Gendern zur Pflicht machen?
07.09.2023 um 16:37nasenstüber schrieb:Hier wäre mMn die Risikobewertung sehr wichtig. Heißt, was kann man gewinnen, was verlieren.Würde ich sogar andersherum bewerten. Aber das ist natürlich eine Frage der Gewichtung.
.. und da ist doch das, was man gewinnen kann eher vernachlässigbar, während man viel verlieren könnte.
nasenstüber schrieb:Würde meinen, das hat was damit zu, dass vergleichsweise viele menschen in den entsprechenden Rollen aufgehen, sich mit ihnen anfreunden und identifizieren, weil es schlicht auch Vorteile hat, wenn man seinen zugewiesen und geachteten Platz in der Gesellschaft ausfüllt.Das bestreite ich nicht. Rollen haben Vorteile. Aber auch Nachteile. Deswegen muss man eine bestimmte Rolle und die damit verbundenen Attribute jeweils betrachten und deren Vor- und Nachteile abwägen.
Das "Heimchen am Herd" mag sich in der Rolle wohlfühlen (wobei wir hier von komplexen psychologischen Gründen reden, warum das so ist. Die Akzeptanz von Alternativlosigkeit z.B. ist ein starkes Motiv, sich in einer Situation wohl zu fühlen).
Aber wenn z.B. die Rolle "Frau" mit "Heimchen am Herd" assoziiert ist, kann es schnell zu einem Rollenverständnis führen, dessen Nachteile (gefangen in der Rolle) die Vorteile (Platz in der Gesellschaft) überwiegen.
Keiner möchte denjenigen, die sich in einer Rolle wohl fühlen, das weg nehmen. Es geht um diejenigen, die sich in einer Rolle nicht wohlfühlen. Diesen Menschen zwingt diese Rolle dann mehr oder weniger große "Ungerechtigkeiten" auf.
Und natürlich gibt es auch gefühlte Ungerechtigkeiten. Und man kann nicht die eine Ungerechtigkeit beheben, indem man eine andere, größere Ungerechtigkeit schafft. Nur weil einer sagt, das sei ungerecht, ist es das ja nicht.
Wir haben gesellschaftliche Werte. Einer davon ist: Egal ob Mann oder Frau, die Chancen sollten die gleichen sein.