@Interested Du erwähnst hier indirekt, die Medien und sprichst evtl das Thema Fürsorgepflicht an? Ich denke da auch insbesondere an die Medien , welche hier investigativ und proaktiv an „ der Sache“dran sind seit wann, seit Ende 22?
Das ist eben die Frage. Was passiert mit den Frauen, die sich den Medien offenbaren, aber vermutlich nicht den Behörden? Was passiert, wenn die Medien ihre Schlagzeilen hatten und das Thema irgendwann wieder verebbt?
Hält man weiter Kontakt, auch wenn es keinerlei strafrechtliche Ermittlungen gibt. Die Frage muss erlaubt sein. Und mal ehrlich, machen wir uns mal alle nichts vor, selbst der investigativste der Investigativen, wird irgendwann mal die nächste Recherche starten, mit wieder anderen Themen und anonymen Zeugen. Kein Thema kann permanent als Schlagzeile aufrechterhalten werden, wenn es keine Entwicklungen zum Thema gibt. Entwicklungen wie, : wir gehen zu einer ermittelnden Behörde, wir werden euch unterstützen. Wir gehen mit euch den Weg bis zu Ende.
Und da frage ich mich, welcher Journalist, welche Redaktion übernimmt solche weitreichenden Verpflichtungen. Ich persönlich ( nur eine Meinung) zweifle oftmals an den tatsächlichen Intentionen solcher Journalisten. Benutzen sie nicht indirekt ( in diesem Fall) die Frauen auch für zb erhöhte Aufmerksamkeit. Wer zuerst an „ an der Sache“ dran ist, der hat das Ding Public gemacht. Manche Redaktionen haben für solche Sachen schon Preise eingefahren. Also für top Storys. Da bleibt zu fragen, wo sind die Helden o Heldinnen der Story, wenn man sich damit brüstet, wir waren die ersten, die dran waren.
Es scheint eher so, dass diese Konstellation : auflagenstarkes Medium mit Reichweite und anonymes Opfer mit seiner Geschichte, auch ein Machtgefälle beinhaltet. Hier die Medien, die ihre weißen Blätter gewinnbringend zum Thema füllen und vermarkten und da die Frauen. Die evtl gute Beschaffer für Infos waren, aber im Anschluss genauso verwirrt und ratlos wieder in ihrer Ausgangsposition sind.
Anders wäre es, wenn sich Betroffene, die sich als Opfer sehen von Missbrauch, vertrauensvoll an die richtigen wenden. Da wo es Safe und vertraulich behandelt wird und zusätzlich tatsächlich Hilfe gewährt wird. Sei es Rechtsberatung, psychologischer Beistand. Aussagen dahin, wo sie hingehören. Zu den ermittelnden Behörden.
Und ich bezweifle einfach mal, dass eine Redaktion einer Zeitung xy das alles leisten kann oder wird, wenn die Karawane längst weiter gezogen ist.