einem strengen ev. Kindergarten gegangen wo zweimal in der Woche eine Bibelstunde gab... und bin jetzt auch kein Pfarrer geworden oder gehe jeden Sonntag in die Kirche

rhapsody3004 schrieb:Du gehörst auch zu denen, die falsche Vorstellungen von einer LGBTQ-Kita und deren Konzept haben.

Verlinke das Konzept, ich lese es mir gerne durch.

paxito schrieb:Es geht den Trägern der KiTa auch darum, den Kindern später bei einer eventuell vorhandenen Homosexualität (o.a.) das coming out zu erleichtern - weil es als völlig normal erlernt wurde.

Dann kann man es ja später machen, oder muss es gleich sein?

paxito schrieb:Das Kinder keine Berührungspunkte mit Geschlechtlichkeit oder geschlechtlichen Rollenbildern hätten, ist doch absurd. Schon mal von „Vater, Mutter, Kind“ Spiel gehört? Kinder ahmen Rollen die sie erleben nach, im Spiel. Und hier wird ihnen eben auch mal „Vater, Vater, Kind“ präsentiert.

Und dazu braucht es die Kita? aha.

Dini1909 schrieb:Du denkst viel zu verkrampft

Klar. Was ist das Gegenteil davon, gar nicht denken?

Dini1909 schrieb:Du denkst viel zu verkrampft, das wird mit Sicherheit kein "Lager" sein um Kinder zu begkehren, es ist eine ganz normale Kita, da wird gespielt, das wird gebastelt und gesungen, ist halt alles etwas bunter und Multikulti..

Und vielleicht auch aus kindgerechten Kinderbüchern vorgelesen und Bilder angeschaut, wo nicht nur streng konservativ Mann und Frau ein Paar abgeben, sondern Mann und Mann oder Frau und Frau.

So wie im Alltagsleben auch.

Ich arbeite selber in einer Kita und ich finde das einfach nur noch schwachsinnig was hier passiert. Die Kinder können in den Alter doch eh noch nichts damit anfangen. Das ist nur wieder so ein Erwachsenending, was auf Kinder übertragen werden soll. Das Einfachste ist wenn man da einfach kein großes Thema draus macht. Wenn Kinder fragen, dann sagt man halt Kind x hat 2 Mamas/Papas und gut.

rhapsody3004 schrieb:Und vielleicht auch aus kindgerechten Kinderbüchern vorgelesen und Bilder angeschaut, wo nicht nur streng konservativ Mann und Frau ein Paar abgeben, sondern Mann und Mann oder Frau und Frau.

Oh gott, jetzt geht das gleiche Spiel in die andere Richtung los🙈

Aus Tussineldas Link:

Tussinelda schrieb:dass nicht nur heteronormative Lebenswelten und Rollenbilder repräsentiert werden. Wir werden auf ausgeglichene Materialien achten, die den Betrachter*innen die Möglichkeit geben, einen Rundumblick über die vielfältigen und verschiedenen Lebensweisen zu bekommen. Und dazu gehört ja nicht nur LSBTI*, sondern auch vieles andere, wie beispielsweise Person of Color oder vielleicht eine Person mit einem Handicap zu sein.

Das ist einfach in jeder Kita so. Auch in denen mit religiösem Träger.