In Lützerath geht es auch um die geisteshaltung, die dahintersteckt.
RWE behauptet, man brauche die KOhle für Versorgungssicherheit, mittels einem eigenen Gutachten. Die Landesregierung plappert das nach und tut so, als stimme es.
Andere Studien kommen zum Ergebnis, dass die Kohle nicht gebraucht wird:
https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-53037.htmlIn den Reihen der Klimaaktivisten wird das ganz anders gesehen. Auch dort wird mit Gutachten argumentiert, die die eigene Position stützen. So hat die kohlekritische Kampagne "Europe Beyond Coal" beim Beratungsunternehmen Aurora Energy Research eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: In Garzweiler müssen nur noch 93 bis 124 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert werden - wenn im benachbarten Tagebau Hambach die maximale Menge an Kohle herausgeholt wird. Die Kohle unter Lützerath würde also nicht gebraucht.
Und nein, nicht nur Klimaaktivisten:
Auch andere Analysen wie die der "CoalExit Research Group" und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kamen zuletzt zu dem Ergebnis, dass die Energieversorgung auch ohne die Kohle unter Lützerath möglich wäre. Andere Untersuchungen behaupten zudem, dass sowieso nicht so viel Kohle aus der Erde geholt und verfeuert werden darf, weil sonst das Pariser Klimaziel nicht erreicht werden kann. "Mit dem 1,5-Grad-Limit ist die Verbrennung der Kohle unter Lützerath nicht vereinbar", heißt es bei Greenpeace.
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Michael Sterner, Leiter der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher an der TH Regensburg, bezeichnete die Braunkohle unter Lützerath in einer Mitteilung als "für die technische Versorgungssicherheit und Netzstabilität nicht zwingend notwendig." Für ihn ist der Abbau "marktwirtschaftlich getrieben und damit letztlich eine politische Entscheidung".
Sterner verwies auf die "internationale Wirkung der Bilder einer Räumung Lützeraths in Bezug auf die Klimaziele der Bundesrepublik samt Energiewende". Diese seien nicht zu unterschätzen.
Und genau das ist es. Es ist eine politische Entscheidung, die von den Gewinninteressen eines Großkonzerns beeinflusst worden ist. Die Argumente für die Zerstörung Lützeraths sind so nicht haltbar. UNd das wissen die Aktivisten. Die wissen auch, wie Politiker sie anlügen und damit Schaden anrichten. Denn die Politik verteidigt da etwas mit allerlei Unsinn, was eigentlich aus Lobbyismus und faulen Kompromissen zu Stande kam.