Gendern zur Pflicht machen?

Optimist schrieb:so isses.
Aber Hauptsache man "bedient" im Duden eine Minderheit, die einen "Besucher" - der als jemand der eine Veranstaltung besucht definiert worden war - nun als männlich deklariert.

Vor allem, war/ist als Beispiel "Besucher" jedem klar, was gemeint ist. Ein Fußgänger war schon immer eine Person die zu Fuß geht, ein Besucher ein Mensch der irgendwen/was besucht, ein Mieter, eine Person die etwas mietet etc. und das hat JEDER verstanden und da gab und gibt es keine Verwirrung, denn der Kontext regelt.
Jetzt schnappen die halt über, mit ihren Doppelnennungen, ziehen Texte in die Länge und es werden Personen die divers sind damit ausgeschlossen. Keiner spricht mit Grunzlauten, nur eine Minderheit oder schreibt mit Sternchen oder Doppelpunkt. Die deutsche Sprache wird von kompliziert zu komplizierter. Herzlichen Glückwunsch! :D

behind_eyes schrieb:Interpretieren?
Also Duden vs Interpretation - da bin ich raus. Das kenne ich nicht, das kannst du aber sehr gerne tun.

Gut, der Duden ist also nunmehr zu interpretieren.

Du warst diejenige, die nach Interoretation des Dudeneintrags gefragt hat.
Niemand sonst.

behind_eyes schrieb:Ist dies "so eine Situation"?
Wen müssen wir ab sofort fragen wenn es um eine Interpretation des Duden geht? Dich?

Wenn dir dann @Groucho auf deine Frage antwortet, ist es denkbar unangebracht, so zu tun als wenn er derjenige wäre, der beim Duden Interpretationbedarf hat.

Sehr unsachlicher Diskussionsstil und unangenehm zu lesen.

nasenstüber schrieb:Hast du vllt noch die Daten da, auf die sich der Duden beruft?

den Dudenkorpus? Nee. Wäre auch etwas übertrieben.

Das Dudenkorpus ist eine umfangreiche Zusammenstellung elektronischer Texte, wie Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Romane, Reden, Reparatur- und Bastelanleitungen usw., das auch die Wortschätze verschiedenster Fachgebiete abdeckt (z. B. Biologie, Chemie, Informatik, Medizin, Technik, Wirtschaft). Es enthält mittlerweile rund sechs Milliarden Wortformen und dient der Dudenredaktion als Grundlage zur Beobachtung des „echten“ Sprachgebrauchs.

Quelle:
https://www.duden.de/ueber_duden/Partner#:~:text=Das%20Dudenkorpus%20ist%20eine%20umfangreiche,Medizin%2C%20Technik%2C%20Wirtschaft).

Optimist schrieb:
Aber Hauptsache man "bedient" im Duden eine Minderheit, die einen "Besucher" - der als jemand der eine Veranstaltung besucht definiert worden war - nun als männlich deklariert.

CosmicQueen schrieb:Vor allem, war/ist als Beispiel "Besucher" jedem klar, was gemeint ist. Ein Fußgänger war schon immer eine Person die zu Fuß geht, ein Besucher ein Mensch der irgendwen/was besucht, ein Mieter, eine Person die etwas mietet etc. und das hat JEDER verstanden und da gab und gibt es keine Verwirrung, denn der Kontext regelt.
Jetzt schnappen die halt über, mit ihren Doppelnennungen, ziehen Texte in die Länge und es werden Personen die divers sind damit ausgeschlossen. Keiner spricht mit Grunzlauten, nur eine Minderheit oder schreibt mit Sternchen oder Doppelpunkt. Die deutsche Sprache wird von kompliziert zu komplizierter. Herzlichen Glückwunsch! :D

besser kann man es nicht zusammenfassen :) (bis auf die Passage mit den Grunzlauten, diese denke ich mir weg, weil dies auch bei Genderbefürwortern nicht der Fall ist ;) )

@Optimist
tja, es ist aber eben eigentlich umgekehrt. Der Besucher bezeichnet eine männliche Person und davon leitet sich dann das gm ab. Wäre dies nicht so, bräuchte es kein gm und keine weibliche Form.

Das generische Maskulinum ist somit die „Fähigkeit maskuliner Personenbezeichnungen, geschlechtsabstrahierend verwendet zu werden“.

Quelle: Wikipedia: Generisches Maskulinum

der DUDEN ist also schlicht konsequent.

Tussinelda schrieb:tja, es ist aber eben eigentlich umgekehrt. Der Besucher bezeichnet eine männliche Person

Der Besucher ist die männliche Form, davon leitet sich die neutrale Person ab. Oder eben dem Kontext entsprechend eine männliche Person.

CosmicQueen schrieb:Nur im welcher realen Lebenswelt passiert so etwas? Wird da sortiert, wer auf der Homepage drauf darf? Nur Männer?

Fragen wir doch mal den Duden, der schrieb ja:




https://www.google.com/amp/s/www.duden.de/rechtschreibung/Besucher%3famp

Original anzeigen (0,2 MB)

https://www.google.com/amp/s/www.duden.de/rechtschreibung/Beispiel%3famp


Oh, eine Charakteristik.. Also charakteristisch soll jetzt sein das alle Besucher einer Webseite männlich sind?
Oder darf man das jetzt wieder interpretieren, weil nicht ganz passt?

Wikipedia, vorbildlich:
Besucher:

eine Person, die einen Besuch macht

Quelle: Wikipedia: Besucher (Begriffsklärung)

Toxid schrieb:Der Besucher ist die männliche Form, davon leitet sich die neutrale Person ab. Oder eben dem Kontext entsprechend eine männliche Person.

Deshalb befinden sich laut Duden ja auch nur männliche Besucher auf deren Homepage.

Das ergibt besonders viel Sinn bei diesem Satz:

"Viele Besucher unserer Homepage sind männlich"

Laut DUDEN ist der Besucher ja schon per se eine männliche Person und dann wird quasi doppelt männlich eingebaut.

Vielleicht etwas langweilig, aber wenn die SeitenbetreiberInnen das möchten, dann können sie doch KI einsetzen und damit Beiträge entsprechend umwandeln bzw. eine entsprechende Bearbeitung vor dem Posten automatisch anbieten lassen. Hinterher manuell zu ahnden ist zeitlich sowieso nicht machbar.

Tussinelda schrieb:tja, es ist aber eben eigentlich umgekehrt.

das behaupten die Befürworter SO.
Man kann es aber eben auch anders betrachten, nämlich dass "Besucher" von "besuchen" abgeleitet worden war.... und so beschrieben wird wie ehemals im Duden -> nämlich als eine Person, die jemanden oder etwas besucht - ganz geschlechtsneutral (und gM wäre hier also nicht nötig).

Tussinelda schrieb:der DUDEN ist also schlicht konsequent.

und vorher hatte er es jahrelang falsch gesehen?
Ne, da bleibe ich bei meiner Meinung, der hatte es richtig gesehen, wollte lediglich der Minderheit der Gendernden ... (mir fällt kein richtiges Wort ein, was dann nicht auseinander genommen werden könnte ;) )

Optimist schrieb:Ne, da bleibe ich bei meiner Meinung, der hatte es richtig gesehen, wollte lediglich der Minderheit der Gendernden ... (mir fällt kein richtiges Wort ein, was dann nicht auseinander genommen werden könnte ;) )

Gendernde Menschen.

Optimist schrieb:und vorher hatte er es jahrelang falsch gesehen?

Sprache ist nicht statisch......darum geht es, sie verändert sich, der DUDEN hat aus seinen Beobachtungen eben entsprechende Schlüsse gezogen.......das war somit nicht falsch, ist aber eben auch nicht richtig, die Grundform ist das maskuline Personenbezeichnung und von der leitet sich dann das gm ab.

Toxid schrieb:Der Besucher ist die männliche Form

ja, nur korreliert hier eben Genus und Sexus, hatten wir schon, lässt sich über die SuFu finden

Optimist schrieb:Gendernden

behind_eyes schrieb:Gendernde Menschen.

warum es länger machen? ;)
In der Kürze liegt die Würze :)

Tussinelda schrieb:der DUDEN hat aus seinen Beobachtungen eben entsprechende Schlüsse gezogen.....

ja, weil angeblich immer mehr das gM nicht mehr benutzen.
Das ist aber nicht so, sondern lediglich Medien usw. benutzen es nicht mehr (schrieb ich schon).

Tussinelda schrieb:die Grundform ist das maskuline Personenbezeichnung

da gehe ich nur bei Berufsbezeichnungen mit (wegen der Historie).
Aber wie gesagt, bei Worten wie "Besucher" z.B. sehe ich keinen Grund, diese Personenbezeichnung nicht als neutral zu werten (da können mir Fachleute oder der Duden sonstwas sagen, ich muss es nicht glauben - ist ja alles nur Definitionssache).

Toxid schrieb:dass es sich nicht von der männlichen Person ableitet, sondern von der männlichen Form. So wie jedes Substantiv in der deutschen Sprache ein Geschlecht hat.

genau, wie z.B. auch Baum

Tussinelda schrieb:ja, nur korreliert hier eben Genus und Sexus, hatten wir schon, lässt sich über die SuFu finden

Ich meinte damit nur, dass es sich nicht von der männlichen Person ableitet, sondern von der männlichen Form. So wie jedes Substantiv in der deutschen Sprache ein Geschlecht hat.

Optimist schrieb:Das ist aber nicht so, sondern lediglich Medien usw. benutzen es nicht mehr (schrieb ich schon).

Das stimmt auch nicht, ich höre täglich Radio und hier im Norden zumindest wird von den Moderatoren von "Zuschauer, Teilnehmer, Hörer, Leser etc." geredet, da jedem klar ist, dass alle damit gemeint sind. ;)

CosmicQueen schrieb:Das stimmt auch nicht, ich höre täglich Radio und hier im Norden zumindest wird von den Moderatoren von "Zuschauer, Teilnehmer, Hörer, Leser etc." geredet, da jedem klar ist, dass alle damit gemeint sind.

Aber genau das ist doch die Kernkritik am GM, das eben nicht jedem klar ist was gemeint ist bzw das damit eben nicht jeder (=nicht jedes Geschlecht) genannt wird.
Auf DLF verwendet man durchgehend das Geschlechtsfokussierte Gendern mit Glottischlag (also Inklusion von Diversitäten).

behind_eyes schrieb:Aber genau das ist doch die Kernkritik am GM, das eben nicht jedem klar ist was gemeint ist bzw das damit eben nicht jeder (=nicht jedes Geschlecht) genannt wird.

Das stört den Zuhörer wohl nicht, weil es wohl doch klar ist? :)

behind_eyes schrieb:Auf DLF verwendet man durchgehend das Geschlechtsfokussierte Gendern mit Glottischlag (also Inklusion von Diversitäten).

:palm:
Zum Glück macht der Norden nicht jeden Firlefanz mit und man spricht hier so, wie die Allgemeinheit spricht und versteht. :Y:
GM = ALLE Geschlechter!

CosmicQueen schrieb:Das stimmt auch nicht, ich höre täglich Radio und hier im Norden zumindest wird von den Moderatoren von "Zuschauer, Teilnehmer, Hörer, Leser etc."

okay, ich hätte es nicht so pauschal formulieren sollen.

CosmicQueen schrieb:Zum Glück macht der Norden nicht jeden Firlefanz mit und man spricht hier so, wie die Allgemeinheit spricht und versteht. :Y:

ja, ihr seid zu beneiden (das schrieb ich auch Doors bezüglich Böllerverbote ;) )

Im Süden wird im Radio fleißig gegendert - meist mit der inkonsequenten Beidnennung ;) ... was mir jedoch immer noch lieber ist, als Sonderzeichen...

behind_eyes schrieb:Aber genau das ist doch die Kernkritik am GM, das eben nicht jedem klar ist was gemeint ist bzw das damit eben nicht jeder (=nicht jedes Geschlecht) genannt wird.

So ungefähr wollte ich dir auch antworten:

CosmicQueen schrieb:Das stört den Zuhörer wohl nicht, weil es wohl doch klar ist? :)

Es ist doch bis jetzt nur eine Minderheit, die sich am gM stört.

CosmicQueen schrieb:Das stimmt auch nicht, ich höre täglich Radio und hier im Norden zumindest wird von den Moderatoren von "Zuschauer, Teilnehmer, Hörer, Leser etc." geredet, da jedem klar ist, dass alle damit gemeint sind

Welcher Sender soll das sein?
Beim NDR wird, je nach Sendung auch gegendert.

Optimist schrieb:Im Süden wird im Radio fleißig gegendert - meist mit der inkonsequenten Beidnennung ;)

Musste gerade schmunzeln...in dem Moment wo ich das lese, kommt im Radio "Achtung Autofahrer, auf der B76....)
Im Süden sagt man dann wohl "Achtung Autofahrer und Autofahrerinnen..." :D